Jesaja Jes 2. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Jesaja Jes 2. Kapitel
Inhaltsverzeichnis
Jes 2,1-5: Zukünftiges Königreich in Zion
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Jes 2,1-5
Jes 2:1: Das Wort, das Jesaja, der Sohn des Amoz, über Juda und Jerusalem schaute:
Jes 2:2: Ja, es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses des Herrn fest gegründet stehen an der Spitze der Berge, und er wird erhaben sein über alle Höhen, und alle Heiden werden zu ihm strömen.
Damit spricht der Prophet vom Reiche Christi
Der Berg, da des Herrn Haus ist, wird fest stehen. Diese Weissagung sieht auf den ersten Blick sehr befremdlich aus. Der Zion war ein ziemlich niedriger Hügel, ein kleiner Sandhaufen im Vergleich mit gewaltigen Bergen. Obendrein war doch eben erst von seiner Verwüstung und Zerstörung die Rede. Und nun sollte der Zion, der aller seiner Herrlichkeit entkleidet werden sollte, späterhin wieder mit solchem Glanze umgeben werden, dass aller Völker Augen sich auf ihn richten! Ohne Zweifel haben die Spötter der damaligen Zeit über solch ein Wort sich ebenso lustig gemacht, wie sie es zu allen Zeiten getan haben und noch tun. Jean Calvin
Dennoch hat Jesaja Recht behalten. Denn dieser Hügel ist in der Tat über alle Berge erhoben worden. Von ihm aus erging die Stimme des Herrn, und breitete sich aus über die ganze Erde. Hier erglänzte die Herrlichkeit Gottes: denn weil das Heiligtum Gottes dort stand, überragte er in seinem Range die ganze Welt. Nicht von Zion als solchem spricht der Prophet, sondern von dem Zion, insofern er die Stätte ist, von der aus das Licht in alle Welt erging. Jean Calvin
Jes 2:3: Und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinaufziehen zum Berg des Herrn, zum Haus des Gottes Jakobs, damit er uns belehre über seine Wege und wir auf seinen Pfaden wandeln! Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen und das Wort des Herrn von Jerusalem.
Kommt, lasst uns auf den Berg des Herrn gehen
Mit diesen Worten deutet der Prophet an, dass die Frommen in jener Zeit voll brennenden Eifers sein werden, die Lehre von der rechten Verehrung Gottes auszubreiten. Keiner wird zufrieden sein mit seiner Berufung, mit dem Besitz an religiöser Erkenntnis, der ihm gerade zuteil geworden ist, sondern sie werden alle auch andere bei zu ziehen suchen. In der Tat ist nichts dem rechten lebendigen Glauben so fremd, als die Trägheit, die um die Brüder sich nichts kümmert und das Licht der rechten Erkenntnis bei sich verkümmern lässt.
Wer berufen ist, hat die Pflicht, vor anderen sein Licht leuchten zu lassen. Gott könnte freilich auch durch geheimen inneren Antrieb die Menschen zu sich ziehen, aber er benützt Menschen als Diener zu diesem Werk, damit sie sich üben, gegenseitig um das Heil des Nächsten sich zu kümmern. Jean Calvin
Jes 2:4: Und er wird Recht sprechen zwischen den Heiden und viele Völker zurechtweisen, sodass sie ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden werden und ihre Speere zu Rebmessern; kein Volk wird gegen das andere das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr erlernen.
Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen machen
Er will sagen, dass Jesus die Menschen also mit Gott versöhnt, dass sie auch unter sich den Streit fahren lassen und Frieden schließen zu ihrem eigenen Heil. Aber noch mehr. Nicht bloß Friede, sondern auch Willigkeit zu gegenseitiger Hilfeleistung wirkt das Evangelium. Es heißt nicht: sie werden ihre Schwerter zerschlagen, sondern: sie werden sie zu Pflugscharen machen. An Stelle des Streits wird das Bemühen treten, sich gegenseitig und dem Ganzen zu nützen. Pflugscharen und Sicheln sind Geräte, die man für die Bebauung des Ackers braucht, der Ackerbau ist die notwendige Grundlage menschlicher Kultur und jeder segensreichen Entwicklung. Wo Christus herrscht, tritt an Stelle feindseliger Zwietracht ein edler Wetteifer im gegenseitigen Wohltun. Jean Calvin
Reich des Friedens
Das erste Mal überhaupt werden alle Nationen dieser Erde friedlich nebeneinander leben. Dann werden wir die Schlösser aus unseren Türen ausbauen können und wir werden nachts sicher durch die Straßen gehen können. Niemand wird mehr zum Militär eingezogen, weil es keinen Krieg mehr geben wird. Es wird keine Notwendigkeit mehr bestehen, Verteidigungswaffen zu besitzen. Das Königreich, das Jesus errichten wird, wird ein Reich des Friedens sein. Denn er ist der Prinz des Friedens. Judith Hildebrandt
Frieden im Herzen
Der Friede muss in unserem Herzen den Ursprung nehmen. Dort in unserem Herzen herrscht Christus. Sind wir nicht wachsam mit ihm verbunden, läuft jegliches Bemühen um Frieden in unseren Gemeinschaften ins Leere. Durch Christus sind wir Friedensstifter unter den Menschen, gerade eben auch in den Schwierigkeiten, auch in den Augenblicken der Schwäche. Je mehr diese Liebe, die auf Frieden zielt, unsere Herzen erreicht, umso mehr bleiben wir in Gott, denn wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott. Bleibe also inmitten der Kämpfe in Frieden und beunruhige dich nicht, denn Gott ist für Dich.
Der Frieden beginnt im eigenen Haus. Karl Jasper
Jes 2,5: Wir wollen schon jetzt mit dem Herrn leben. Er ist unser Licht!
Er ist unser Licht
Gott ist Liebe. Das bringt seine Tätigkeit Gottes zum Ausdruck. Gott ist ebenso Licht. Das bringt seine innewohnende absolute Reinheit zum Ausdruck. Nichts kann uns dieses Licht nehmen! Weil Jesus unser Licht ist, gibt es für uns keinen Sonnenuntergang! Wir dürfen unsere Schattenseiten nicht verdrängen. Das macht uns krank !!! Wir dürfen sie stattdessen in sein Licht halten, und so unser ganzes Sein Jesus und seinem Licht aussetzen. Durch seine Menschwerdung, Passion und Auferstehung leuchtet er uns und zieht uns in das neue Leben hinein, das alles Dunke besiegt. Verlieren wir nicht das wachsame Herz, welches allein das Wesentliche zu sehen vermag: das Licht Christi, das in uns und für uns leuchtet.
Die völlige Selbsthingabe Christi am Kreuz sei euch Ursprung, Ansporn und Kraft für einen Glauben, der in der Liebe wirksam wird. Benedikt
Im Licht Gottes leben
Nur wenn wir im Licht der Gegenwart Gottes leben und in der Liebe unseres Herrn bleiben, blühen wir als Christen auf. In den wärmenden Strahlen der Liebe Gottes wachsen wir in der Gnade und in der Erkenntnis des Herrn Jesus. Er sagt ja selbst: Ich bin das Licht der Welt! Nur durch ihn bekommen wir geistliche Kraft und Einsicht, um ein Leben zur Ehre Gottes zu führen und in unserem Verhalten etwas von Christus zu zeigen. Wir sind Nachahmer Christi!
Im Licht des Herrn wandeln
Das bedeutet, sein Leben nach Gottes Wahrheit und Gottes Wegen zu richten. Die endgültige Herrschaft des Messias mag noch viele Jahre entfernt sein, aber Jesus kann jetzt in unserem Leben, in unseren Gedanken und in unseren Herzen herrschen.
Im Licht wandeln
Wenn jemand freundlich zu uns ist, können wir seine Motive in Frage stellen. Wenn etwas gut läuft, hätte es auch noch besser laufen können. Wenn ein Problem gelöst ist, taucht doch immer wieder ein neues Problem auf. Wenn es uns gesundheitlich gut geht, fragen wir uns: Wie lange noch? Wo auch immer ein Grund zur Dankbarkeit ist, findet sich auch ein Grund zur Bitterkeit. Darum liegt es in unserer Freiheit zu wählen, ob wir dankbar oder bitter sein wollen. Wenn wir hartnäckig immer nur die Schattenseiten sehen, werden wir zunehmend von der Finsternis angezogen. Wenn wir dagegen beharrlich nach dem Licht ausschauen, werden wir selbst immer mehr Licht. Die Dankbarkeit erzeugt neue Dankbarkeit, so wie die Liebe neue Liebe hervorbringt.
Jes 2,6-22: Das kommende Gericht Gottes
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Jes 2,6-22
Jes 2:6: Denn du hast dein Volk verstoßen, das Haus Jakobs; denn voll morgenländischer Zauberei sind sie und Zeichendeuter wie die Philister, und sie haben sich mit fremdem Gesindel verbündet.
Jes 2:7: Ihr Land ist voll Silber und Gold, und ihrer Schätze ist kein Ende; ihr Land ist voll von Rossen, und ihrer Wagen ist kein Ende;
Jes 2:8: auch ist ihr Land voll Götzen; das Werk ihrer Hände beten sie an, und das, was ihre Finger gemacht haben.
Das Werk ihrer Hände beten sie an
Diese Verse sprechen von der Sünde des Götzendienstes und der Selbstverherrlichung. Es ist eine Mahnung, dass Menschen ihre eigenen Werke über Gott stellen und sich vor ihnen niederbeugen. Es ist eine Aufforderung zur Umkehr, weg von der Vergötterung von materiellen Dingen hin zu einer tieferen Beziehung zu Gott. Es erinnert uns daran, dass wahre Anbetung nicht durch menschliche Hände gemacht wird, sondern durch ein Herz, das sich dem Herrn hingibt.
Jes 2:9: Da beugt sich der Mensch vor den Götzen, da erniedrigt sich der Mann; deshalb vergib es ihnen nicht!
Jes 2:10: Verkrieche dich in den Felsen und verbirg dich im Staub aus Furcht vor dem Herr und vor der Herrlichkeit seiner Majestät!
Jes 2,11: Es kommt der Tag, an dem der Hochmut der Menschen ein Ende hat und ihr Stolz gebrochen wird. Dann wird nur einer groß sein: der Herr !
Sich auf den Herrn verlassen
Der ganze Abschnitt warnt vor Überheblichkeit und Gottvergessenheit. Jesaja warnt davor, dass wir uns auf das verlassen, was uns aus irdisch-menschlicher Sicht groß und wertvoll erscheint. Denn es wird der Tag kommen, an dem es offensichtlich sein wird, wer wirklich groß und verlässlich ist: Gott selbst in seiner Herrlichkeit und Majestät. Dann wird sich so manche menschliche Größe beugen müssen. Darum: Liebt nicht die Welt und hängt euer Herz nicht an irgendetwas in dieser Welt. Verlasst euch allein auf Gott. Dann geht es euch gut!
Jes 2:12: Denn es kommt ein Tag des Gerichts von dem Herrn der Heerscharen über alles Stolze und Hohe und über alles Erhabene, und es wird erniedrigt werden;
Denn es kommt ein Tag des Gerichts
Diese Verse betonen die göttliche Macht und die Demut, die vor ihm erforderlich ist. Es erinnert uns daran, dass der Tag des Herrn kommt, um diejenigen zu richten, die sich überheblich erheben und sich selbst erhaben fühlen. Diese Auslegung ermahnt uns, bescheiden zu sein und unsere Stolz beiseite zu legen, da Gott diejenigen erniedrigt, die sich selbst erhöhen. Es ist eine Aufforderung, sich vor Gottes Größe zu demütigen und seinen Willen über unseren eigenen zu stellen.
Jes 2:13: über alle hohen und erhabenen Zedern Libanons und über alle Eichen Baschans;
Jes 2:14: über alle hohen Berge und über alle erhabenen Höhen;
Jes 2:15: über jeden hohen Turm und über jede feste Mauer;
Jes 2:16: über alle Tarsisschiffe und über alle köstlichen Kleinodien.
Jes 2:17: Und der Hochmut des Menschen wird gebeugt und der Stolz des Mannes gedemütigt werden; der Herr aber wird allein erhaben sein an jenem Tag.
Jes 2:18: Und die nichtigen Götzen werden gänzlich verschwinden.
Jes 2:19: Und man wird sich in Felshöhlen und Erdlöcher verkriechen aus Furcht vor dem Herr und vor der Herrlichkeit seiner Majestät, wenn er sich aufmachen wird, um die Erde zu schrecken.
Jes 2:20: An jenem Tag wird der Mensch seine silbernen Götzen und seine goldenen Götzen, die jeder sich gemacht hat, um sie anzubeten, den Maulwürfen und Fledermäusen hinwerfen,
Jes 2:21: um sich zu verkriechen in die Felsspalten und Steinklüfte aus Furcht vor dem Herrn und der Herrlichkeit seiner Majestät, wenn er sich aufmachen wird, um die Erde in Schrecken zu versetzen.
Jes 2,22: Hört endlich auf, euch auf Menschen zu verlassen! Sie vergehen wie ein Lufthauch. Was kann man schon von ihnen erwarten?
Ich möchte Ihnen von Herzen nahelegen
Setzen Sie Ihr Vertrauen nicht in Menschen! Wir können nicht sicher sein, ob wir noch den nächsten Atemzug erleben werden, so wenig Kontrolle haben wir über unser eigenes Leben. Wir wissen nicht, wann unser Leben endet. Deshalb empfehle ich Ihnen: Setzen Sie Ihr Vertrauen nicht auf Menschen, sondern setzen Sie es allein auf Jesus Christus, der wiederkommen wird und dem alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben ist. Judith Hildebrandt
Worte von Spurgeon
Brüder in Christus, lasst uns mehr an Gott denken und weniger an den Menschen. Komm, lass den Herrn, unseren Gott, den ganzen Horizont unserer Gedanken erfüllen. Lass unsere Liebe zu ihm ausgehen; Lasst uns an ihm erfreuen. Vertrauen wir auf den, der ewig lebt, auf den, dessen Verheißung niemals versagt, auf den, der im Leben und im Tod und in Ewigkeit bei uns sein wird. Oh, dass wir mehr in der Gesellschaft Jesu lebten, mehr in den Augen Gottes!
Lass den Menschen hinter unserem Rücken gehen und Satan auch. Wir können unser Leben nicht damit verbringen, das Lächeln der Menschen zu suchen, denn Gott zu gefallen ist das einzige Ziel, das wir verfolgen. Unsere Hände und unsere Köpfe und unsere Herzen und alles, was wir haben und sind, finden volle Beschäftigung für den Herrn, und deshalb müssen wir ‚von den Menschen ablassen‘.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zum Buch Jesaja
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt Jesaja Jes 2. Kapitel