2. Korinther Brief 2 Kor 6. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum zweiten Korinther Brief 2 Kor 6. Kap.
Inhaltsverzeichnis
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Zum 2. Korinther Brief 2 Kor 6. Kap.
Der zweite Korinther Brief Kapitel 6 betont die Bedeutung der christlichen Gemeinschaft und fordert die Gläubigen auf, sich von ungerechten Praktiken fernzuhalten. Der Abschnitt betont auch die Bedeutung von Geduld, Freundlichkeit und heiliger Hingabe. Paulus fordert die Gläubigen auf, sich nicht an Ungläubige anzupassen, sondern sich von ihnen zu trennen und ihre eigenen Herzen und Leben für Christus zu öffnen. Der Brief betont auch, dass Christen als „Tempel Gottes“ betrachtet werden sollten und dass sie sich von sündigen Praktiken und Gedanken fernhalten sollten, um Gott zu ehren und sich selbst rein zu halten. Insgesamt ermutigt dieser Brief die Gläubigen, ein Leben im Einklang mit Christus zu führen und ihre Beziehungen und Entscheidungen auf göttliche Weise zu gestalten.
2 Kor 6,1-13: Bewährung im Dienst für Gott
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum zweiten Korinther Brief 2 Kor 6,1-13
2 Kor 6,1: Lasst die Gnade, die Gott euch schenkt, in eurem Leben nicht ohne Auswirkung bleiben.
Die Gnade wirken lassen
Empfänglich sein: Wirkende Gnade Gottes: Wir weisen oft diese Eingebungen zurück und verweigern Gott so unsere Liebe. Niemals entzieht Gott uns seine Gaben, außer wir ziehen unsere Herzen von ihm zurück. Eine Quelle mag noch so stark fließen, sie kann einen Garten nur entsprechend dem Durchmesser der Leitungen, die ihm das Wasser zuführen, begießen.
So umflutet auch der Heilige Geist, gleich einer Quelle lebendigen Wassers unser Herz, um in uns seine Gnade zu ergießen. Er will aber, daß sie nur mit der freiwilligen Zustimmung unseres Willens einströme. Daher wird er sie uns nur nach dem Maß seines Wohlgefallens und unserer eigenen Empfänglichkeit und Mitwirkung spenden. So liegt es auch in unserer Hand, ob jeder Augenblick als begnadet gilt und jeder Tag ein Tag des Heils genannt werden kann.
Franz von Sales über die Gnade
Niemals entzieht Gott uns seine Gaben, außer wir ziehen unsere Herzen von ihm zurück. Eine Quelle mag noch so stark fließen, sie kann einen Garten nur entsprechend dem Durchmesser der Leitungen, die ihm das Wasser zuführen, begießen. So umflutet auch der Heilige Geist, gleich einer Quelle lebendigen Wassers unser Herz, um in uns seine Gnade zu ergießen. Er will aber, dass sie nur mit der freiwilligen Zustimmung unseres Willens einströme. Daher wird er sie uns nur nach dem Maß seines Wohlgefallens und unserer eigenen Empfänglichkeit und Mitwirkung spenden. Franz von Sales (zu 2 Kor 6,1)
2 Kor 6,2: Jetzt ist der Tag des Heils!
2 Kor 6,2: Jetzt ist die Zeit der Gnade! Begreift doch: Heute ist der Tag der Rettung!
Jetzt und Heute
Der Heilige Geist ist konkret und ist nicht idealistisch: Er will, dass wir uns auf das Hier und Jetzt konzentrieren, denn der Ort, an dem wir uns befinden, und die Zeit, in der wir leben, sind die Orte der Gnade. Der Ort der Gnade ist der konkrete Ort von heute: hier und jetzt. Wie? Es gibt keine Hirngespinste, die wir uns ausdenken können, und der Heilige Geist bringt dich zum Konkreten, immer.
Der Geist des Bösen hingegen will uns vom Hier und Jetzt ablenken, uns woanders hinführen: Er klammert sich oft an die Vergangenheit: an das Bedauern, an die Nostalgie, an das, was das Leben uns vorenthalten hat. Oder er projiziert uns in die Zukunft und nährt Ängste, Illusionen und falsche Hoffnungen. Der Heilige Geist tut das nicht, er bringt uns dazu, hier und jetzt zu lieben, ganz konkret: nicht eine ideale Welt, eine ideale Kirche, nicht eine ideale Ordensgemeinschaft, sondern das, was da ist, im Licht der Sonne, in der Transparenz, in der Einfachheit. Papst Franziskus (zu 2 Kor 6,2)
Tag des Heils
Wenn wir uns dazu entscheiden, fromm zu leben und uns ganz der Gottesliebe hinzugeben, verändert das unser Leben grundlegend. Ein altes Leben wird darin zurück gelassen. Eine Versuchung liegt darin, sich immer wieder nach diesem alten Leben umzuschauen oder träumerisch in die Zukunft zu blicken. Frommes Leben ist immer gegenwärtiges Leben. Wir sind wie eine „alte“ Uhr, die man täglich aufziehen muss, damit sie gegenwärtig im Hier und Jetzt tickt. Jeder, der für seine Seele Sorge trägt, sollte diese Uhr am Morgen und am Abend aufziehen, um sie wieder instand zu setzen und auf Gott zu stimmen
Worte von Benedikt XVI
Jetzt ist die Zeit der Gnade. Die Worte des Apostels Paulus an die Christen von Korinth erklingen auch für uns mit einer Dringlichkeit, die kein Fernbleiben oder keine Untätigkeit duldet. Der mehrmals wiederholte Ausdruck „jetzt“ besagt, daß man sich diesen Moment nicht entgehen lassen darf, er wird uns wie eine einmalige, unwiederholbare Gelegenheit angeboten. Und der Blick des Apostels konzentriert sich auf das Teilen, das Christus zum Merkmal seines Lebens machen wollte, indem er alles Menschliche annahm bis dahin, selbst die Sünde der Menschen auf sich zu laden.
2 Kor 6,3: Und dabei geben wir in keiner Hinsicht irgendeinen Anstoß, damit der Dienst nicht in schlechten Ruf gerät,
Keinen Anstoß erregen
Paulus ermutigt dazu, in allem ein verantwortungsbewusstes Verhalten an den Tag zu legen, um keinen Anstoß zu geben. Die persönliche Auslegung könnte sich darauf konzentrieren, wie wir durch unser Handeln und unseren Charakter das Evangelium repräsentieren. Paulus erinnert uns daran, dass unsere Lebensweise direkten Einfluss auf die Glaubwürdigkeit unseres Glaubens hat. So werden wir zu lebendigen Briefen Christi, die für die Welt gelesen werden. Es ist eine Aufforderung zur Kohärenz zwischen Überzeugungen und Verhalten, um die Liebe Christi in unserem täglichen Leben sichtbar zu machen.
2 Kor 6,4: sondern wir empfehlen uns in allem als Diener Gottes: durch große Standhaftigkeit in Bedrückungen, Notlagen und Ängsten,
2 Kor 6,5: bei Schlägen, in Gefängnissen und unter aufgehetztem Volk, bei mühevoller Arbeit, in Wachen und Fasten.
2 Kor 6,6: Wir bewähren uns durch Reinheit des Lebens, durch Erkenntnis, Langmut und freundliches Wesen, durch Wirken im Heiligen Geist und ungeheuchelte Liebe.
Bewährung im Dienst für Gott
Was nun folgt sind Kennzeichen, die Gott bei seinen Dienern sucht. Paulus zählt in diesen Versen nicht weniger als 28 Dinge auf. Sechs davon möchte ich hier benennen:
• Reinheit des Lebens: bewahre dich vor einer übertriebenen Liebe zu den weltlichen Dingen. Denn das beschmutzt deine Seele
• Erkenntnis: lerne Gott immer besser kennen, vor allem durch die heilige Schrift und das Gebet.
• Langmut: das ist die Geduld, die du mit dir und mit anderen Menschen üben sollst.
• Freundliches Wesen: indem du freundlich bist, lässt du andere etwas von der Freundlichkeit Gottes empfinden.
• Wirken im heiligen Geist: er allein vollbringt in uns alles. Lassen wir uns von ihm leiten
• ungeheuchelte Liebe: liebe aufrichtig!
2 Kor 6,7: im Reden der Wahrheit und in der Kraft Gottes, im Gebrauch der Waffen der Gerechtigkeit zum Angriff und zur Verteidigung,
2 Kor 6:8: in Ehre und Unehre, bei böser und guter Nachrede, als Verführer verdächtigt und doch wahrhaftig,
2 Kor 6,9: Wir sind Sterbende, und dennoch leben wir.
Als Sterbende leben wir
In 2. Korinther 6,9 spricht Paulus über die paradoxen Erfahrungen im Glauben, die von außen oft als Widersprüche erscheinen. Er betont, dass Christen trotz Schwierigkeiten nicht verzweifelt sind, sondern stets Hoffnung finden. In persönlicher Auslegung könnte dies bedeuten, dass selbst in den schwierigsten Momenten des Lebens – vergleichbar mit dem Sterben – die göttliche Unterstützung und Hoffnung greifbar sind. Die Sterbenden werden von Gottes Gnade umhüllt, und durch den Glauben an die Auferstehung wird der Tod nicht als Endpunkt, sondern als Übergang zum ewigen Leben verstanden. Paulus ermutigt, inmitten der Herausforderungen an der unerschütterlichen Hoffnung in Christus festzuhalten.
2 Kor 6,10: In allen Traurigkeiten bleiben wir fröhlich. Wir sind arm und beschenken doch viele reich. Wir haben nichts und besitzen doch alles.
Nichts haben und doch alles besitzen
Wir sind arm, weil wir uns bemühen, uns an nichts zu klammern, immer wieder loslassend, weil unser wahrer Reichtum in Christus ist. Darum: Wenn du Christus oft betrachtest, wird deine Seele von ihm erfüllt, du lernst seine Art und Weise kennen und deine Handlungen nach den seinen formen. Das ist kein „ein bisschen“ oder „je nach Situation“, sondern ein „voll und ganz“ und „immer“.
In ihm haben wir das wahre Leben und die wahre Liebe. Seit Christus auferstanden ist, ist die Liebe stärker als der Hass, das Leben stärker als der Tod. Oft scheinen wir untergehen zu müssen, aber immer sind wir schon gerettet, sterbend und doch voll Leben. Die rettende Hand des Herrn hält uns, und so können wir jetzt schon das Lied der Geretteten, das neue Lied der Auferstandenen singen: Halleluja. Amen.
2 Kor 6,11: Wir haben kein Blatt vor den Mund genommen, ihr Korinther, und unser Herz ist weit geöffnet für euch.
Weit geöffnetes Herz
Paulus drückt tiefe Emotionen aus, die von Liebe, Offenheit und Verbindung geprägt sind. Paulus betont die innige Verbindung zwischen ihm und der Gemeinde. Seine Worte reflektieren nicht nur seine Apostelschaft, sondern auch eine persönliche Bindung. Er öffnet sein Herz und fordert die Gläubigen auf, es ebenfalls zu tun. Diese Passage erinnert daran, dass der christliche Dienst nicht nur aus Pflichterfüllung besteht, sondern aus einer aufrichtigen Beziehung zu den Gläubigen. Paulus ermutigt zu einer tieferen Gemeinschaft und zur Offenheit im Glauben.
2 Kor 6,12: In uns ist es nicht zu eng für euch, eng ist es nur in eurem Herzen.
Öffne dein Herz
Wenn wir Gott unsere Herzen öffnen, dann öffnet Gott sich uns. Wenn wir auch nur ein wenig geben, Gott schenkt uns viel mehr zurück. Wir haben deshalb Angst, uns Gott zu öffnen, weil wir fürchten, dass wir unsere Gewohnheiten ändern müssen. Wir können aber vertrauen, dass Gott nur das will, was für uns gut ist. „Fürchtet euch nicht. Christus weiß, was im Menschen steckt. Er ist der einzige, der das weiß.
Ich bitte euch… ich flehe euch an, lasst Christus zu euch sprechen. Er allein hat Worte ewigen Lebens, ja, ewigen Lebens.” (Papst Johannes Paul II. in seiner Antrittsrede am 22. Okt. 1978). Öffne Christus dein Herz und richte deinen Blick auf ihn. Erkenne in seinen Augen, höre in seinem Wort und schaue in seinen Werken einen Gott, der uns mit unendlicher, ewiger Liebe liebt. Es gibt keine Grenzen in der Liebe Gottes. Wird unsere Liebe Grenzen haben? Todd Belardi (zu 2 Kor 6,12)
2 Kor 6,13: Als Gegenleistung – ich rede wie zu Kindern – macht auch ihr das Herz weit.
2 Kor 6,14-18: Warnung vor falschen Wegen
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum zweiten Korinther Brief 2 Kor 6,14-18
2 Kor 6,14: Lasst euch nicht mit Ungläubigen in dasselbe Joch spannen. Wie passen denn Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit zusammen? Oder was haben Licht und Finsternis gemeinsam?
2 Kor 6,15: Welche Übereinstimmung gibt es zwischen Christus und dem Teufel? Was verbindet einen Gläubigen mit einem Ungläubigen?
2 Kor 6,16: Ihr seid ein Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: Ich will in ihnen wohnen und unter ihnen wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.
Ein Tempel sein
Gott verlangt es danach, bei mir in meiner Seele zu wohnen. Das ist nur möglich, wenn keine störenden Elemente da sind, denn „deinem Haus gebührt Heiligkeit.“ (Ps 93:5). Heiligkeit bedeutet sich abzusondern für Gott. Darum sondern wir uns von allem ab, was unsere Seele beschmutzt. Absonderung hat kein negatives, sondern ein positives Ziel: Gottes Wohnen in mir. Gott will, dass du für Ihn abgesondert bist, dass du allein ihm vertraust. Christus setzt alles daran, um dich darin in Übereinstimmung mit sich selbst zu bringen. Und der Vater verlangt danach, dich als sein Kind anerkennen zu können.
Mein Volk
Was für ein lieblicher Name: Mein Volk! Was für eine köstliche Offenbarung: „Ihr Gott“! Welche Fülle des süßesten Inhalts ist in diesen beiden Worten eingeschlossen! Es liegt darin zunächst eine Auszeichnung, denn die ganze Welt gehört Gott. Der Himmel und aller Himmel Himmel gehören dem Herrn. Er herrscht unter den Menschenkindern. Aber von denen, die Er auserwählt hat, die Er sich mit Blut erkauft hat, sagt Er etwas, was Er von keinem anderen sagt. Er nennt sie „mein Volk“. Spurgeon (zu 2 Kor 6,16)
2 Kor 6,17-18: Sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt nichts Unreines an! Und ich will euch aufnehmen, und ich will euch ein Vater sein.
Sondert euch ab
Gott verlangt es danach, bei mir in meiner Seele zu wohnen. Uns verlangt es danach, ihn aufzunehmen. Auch jetzt ruft uns Gott, die Kraft seiner Gegenwart in uns zu erkennen. Darum bemühen wir uns von allem abzusondern, was unsere Seele beschmutzt und uns in allem Gott zu übergeben. Das ist keine Weltflucht, im Gegenteil: Übergabe an Gott bedeutet für alle von Gott her da zu sein, sind wir doch alle Geschwister durch den einen Vater.
Söhne und Töchter Gottes sein sowie untereinander Brüder und Schwestern: Dies ist Mitte und Herz des christlichen Lebens. Papst Franziskus
So lange der Christ in der Welt ist, soll er nicht von der Welt sein.
Er soll sich von ihr in dem großen Ziel seines Lebens unterscheiden: „Christus“ soll „sein Leben“ sein. Ob er isst oder trinkt oder was er sonst tut, das soll er alles zu Gottes Ehre tun. Ihr dürft euch Schätze sammeln, aber sammelt sie euch im Himmel, wo sie weder die Motten noch der Rost fressen, noch die Diebe nach ihnen graben und stehlen.
Ihr dürft versuchen reich zu werden, aber euer Ruhm soll sein, dass ihr „reich werdet am Glauben und an guten Werken“. Ihr dürft euch Freuden gönnen. Wenn ihr aber fröhlich seid, so singt Psalmen und dichtet in euren Herzen ein schönes Lied zum Lob des Herrn. In eurem Geist wie in euren Neigungen sollt ihr euch nicht dieser Welt gleichstellen. Spurgeon
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu 2 Kor 6. Kap.
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum zweiten Korinther Brief 2 Kor 6. Kap.