Jesaja Jes 10. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Jesaja Jes 10. Kapitel
Inhaltsverzeichnis
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Jes 10,1-4: Gottes Zorn über das Nordreich
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Jes 10,1-4
Jes 10:1: Wehe denen, die ungerechte Gesetze erlassen, und den Schreibern, die bedrückende Vorschriften schreiben,
Jes 10:2: womit sie die Armen vom Rechtsweg verdrängen und den Unterdrückten meines Volkes ihr Recht rauben, damit die Witwen ihre Beute werden und sie die Waisen plündern können.
Jes 10:3: Was wollt ihr tun am Tag der Rechenschaft und wenn der Sturm hereinbricht, der von ferne kommt? Zu wem wollt ihr um Hilfe fliehen, und wo wollt ihr euren Reichtum lassen?
Jes 10:4: Wer sich nicht mit den Gefangenen beugen will, der muss mit den Erschlagenen fallen! — Bei alledem hat sich sein Zorn nicht abgewandt; seine Hand bleibt ausgestreckt.
Jes 10,5-19: Gottes Gericht über Hochmut Assyriens
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Jes 10,5-19
Jes 10:5: Wehe Assyrien, der Rute meines Zorns, der in seiner Hand den Stock meines Grimms trägt!
Jes 10:6: Gegen eine gottlose Nation werde ich ihn senden, und gegen das Volk, dem ich zürne, will ich ihn aufbieten, damit er Beute macht und Raub holt und es zertritt wie Kot auf der Gasse!
Jes 10:7: Aber er meint es nicht so, und sein Herz denkt nicht so, sondern er nimmt sich vor, Völker umzubringen und auszurotten, und zwar nicht wenige.
Jes 10:8: Denn er spricht: Sind nicht alle meine Fürsten Könige?
Jes 10:9: Ist nicht Kalne wie Karkemisch, Hamat wie Arpad, Samaria wie Damaskus?
Jes 10:10: Wie meine Hand sich der Königreiche der Götzen bemächtigt hat, deren Götterbilder doch mächtiger waren als die von Jerusalem und Samaria,
Jes 10:11: und wie ich es mit Samaria und ihren Götzen gemacht habe, sollte ich es nicht auch mit Jerusalem und ihren Götzenbildern so machen?
Jes 10:12: Und es wird geschehen: Wenn einst der Herr sein ganzes Werk am Berg Zion und an Jerusalem vollendet hat, so will ich Vergeltung üben an der Frucht des überheblichen Herzens des Königs von Assyrien und an dem Trotz seiner hochfahrenden Augen!
Jes 10,13: Aus eigener Kraft habe ich das alles geschafft! Meiner Klugheit ist es zu verdanken!
Gegen den Hochmut
Hüten wir uns vor der Hochmut. Erkennen wir in Demut, dass wir alles von Gott geschenkt bekommen haben. Dem assyrischen König gelingt vieles, weil Gott seine Hand im Spiel hat. Leider fällt er in Hochmut, verlässt sich nur auf sich und seine Macht. Aber: „Ist die Säge mehr als der, der sie gebraucht?“ (Jes 10:15) Darum: verlassen wir uns allein auf Gott und halten ihm die Treue! Also: wenn uns etwas gelingt, wenn wir etwas schaffen, dann lasst uns ihm danken. Das hütet und schützt uns vor jeglichem Stolz.
Jes 10:14: Meine Hand hat nach dem Reichtum der Völker gegriffen wie nach einem Vogelnest, und wie man verlassene Eier zusammenrafft, so habe ich die ganze Erde zusammengerafft, und keiner war da, der mit den Flügeln schlug, den Schnabel aufsperrte und piepte!« —
Jes 10:15: Rühmt sich auch die Axt gegen den, der damit haut? Oder brüstet sich die Säge gegen den, der sie führt? Als ob der Stock den schwänge, der ihn aufhebt, als ob die Rute den erhöbe, der kein Holz ist!
Katechese
Wir Menschen sind sehr kurzsichtig. Wir sehen die wunderbare Wirkung, vergessen aber Gott, der uns das Wollen und Vollbringen schenkt (vgl. Phil 2,13). Ohne Gott können wir wirklich nichts Gutes tun (vgl. Joh 15,5). Aber alles können wir in Jesus, der uns stets die Kraft für das Gute gibt (vgl. Phil 4,13). So gebührt alle Ehre nur dem Herrn.
Überlegung
Die kleine hl. Therese sah sich selbst als „Besen“ Gottes. „Wenn Er ihn benötigt, nimmt er ihn aus der Ecke und vollbringt große Taten. Wenn die Arbeit vollbracht ist, wird der Besen von Gott wieder in die Ecke gestellt.“ – Bin ich bereit Gott als Werkzeug zur Verfügung zu stehen?
Gebet
Herr, lass uns dieses nie vergessen: Wenn nicht Du das Haus baust, müht sich jeder umsonst, der daran baut. Wenn nicht Du die Stadt bewachst, wacht der Wächter umsonst (vgl. Ps 127,1). Amen.
Jes 10:16: Darum wird der Herrscher, der Herr der Heerscharen, unter die Fetten Assyriens die Schwindsucht senden und unter seinen Edlen einen Brand anzünden wie Feuersglut.
Jes 10:17: Und das Licht Israels wird zum Feuer werden und sein Heiliger zur Flamme; die wird seine Dornen und Disteln an einem einzigen Tag verbrennen und verzehren.
Herrlichkeit des Herrn
In Jesaja 10,17 spricht der Prophet über die Herrlichkeit des Herrn, die wie ein Feuer brennt und wie ein Waldbrand alles verzehrt. Diese bildliche Darstellung verdeutlicht Gottes unermessliche Macht und seine Fähigkeit, die Stolzen und Hochmütigen zu demütigen. Für mich persönlich ist diese Passage eine Erinnerung daran, dass trotz der Macht und Größe der Menschen letztendlich Gott über allem steht. Sie erinnert mich daran, demütig zu bleiben und mich nicht von meinem eigenen Stolz oder Hochmut überwältigen zu lassen, sondern meine Vertrauen auf Gott zu setzen, der alle Dinge in seiner Hand hält.
Jes 10:18: Und er wird die Herrlichkeit seines Waldes und seines Fruchtgartens mit Stumpf und Stiel ausrotten, dass es sein wird, wie wenn ein Kranker dahinsiecht;
Jes 10:19: und der Überrest der Bäume seines Waldes wird zu zählen sein, sodass ein Knabe sie aufschreiben kann.
Überrest der Bäume
In Jesaja 10,19 spricht der Prophet über die Hoffnung derer, die durch die Tyrannei des Assyrerkönigs leiden. Er betont, dass trotz der Verwüstung und Zerstörung, die das assyrische Reich bringt, ein Überrest übrig bleibt. Diese Überlebenden werden sich an Gott klammern und ihre Hoffnung auf ihn setzen. Sie werden erkennen, dass Gott der wahre Schutz und Trost ist, selbst inmitten von Chaos und Zerstörung. Diese Verse erinnern uns daran, dass selbst in den dunkelsten Zeiten Gottes Licht und Hoffnung vorhanden sind, für diejenigen, die an ihn glauben und sich an ihn wenden.
Jes 10,20-34: Überrest von Israel wird gerettet
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Jes 10,20: Auf den Herrn, den heiligen Gott Israels, werden sie sich verlassen und ihm die Treue halten.
Jes 10:20: Und es wird geschehen: An jenem Tag wird der Überrest Israels und das, was vom Haus Jakobs entkommen ist, sich nicht mehr auf den stützen, der ihn schlägt, sondern er wird sich in Wahrheit auf den Herrn verlassen, auf den Heiligen Israels.
Auf den Herrn verlassen
Dies bedeutet, dass selbst in Zeiten der Not und der Unterdrückung, diejenigen, die übrig bleiben und gerettet werden, sich nicht auf menschliche Macht verlassen sollten, sondern auf den Herrn, der ihr wahrer Schutz ist. Sie sollen nicht auf Menschen oder weltliche Kräfte bauen, sondern auf Gott, der sie erlöst und beschützt. Es ist eine Aufforderung, Vertrauen in Gott zu haben, selbst wenn alles andere versagt.
Jes 10:21: Ein Überrest wird sich bekehren, der Überrest Jakobs zu dem starken Gott.
Jes 10:22: Denn wenn dein Volk, o Israel, wäre wie der Sand am Meer, so wird doch nur ein Überrest von ihm sich bekehren; denn Vertilgung ist beschlossen, die einherflutet in Gerechtigkeit.
Jes 10:23: Denn ein Vertilgen, und zwar ein fest beschlossenes, wird der Herrscher, der Herr der Heerscharen, inmitten der ganzen Erde ausführen.
Jes 10:24: Deshalb spricht der Herrscher, der Herr der Heerscharen: Du mein Volk, das in Zion wohnt, fürchte dich nicht vor Assyrien, das dich mit der Rute schlägt und seinen Stock gegen dich erhebt nach der Weise Ägyptens!
Fürchte dich nicht
Diese Passage ermutigt uns, keine Angst vor den Herausforderungen und Bedrohungen zu haben, die uns begegnen könnten. Sie erinnert daran, dass Gott über allem steht und uns in schwierigen Zeiten beisteht. Wir können darauf vertrauen, dass Gott uns stärkt und uns durch jede Situation hindurchführt, selbst wenn es so aussieht, als ob wir von allen Seiten bedrängt werden. Diese Verse erinnern uns daran, dass Gott unsere Sicherheit ist und dass wir uns vor nichts fürchten müssen, solange wir uns auf ihn verlassen.
Jes 10:25: Denn nur noch eine ganz kleine Weile, so ist der Grimm vorüber, und mein Zorn wendet sich zu ihrer Vernichtung.
Jes 10:26: Und der Herr der Heerscharen wird eine Geißel über ihn schwingen, wie er Midian schlug am Felsen Oreb; und sein Stab wird über dem Meer sein, und zwar wie er ihn einst gegen Ägypten erhob.
Jes 10:27: Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird seine Last von deinen Schultern weichen und sein Joch von deinem Hals; ja, das Joch wird zersprengt werden wegen der Salbung.
Das Joch wird zersprengt
In diesem Vers verheißt Gott, dass das Joch des Feindes durch die Salbung zerbrochen wird. Diese Salbung steht für Gottes Befähigung und Befreiungskraft. Persönlich bedeutet mir dieser Vers, dass Gottes Eingreifen und seine Gnade stärker sind als jede Form der Unterdrückung oder des Jochs, das uns bedrängt. Es ermutigt mich, in Zeiten der Schwierigkeit darauf zu vertrauen, dass Gott mich befreien kann und wird. Seine Liebe und Macht sind größer als alle Hindernisse, die mir im Weg stehen könnten.
Jes 10:28: Er kommt über Ajat, zieht durch Migron, bei Michmas legt er sein Gerät nieder;
Jes 10:29: sie ziehen durch den Engpass: Geba sei unser Nachtquartier! Rama erzittert, das Gibea Sauls flieht.
Jes 10:30: Schreie laut, du Tochter Gallim! Horche auf, Laischa! Elendes Anatot!
Jes 10:31: Madmena flieht, die Bewohner Gebims suchen Zuflucht.
Jes 10:32: Noch heute wird er sich in Nob aufstellen; er wird seine Hand gegen den Berg der Tochter Zion schwingen, gegen die Höhe von Jerusalem!
Jes 10:33: Siehe, da haut der Herrscher, der Herr der Heerscharen, die Äste herunter mit furchtbarer Gewalt; die Hochgewachsenen werden abgehauen und die Erhabenen erniedrigt!
Jes 10:34: Und er schlägt den dichten Wald mit dem Eisen nieder, und der Libanon fällt durch einen Mächtigen.
Er schlägt den dichten Wald
In Jesaja 10,34 wird die Entwurzelung des Assyrerreiches beschrieben, symbolisiert durch das Fällen von Bäumen im Libanon. Diese Metapher verdeutlicht Gottes Eingreifen gegen die Überheblichkeit und Tyrannei der Assyrer. Die Assyrer, stolz wie Zedern des Libanons, werden durch Gottes Macht gestürzt, ihre Stärke und Herrschaft werden zerschlagen wie Äste eines Baumes. Diese Passage zeigt Gottes Souveränität über die Nationen und seine Fähigkeit, gegen Ungerechtigkeit vorzugehen. Sie erinnert uns daran, dass keine menschliche Macht größer ist als Gottes Plan und Gerechtigkeit.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zum Buch Jesaja
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Jesaja Jes 10. Kapitel