Kohelet Koh 9. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Kohelet Koh Kap. 9

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Kohelet Kapitel 9 betont die Vergänglichkeit des Lebens und die Gleichheit des Schicksals aller Menschen. Es ermutigt dazu, das Leben zu genießen, indem man das gegenwärtige Glück und die Freuden des Lebens schätzt, da der Tod unvermeidlich ist. Gleichzeitig warnt es vor Überheblichkeit und Ignoranz, da das Schicksal unvorhersehbar ist. Es erinnert daran, dass niemand die Kontrolle über das Leben oder den Tod hat und dass Weisheit und Gerechtigkeit oft nicht belohnt werden

Koh 9,1-18: Sein Geschick nicht in der Hand

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Koh 9,1-18

Koh 9:1: ‭Dies alles habe ich mir zu Herzen genommen, und dies habe ich zu erkennen gesucht, dass die Gerechten und die Weisen und ihre Werke in der Hand Gottes sind. Der Mensch weiß weder um Liebe noch um Hass im  Voraus; es liegt alles verborgen vor ihnen.

In der Hand Gottes

Das Vertrauen darauf, dass Gott das Gesamtbild sieht und lenkt, könnte in schwierigen Zeiten als Quelle der Hoffnung dienen. Es ermutigt dazu, das Leben in Gottes Hände zu legen, und dabei auf die göttliche Weisheit und Führung zu vertrauen.

Tägliche christliche Andacht

Koh 9:2: ‭Alles geschieht gleicherweise allen. Es kann dem Gerechten dasselbe begegnen wie dem Gottlosen, dem Guten und Reinen wie dem Unreinen, dem, der Opfer darbringt, wie dem, der keine Opfer dar­bringt; dem Guten wie dem Sünder, dem, der schwört, wie dem, der sich vor dem Eid fürchtet.

Es geht dem einen wie dem anderen

Die Vernunft fragt bei Allem: Was bringt es ein? und siehe, Gerechtigkeit und Tugend scheint ihr auf Erden nichts einzubringen; denn ob Einer gottlos oder gottselig lebe, es errettet ihn das nicht weder vom Leiden, noch vom Sterben und in die Grube fahren. Dies „Es gehet Einem wie dem Andern“ war eine Sache, die den alttestamentlichen Frommen sehr viel zu schaffen machte. Emil Quandt

Koh 9:3: ‭Das ist das Schlimme bei allem, was unter der Sonne geschieht, dass allen dasselbe begegnet; daher wird auch das Herz der Menschen voll Bosheit, und Tollheit ist in ihren Herzen ihr Leben lang, und danach geht es zu den Toten!

Koh 9:4: ‭Denn für jeden, der noch zu den Lebenden gehört, gibt es Hoffnung; denn ein lebendiger Hund ist besser daran als ein toter Löwe.

Lebendiger Hund und toter Löwe

Ein Hund mag als geringfügig betrachtet werden, aber seine Lebendigkeit übertrifft die Macht und Stärke eines toten Löwen. Ähnlich sollten wir in unserer Existenz Hoffnung finden, selbst in den scheinbar kleinen Momenten des Lebens. Es ermutigt dazu, das Leben zu schätzen und positiv zu gestalten, selbst wenn die Herausforderungen groß erscheinen.

Koh 9:5: ‭Denn die Lebendigen wissen, dass sie sterben müssen; aber die Toten wissen gar nichts, und es wird ihnen auch keine Belohnung mehr zuteil; denn man denkt nicht mehr an sie.

Koh 9:6: ‭Ihre Liebe und ihr Hass wie auch ihr Eifer sind längst vergangen, und sie haben auf ewig keinen Anteil mehr an allem, was unter der Sonne geschieht.

Tägliche christliche Andacht

Koh 9:7: ‭So geh nun hin, iss mit Freuden dein Brot und trinke deinen Wein mit fröhlichem Herzen, denn Gott hat dein Tun längst gebilligt!

Koh 9,7: Iss dein Brot, trink deinen Wein und sei fröhlich dabei! Denn Gott hat schon lange sein Ja dazu gegeben.

Aufruf zur Fröhlichkeit

Das Carpe-diem, Genieße den Tag, wird hier in den Horizont der biblischen Schöpfungstheologie gestellt. Eine Genuss-Verweigerung käme der Nicht-Annahme eines Geschenkes gleich und wäre, theologisch gesprochen, eine Form des Unglaubens. Kohelet versteht Freude und Genuss keineswegs bloß als Betäubungsmittel, die dem Menschen helfen, die Erbärmlichkeit seines Lebens zu vergessen. Das fröhliche gemeinsame Essen wirkt vermenschlichend. Dieser humanisierende Akt ist Gott wohlgefällig. Gott freut sich, wenn seine Geschöpfe sich freuen. Essen und Trinken sind ein Geschenk Gottes und ein Recht der Menschen.

Eucharistie und Schrift

Es gibt von den Kirchenvätern hier eine christologische Auslegung. Hieronymus sieht in dieser Seelennahrung das Studium der Heiligen Schrift sieht. Aus christlicher Perspektive kommen dann noch die eucharistischen Gaben Brot und Wein dazu. Das Essen und Trinken, an dem man sich erfreuen soll, kann daher, zu Ende gedacht, nur Schrift und Eucharistie sein. So haben wir nur dieses Gut in der gegenwärtigen Welt, dass wir uns von seinem Leib nähren und von seinem Blut trinken, nicht nur im eucharistischen Geheimnis, sondern auch in der Lektüre der Schriften. Denn das wahre Fleisch und Blut, das man aus dem Wort Gottes zu sich nimmt, ist die Kenntnis der Schriften.

Koh 9:8: ‭Lass deine Kleider allezeit weiß sein, und lass das Öl nicht fehlen auf deinem Haupt!

Die Farbe weiẞ

Weiß ist die Farbe des Lichtes, des Lebens, der Freude; in Weiß, als in einen Abglanz der himmlischen Herrlichkeiten, kleiden sich die Engel, wenn sie auf Erden erscheinen; weiß als ein Licht waren die Kleider des Menschensohnes auf dem Berge der Verklärung; weiß war bei der priesterlichen Kleidung wenigstens die Grundfarbe. Das weiße Kleid versinnbildet daher hier die freudige Herzensstimmung, den ungebrochnen Lebensmuth mitten in der Eitelkeit der Dinge. Emil Quandt

Öl der Freude auf dem Haupt

Das Salben des Hauptes war und ist im Morgenland eine tägliche, mit dem Waschen und Baden verbundene Sitte; es wurde nur unterlassen zum Zeichen der Trauer und Buße. Soll also dem Haupte die Salbe nicht mangeln, dann muß das Herz alle träge Erschlaffung, allen Murrsinn, alle trübe Niedergeschlagenheit aufgeben. Emil Quandt

Tägliche christliche Andacht

Koh 9:9: ‭Genieße das Leben mit der Frau, die du liebst, alle Tage deines nichtigen Lebens, das er dir unter der Sonne gegeben hat, alle deine nichtigen Tage hindurch; denn das ist dein Anteil in diesem Leben und in der Mühe, womit du dich abmühst unter der Sonne.

Koh 9,9: Genieße das Leben mit der Frau, die du liebst, solange du dein vergängliches Leben führst, das Gott dir auf dieser Welt gegeben hat. Genieße jeden flüchtigen Tag, denn das ist der Lohn für deine Mühen.

Genieße das Leben

Ja ich möchte es genießen, es als Geschenk Gottes annehmen. Es genießen, mit meiner Frau, die ich liebe. Möchte mich mit Freunden treffen, die mir wertvoll sind. Möchte mich selbst lieben, weil Gott mich so geschaffen und gewollt hat. Möchte mir immer mal wieder auch selbst etwas Gutes tun, so wie es der Prediger geschrieben hat. Möchte noch so viele Momente auf dieser Erde verbringen. Möchte mich freuen auf ein Leben bei Gott! Genieße auch Du das Leben, heute – und nicht erst morgen. Und freue Dich an Deinem Gott. Sei ihm dankbar, dass er Dir das Leben geschenkt hat und sich an Dir freut. Genieße diesen Tag. Rolf Aichelberger

Genuß des ehelichen Lebens

Das eheliche Leben voll wahrer Liebe, eine fröhliche, fromme Häuslichkeit ist ebenfalls eine Gottesgabe, die das arme eitle Leben ertragen hilft. Der ganze Jammer der Welt verliert ein gut Theil seines Schrecklichen für den, der zwischen seinen eignen vier Wänden ein glückliches Familienleben führt in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit. Emil Quandt

Koh 9:10: ‭Alles, was deine Hand zu tun vorfindet, das tue mit deiner ganzen Kraft; denn im Totenreich, in das du gehst, gibt es kein Wirken mehr und kein Planen, keine Wissenschaft und keine Weisheit!

Alles, was dir vor die Hände kommt, zu tun

Dies bezieht sich auf Werke, die möglich sind. Es gibt manche Dinge, die wir uns in unserem Herzen denken und die wir doch nicht durchführen können. Es ist gut, wenn uns etwas auf dem Herzen liegt, aber wenn wir wirklich nützlich sein wollen, dann dürfen wir uns nicht damit zufrieden geben, dass wir uns etwas im Herzen vornehmen und vielleicht davon reden, sondern wir müssen uns daran machen, alles zu tun, was uns vor die Hände kommt.

Eine einzige gute Tat ist mehr wert, als tausend herrliche und glänzende Pläne. Warten wir nicht zu lange auf gute Gelegenheiten oder auf ein Werk anderer Art, sondern tun wir einfach, was uns vor die Hände kommt, Tag für Tag. Uns ist keine andere Zeit zum Leben geschenkt als die vorhandene.

Es hat noch nie jemand Gott damit gedient, dass er morgen etwas tun will. Wenn wir Christus ehren und von Ihm Segen empfangen, so ist es durch das, was heute geschieht. Alles, was du für Christus tust, tue mit ganzem Herzen. Gebe dich mit aller Kraft deiner Seele hinein. Spurgeon

Koh 9:11: ‭Und ich wandte mich um und sah unter der Sonne, dass nicht die Schnellen den Wettlauf gewinnen, noch die Starken die Schlacht, dass nicht die Weisen das Brot erlangen, auch nicht die Verstän­digen den Reichtum, noch die Erfahrenen Gunst, denn sie sind alle von Zeit und Umständen abhängig.

Koh 9:12: ‭Denn auch der Mensch kennt seine Zeit nicht, so wenig wie die Fische, die mit dem tödlichen Netz gefangen werden, und wie die Vögel, die man mit der Schlinge fängt; gleich diesen werden auch die Menschenkinder gefangen zur Zeit des Unheils, wenn es plötzlich über sie kommt.

Koh 9:13: ‭Auch das habe ich als Weisheit angesehen unter der Sonne, und sie schien mir groß:

Koh 9:14: ‭Gegen eine kleine Stadt, in der wenig Männer waren, kam ein großer König und belagerte sie und baute große Belage­rungstürme gegen sie.

Koh 9:15: ‭Da fand sich in derselben Stadt ein armer, aber weiser Mann, der rettete die Stadt durch seine Weisheit, und doch gedachte kein Mensch an diesen armen Mann.

Koh 9:16: ‭Da sprach ich: Weisheit ist besser als Stärke; aber die Weisheit des Armen ist verachtet, und man hört nicht auf seine Worte!

Koh 9:17: ‭Die Worte der Weisen, die man in Ruhe hört, sind besser als das Schreien eines Herrschers unter den Narren.

Koh 9:18: ‭Weisheit ist besser als Kriegsgerät; aber ein einziger Sünder verdirbt viel Gutes.

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Koh Kap. 9

Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Kohelet Koh 9. Kap.

Koh 9