Hiob Kapitel 9 bis 31: Auslegung, Kommentar, Andacht und Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht und Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Hiob Kapitel 9 bis 31

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Hiob 9. Kap.

Auslegung, Kommentar, Andacht und Predigt zum Buch Hiob 9. Kap.

Hiob 9:1: ‭Da antwortete Hiob und sprach:

Hiob 9:2: ‭Wahrhaftig, ich weiß, dass es sich so verhält; und wie kann ein Mensch gerecht sein vor Gott?

Hiob 9,10: Gott ist´s der Wunder tut, unzählbar viele, so groß, dass wir sie nicht verstehen können.

Gott tut Wunder

Jesus ist ein Gott, der Wunder tut, ich muss nur meine Augen dafür öffnen. Seit Jesus mit mir durchs Leben geht ist jeder Tag spannend und ich bin immer wieder neugierig und freue mich zu erleben und zu sehen, was er mit mir vorhat. Ich versuche mich auf das Gute zu fokussieren, meinen Blick darauf zu richten was Gott mir jeden Tag schenkt. Es gelingt mir nicht immer, aber ich möchte in allen meinen Umständen Gottes Wirken erkennen, auch in Situationen die mir nicht so gut gefallen. Ich will ihm voll und ganz vertrauen. Ich weiss, sein Plan ist immer gut und alle Dinge sollen mir zum Besten dienen. Ulrike Puintner

Jedes mal, wenn wir einander Gutes tun, geschieht ein Wunder. Jedes mal,, wenn die Sonne aufgeht geschieht ein Wunder. Jedes mal, wenn ich Schutz und Bewahrung erlebe, geschieht ein Wunder. Jedes Mal, wenn ich die Natur beobachte, sehe ich ein Wunder. Jedes mal, wenn Gott meine Seele heilt, mir Frieden schenkt, geschieht ein Wunder. Jedes mal, wenn Gott mich von Ängsten und Sorgen befreit, geschieht ein Wunder. Ich bin überzeugt, dass wir jeden Tag Wunder mit Gott erleben. So manches ist uns vielleicht gar nicht bewusst oder selbstverständlich geworden. Ulrike Puintner

Hiob 9,18: Er gönnt mir keine Atempause.

Gegen ungesunde Hetze

Wer außer Atem ist, ist außer sich! Und wie lange kann man außer sich sein, ohne dabei kaputt zu gehen? Die Atemlosigkeit als Wirkung von Hetze und Hast, von zu hohem Leistungsdruck, von Unzufriedenheit, von Unersättlichkeit, von Zerrissenheit, von … von … von. Alles Begriffe für ein unerfülltes Sein, für ein Sein, das aus dem Gleichgewicht gekommen ist, aus dem Lot geraten ist. Wenn man in solch einen Zustand gerät, dann raten viele Menschen: Da musst du gegensteuern! – und merken gar nicht, dass dieses „muss“ zu einem weiteren Stressfaktor wird. Ja, wenn das Gegensteuern so einfach wäre.

Franz von Sales schreibt: Dabei verschlimmert nichts so sehr das Übel, rückt nichts so sehr das ersehnte Gut in die Ferne wie Unruhe und Hast. Wenn dich also der Wunsch bedrängt, von einem Übel befreit zu werden oder ein Gut zu gewinnen, so beruhige vor allem deinen Geist.

Beruhige vor allem deinen Geist!

Hiob 9:33: ‭Es gibt auch keinen Mittler zwischen uns, der seine Hand auf uns beide legen könnte.

Sehnsucht nach einem Mittler

Hier haben wir eine der Stellen in den Reden Hiobs, die seine Sehnsucht nach einem Helfer, einem Mittler, einem Fürsprecher verraten. Andere Stellen sind Kapitel 16,21 und 17,3. Diese Sehnsucht zu wecken, war eine der Absichten, die Gott mit allen über Hiob verhängten Leiden hatte. Gerade die Untauglichkeit seiner Freunde zeigte ihm, wie nötig er einen Mittler und Fürsprecher hatte, der ihn vor Gott und vor Menschen gerecht machen kann. Benedikt Peters

Hiob brauchte jemanden, der die Differenzen zwischen ihm und Gott bereinigte. Sein vorheriges Glaubenssystem tat dies nicht; seine Erfahrung tat das nicht; auch nicht der Rat seiner Freunde. Hiob erkannte diese Notwendigkeit und rief nach einem Mittler zwischen ihm und Gott. Hier also rief Hiob nach jemandem, der verbindlich zwischen Gott und sich selbst stehen und so einen Weg der Begegnung, eine Möglichkeit des Kontakts schaffen könnte.

Hiob 10. Kap.

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Hiob 10:2: ‭Ich spreche zu Gott: Verdamme mich nicht! Lass mich wissen, weshalb du mich befehdest!

Ich spreche zu Gott

Trotzdem sind Hiobs Worte ein Beweis dafür, dass er Gott nicht abgesagt hat, sondern noch an ihm hängt: Ich will … reden. Ich will zu Gott sagen. Sein Kopf sagte ihm, es nütze nichts, zu Gott zu rufen. Er müsse schuldig sein, er könne nie zusammen mit Gott vor Gericht gehen. Aber sein Herz folgt nicht seinem Kopf. Er kann offensichtlich nicht anders, als trotzdem zu Gott zu rufen. Benedikt Peters

Worte von Spurgeon

Wie kannst du wissen, ob du Glauben hast, ehe dein Glaube versucht wird? O, verlass dich darauf, Gott sendet uns oft schwere Stunden, damit unsere Gnadengaben zum Vorschein kommen können und wir uns bewusst werden, dass wir sie besitzen. Aber nicht nur die Offenbarung der Gnadengaben, sondern das wirkliche Wachstum in der Gnade ist die Frucht göttlicher Heimsuchungen. Gott nimmt uns oft unsere Freude und Ruhe, um uns zu besseren Christen zu machen. Er erzieht sich Seine Glaubensstreiter nicht in Prachtzelten der Ruhe und des Überflusses, sondern indem Er sie ins Feld stellt und sie in Gewaltmärschen und Strapazen übt.

Hiob 10,8: Deine Hände haben mich als Ganzes gebildet und rundum gestaltet, und nun verschlingst du mich?

Gott ist unser Schöpfer

Das ist einer der Kernpunkte des christlichen Glaubens. Gott hat uns das Leben geschenkt. Glauben bedeutet, im Heiligen Geist eine sehr persönliche Bindung zu unserem Schöpfer und Erlöser aufzubauen und dafür zu sorgen, daß diese Bindung die Grundlage des ganzen Lebens ist. Gott ist unser Leben. Lassen wir Gott, so lassen wir unser Leben. Geben wir uns ihm hin, so bewahrt er uns in seiner Fürsorge.

Hiob kann auch das nicht verstehen

Gott hat ihn liebevoll gestaltet, hat ihn kunstvoll geformt. Tat er das alles nur, um das Werk seiner Hände zu verschlingen? Hiob will an Gott selbst irrewerden. Er versteht seinen Gott nicht mehr, und noch weniger versteht er das Verhältnis Gottes zu ihm. Das ist sein größter Schmerz, das ist der wirkliche Grund für seine Verzweiflung, nicht etwa der Verlust seiner Besitztümer oder seiner Gesundheit. Und gerade das ist ein weiterer Beleg dafür, dass Hiob wirklich ein Knecht Gottes ist. Benedikt Peters

Hiob 10,12: Du hast mir das Leben geschenkt und mir deine Güte erwiesen. Deine Fürsorge hat mich stets bewahrt.

Hiob 11. Kap.

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Hiob 11,7: Kannst du die Geheimnisse Gottes erforschen und die Vollkommenheit des Allmächtigen erfassen?

Die Unbegreiflichkeit Gottes

Glauben bedeute, die Unbegreiflichkeit Gottes ein Leben lang aushalten (Karl Rahner). Gott ist und bleibt für zuletzt unbegreifbar. Gott ist eine Wirklichkeit, die wir nie ausloten können. Aber eines ist entscheidend: In Jesus hat er uns sein Wesen offenbart. Wer Jesus sieht, der sieht den himmlischen Vater. Einer der Wesenszüge Gottes, die uns Jesus offenbarte ist: Gott sucht dich voller Liebe. Keinen gibt er auf. Das tröstet in Krankheit, Ausweglosigkeit und Todesnähe. So ist Glaube immer ein gegenseitiges Suchen: wir suchen Gott und Gott sucht uns.

Hiob 11,13: Streck deine Hände empor und bete zu Gott.

Hiob 12. Kap.

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Hiob 12:9: ‭Wer unter allen diesen wüsste nicht, dass die Hand des Herrn dies gemacht hat.

Hiob 12,10: Alle Lebewesen hält er in der Hand, den Menschen gibt er ihren Atem.

Gott hält uns in der Hand, wie eine Mutter ihr Kind

Geborgen, behütet und beschützt. Durch diese bewahrende und stärkende Nähe Gottes können wir zuversichtlich ins Leben gehen. Bei aller Angst und Sorge, die uns immer wieder überfällt, schauen wir dennoch hoffnungsvoll weiter, weil wir um Gottes Obhut wissen. Gehalten von Gott, das ist eine Realität, die trägt.

Wenn du dich Gott wirklich hingibst, wird es nichts mehr geben, was deinen Optimismus erschüttern könnte. Josemaría Escrivá

Worte von Benedikt Peters

Die Erschaffung der Erde und aller Lebewesen aus dem Nichts lehrt uns Gottes Allmacht und Unumschränktheit. Er schuf die Welt so, wie er sie wollte, als nichts war, an dem er sich hätte ausrichten müssen. Er folgte keinem Vorbild, er benötigte keine Anleitung. Daran müssen wir doch erkennen, dass »in seiner Hand die Seele alles Lebendigen [ist] und der Geist von jedermanns Fleisch«. Gott hat die Erde erschaffen, auf der wir hin und her eilen; Gott hat uns das Leben gegeben, Gott hat den Geist gebildet, der über ihn nachdenkt, und er hat dem Menschen die Zunge gegeben, darüber zu reden.

Hiob 13. Kap.

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Hiob 14. Kap.

Auslegung, Kommentar, Andacht und Predigt zum Buch Hiob 14. Kap.

Hiob 14,1: Der Mensch, von der Frau geboren, lebt nur kurze Zeit und ist voll Unruhe.

Das Übel der Unruhe

Die Unruhe ist das größte Übel, das eine Seele außer der Sünde treffen kann. Denn es gibt keinen Fehler, der mehr als die Unruhe den Fortschritt in der Tugend und die Überwindung des Lasters hemmt. Wie die Aufstände einen Staat völlig zerstören und verhindern, dass man den Feind bekämpfen kann, so verliert unser Herz, wenn es in sich verwirrt ist, die Kraft, die Tugend zu erwerben und die Mittel anzuwenden, die sie gegen die Feinde einsetzen müsste, die im getrübten Wasser fischen können, wie man sagt.

Die Unruhe entspringt dem hitzigen und ungeordneten Wunsch, von dem Übel befreit zu werden, das man im Geist oder im Körper fühlt. Und so sehr diese Unruhe nach Befreiung strebt, führt sie im Gegenteil dazu, diese zu verzögern. Was führt denn dazu, dass die Vögel und andere Tiere im Netz gefangen bleiben, als daß sie, sobald sie hineingeraten sind, kämpfen und sinnlos um sich schlagen, um schnell daraus freizukommen, und sich dadurch um so mehr verfangen und behindern. Franz von Sales

Gegen die treibende Unruhe

Tue das, was Gott dir anvertraut hat, ohne Unruhe und Angst. Sei sorgfältig und gewissenhaft in allen Obliegenheiten. Gott hat sie dir anvertraut und will, dass du große Sorgfalt darauf verwendest. Vermeide aber dabei jede Ängstlichkeit und Aufregung, d. h. verrichte sie ohne Unruhe, ohne ängstliche Besorgnis oder hitzigen Eifer. Franz von Sales

Gebet: Ohne Vorbehalt und ohne Sorgen leg ich meinen Tag in deine Hand. Sei mein Heute, sei mein gläubig Morgen, sei mein Gestern, das ich überwand. Frag mich nicht nach meinen Sehnsuchtswegen, bin aus Deinem Mosaik ein Stein. Wirst mich an die rechte Stelle legen. Deinen Händen bette ich mich ein. Edith Stein

Hiob 14,2: Wie eine Blume sprießt er auf und verwelkt; gleich einem Schatten flieht er und hat keinen Bestand.

Die Vergänglichkeit unseres Lebens

Eines Tages kommt das Ende unseres irdischen Lebens. Aber Jesus Christus und die Glaubensverbindung zu ihm bleiben. Dazu wurden wir Menschen von Gott geschaffen, dass wir das ewige Leben durch die Auferweckung Jesu vom Tod erhalten. Wer oder was bleibt also übrig von unserem Leben? Jesus Christus ist unser entscheidender Trost im Sterben und im Leben. Damit haben wie schon heute Anteil für eine bleibende Zukunft des Lebens in Christus. Auf die Frage in Hiob 14,10 „Kommt ein Mensch um – wo ist er?“ können wir im Glauben sagen: beim Herrn

Hiob 14,5: Die Jahre eines jeden Menschen sind gezählt. Die Dauer seines Lebens hast du festgelegt.

Hiob 15. Kap.

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Hiob 15,11: Gott will dich trösten!

Gott tröstet

Gott will dich trösten wie eine Mutter. Wir dürfen mit unserem Kummer genauso vertrauensvoll zu unserem Gott laufen wie das Kind zu seiner Mutter springt. Und wir werden von Gott wie ein Kind liebevoll in den Arm genommen und getröstet. Wie oft habe ich das schon erfahren! Gott schenke dir in dunklen Zeiten immer wieder neue Hoffnung, einen Lichtstreifen am Horizont, ein überwältigendes Gefühl der göttlichen Liebe und Geborgenheit, einfach Gottes segnende Nähe und das an jedem Tag. Immer ist er ein Kommender. Vergessen wir nicht, dass Gott dabei oft auch durch andere Menschen zu uns kommt und in vielerlei anderer Art und Weise.

Hiob 15,11: Durch uns redet er dich freundlich an.

Hiob 15,12: Du lässt dich vom Ärger mitreißen.

Minimiere deinen Ärger

Ganz wirst du es nie schaffen. Minimiere es daher zumindest, dich über dich oder andere zu ärgern. Mache dir folgenden Grundsatz zu eigen: keine Energie in die Verärgerung, sondern in die Veränderung! Dazu ein Wort von Franz von Sales: Alles, was uns da in den Weg kommt, kann uns Anstoß sein, das Gleichgewicht zu verlieren und hinzufallen: bald ist es ein Ärger, bald ein Gerede, bald schlechte Laune, in der uns kein Mensch etwas recht machen kann. Dann wieder ekelt uns der Beruf an, weil wir in einem Anfall von Schwermut glauben, daß wir doch nichts leisten. Kurz, alles Mögliche kommt da in unserer seelischen Kleinwelt vor.

Wenn Ärger in dir aufkeimt, lenke dagegen. Versuche im Frieden Jesus zu bleiben und überlege, was du nun konkret tun kannst unter Anrufung der Hilfe des heiligen Geistes.

Hiob 16. Kap.

Hiob 16,2: Dergleichen habe ich oft gehört; ihr seid allesamt leidige Tröster.

‭‭Hiob‬ ‭16:2‬: Ach, solche Worte habe ich schon oft gehört. Ihr alle habt nur schwachen Trost zu bieten!

Trost allein in Gott

So dankbar ich für Geschwister und Freunde im Herrn Jesus bin, so sehr verstehe ich auch Hiob, der über seine drei Freunde sagte: Mühsame Tröster seid ihr alle. Der wahre Tröster ist tatsächlich Gott selber und in der Gegenwart seines Heiligen Geistes erfahren wir Trost, Zuversicht und wahre Hoffnung, nicht nur für dieses Leben, sondern weit darüber hinaus.

Hiob 17. Kap.

Hiob‬ ‭17:1‬: ‭Meine Kraft ist gebrochen, meine Tage schwinden, und auf mich wartet nur das Grab.

‭‭Hiob‬ ‭17:7‬: ‭Schmerz und Trauer haben mich fast blind gemacht; ich bin nur noch ein Schatten meiner selbst.

Die Realität der Trauer

Trost, wenn wir ihn empfangen dürfen, bringt Linderung unserer inneren Schmerzen, manchmal nur für kurze Momente, manchmal für ein paar Stunden. Nie aber wird es einen Trost geben, der die Trauer auslöscht, sie fortnimmt. Unsere Trauer wird im besten Fall zwischenzeitlich ein wenig erträglicher, aushaltbarer, wird abgemildert. Das ist schon viel. Ansonsten aber, so hart dies auch klingen mag, gilt es zuzulassen, dass wir untröstlich sind. Wie sollten wir nicht untröstlich sein, wenn uns der so sehr geliebte Mensch brutal entrissen wurde? Bis auf den Grund der Seele sind wir aufgerissen.

Gebet: In einem Meer von Tränen versinke ich, Gott. In einem Abgrund von Trauer falle ich, Gott. Und ich hoffe, dass auf dem Boden des ewigen Meeres das Leben ist und in der Tiefe des Abgrunds Du selbst. Anton Rozetter

‭‭Hiob‬ ‭17:11‬: Ach, meine Tage sind verflogen, durchkreuzt sind alle Pläne, die einst mein Herz erfüllten!

‭‭Hiob‬ ‭17:13‬: Ich habe nur noch das Grab zu erwarten; in der dunklen Welt der Toten muss ich liegen.

‭‭Hiob‬ ‭17:15‬: Wo ist meine Hoffnung geblieben, wo denn? Sieht jemand von ihr auch nur einen Schimmer?

Hiob 18. Kap.

Hiob 18:1: ‭Da antwortete Bildad, der Schuchiter, und sprach:

Ärger des Bildad

In Hiob 18,4 spricht Bildad über die Verachtung, die er gegenüber Hiob empfindet. Er kritisiert Hiob dafür, dass er sich über die Rede seiner Freunde lustig macht und als ob sie Tiere wären, behandelt. Es geht auch um das Unverständnis von Hiobs Situation und die Unfähigkeit, sein Leiden zu begreifen. Bildad drückt Enttäuschung darüber aus, dass Hiob ihre Worte nicht ernst nimmt und ermahnt ihn, sich selbst zu prüfen. Es ist eine Passage voller Verärgerung und Unverständnis darüber, wie Hiob mit ihren gut gemeinten Ratschlägen umgeht. Es zeigt die Frustration der Freunde angesichts von Hiobs Hartnäckigkeit und seiner Weigerung, ihren Ansichten zu folgen.

‭‭Hiob‬ ‭18:4‬: Du zerfleischst dich selbst in deinem Zorn! Soll das Land verwüstet werden, sollen mächtige Felsen einstürzen, nur damit du recht behältst?

‭‭Hiob‬ ‭18:5‬: ‭Mach dir nichts vor: Das Licht des Gottlosen wird erlöschen, und seine Flamme lodert nicht mehr auf.

‭‭Hiob‬ ‭18:21‬: Ja, so sieht das Ende böser Menschen aus! So geht es dem, der Gott den Rücken kehrt!

Tägliche christliche Andacht

Hiob 19,25: Eines weiß ich: Mein Erlöser lebt. Auf dieser todgeweihten Erde spricht er das letzte Wort.

Mein Erlöser lebt

Dies ist ein prophetischer Blick auf Ostern. Für Hiob war es noch eine Sehnsucht, eine Ahnung, eine Hoffnung, aber zugleich ein tiefes Wissen. Halleluja Jesus lebt! Ich will mein Blicke auf ihn richten, der meine Geschicke in seinen Händen hält. Ich will meinem Erlöser Jesus Christus mein Vertrauen aussprechen. Er ist das Ja und sagt das Ja, ein ganzes, unwiderrufliches göttliches Ja zu uns, zur Menschheit, zur Welt. Dieses Ja kann uns tragen, kann uns herausreißen aus Vorläufigkeiten, Unsicherheiten, Halbheiten, Vergeblichkeiten. Mögen wir Sein Ja erfahren in uns, über uns, um uns. Und mögen andere es erfahren durch uns.

Hiob 19,26: Und nachdem diese meine Hülle zerbrochen ist, dann werde ich, von meinem Fleisch los, Gott schauen.

Gott schauen

Ich werde Gott sehen. Das ist die Summe und der Inhalt des Himmels, das ist die freudige Hoffnung aller Gläubigen. Es ist ihr höchstes Glück, wenn sie Ihn schon jetzt durch den Glauben und in den Gnadengaben schauen. Sie betrachten Ihn gern im heiligen Abendmahl und im Gebet. Aber dort oben im Himmel erwartet sie ein offenes und unverhülltes Schauen. Gott schauen von Angesicht zu Angesicht! Was könnten wir noch Besseres verlangen? Deine Augen werden den König in Seiner Schönheit sehen. Alle irdische Pracht verblasst und verdunkelt sich, wenn wir sie lange betrachten. Hier aber ist eine Herrlichkeit, die nie erbleicht, ein Glanz, der niemals erlischt: Ich werde Gott sehen.

Hiob 21,15: Was bringt es mir, wenn ich zu ihm bete?

Die Wirkung des Gebetes

Jeder von uns kann diese Frage für sich beantworten. Jeder von uns hat die Macht des Gebetes erfahren. Jeder von uns hat aber auch die Erfahrung gemacht, dass wir uns die nötige Zeit dafür nehmen müssen: morgens etwas früher aufstehen, um in Ruhe den Tag mit Gott zu beginnen, vor einem Gespräch innehalten, um in einem Stoßgebet den heiligen Geist anzurufen, Wartezeiten nutzen zum Aufschwung der Seele zu Gott. Gott schenkt uns jederzeit unsere Möglichkeit zu beten in sehr unterschiedlicher Form.

Das Gebet ist eine ungebrochene Macht, die im Menschen wirkt und ihn durchformt. Frère Roger

Hiob 22,21: Hiob, versöhn dich wieder mit Gott, schließ mit ihm Frieden, dann wird er dir sehr viel Gutes tun!

Sich mit Gott versöhnen

Gott hat in Christus unter uns das Wort der Versöhnung aufgerichtet. Gehen wir unter das Kreuz Jesus, dann werden wir versöhnt mit Gott. Jesus Christus ist die Versöhnung für die Welt. Wann immer sich ein Mensch auf Christus einlässt, wischt Gott die Schuld dieses Menschen vom Tisch. Versöhnung in Christus bedeutet, dass meine Sünden mich nicht länger von meinem Gott trennen. Wer Christus nachfolgt, den hat Gott mit sich selbst versöhnt, ein für alle Mal. Wer Christus nachfolgt, der kann, darf und muss anderen Menschen mit Versöhnung und Versöhnlichkeit begegnen. Wer Christus nachfolgt, der ist berufen, das Wort von der Versöhnung auszubreiten in eine Welt hinein, die nichts dringender braucht.

Hiob 22,22: Gib wieder acht auf das, was er dir sagt, und nimm dir seine Worte zu Herzen!

Auf Gott hören

Aus der Tradition der Wüstenväter stammt folgendes Bild: Wasser ist weich, Stein ist hart. Wenn aber das Wasser lange Tropfen für Tropfen auf den Stein fällt, wird der Stein gehöhlt und zerfällt. So ist es mit dem Wort Gottes: es ist weich. Unser Herz dagegen ist oft hart. Hören wir oft auf Gott im Gebet, der Bibel oder durch Eingebungen, so öffnet dies unser Herz, höhlt es in seiner Härte aus, so dass Platz und Raum für Gott entsteht.

Hiob 22,23: Wenn du zu Gott, dem Allmächtigen, umkehrst, wird er dich aufrichten.

Hiob 22,25: Dann ist Gott selbst dein kostbarer Schatz, dann bedeutet er dir mehr als alles Gold und Silber.

Gott ist unser Schatz

Wer sich für Jesus entscheidet, findet den größten Schatz. Wer die überragende Güte, Schönheit und Wahrheit Christi, in dem die ganze Fülle Gottes wohnt, aufnimmt, der tritt zusammen mit ihm ein in sein Reich, wo die Wertmaßstäbe dieser Welt auf den Kopf gestellt werden. Ja, was Christus uns geschenkt hat, vervielfältigt sich, wenn man es weiterschenkt! Es handelt sich um einen Schatz, der dazu dient, ausgegeben, investiert und mit allen geteilt zu werden.

Hiob 22,26: Er wird die Quelle deiner Freude sein, und du kannst wieder zu ihm aufschauen.

Hiob‬ ‭23:3‬: Wenn ich doch wüsste, wo ich ihn finden könnte und wie ich zu seinem Thron gelange!

Sehnsucht nach Gott

Hiob rief in seiner äußersten Not zum Herrn. Das sehnsüchtige Verlangen eines schwer angefochtenen Kindes Gottes ist es, das Angesicht seines Vaters zu sehen. sein erster und dringendster Ruf ist der: „Ach dass ich wüsste, wie ich Ihn finden möchte, der doch mein Gott ist und wie ich zu seinem Stuhl kommen könnte!“ Gottes Kinder flüchten sich nach Hause, wenn sich die Stürme erheben. Der von Gott eingepflanzte innere Sinn treibt eine begnadigte Seele dazu, unter den Flügeln Jahwes vor allen Übeln Schutz zu suchen. Gott der Herr ist meine Zuflucht: Dies sollte der Ausspruch jedes wahren Gläubigen sein. Spurgeon

Hiob 23,10: Er kennt meinen Weg genau.

Gott ist der Herr unseres Lebens

Lass uns in unseren Tag hinausgehen, ohne vorgefasste Ideen zu haben, ohne unsere Erschöpfung vorauszuahnen. Lass uns aufbrechen, ohne auf vorgezeichnete Wege zu achten. Gib dich zu erkennen. Denn wir wissen: man trifft dich unterwegs und nicht am Ziel. Wir aber, wir vergessen so oft die Musik deines Geistes. Wir haben aus unserem Leben eine Turnübung gemacht. Wir vergessen, dass es in deinen Armen getanzt sein will, dass dein heiliger Wille von unerschöpflicher Fantasie ist. In der Größe des Alltäglichen wartet Er auf uns.

Hiob 23,13: Gott allein ist der Herr. Was er sich vornimmt, das tut er auch.

Hiob 26,2: Ach, wie gut hast du mir beigestanden, mir, der keine Kraft besitzt! Wie sehr hast du mir geholfen, arm und schwach, wie ich bin!

Gottes Beistand

Was machen wir in Schwierigkeiten? Oft fürchten wir uns und blicken ängstlich umher, weil wir Hilfe von Menschen erwarten. Aber wir sollten besser zu unserem Gott aufsehen, der uns herrliche Zusagen gegeben hat. Die herrlichste ist wohl sein Beistand: Ich bin mit dir. Ist es nicht ein starker Trost, dass der große Gott in allen Lebenslagen bei dir und mit dir ist in seiner unfassbaren Treue? Wenn Menschen weggehen, er bleibt da. Wenn du dich daran erfreust, wirst du stets inneren Frieden bewahren. Der Gott, der keine Schwäche kennt, ist deine Kraft. Er ist da. Er stärkt. Er hilft. Er stützt. Klammere dich nur an Ihn

Hiob 26,3: Wie hast du mich so gut beraten.

Hiob 29,2: O dass ich wäre wie in den früheren Monaten, wie in den Tagen, als Gott mich behütete,

Hiob 29,3: als seine Leuchte über meinem Haupt schien und ich in seinem Licht durch das Dunkel ging;

Hiob 29,4: wie ich in den Tagen meiner Mannesreife war, als über meinem Zelt der vertraute Umgang mit Gott waltete,

Hiob 29,5: als der Allmächtige noch mit mir war und meine Knechte um mich her;

Worte von Spurgeon

O dass ich wäre wie in den früheren Monaten: Sie sehen zurück auf die Tage, die sie im Umgang mit dem Herrn zugebracht haben und halten sie für die lieblichsten und schönsten, die sie je erlebten. Aber die Gegenwart erscheint ihnen in dem düsteren Kleid der Trauer und Betrübnis. Einst lebten sie mit Jesus und in seiner Nähe, jetzt aber fühlen sie, dass sie sich von Ihm weg verirrt haben und sie sprechen: „O, dass ich wäre, wie in den vorigen Monaten!“ Sie beklagen es tief, dass sie ihre Zuversicht verloren haben oder dass sie jetzt keinen Seelenfrieden genießen.

Die Ursachen dieses traurigen Zustandes der Dinge sind vielfältig.

Der Zustand entspringt vielleicht aus einer größeren Vernachlässigung des Gebets, denn die Vernachlässigung des stillen Gebets in der Kammer ist der Anfang allen geistlichen Verfalls.

Oder er entspringt aus abgöttischem Wesen. Das Herz hängt an etwas anderem mehr als an Gott, die Liebe hat sich dem Irdischen zugewendet statt dem Himmlischen. Ein eifriger Gott gibt sich aber nicht mit einem halben Herzen zufrieden. Er will zuerst und am meisten geliebt sein.

Oder die Ursache liegt am Selbstvertrauen und an der Selbstgerechtigkeit. Der Stolz arbeitet im Herzen und die Selbstsucht hat sich erhöht, statt dass sie sich hätte am Fuß des Kreuzes demütigen lassen.

Hiob 29,11: Jeder, der mich hörte, wusste nur Gutes von mir zu sagen, und wer mich sah, der lobte mich.

Hiobs gute Taten

Hiob zählt seine guten Taten auf. Damit will er sich gegen die Anschuldigungen der Freunde wehren. Sicher: Es ist nicht falsch, zu erzählen, was wir alles getan haben, aber viel besser ist es, Gottes Segnungen aufzuzählen. Dennoch können wir die Aufzählung Hiobs als Anregung für uns zu guten Taten lesen. Ja: Lieben heißt sich jede Sorge, jeden Kummer, jeden Schmerz der anderen zu Herzen gehen lassen. Hier in Kürze nur ein Auszug:

Tägliche christliche Andacht

Hiob 29,12: Ich rettete den Armen, der um Hilfe schrie.

Hiob 29,13: Dem Sterbenden stand ich bei.

Hiob 29,15: Meine Augen sahen für den Blinden.

Hiob 29,15: Meine Füße gingen für den Gelähmten.

Hiob 29,24: Den Mutlosen lächelte ich aufmunternd zu.

Hiob 30,20;26-27: Ich schreie um Hilfe, o Gott, aber du antwortest nicht. Ich erhoffte das Licht, doch es kam die Dunkelheit. Ich finde keine Ruhe.

Das Schweigen Gottes

Wenn Gott immer alle unsere Fragen beantworten würde, könnte unser Glaube nicht geprüft werden. Hiobs größtes Problem war ja nicht das Leiden an sich, sondern dass er dessen Grund nicht kannte. Dies kann auch unsere große Lebensprüfung sein: dass wir lernen müssen, auf Gott zu vertrauen, obwohl wir das, was in unserem Leben gerade geschieht, nicht verstehen. Wir müssen lernen, darauf zu vertrauen, dass Gott und nicht das Leben gut zu uns ist. Er wacht über uns, immer und überall

Hiob 31,4: Sieht Gott nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte?

Sieht Gott nicht meine Wege?

In diesem Vers spricht Hiob über Gottes Allwissenheit und seine Gerechtigkeit. Hiob betont, dass Gott jede seiner Handlungen und Entscheidungen kennt. Für Hiob bedeutet dies, dass er sich vor Gott nicht verstecken kann und dass sein ganzes Leben transparent vor ihm liegt. Hiob vertraut darauf, dass Gott seine Unschuld und Integrität erkennt, da er nichts zu verbergen hat. Persönlich inspiriert mich dieser Vers dazu, ehrlicher und aufrichtiger in meinem eigenen Leben zu sein, da ich mir bewusst werde, dass meine Taten von Gott gesehen werden. Es erinnert mich daran, stets nach moralischen und ethischen Prinzipien zu handeln.

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zum Buch Hiob


Das war eine Auslegung und ein Kommentar zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Hiob Kapitel 9 bis 31.