2. Samuel 2 Sam 1. Kap.: Auslegung, Kommentar und Andacht zur Bibel
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Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Buch 2. Samuel 2 Sam 1. Kap
Zu 2 Sam 1. Kap.
2. Samuel 1 berichtet von Davids Reaktion auf den Tod Sauls und Jonathans. Ein Amalekiter bringt David die Nachricht und behauptet, Saul getötet zu haben, wohl in der Hoffnung auf eine Belohnung. Doch David reagiert anders: Er trauert tief um Saul und Jonathan, zerreißt seine Kleider und fastet. Anschließend lässt er den Überbringer der Nachricht töten, da dieser den „Gesalbten des Herrn“ angeblich getötet habe.
Besonders bedeutend ist Davids Klagelied (V. 19–27), in dem er Sauls und Jonathans Größe ehrt. Trotz Sauls Verfolgung bewahrt David Respekt und Loyalität. Das Kapitel zeigt Davids Frömmigkeit, seine Trauer über den Verlust und seine Weigerung, durch Mord zur Macht zu gelangen, was seine gerechte Herrschaft unterstreicht.
2 Sam 1,1-27: Davids Klage um Saul und Jonatan
2 Sam 1:1: Und es geschah nach dem Tod Sauls, als David von der Schlacht gegen die Amalekiter zurückgekommen und zwei Tage lang in Ziklag geblieben war;
Zum Abschnitt 2 Sam 1,1-27
In diesem Kapitel erfährt David vom Tod Sauls und Jonathans. Ein Amalekiter berichtet ihm davon und behauptet, Saul getötet zu haben. David lässt ihn hinrichten, da er Hand an den Gesalbten Gottes gelegt habe. Anschließend hält David ein Klagelied, in dem er die Heldenhaftigkeit Sauls und Jonathans würdigt.
Die Passage zeigt Davids Respekt vor Gottes Erwählung und seine tiefe Trauer um Saul und Jonathan. Trotz Sauls Feindschaft wahrt David seine Loyalität. Das Klagelied betont die enge Freundschaft zwischen David und Jonathan. Insgesamt lehrt der Text Respekt vor Gottes Ordnungen, Treue in Beziehungen und die Bedeutung ehrlicher Trauer.
2 Sam 1:2: und es geschah am dritten Tag, siehe, da kam einer aus dem Heer Sauls, mit zerrissenen Kleidern und Erde auf dem Haupt. Und als er zu David kam, warf er sich zur Erde und verbeugte sich.
2 Sam 1:3: David aber sprach zu ihm: Wo kommst du her? Er sprach zu ihm: Ich bin aus dem Heer Israels entflohen!
2 Sam 1:4: Und David sprach zu ihm: Wie steht die Sache? Berichte mir doch! Er sprach: Das Volk ist aus der Schlacht geflohen, auch sind viele von dem Volk gefallen und umgekommen; auch Saul und sein Sohn Jonathan sind tot!
2 Sam 1:5: David aber sprach zu dem jungen Mann, der ihm berichtete: Woher weißt du, dass Saul und sein Sohn Jonathan tot sind?
2 Sam 1:6: Und der junge Mann, der ihm dies sagte, sprach: Ich kam zufällig auf das Bergland von Gilboa, und siehe, Saul lehnte sich auf seinen Speer, und siehe, Streitwagen und Reiter jagten hinter ihm her.
2 Sam 1:7: Und er wandte sich um und sah mich und rief mich. Und ich sprach: Hier bin ich!
2 Sam 1:8: Und er sprach zu mir: Wer bist du? Ich antwortete ihm: Ich bin ein Amalekiter!
2 Sam 1:9: Da sprach er zu mir: Tritt doch her zu mir und töte mich; denn Verwirrung hat mich ergriffen, während ich noch bei vollem Bewusstsein bin!
2 Sam 1:10: Da trat ich auf ihn zu und tötete ihn; denn ich wusste wohl, dass er seinen Fall nicht überleben würde. Und ich nahm die Krone von seinem Haupt und die Spange von seinem Arm; und ich habe sie hergebracht zu dir, meinem Herrn!
2 Sam 1:11: Da fasste David seine Kleider und zerriss sie, und ebenso alle Männer, die bei ihm waren;
Trauer Davids
Das Zerreißen der Kleider war ein Ausdruck intensiver Trauer im Alten Testament. Trotz der Verfolgung durch Saul zeigt David keinen Triumph, sondern ehrliche Trauer um den Gesalbten Gottes und seinen engen Freund Jonathan. Dies offenbart Davids Demut und seinen Respekt für Gottes Ordnung. Sein Verhalten verdeutlicht, dass er nicht aus Rache oder Ehrgeiz, sondern im Vertrauen auf Gott handelte. Die Trauer Davids lehrt uns, auch in Konflikten Barmherzigkeit und Achtung vor Gottes Plänen zu bewahren.
2 Sam 1:12: und sie stimmten die Totenklage an und weinten und fasteten bis zum Abend um Saul und um seinen Sohn Jonathan und um das Volk des Herrn und um das Haus Israel, weil sie durch das Schwert gefallen waren.
Fasten und Weinen
Das Fasten und Weinen sind Zeichen echten Schmerzes und Respekts. David sieht nicht seinen eigenen Vorteil im Tod Sauls, sondern erkennt das tragische Ende eines von Gott Gesalbten. Dies zeigt seine demütige und gottesfürchtige Haltung. Die Szene lehrt, dass wahre Größe sich in Mitgefühl und Ehre gegenüber anderen zeigt, selbst gegenüber ehemaligen Feinden. David lebt damit Gottes Gebot der Liebe und Barmherzigkeit vor.
2 Sam 1:13: Und David sprach zu dem jungen Mann, der ihm dies berichtet hatte: Wo bist du her? Er sprach: Ich bin der Sohn eines Fremdlings, eines Amalekiters.
2 Sam 1:14: Und David sprach zu ihm: Wie? Du hast dich nicht gefürchtet, deine Hand an den Gesalbten des Herrn zu legen, um ihn zu verderben?
2 Sam 1:15: Und David rief einen seiner jungen Männer und sprach: Tritt herzu und erschlage ihn! Und er schlug ihn, dass er starb.
2 Sam 1:16: Da sprach David zu ihm: Dein Blut sei auf deinem Haupt! Denn dein Mund hat gegen dich selbst gezeugt und gesprochen: Ich habe den Gesalbten des Herrn getötet!
2 Sam 1:17: Und David stimmte dieses Klagelied an über Saul und seinen Sohn Jonathan,
2 Sam 1:18: und er befahl, dass man die Kinder Judas das Lied von dem Bogen lehren solle. Siehe, es steht geschrieben im Buch des Rechtschaffenen:
2 Sam 1:19: »Deine Zierde, Israel, liegt auf deinen Höhen erschlagen. Wie sind die Helden gefallen!
2 Sam 1:20: Berichtet es nicht in Gat, verkündet es nicht auf den Straßen Askalons, Dass sich nicht freuen die Töchter der Philister, Dass nicht frohlocken die Töchter der Unbeschnittenen!
2 Sam 1:21: Ihr Berge von Gilboa, es soll weder Tau noch Regen auf euch fallen, noch mögen Felder da sein, von denen Hebopfer kommen; denn dort ist der Schild der Helden schmählich hingeworfen worden, der Schild Sauls, als wäre er nicht mit Öl gesalbt!
2 Sam 1:22: Vom Blut der Erschlagenen, vom Fett der Helden ist Jonathans Bogen nie zurückgewichen, und das Schwert Sauls ist nie leer wiedergekommen.
2 Sam 1:23: Saul und Jonathan, geliebt und lieblich im Leben, sind auch im Tod nicht geschieden; sie waren schneller als Adler, stärker als Löwen!
geliebt und lieblich im Leben
In 2. Samuel 1,23 beklagt David den Tod Sauls und Jonathans in einem bewegenden Klagelied. Er beschreibt sie als „lieblich und liebenswert im Leben“ und hebt ihre enge Verbundenheit hervor. Trotz Sauls Verfolgung erkennt David seine Größe als König an. Die Metapher, dass sie „schneller als Adler“ und „stärker als Löwen“ waren, betont ihre Tapferkeit und Heldentum im Kampf.
Diese Worte zeigen Davids Loyalität und seinen Respekt, selbst gegenüber einem Feind. Sie lehren uns, Menschen über ihre Fehler hinaus zu ehren und in der Trauer nicht nach Schuldigen zu suchen, sondern das Gute zu erinnern. So wird der Wert von Freundschaft, Loyalität und göttlicher Vorsehung betont.
2 Sam 1:24: Ihr Töchter Israels, weint über Saul, der euch köstlich in Karmesin kleidete, der eure Kleider mit goldenem Schmuck verzierte!
2 Sam 1:25: Wie sind doch die Helden gefallen mitten im Kampf! Jonathan liegt erschlagen auf deinen Höhen!
2 Sam 1:26: Es ist mir leid um dich, mein Bruder Jonathan; du bist mir sehr lieb gewesen! Wunderbar war mir deine Liebe, mehr als Frauenliebe!
Wunderbar war mir deine Liebe
Kommt, teure Seelen, und lasset uns reden von der sonderlichen Liebe, nicht Jonathans, sondern Jesu, jedes von uns aus seiner Erfahrung. Wir wollen nicht reden von dem, was man uns gelehrt hat, sondern von dem, was wir gekostet und erfahren haben, von der Liebe Christi. Deine Liebe zu mir, o Jesu, war sonderlich und wunderbar. Da ich, ein Fremdling, ferne von Dir irrte und den Willen des Fleisches und der Vernunft tat, nach den vorigen Lüsten, bewahrte Deine Liebe mich vor der Versuchung der Sünde, die den Tod gebiert, und behütete mich vor selbstverschuldetem Verderben.
O, wie unvergleichlich war Deine Liebe, da Du in einem Augenblick mich abwuschest von allen meinen Sünden, da Du meine befleckte Seele, die rosinfarben war vom Blut meiner Missetat und schwarz vom Kot meiner Übertretung, weiss machtest gleich dem frischgefallenen Schnee und weiss wie die reinste Wolle. Wie hast Du doch Deine Liebe so zärtlich gegen mich bezeugt, da Du mir zuhauchtest: „Ich bin dein, und du bist mein.“ Wie lieblich waren Deine Worte, wenn Du sprachst: „Der Vater selber hat dich lieb. Spurgeon
2 Sam 1:27: Wie sind die Helden gefallen und verloren die Waffen des Krieges!«
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu 2 Samuel 2 Sam 1. Kap.
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Buch 2 Samuel 2 Sam 1. Kap.