Anbetung (Wortbedeutung)
Die Bibel verwendet das Wort „Anbetung“, um die Hingabe und Ehrerbietung gegenüber Gott auszudrücken. Die Begriffe im Hebräischen und Griechischen, die im Alten und Neuen Testament mit „Anbetung“ übersetzt werden, sind reich an Bedeutung und vermitteln verschiedene Aspekte dieser tiefen geistlichen Praxis.
Inhaltsverzeichnis
Hebräische Begriffe im Alten Testament
Wurzelbedeutung von „schachah“
Im Alten Testament wird „Anbetung“ häufig durch das Wort „schachah“ beschrieben. Es bedeutet wörtlich „sich niederwerfen“ oder „sich tief verbeugen“. Dies verdeutlicht eine Haltung der Demut, Ehrfurcht und Unterwerfung vor Gott. Besonders in rituellen Kontexten, wie in Psalm 95, ist diese Haltung ein Zeichen der Anerkennung von Gottes Souveränität.
Kontextuelle Verwendung
„Schachah“ wird oft in Verbindung mit Opfern und Gebeten verwendet. Es drückt nicht nur äußerliche Rituale, sondern auch die innere Herzenshaltung aus, wie etwa in 2. Mose 34, wo Mose sich vor Gott niederwarf, um ihn zu ehren.
Griechische Begriffe im Neuen Testament
Bedeutung von „proskuneo“
Im Neuen Testament dominiert der Begriff „proskuneo“. Wörtlich bedeutet er „sich niederwerfen, um zu küssen“, was ein Bild von Hingabe und Intimität darstellt. Diese Beschreibung betont die persönliche und unmittelbare Beziehung zwischen dem Anbeter und Gott.
Weitere Begriffe wie „latreuo“
Ein anderer Ausdruck, der mit Anbetung in Verbindung steht, ist „latreuo“. Dieser Begriff bezieht sich eher auf den Dienst oder die Anbetung durch Handlungen, insbesondere durch das Opfer und den Gehorsam gegenüber Gott (z. B. Römer 12,1).
Theologische Bedeutung der Anbetung
Anbetung als Herzenshaltung
Die biblische Anbetung umfasst mehr als äußere Handlungen; sie erfordert eine innere Haltung der Ehrfurcht und Liebe zu Gott. Dies wird besonders in Johannes 4,23-24 hervorgehoben, wo Jesus wahre Anbetung als „im Geist und in der Wahrheit“ beschreibt.
Anbetung als Lebensstil
In Römer 12,1 wird deutlich, dass Anbetung nicht auf bestimmte Rituale oder Orte beschränkt ist. Paulus fordert die Gläubigen auf, ihr Leben als „lebendiges Opfer“ darzubringen, was eine ganzheitliche Form der Anbetung darstellt.
Die Begriffe im Hebräischen und Griechischen zeigen, dass Anbetung sowohl eine äußere Handlung als auch eine innere Haltung ist, die Gottes Heiligkeit und Liebe anerkennt.