
Jona 1. Kap.: Andacht, Auslegung, Predigt und Kommentar zur Bibel
Inhaltsverzeichnis
Andacht, Auslegung, Predigt und Kommentar zur Bibel zu Jona 4. Kap.
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Andacht zu Jona 1. Kap.
Jona 1 beschreibt, wie Gott den Propheten Jona beauftragt, nach Ninive zu gehen und die Stadt zur Umkehr aufzurufen. Doch Jona flieht in die entgegengesetzte Richtung nach Tarsis. Auf der Flucht gerät er in einen gewaltigen Sturm, den Gott schickt. Die Seeleute erkennen, dass Jona schuld ist, und werfen ihn schließlich ins Meer, woraufhin der Sturm sich legt. Ein großer Fisch verschlingt Jona.
Diese Geschichte zeigt Gottes Souveränität und Barmherzigkeit. Jona symbolisiert den Menschen, der Gottes Willen widerstrebt. Doch Gott gibt ihm eine zweite Chance. Der Sturm und der Fisch stehen für göttliche Zucht und Rettung. Jona 1 lehrt, dass man Gottes Berufung nicht entkommen kann und dass Gott auch Nicht-Israeliten retten will.
Jona 1,1-16: Jona will vor Gott fliehen
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu zu Jona 1,1-16
Jona 1:1: Und das Wort des Herrn erging an Jona, den Sohn Amittais, folgendermaßen:
Zum Buch Jona im Ganzen
Im Buch Jona wird Jona als Sohn Amittais vorgestellt. Seine Geschichte ist voller Symbolik und Lehren. Hier geht es nicht nur um einen Mann, der vor seinem göttlichen Auftrag flieht, sondern auch um die unvermeidliche Konfrontation mit Gottes Willen. Jona steht für menschliche Schwächen und Ängste, während das Meer die unberechenbare Natur des Lebens symbolisiert.
Durch seine Flucht erlebt Jona, dass man dem göttlichen Ruf nicht entkommen kann. Diese Verse erinnern uns daran, dass wir uns dem Willen Gottes nicht entziehen können und dass unsere Flucht letztendlich zu unserer eigenen Transformation führen kann.
Es ist nicht, wie andere Prophetenbücher, eine Zusammenstellung von Prophetenworten, sondern eine Erzählung, und zwar eine „weisheitliche Lehrerzählung“. Die Erzählung steht ganz im Dienst der Lehre. Ob Jona wirklich im Bauch des Fisches war und nach drei Tagen wieder ausgespien wurde, ist völlig unwichtig; auch vom Neuen Testament her besteht keine Notwendigkeit, diese Erzählung als geschichtlichen Bericht zu verstehen.
Wichtig ist das Gottesbild, dem wir hier begegnen: der Gott Israels kümmert sich um die ferne, verkommene Stadt Ninive und schickt ihr einen Propheten. Was der Prophet dort sagen soll, erfahren wir erst im dritten Kapitel. Er soll der Stadt das Gericht ankündigen. Jona flieht nicht, weil er vor Ninive Angst hat, sondern weil er ahnt, dass er sich, wie er es versteht, blamieren wird: dass Gott ihn blamieren wird; denn Jahwe ist ein gnädiger und barmherziger Gott, er ist unberechenbar.
Frage: In welchen Momenten deines Lebens hast du gespürt, dass deine Flucht vor einer Herausforderung dich letztlich zu innerem Wachstum geführt hat?
Parallelstellen zum Vers Jona 1,1: 2Kön 14,25
Jona 1,2: Mache dich auf, geh nach Ninive, in die große Stadt, und verkündige gegen sie; denn ihre Bosheit ist vor mein Angesicht heraufgekommen!
Für dein Leben
- Gott hat auch für dein Leben einen Plan, eine Aufgabe, die er dir anvertraut. Manchmal kann es sein, dass du dich vor dieser Aufgabe drücken willst, so wie Jona vor seiner Aufgabe geflohen ist. Gott möchte aber, dass du auf ihn hörst und ihm vertraust. Er wird dir helfen, deine Aufgabe zu erfüllen, auch wenn sie dir schwer erscheint.
- Sei mutig und stelle dich den Herausforderungen, die das Leben für dich bereithält. Manchmal bedeutet das, dass du deine Komfortzone verlassen musst und neue Wege gehen sollst. Vertraue darauf, dass Gott bei dir ist und dich auf deinem Weg begleitet.
- Parallelstellen zum Vers Jona 1,2: 3,2.3; 4,11; Gen 10,11
Mache dich auf – Gott ruft Jona
In Jona 1,2 ruft Gott den Propheten Jona, ihm nach Ninive zu gehen, um gegen dessen Sünden zu predigen. Diese Aufforderung bedeutet, dass Gott Jona dazu beruft, eine Mission zu erfüllen, die größer ist als seine eigene Vorstellung. Es ist eine Einladung, sich von seiner Komfortzone zu lösen und dem göttlichen Ruf zu folgen, auch wenn es unangenehm oder herausfordernd sein mag.
Diese Passage erinnert uns daran, dass Gott uns manchmal an Orte führen kann, die außerhalb unserer Pläne liegen, aber es ist wichtig, ihm zu vertrauen und aufzubrechen, um seinen Willen zu erfüllen.
Die Stadt Ninive war die Hauptstadt des assyrischen Reiches und war zu ihrer Zeit eine große und bedeutende Stadt. Es war überhaupt keine Stadt Israels; Gott berief Jona, in eine heidnische, nichtjüdische Stadt zu gehen und sie zur Reue zu rufen.
Frage: Wo in meinem Leben könnte Gott mich heute dazu einladen, über meine gewohnten Grenzen hinauszugehen, um eine tiefere Wirkung zu entfalten?
Jona 1,3: Da machte sich Jona auf, um von dem Angesicht des Herrn weg nach Tarsis zu fliehen; und er ging nach Japho hinab und fand dort ein Schiff, das nach Tarsis fuhr. Da bezahlte er sein Fahrgeld und stieg ein, um mit ihnen nach Tarsis zu fahren, weg von dem Angesicht des Herrn.
Jona flieht vor Gottes Ruf
In Jona 1,3 wird beschrieben, wie Jona vor Gottes Auftrag floh, indem er nach Tarschisch segelte. Diese Flucht steht symbolisch für unseren eigenen Widerstand gegen Gottes Willen in unserem Leben.
Manchmal fürchten wir uns vor dem, was Gott von uns verlangt, und versuchen, seinen Anweisungen auszuweichen. Doch wie Jona erfahren hat, ist Flucht keine Lösung. Gott ist allgegenwärtig und wird uns letztendlich dort finden, wo wir auch sind.
Daher sollten wir uns demütig seinem Willen stellen und uns nicht vor unseren Verantwortlichkeiten drücken.
Frage: In welchen Bereichen deines Lebens neigst du dazu, Gottes Führung zu vermeiden, und wie könntest du dich ihm mutiger anvertrauen?
Jona war ein widerwilliger Prophet
Er wollte nicht tun, was Gott ihm aufgetragen hatte. Mehrere Gründe dafür wurden vorgeschlagen. Vielleicht lag es daran, dass ihm eine schwierige Aufgabe übertragen wurde. Nahum 3:1-4 gibt uns eine gute Vorstellung davon, wie böse die Menschen in Ninive waren. Jonah hatte allen Grund zu erwarten, dass er bestenfalls verspottet und wie ein Idiot behandelt würde. Er könnte angegriffen und getötet werden, wenn er tat, was der Herr ihm aufgetragen hatte.
Frage: In welchen Momenten spürst du Widerstand, den dir eine höhere Berufung oder Aufgabe abverlangt, und wie könntest du lernen, diesem zu vertrauen?
Flucht des Jona
Wir können darüber spekulieren, warum Jona nicht tun wollte, was Gott ihm aufgetragen hat, aber es ist noch bedeutungsvoller, darüber nachzudenken, warum wir selbst nicht tun, was Gott uns sagt.
Gott sagte zu Jona, er solle gehen und predigen; jeder Christ hat dieses gleiche Gebot in Matthäus 28:19-20. Mit Jonas Beispiel vor uns haben wir noch weniger Grund für unseren Ungehorsam als Jona.
Frage: Wo in meinem Leben halte ich mich vielleicht zurück, Gottes Ruf zu folgen, und warum?
Zur Stadt Ninive
Die entfernte Stadt Tarschisch galt als am Ende der Welt und wird in der Bibel immer mit Schiffen in Verbindung gebracht.
Jona wollte so weit wie möglich gehen, um Gottes Gegenwart zu entkommen, aber das war ein vergeblicher Versuch.
Ninive lag östlich von Israel und Tarschisch war so weit wie möglich nach Westen, an der Küste des heutigen Spaniens, hinter der Meerenge von Gibraltar.
Auf dem Weg nach Tarschisch wollte Jona so weit wie möglich von Ninive und dem Ruf Gottes, dorthin zu gehen, wegkommen.
Frage: Welche Wege gehe ich, um vor mir selbst oder vor einer höheren Führung davonzulaufen, und was würde passieren, wenn ich mich ihr öffne?
Jona hätte Psalm 139:7-10 lesen sollen
Wohin kann ich von deinem Geist gehen?
Oder wo kann ich vor deiner Gegenwart fliehen?
Wenn ich in den Himmel aufsteige, bist du da;
mache ich mein Bett in der Hölle, siehe, Du bist da.
Nehme ich die Flügel der Morgenröte und wohne am äußersten Meer,
so wird mich auch dort deine Hand führen und deine Rechte mich halten.
Du kannst der Gegenwart Gottes nicht entkommen.
Frage: In welchen Momenten meines Lebens habe ich die allgegenwärtige Führung und Nähe Gottes besonders gespürt, auch wenn ich sie nicht sofort wahrgenommen habe?
Parallelstellen zum Vers Jona 1,3: Tarsis 1Kön 10,22
Jona 1,4: Aber der Herr schleuderte einen starken Wind auf das Meer, sodass ein großer Sturm auf dem Meer entstand und das Schiff zu zerbrechen drohte.
Der Herr schickt einen starken Wind
In Jona 1,4 beschreibt der Vers, wie ein gewaltiger Sturm das Meer aufwühlte, als Jona versuchte, vor Gottes Auftrag zu fliehen. Dieser Sturm symbolisiert die göttliche Intervention und die Unmöglichkeit, Gottes Willen zu entkommen.
Für mich verdeutlicht dies die Unvermeidbarkeit und Allmacht Gottes. Selbst wenn wir versuchen, unseren eigenen Weg zu gehen, kann Gott immer noch eingreifen und uns auf seinen vorgesehenen Pfad zurückführen.
Der Sturm erinnert mich daran, dass es besser ist, sich Gottes Willen zu fügen, anstatt gegen ihn anzukämpfen, da sein Weg letztendlich der beste für uns ist.
Frage: Wo in meinem Leben spüre ich Widerstand gegen Gottes Führung, und wie könnte ich mich ihm vertrauensvoll hingeben?
Gott greift ein
Der Herr war es, der den Sturm entfachte. Wir denken oft an Jesus, der das Wasser beruhigt, und er kann das tun. Aber Gott kann auch den Sturm entfachen.
Jona 1,5: Da fürchteten sich die Schiffsleute und schrien, jeder zu seinem Gott; und sie warfen die Geräte, die im Schiff waren, ins Meer, um es dadurch zu erleichtern. Jona aber war in den untersten Schiffsraum hinabgestiegen, hatte sich niedergelegt und war fest eingeschlafen.
Für dein Leben
- Fliehst du vor Gottes Auftrag, wie Jona vor seiner Aufgabe, nach Ninive zu gehen? Oder stellst du dich mutig den Herausforderungen, die Gott dir auf deinen Weg legt?
- Bist du bereit, wie die Seeleute, alles zu opfern, um dein Leben und das der anderen zu retten? Oder hältst du an materiellen Dingen fest, die dich in deinem Leben beschweren?
- Parallelstellen zum Vers Jona 1,5: Apg 27,18
Schlafender Jona (1)
In Jona 1,5 wird beschrieben, wie Jona, während ein heftiger Sturm das Schiff bedroht, tief im Schlaf liegt. Diese Szene symbolisiert oft menschliche Ignoranz oder Flucht vor Verantwortung in schwierigen Zeiten. Indem Jona schläft, entzieht er sich der Realität und den Konsequenzen seiner Handlungen.
Dies erinnert uns daran, dass wir uns den Herausforderungen stellen und nicht vor ihnen davonlaufen sollten. Der Schlaf kann eine Metapher für die geistige Trägheit sein, die uns davon abhält, das Richtige zu tun. Es ist eine Aufforderung, wachsam zu sein und unsere Verantwortung anzunehmen, auch wenn die Umstände turbulent sind.
Frage: In welchen Bereichen deines Lebens neigst du dazu, dich wie Jona „schlafend“ zurückzuziehen, anstatt dich den Herausforderungen zu stellen?
Schlafender Jona (2)
Was für eine merkwürdige und tragische Szene! Alle Matrosen waren religiöse Männer, fromm in ihren Gebeten zu ihren Göttern. Doch ihre Götter waren wirklich nichts und konnten nichts tun.
An Bord war ein Mann, der eine Beziehung zum wahren Gott hatte, der sein Wort kannte und der ihn anbetete – und doch schlief er! Auch die Art von Jonas Schlaf ist aufschlussreich und ähnelt zu sehr dem Schlaf des sorglosen Christen:
Jona schlief an einem Ort, von dem er hoffte, dass ihn niemand sehen oder stören würde. Schlafende Christen verstecken sich gerne in der Kirche.
Jona schlief an einem Ort, an dem er bei der zu erledigenden Arbeit nicht helfen konnte. Schlafende Christen halten sich vom Werk des Herrn fern.
Jona schlief, während oben auf dem Deck ein Gebetstreffen stattfand. Schlafende Christen mögen keine Gebetstreffen!
Jona schlief und hatte keine Ahnung von den Problemen um ihn herum. Schlafende Christen wissen nicht, was wirklich los ist.
Jona schlief, als er in großer Gefahr war. Schlafende Christen sind in Gefahr, wissen es aber nicht.
Jona schlief, während die Heiden ihn brauchten. Schlafende Christen dösen weiter, während die Welt ihre Botschaft und ihr Zeugnis braucht.
Frage: Wo in meinem Leben schlafe ich vielleicht, obwohl Gott mich ruft, und wie kann ich wieder wacher und achtsamer für seine Wege werden?
Jona 1:6: Da trat der Schiffskapitän zu ihm und sprach: Was ist mit dir, dass du so schläfst? Steh auf, rufe deinen Gott an! Vielleicht wird dieser Gott an uns gedenken, dass wir nicht untergehen!
Rufe deinen Gott an!
Die Szene verdeutlicht die menschliche Tendenz, in Zeiten der Krise nach spiritueller Hilfe zu suchen. Für Jona ist dies ein Moment der Konfrontation mit seinem Glauben und seiner Verantwortung gegenüber Gott, da er versucht hat, vor seinem Auftrag zu fliehen.
Parallelstellen zum Vers Jona 1,6: 3,9
Jona 1:7: Und sie sprachen einer zum anderen: Kommt, wir wollen Lose werfen, damit wir erfahren, um wessentwillen uns dieses Unglück getroffen hat! Und sie warfen Lose, und das Los fiel auf Jona.
Das Los fiel auf Jona
Diese Szene zeigt, wie die Menschen damals versuchten, den göttlichen Willen zu ergründen. Das Werfen des Loses war eine gängige Praxis, um Entscheidungen zu treffen, wenn keine klare Antwort vorhanden war.
Persönlich betrachtet könnte man sagen, dass es eine Erinnerung daran ist, dass wir oft nach äußeren Zeichen suchen, um den göttlichen Willen zu verstehen, anstatt uns direkt an Gott zu wenden und um Führung zu bitten.
Es zeigt auch, wie verzweifelt die Seeleute waren, eine Lösung für ihre Situation zu finden.
Frage: In welchen Momenten deines Lebens neigst du dazu, nach äußeren Zeichen zu suchen, anstatt auf deine innere Führung oder deine Verbindung zu Gott zu vertrauen?
Parallelstellen zum Vers Jona 1,7: Spr 16,33
Jona 1:8: Da sprachen sie zu ihm: Sage uns doch, um wessentwillen uns dieses Unglück getroffen hat! Was ist dein Gewerbe, und wo kommst du her? Was ist dein Land, und von welchem Volk bist du?
Parallelstellen zum Vers Jona 1,8: Jos 7,19
Jona 1:9: Er aber sprach zu ihnen: Ich bin ein Hebräer; und ich fürchte den Herrn, den Gott des Himmels, der das Meer und das Trockene gemacht hat.
Von welchem Volk bist du?
Jona gibt an, dass er ein Hebräer ist und den Gott des Himmels fürchtet, der das Meer und das Trockene gemacht hat.
Diese Antwort ist bedeutungsvoll, da sie darauf hinweist, dass Jona nicht nur ein einfacher Passagier ist, sondern ein Mann mit einer besonderen Verbindung zu seinem Gott.
Die Seeleute erkennen dadurch, dass sie es mit einem göttlichen Ereignis zu tun haben und Jona eine besondere Rolle in dieser Situation spielt.
Frage: Welche besonderen Verbindungen spüre ich in meinem eigenen Leben zu etwas Größerem, das mir Orientierung gibt?
Parallelstellen zum Vers Jona 1,9: Ps 95,5; Hebräer Gen 14,13
Jona 1:10: Da gerieten die Männer in große Furcht und sprachen: Was hast du da getan? Denn die Männer wussten, dass er vor dem Angesicht des Herrn floh; denn er hatte es ihnen erzählt.
Jona: 1:11: Und sie fragten ihn: Was sollen wir mit dir machen, damit das Meer uns in Ruhe lässt? Denn das Meer tobte immer schlimmer.
Jona 1,12: Er sprach zu ihnen: Nehmt mich und werft mich ins Meer, so wird das Meer euch in Ruhe lassen! Denn ich weiß wohl, dass dieser große Sturm um meinetwillen über euch gekommen ist.
Für dein Leben
- Erkenne deine Verantwortung: Jona erkannte, dass der Sturm seinetwegen entstanden war. Auch du solltest Verantwortung für deine Handlungen übernehmen und nicht andere für dein Fehlverhalten verantwortlich machen.
- Sei bereit, dich zu opfern: Jona war bereit, ins Meer geworfen zu werden, um die anderen zu retten. Auch du solltest bereit sein, Opfer zu bringen, wenn es darum geht, anderen zu helfen oder eine größere Sache zu unterstützen.
- Parallelstellen zum Vers Jona 1,12: 2Sam 24,17
Nehmt mich und werft mich ins Meer
Dies zeigt Jonas Bereitschaft, sich dem Willen Gottes zu unterwerfen, selbst wenn es bedeutet, Opfer zu bringen. Er erkennt, dass sein Ungehorsam zu den Stürmen geführt hat und ist bereit, die Konsequenzen zu tragen.
Das Meer steht symbolisch für die chaotischen Umstände, die sich beruhigen, wenn man sich Gott hingibt. Diese Auslegung lehrt uns, dass wahre Stille und Frieden oft nur durch die Hingabe an Gottes Willen erreicht werden können.
Frage: In welchen Bereichen deines Lebens könntest du loslassen und dich vertrauensvoll dem göttlichen Plan überlassen?
Jona wird ins Meer geworfen
Jona war bereit, sein Leben zu opfern, um alle anderen auf dem Schiff zu retten.
Wir können überlegen, was sein Motiv gewesen sein könnte. Vielleicht war es Mitgefühl für die Matrosen. Vielleicht war es ein Wunsch, in völlige Abhängigkeit von Gott allein gezwungen zu werden.
Schließlich gibt es keinen sichereren Ort, als sich ganz auf Gott zu werfen. Vielleicht war es das Gefühl, dass alles besser war als sein ständiger Widerstand gegen Gott und seine Flucht vor ihm. Vielleicht, weil er bereits wirklich bereut hatte.
Wenn dies der Fall ist, zeigt dies, dass Buße nicht nur eine Frage des Herzens und des Verstandes ist, sondern auch eine Frage des Handelns.
Frage: Wo in meinem Leben könnte ich bereit sein, loszulassen und mich ganz auf das Göttliche zu verlassen, auch wenn es Mut erfordert?
Jona 1:13: Da ruderten die Leute mit aller Kraft, um das Ufer wieder zu erreichen; aber sie konnten es nicht; denn das Meer tobte immer schlimmer gegen sie.
Jona 1:14: Da schrien sie zu dem Herrn und sprachen: »Ach, Herr! lass uns doch nicht um der Seele dieses Mannes willen untergehen, rechne uns aber auch nicht unschuldiges Blut an; denn du, Herr, hast getan, was dir wohlgefiel!«
Parallelstellen zum Vers Jona 1,14: Dtn 21,8
Jona 1,15: Darauf nahmen sie Jona und warfen ihn ins Meer; und das Meer hörte auf mit seinem Wüten.
Jona wird ins Meer geworfen
In Jona 1,15 geht es um die Reaktion der Seeleute auf den Sturm, der durch Jonas Flucht ausgelöst wurde. Sie werfen Jona ins Meer, um Gottes Zorn zu besänftigen, und das Meer wird ruhig.
Diese Handlung zeigt den Glauben der Seeleute an Gottes Macht und ihre Bereitschaft, Opfer zu bringen, um seinen Willen zu erfüllen. Es verdeutlicht auch, dass Gott in der Lage ist, selbst widerspenstige Menschen zu seinem Zweck zu verwenden.
Für mich ist diese Passage eine Erinnerung daran, dass Gottes Plan größer ist als unsere eigenen Pläne und dass sein Wille letztendlich geschehen wird, auch wenn wir manchmal widerstrebend sind.
Frage: In welchen Bereichen meines Lebens könnte ich loslassen und Gottes Plan vertrauensvoll zulassen, auch wenn es mir zunächst schwerfällt?
Parallelstellen zum Vers Jona 1,15: 3,9; Jos 7,26; 2Sam 21,14
Jona 1,16: Da bekamen die Männer große Ehrfurcht vor dem Herrn und brachten dem Herrn ein Schlachtopfer dar und legten Gelübde ab.
Ehrfurcht vor dem Herrn
Dies lehrt uns, die Ehrfurcht vor Gottes Macht zu erkennen und anzunehmen.
Die Männer, die zuvor anderen Göttern gedient hatten, erkennen nun die göttliche Autorität und reagieren mit Opfern und Gelübden.
Es ist eine Erinnerung daran, dass die Ehrfurcht vor Gott uns zu einem Leben der Anbetung und des Respekts führt.
Inmitten von Chaos und Unsicherheit erinnert uns diese Szene daran, dass Gott die höchste Autorität ist, vor der wir uns ehrfürchtig verneigen sollen.
Frage: Wie spürst du persönlich die Gegenwart Gottes in Momenten, in denen alles um dich herum unsicher oder chaotisch scheint?
Parallelstellen zum Vers Jona 1,16: Mk 4,41
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zum Buch Jona
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Jona 1. Kapitel