Vergebung unserer Sünden

1. Gottes Vergebung

Er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von jedem begangenen Unrecht.‭ 1 Joh 1,9

Wie passen Gott und ich zusammen? Kommt da nicht immer wieder Sünde dazwischen, die das Verhältnis stört? Was kann ich tun? Die Sünde nicht verschleiern oder verniedlichen, sondern ehrlichen Herzens bekennen vor Gott, aber oft auch vor Menschen. Das Bekennen der Sünden ist wichtig, um die Macht der Sünde zu brechen. Dann vergibt Gott. Immer? Ja, immer! Wir können wieder aufatmen und jubeln. Das Evangelium verkündet die Vergebung der Sünden und der Glaube nimmt sie an. Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist Er treu und gerecht, dass Er uns vergibt. Das einzig Richtige ist daher, sich Ihm anzuvertrauen und die Sünde zu Seinen Füßen zu legen.

2. Das Lamm Gottes

Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt! Joh 1,29

Bereits seit dem 4. Jahrhundert gilt das Lamm als Symbol für Christus und zählt damit zu den ältesten Symbolen überhaupt. Im Alten Testament wird von einem Brauch berichtet, ein Lamm zur Vergebung der Sünden zu opfern. Die Christen erkannten in Jesus Christus das Lamm Gottes, so dass das Bild des Lammes zu einem Symbol für die Erlösung wurde, ebenso wie das Kreuz: Das Kreuz ist das wichtigste Symbol des Christentums, weil es an den Kreuzestod Jesu und damit an das zentrale Element des christlichen Glaubens erinnert. So ist es fast in jeder Kirche an mehreren Orten und in verschiedenen Ausführungen zu finden, vom Altarkreuz bis zum kreuzförmigen Grundriss der Kirche. Das Kreuz ist ebenso wie das Lamm Symbol der Erlösung

3. Wegen unserer Schuld

Doch man hat ihn durchbohrt wegen unserer Schuld. Jes 53,3

Martin Luther sagt treffend dazu: „Da siehst du den Ernst (!) Gottes über die Sünde. Es muss ein unaussprechlicher Ernst sein, dem so eine große unermessliche Person entgegengeht und dafür leidet und stirbt, und wenn du recht tief bedenkst, dass Gottes Sohn selbst leidet, so wirst du wohl erschrecken, und je länger je tiefer.“ Und wozu hat er gelitten? Damit wir Frieden haben, Frieden mit Gott, wenn wir nur wollen. Machen wir uns klar, dass es dieser Friede ist, der uns zu Gott zurückbrachte. Und diesen Frieden haben wir, weil Jesus stellvertretend die Schuld auf sich nahm. Es gibt wohl kaum eine Stelle im Alten Testament, die deutlicher sagt, dass Jesus Stellvertreter war, indem er unsere Übertretungen auf sich genommen hat.

Jesus Christus wurde geboren, um als unser Stellvertreter zu sterben. John Fullerton MacArthur

4. Erlösung durch sein Blut

In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade. Eph 1,7

In Ihm haben wir Erlösung und nirgendwo sonst. Es gibt keine mögliche Erlösung außerhalb von Jesus und seinem erlösenden Blut. Wir sollten „das Blut“ nicht abergläubisch oder mystisch betrachten. Es war nicht Jesu physisches Blut, das irgendjemanden rettete, sondern Seine wirkliche und vollständige Bezahlung für die Sünden des Menschen in Seiner ganzen Person am Kreuz. Das meint das Neue Testament, wenn es von „dem Blut “ spricht.

5. Die Liebe Jesus Christus

‭Lob sei ihm, der uns liebt und uns von unseren Sünden befreit hat, indem er sein Blut für uns vergoss. Offb 1,5

Jesus hat nicht einfach nur geliebt, er ist die Liebe selbst, sein innerster Wesenskern ist die Liebe. Das Herz des christlichen Glaubens ist das Pascha-Mysterium Jesu, das sein Leiden und Sterben, seine Auferstehung und seine Verherrlichung umfasst. Als Nachfolger Christi leben wir für ihn, der uns liebt, was sich auf unser ganzes Leben und Tun, auf unsere Gedanken und unsere Seele auswirkt. Seine Liebe verändert uns!

Kyrill von Alexandria: Einer ist für alle gestorben, einer, der an Wert alle überragte, damit die Lebenden nicht mehr für sich lebten, sondern für den, der für sie gestorben und auferweckt worden.

6. Kostbares Blut Christi

Er bezahlte für euch mit dem kostbaren Blut von Jesus Christus, der rein und ohne Sünde zum Opferlamm Gottes wurde. 1 Petr 1,19

Wir stehen unter dem Kreuz Christi auf Golgatha und sehen rosinfarbene Ströme Seines teuren Blutes aus Händen, Füßen und aus der Seite hervorquellen. Es ist „teuer“: es hat eine versöhnende und erlösende Kraft. Durch dieses Blut werden die Sünden der Auserwählten getilgt. Die Kinder der Gnade werden dadurch von der Herrschaft des Gesetzes erlöst. Sie werden mit Gott versöhnt und mit Ihm vereinigt. Das Blut Christi ist auch „teuer“ durch seine reinigende Kraft. Es „macht uns rein von aller Sünde“. „Wenn eure Sünde gleich blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden.“ Das Blut Jesu macht jeden Gläubigen herrlich. Spurgeon (zu 1 Petr 1,19)

7. Versöhnt und in Frieden

Durch sein Blut am Kreuz schloss er Frieden mit allem, was es auf der Erde und im Himmel gibt. Kol 1,20

Gott ist ein Gott des Tragens. Der Sohn Gottes trug unser Fleisch, er trug darum das Kreuz, er trug alle unsere Sünden und schuf durch sein Tragen Versöhnung. Die Gestalt des Jammers und des Schmerzes. So sieht der Weltversöhner aus. Die Schuld der Menschheit ist auf ihn gefallen. So teuer wird Gott die Versöhnung mit der Welt. Nur indem Gott an sich selbst das Gericht vollzieht, kann Friede werden zwischen ihm und der Welt und zwischen Mensch und Mensch. Das Geheimnis dieses Leidens und Sterbens ist die Liebe Gottes zum Menschen. Was Christus widerfuhr, das widerfuhr in ihm allen Menschen. In der Gestalt des Gekreuzigten erkennt und findet der Mensch sich selbst. Von Gott angenommen, im Kreuze gerichtet und versöhnt, das ist die Wirklichkeit der Menschheit: Gott hat Frieden gestiftet, als Jesus am Kreuz sein Blut vergoss. Bonhoeffer