Genesis Gen 23. Kap.: Andacht, Auslegung und Kommentar zur Bibel
Inhaltsverzeichnis
Andacht, Auslegung, Predigt und Kommentar zur Bibel zu Genesis Gen 23. Kap.
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Andacht zu Genesis Gen 23 Kap.
In 1. Mose 23 stirbt Sara, und Abraham kauft eine Grabstätte für sie. Es wirkt wie ein nüchterner Bericht – doch er steckt voller Bedeutung. Obwohl Gott Abraham das Land verheißen hat, besitzt er selbst keinen einzigen Quadratmeter. Erst Saras Tod führt dazu, dass er Land erwirbt – nicht als Geschenk, sondern gegen Bezahlung.
Manchmal erfüllt sich Gottes Verheißung nicht auf einmal, sondern Stück für Stück, durch Schmerz und Geduld. Abraham ehren Saras Leben mit einem Ort des Gedenkens – und zugleich wird das Grab zur ersten festen Verankerung im verheißenen Land.
Auch unser Glaube gründet sich nicht nur auf große Wunder, sondern auf kleine Schritte des Vertrauens – oft mitten im Verlust. Doch Gott bleibt treu.
Gen 23,1-20: Abraham kauft Grundbesitz
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Gen 23, 1-20
Gen 23:1: Und Sarah wurde 127 Jahre alt; das sind die Lebensjahre Sarahs.
Der Tod Sarahs
In Genesis 23 wird der Tod von Sarah, der Frau Abrahams, erwähnt. Die Bedeutung dieses Verses liegt in der Trauer und dem Verlust, den Abraham empfand, als seine Lebenspartnerin starb. Es war ein Moment des Abschieds und der Einsamkeit für Abraham, der seine tiefe Bindung zu Sarah zeigt. Doch trotz des Schmerzes zeigt dieser Vers auch Abrahams Glauben und Vertrauen in Gott, da er in schwierigen Zeiten weiterhin auf seine göttliche Führung vertraute. Es ist eine Erinnerung daran, dass selbst inmitten von Trauer und Verlust der Glaube an Gott Stärke und Trost bieten kann.
Gen 23:2: Und Sarah starb in Kirjat-Arba, das ist Hebron, im Land Kanaan. Da ging Abraham hin, um zu klagen um Sarah und sie zu beweinen.
Sara stirbt
Abraham kauft eine Höhle als Begräbnisstätte und begräbt Sarah (das erste Begräbnis in der Bibel!). Dass das Grab selbst ist im verheißenen Land lag und übrigens Abrahams einzigster Grunderwerb in seinem Leben war, deutet anfänglich auf den Glauben an die Auferstehung hin. Uns allen begegnet der Verlust von lieben Menschen, doch der Glaube an die Auferstehung schenkt uns Erleichterung. So kann Abraham „von der Toten aufstehen“, denn der Glaube kann nicht lange den Tod vor Augen behalten. Der Glaube sieht stets auf die Auferstehung und in der Kraft dieser Tatsache kann er sich von einem Toten weg erheben.
Unsere Toten sind nicht abwesend, sondern nur unsichtbar. Sie schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Trauer. Augustinus
Andacht zu 1. Mose 23,2
Sara ist gestorben. Abraham trauert – nicht irgendwie, sondern tief bewegt und mit Tränen. „Da trat Abraham herzu, um Sara zu beklagen und sie zu beweinen.“ (Gen 23,2) Diese Szene zeigt: Glauben schützt nicht vor Schmerz. Auch der Vater des Glaubens bleibt nicht gefasst, sondern lässt seiner Trauer Raum.
Wir leben oft in einer Kultur des Verdrängens. Schnell soll es „weitergehen“. Doch Gott hat uns Gefühle geschenkt – auch Tränen. Sie sind keine Schwäche, sondern Ausdruck von Liebe. Abraham zeigt: Es ist heilsam, innezuhalten, zu weinen, zu gedenken.
Wenn du trauerst – gib dir Zeit. Gott ist da, auch in den Tränen. Und er kennt den Weg durch sie hindurch, hin zu Trost und Hoffnung.
Parallelstellen zum Vers 23,2: 13,18; 24,67; beweinen 50,1–3; Num 20,29; Dtn 21,13; 34,8
Gen 23:3: Danach stand Abraham auf von seiner Toten und redete mit den Söhnen Hets und sprach:
Parallelstellen zum Vers 23,3: Hets 10,15; Ex 3,8.17; 23,23
Gen 23,4: Ich bin ein Fremdling und Einwohner ohne Bürgerrecht bei euch; gebt mir ein Erbbegräbnis bei euch, dass ich meine Tote von meinem Angesicht entfernt begraben kann!
Begräbnis Sarah
Im Bericht über Saras Tod spielt der Kauf des Erbbegräbnisses eine große Rolle. Die Höhle bei Hebron ist das erste Stück kanaanäischen Landes, das Abraham erwirbt. Um teures Geld muss er es kaufen. So nüchtern und so fragmentarisch beginnt die große Landverheißung sich zu erfüllen. Abraham selbst wohnt bis zu seinem Tod als geduldeter Fremder in diesem Land (Gen 17,8), ebenso Isaak und Jakob. Aber sie wurden in der Gruft von Hebron begraben: sie mussten in dieses Land hineinsterben, um es zu besitzen – eine Vorausdarstellung des Verhältnisses, das wir als Christen zu dem uns verheißenen Heilsgut haben. Abtei Beuron
Parallelstellen zum Vers 23,4: Beisasse 17,8; 1Chr 29,15; Ps 39,13; 105,12; Apg 7,5; Hebr 11,13
Gen 23:5: Da antworteten die Hetiter dem Abraham und sprachen zu ihm:
Gen 23:6: Höre uns, mein Herr, du bist ein Fürst Gottes mitten unter uns! Begrabe deine Tote in dem besten unserer Gräber. Niemand von uns wird dir sein Grab verweigern, damit du deine Tote darin begraben kannst!
Ein Grab für Sarah
Die Hetiter zeigen sich wohlwollend und bieten ihm an, das Beste, was sie haben, für Sarahs Grab zur Verfügung zu stellen. Diese Geste der Großzügigkeit und Freundlichkeit zeigt, dass selbst in einer fremden Umgebung Menschen bereit sind, einander zu helfen und zu unterstützen. Es zeigt auch, wie sehr Abraham und seine Familie respektiert und geschätzt wurden, trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft. Diese Episode lehrt uns die Bedeutung von Mitgefühl, Respekt und Großzügigkeit gegenüber anderen, auch in schwierigen Zeiten.
Parallelstellen zum Vers 23,6: Fürst 24,35
Gen 23:7: Da stand Abraham auf und verneigte sich vor dem Volk des Landes, vor den Hetitern.
Gen 23:8: Und er redete mit ihnen und sprach: Wenn es euer Wille ist, dass ich meine Tote von meinem Angesicht entfernt begrabe, so hört mich und bittet für mich Ephron, den Sohn Zohars,
Gen 23:9: dass er mir die Höhle Machpelah gebe, die ihm gehört und die am Ende seines Ackers liegt; um den vollen Betrag soll er sie mir zum Erbbegräbnis geben in eurer Mitte!
Parallelstellen zum Vers 23,9: 23,20; 25,10; 47,30; 49,29.30; 50,13; Apg 7,16
Gen 23:10: Und Ephron saß mitten unter den Hetitern. Da antwortete Ephron, der Hetiter, dem Abraham vor den Söhnen Hets, vor allen, die durch das Tor seiner Stadt aus- und eingingen, und sprach:
Parallelstellen zum Vers 23,10: Tor 34,20.24; Rut 4,1; Hi 29,7
Gen 23:11: Nein, mein Herr, sondern höre mir zu: Ich schenke dir den Acker, und die Höhle darin schenke ich dir dazu, und schenke sie dir vor meinem Volk; begrabe deine Tote!
Gen 23:12: Da verneigte sich Abraham vor dem Volk des Landes,
Gen 23:13: und er redete mit Ephron vor den Ohren des Volkes des Landes und sprach: Wohlan, wenn du geneigt bist, so höre mich: Nimm von mir das Geld, das ich dir für den Acker gebe, so will ich meine Tote dort begraben.
Gen 23:14: Ephron antwortete Abraham und sprach zu ihm:
Gen 23:15: Mein Herr, höre mich: Das Feld ist 400 Schekel Silber wert; was ist das schon zwischen mir und dir? Begrabe nur deine Tote!
Parallelstellen zum Vers 23,15: Schekel 33,19; Hes 45,12
Gen 23:16: Und Abraham hörte auf Ephron, und Abraham wog für Ephron so viel Geld ab, wie er vor den Ohren der Hetiter gesagt hatte, nämlich 400 Schekel Silber, das im Kauf gangbar und gültig war.
Parallelstellen zum Vers 23,16: 2Sam 24,24
Gen 23:17: So wurde der Acker Ephrons bei Machpelah, der Mamre gegenüberliegt, der Acker samt der Höhle, die darin ist, auch alle Bäume auf dem Acker und innerhalb aller seiner Grenzen,
Gen 23:18: dem Abraham als Eigentum bestätigt vor den Augen der Hetiter und aller, die zum Tor seiner Stadt eingingen.
Gen 23:19: Danach begrub Abraham seine Frau Sarah in der Höhle des Ackers Machpelah, Mamre gegenüber, in Hebron, im Land Kanaan.
Andacht zu 1. Mose 23,19: „Danach begrub Abraham seine Frau Sara …“
Abraham steht an einem Wendepunkt: Der Verlust Saras ist mehr als ein Abschied – es ist das Ende einer gemeinsamen Lebensreise. In seiner Trauer sucht er einen Ort, der mehr ist als ein Grab – einen Ort der Erinnerung, der Liebe, der Hoffnung über den Tod hinaus.
Auch wir stehen manchmal sprachlos vor dem Verlust geliebter Menschen. Doch wie Abraham dürfen wir wissen: Liebe endet nicht mit dem Tod. Sie lebt weiter – in Erinnerungen, in Gesten, im Glauben an einen Gott, der Leben schenkt, selbst im Sterben.
Diese Szene ruft uns dazu auf, dankbar zurückzublicken – und zugleich vertrauensvoll nach vorn. Denn bei Gott ist jeder Abschied ein Tor zu einem neuen Anfang.
Parallelstellen zum Vers 23,19: 25,9.10
Gen 23:20: So wurde der Acker und die Höhle darin dem Abraham von den Hetitern als Erbbegräbnis bestätigt.
Parallelstellen zum Vers 23,20: 23,4.9
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zum Buch Genesis
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