Genesis Gen 5. Kap.: Andacht, Auslegung, Predigt und Kommentar zur Bibel
Inhaltsverzeichnis
Andacht, Auslegung, Predigt und Kommentar zur Bibel zu Genesis Gen 5. Kap.
Andacht zu Genesis Gen 5. Kap.
Genesis 5 enthält ein Geschlechtsregister von Adam bis Noah und bietet eine Übersicht über die Nachkommen Adams durch seinen Sohn Set. Es zeigt, dass die Menschen zu dieser Zeit sehr alt wurden – viele über 900 Jahre. Jeder Abschnitt folgt einem festen Muster: der Name des Vaters, sein Alter bei der Geburt seines Sohnes, wie lange er danach lebte, wie viele Kinder er hatte, und schließlich sein Tod.
Besonders hervorgehoben wird Henoch, der im Gegensatz zu den anderen nicht stirbt, sondern „mit Gott wandelte“ und von Gott „entrückt“ wurde. Das Kapitel endet mit der Geburt Noahs, dessen Vater Lamech ihn als Hoffnungsträger in einer mühevollen Welt betrachtet. Genesis 5 dient also als Brücke zwischen den ersten Menschen und der kommenden Sintflutgeschichte. Es betont die Weitergabe des göttlichen Segens durch die Generationen und stellt die Treue einzelner Menschen wie Henoch heraus.
Gen 5. Kap.: Von Adam bis Noah
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Gen 5
Gen 5:1: Dies ist das Buch der Geschichte von Adam: An dem Tag, als Gott den Menschen schuf, machte er ihn Gott ähnlich;
Andacht zu 1. Mose 5 – „Und er starb…“
Gen 5 wirkt wie ein Stammbaum – nüchtern, fast monoton. Immer wieder heißt es: „Und er starb.“ Namen, Zahlen, Leben – dann Tod. Es erinnert uns daran, wie vergänglich unser Leben ist. Aber mitten in dieser Kette sticht einer heraus: Henoch. Von ihm heißt es nicht, dass er starb, sondern: „Henoch wandelte mit Gott… und Gott nahm ihn hinweg.“ (V.24)
Henoch lebte nicht einfach nur – er lebte mit Gott. Das ist der Unterschied. Auch wenn unser Leben vergänglich ist, bleibt die Frage: Wandle ich mit Gott? In allem Alltag, allem Tun – lebe ich in seiner Nähe? Henoch zeigt uns: Wer mit Gott geht, hat mehr als nur ein Leben. Er hat Hoffnung, die über den Tod hinausreicht.
Gott ähnlich
Diese Aussage zeigt, dass der Mensch, obwohl er von Gott geschaffen ist, nur eine ähnliche, nicht identische Natur wie Gott besitzt. Für mich bedeutet das, dass der Mensch göttliche Eigenschaften wie Vernunft, Moral und die Fähigkeit zur Beziehung hat, aber dennoch begrenzt und fehlbar ist. Diese Ähnlichkeit erinnert uns daran, dass wir als Menschen eine besondere Verantwortung haben, im Ebenbild Gottes zu leben, indem wir Liebe, Güte und Weisheit in die Welt bringen.
Parallelstellen zum Vers 5,1: Folgegesch. 2,4; 6,9; 10,1; 11,10; 11,27; 25,12; 25,19; 36,1; 36,9; 37,2; Gleichnis 1,27.28
Gen 5:2: als Mann und Frau schuf er sie; und er segnete sie und gab ihnen den Namen »Mensch«, an dem Tag, als er sie schuf.
Andacht zu 1. Mose 5,2:
„Als Mann und Frau schuf er sie und segnete sie und gab ihnen den Namen ‚Mensch‘, als sie geschaffen wurden.“ (Gen 5,2)
Gott hat uns als Mann und Frau geschaffen – verschieden, aber gleichwertig. In einer Welt, die oft trennt und vergleicht, erinnert uns dieser Vers daran: Unsere Identität liegt nicht zuerst in dem, was uns unterscheidet, sondern in dem, was uns verbindet. Gott nennt uns „Mensch“ – gemeinsam gesegnet, gemeinsam verantwortlich, gemeinsam geliebt. Das entlastet: Ich muss nicht besser, anders oder mehr sein. Ich darf einfach Mensch sein – von Gott gewollt, geschaffen und gesegnet. In der Beziehung zu ihm und zueinander wächst das, was wirklich zählt: Liebe, Respekt und das gemeinsame Leben unter seinem Segen.
Gott, hilf mir, den anderen als Mitmensch zu sehen – mit deinem Blick voller Liebe.
Er gab ihnen den Namen Mensch
Genesis 5,2 beschreibt, wie Gott den Menschen als Mann und Frau schuf. Diese Passage zeigt die göttliche Absicht für die Einheit und Verbundenheit zwischen Mann und Frau. Es ist eine Erinnerung daran, dass jeder Mensch einzigartig und wertvoll ist, unabhängig von Geschlecht oder Herkunft. Sie betont auch die Bedeutung von Beziehungen und Gemeinschaft in Gottes Schöpfungsplan. Für mich persönlich ist diese Passage eine Quelle der Inspiration, um die Würde und den Respekt für jeden Menschen zu erkennen und zu fördern, sowie die Bedeutung von Liebe und gegenseitiger Unterstützung in zwischenmenschlichen Beziehungen zu betonen.
Parallelstellen zum Vers 5,2: 1,27; Mt 19,4; Mk 10,6
Gen 5:3: Und Adam war 130 Jahre alt, als er einen Sohn zeugte, ihm selbst gleich, nach seinem Bild, und er nannte ihn Seth.
Andacht zu 1. Mose 5,3:
Dieser Vers erinnert uns daran, wie sich Leben und Prägung fortsetzen. Adam bekommt einen Sohn, Set, der ihm „ähnlich“ ist – nicht nur äußerlich, sondern wohl auch in seinem Wesen. Wir erkennen darin, wie stark Eltern ihre Kinder prägen – durch Worte, Taten, Werte. Auch wir hinterlassen Spuren in den Leben derer, die uns nahe stehen. Die Frage ist: Was geben wir weiter? Trotz Adams Fall hat Gott neues Leben geschenkt – Hoffnung, dass es weitergeht, selbst nach Fehlern. So dürfen auch wir Vertrauen haben: Gott schreibt mit unserem Leben Geschichte, selbst wenn manches schiefgelaufen ist. Und er lädt uns ein, sein Bild weiterzugeben – geprägt von Liebe, Gnade und Wahrheit.
Parallelstellen zum Vers 5,3: 5,3–23: 1Chr 1,1–4; Lk 3,36–38; – Gen 4,25; 1Kor 15,49
Gen 5:4: Und die Lebenszeit Adams, nachdem er den Seth gezeugt hatte, betrug 800 Jahre, und er zeugte Söhne und Töchter.
Gen 5:5: Und die ganze Lebenszeit Adams betrug 930 Jahre, und er starb.
Adam stirbt im Alter von 930 Jahren
Genesis 5,5 beschreibt das Alter Adams, als er 930 Jahre alt wurde und starb. Diese Zahl mag auf den ersten Blick beeindruckend erscheinen, aber sie symbolisiert auch die Endlichkeit des menschlichen Lebens. Für mich ist diese Passage eine Erinnerung daran, wie vergänglich unser irdisches Dasein ist und wie wichtig es ist, das Beste aus jedem Moment zu machen. Sie erinnert mich daran, dass das Leben kostbar ist und dass wir es nutzen sollten, um Gutes zu tun und anderen Liebe zu zeigen. Es ist ein Aufruf, bewusst zu leben und unsere Zeit auf dieser Erde sinnvoll zu nutzen, indem wir nach Gottes Willen handeln und anderen mit Güte und Mitgefühl begegnen.
Parallelstellen zum Vers 5,5: 3,19; Hi 30,23; Röm 5,12–14; Hebr 9,27
Gen 5:6: Und Seth lebte 105 Jahre, da zeugte er den Enosch;
Von Adam bis Noah
In Genesis 5,6-32 werden die Nachkommen Adams bis Noah aufgeführt. Diese genealogische Aufzeichnung verdeutlicht Gottes Plan und seine Treue zur Menschheit trotz ihrer Sündhaftigkeit. Jeder Name repräsentiert eine Generation, die Gott auch inmitten von Schwierigkeiten und Verfehlungen treu blieb. Zum Beispiel zeigt Henochs Geschichte, dass eine enge Beziehung zu Gott möglich ist, selbst in einer korrupten Welt. Noahs Aufzeichnung betont seine Bedeutung als ein Mann, der Gottes Anweisungen folgte und die Menschheit vor der Sintflut rettete. Diese Passage erinnert uns daran, dass Gottes Liebe und sein Plan für die Menschheit trotz unserer Fehler beständig bleiben.
Parallelstellen zum Vers 5,6: 4,25.26
Gen 5:7: und Seth lebte, nachdem er den Enosch gezeugt hatte, noch 807 Jahre und zeugte Söhne und Töchter;
Gen 5:8: und die ganze Lebenszeit Seths betrug 912 Jahre, und er starb.
Gen 5:9: Und Enosch lebte 90 Jahre, da zeugte er den Kenan;
Gen 5:10: und Enosch lebte, nachdem er den Kenan gezeugt hatte, noch 815 Jahre und zeugte Söhne und Töchter;
Gen 5:11: und die ganze Lebenszeit Enoschs betrug 905 Jahre, und er starb.
Gen 5:12: Und Kenan lebte 70 Jahre, da zeugte er den Mahalaleel;
Gen 5:13: und Kenan lebte, nachdem er den Mahalaleel gezeugt hatte, noch 840 Jahre und zeugte Söhne und Töchter;
Gen 5:14: und die ganze Lebenszeit Kenans betrug 910 Jahre, und er starb.
Gen 5:15: Und Mahalaleel lebte 65 Jahre, da zeugte er den Jared;
Gen 5:16: und Mahalaleel lebte, nachdem er den Jared gezeugt hatte, noch 830 Jahre und zeugte Söhne und Töchter;
Gen 5:17: und die ganze Lebenszeit Mahalaleels betrug 895 Jahre, und er starb.
Gen 5:18: Und Jared lebte 162 Jahre, da zeugte er den Henoch;
Parallelstellen zum Vers 5,18: Jud 14
Gen 5:19: und Jared lebte, nachdem er den Henoch gezeugt hatte, noch 800 Jahre und zeugte Söhne und Töchter;
Gen 5:20: und die ganze Lebenszeit Jareds betrug 962 Jahre, und er starb.
Gen 5:21: Und Henoch lebte 65 Jahre, da zeugte er den Methusalah;
Parallelstellen zum Vers 5,21: 1Chr 1,2; Lk 3,37
Gen 5:22: und Henoch wandelte mit Gott 300 Jahre lang, nachdem er den Methusalah gezeugt hatte, und zeugte Söhne und Töchter;
Andacht zu 1. Mose 5,22: „Und Henoch wandelte mit Gott“
Henochs Leben war kein Spektakel – keine großen Heldentaten, keine langen Reden. Doch ein Satz fasst alles zusammen: Er wandelte mit Gott. Was für ein stilles, aber kraftvolles Zeugnis! Henoch lebte im Alltag nah bei Gott – nicht nur sonntags, sondern jeden Tag, Schritt für Schritt. Mit Gott zu gehen heißt, ihn in Entscheidungen einzubeziehen, ihm im Kleinen zu vertrauen, in Freude und Leid mit ihm verbunden zu bleiben. Diese enge Gemeinschaft ist kein Privileg für wenige, sondern eine Einladung an uns alle. Gott wünscht sich Nähe, keine religiöse Leistung. Vielleicht beginnt „mit Gott wandeln“ heute einfach damit, bewusst mit ihm zu reden – mitten im ganz normalen Tag.
Parallelstellen zum Vers 5,22: wandelte 5,24; 6,9; 17,1; Mi 6,8; Mal 2,6; Jud 14.15; Hebr 11,7
Gen 5:23: und die ganze Lebenszeit Henochs betrug 365 Jahre.
Gen 5,24: Henoch war seinen Weg mit Gott gegangen, dann war er nicht mehr da; denn Gott hatte ihn aufgenommen.
Gen 5,24: Henoch wandelte mit Gott.
Mit Gott seinen Weg gehen
Es war damals schon nicht leicht, seinen Lebensweg mit Gott zu gehen. Und Gott ehrte diesen Mann, indem Er seinen Namen in die Bibel schrieb. Wir wissen eigentlich nichts über Henoch, aber der HErr weiß alles. Wie viele Menschen haben gelebt, doch niemand weiß noch irgendetwas über sie. Doch wer seinen Weg mit Gott geht, der wird niemals vergessen werden. Sein Name ist aufgeschrieben im Buch des Lebens. Und nichts und niemand kann Gott dazu veranlassen, deinen Namen wieder aus diesem Buch zu tilgen! Henoch ging seinen Weg mit Gott, und Gott hat ihn aufgenommen zu der Zeit, die richtig war. Auch unser Leben hört erst auf, wenn Gott es bestimmt. ER ruft uns dann nach Hause.
Henoch wird noch einmal in der Bibel erwähnt, und zwar im Hebräer 11,5. Dort werden die Glaubenshelden aufgeführt. Sie alle haben das Zeugnis von Gott, dass ihr Glaube sie gerecht gemacht hat. Nicht irgendeine Meinung über Gott, sondern die Taten des Glaubens. Diese Menschen gingen ihren Weg mit Gott und haben wegen ihres Glaubens große Taten vollbracht. Frank Lauermann
Wandeln mit Gott
Was bedeutet es mit Gott zu wandeln? Es bedeuet ein achtsames Gehen, Hören und Reden mit ihm. Gott liebt uns und wir lieben ihn. Wandeln wir also auf dem Weg der Liebe als vielgeliebte Kinder Gottes. Wir wandeln in Liebe mit Gott. Mit Gott durch das Leben zu wandeln bedeutet, Gott in unseren Alltag mit einzubeziehen, mit Gott spazieren zu gehen, darauf allein kommt es an. Denn genau dazu hat Gott uns berufen. Gott will gar nicht in erster Linie unseren Gehorsam, unsere Hingabe, unseren reinen Charakter oder unsere Tugenden. Gott sucht in erster Linie die Gemeinschaft mit uns.
Parallelstellen zum Vers 5,24: 5,22; 2Kön 2,11.12; Hebr 11,5
Gen 5:25: Und Methusalah lebte 187 Jahre, da zeugte er den Lamech;
Gen 5:26: und Methusalah lebte, nachdem er den Lamech gezeugt hatte, noch 782 Jahre und zeugte Söhne und Töchter;
Gen 5:27: und die ganze Lebenszeit Methusalahs betrug 969 Jahre, und er starb.
Gen 5:28: Und Lamech lebte 182 Jahre, da zeugte er einen Sohn;
Gen 5:29: und er gab ihm den Namen Noah, indem er sprach: Der wird uns trösten über unsere Arbeit und die Mühe unserer Hände, die von dem Erdboden herrührt, den der Herr verflucht hat!
Parallelstellen zum Vers 5,29: Noah 6,8.9; Hebr 11,7; verflucht 3,17–19
Gen 5:30: Und Lamech lebte, nachdem er den Noah gezeugt hatte, noch 595 Jahre und zeugte Söhne und Töchter;
Gen 5:31: und die ganze Lebenszeit Lamechs betrug 777 Jahre, und er starb.
Gen 5:32: Und Noah war 500 Jahre alt, da zeugte Noah den Sem, den Ham und den Japhet.
Parallelstellen zum Vers 5,32: 6,10; 7,13; 9,18; 10,1
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zum Buch Genesis