Römer Brief Röm 1. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Römer Brief – Röm 1. Kap.
Inhaltsverzeichnis
Zum Römer Brief Röm 1. Kap.
Im ersten Kapitel des Briefes an die Römer betont Paulus die universale Sünde der Menschheit und die Notwendigkeit des Evangeliums als Heilmittel. Er erklärt, dass die Offenbarung Gottes sowohl durch die Schöpfung als auch durch das Gewissen jedes Menschen erkennbar ist, aber dennoch viele Menschen Gott ablehnen und sich der Sünde hingeben. Paulus zeigt, dass sowohl Juden als auch Nichtjuden der Gerechtigkeit Gottes bedürfen, die allein durch den Glauben an Jesus Christus empfangen wird. Dieses Kapitel betont die grundlegende Notwendigkeit, das Evangelium zu verkünden und dass es für alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft oder Kultur, gültig ist. Es bildet somit die Basis für den weiteren Verlauf des Briefes und für das christliche Verständnis von Erlösung und Heil.
Röm 1,1-7: Anschrift und Gruß
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Römer Brief Röm 1,1-7
Röm 1,1-2: Paulus, Knecht Jesu Christi, berufener Apostel, ausgesondert für das Evangelium Gottes, das er zuvor verheißen hat in heiligen Schriften durch seine Propheten.
Knecht Jesu Christi
Das weist auf eine Beziehung der völligen und bedingungslosen Zugehörigkeit zu Jesus, dem Herrn, hin. In dieser frei gewählten lebensbestimmenden Abhängigkeit von Jesus stehen auch wir.
Berufener
Auch wir sind berufen, jeder auf seine Art und Weise. Gott beruft dich täglich.
Ausgesonderter für das Evangelium Gottes
Im Zentrum steht dabei das Evangelium, die rettende Botschaft, die Botschaft von der göttlichen Gnade, die den Menschen in Christus mit Gott, mit sich selbst und mit den anderen versöhnt. Diese rettende Botschaft hat Gott im alten Testament schon lange und häufig angekündigt.
Gott
Gott ist das wichtigste Wort in diesem Brief. Alles, was Paulus in diesem Brief berührt, bezieht er auf Gott. Das Wort Gott kommt im Römerbrief 153 Mal vor; durchschnittlich einmal alle 46 Wörter Das ist häufiger als in jedem anderen neutestamentlichen Buch.
Röm 1,3-4: Es ist die Botschaft von seinem Sohn, der als Mensch ein Nachkomme Davids ist und sich durch die Auferstehung aus den Toten und in der Kraft des Heiligen Geistes als Sohn Gottes erwiesen hat: die Botschaft von Jesus Christus, unserem Herrn.
Jesus ist Mensch und Gott
Dies ist das Zentrum des Paulus-Evangeliums, die Sonne, um die alles andere kreist. Das Zentrum des Christentums ist keine Lehre oder ein moralisches System, es ist eine Person: Jesus Christus. Dieser Jesus hat sowohl einen menschlichen Ursprung (dem Fleisch nach aus dem Samen Davids geboren) als auch eine ewige Existenz (Sohn Gottes). Der Beweis für die Menschlichkeit Jesu ist seine menschliche Geburt. Der Beweis Seiner Göttlichkeit ist Seine Auferstehung von den Toten.
Röm 1,5: Er hat uns in seiner Gnade zu Aposteln gemacht und uns beauftragt, Menschen aus allen Völkern zum Gehorsam des Glaubens zu führen, damit sein Name dadurch geehrt wird.
Durch Gnade zu Aposteln gemacht
In Römer 1,5 schreibt Paulus über seinen Aposteldienst und Gottes Gnade, die ihm befähigt, das Evangelium unter den Völkern zu verkünden. Er betont, dass sein Auftrag nicht auf menschlichen Verdiensten beruht, sondern auf dem Gehorsam des Glaubens. Die Gnade Gottes ist die Quelle seiner Befähigung, und sein Dienst zielt darauf ab, Menschen zur Nachfolge Christi zu führen. Paulus sieht seine Sendung als eine Berufung, die auf Gott vertraut und durch das Evangelium kraftvoll wirkt. Diese Verse zeigen die tiefe Verbindung zwischen Gottes Gnade, menschlichem Gehorsam und dem Verlangen, das Evangelium in Liebe zu teilen.
Röm 1,6: Auch ihr gehört zu ihnen, denn auch ihr wurdet von Jesus Christus berufen.
Zu Christus gehören
Wir wollen Christus gehören, sonst niemandem! Voller Sehnsucht drängt es uns zu ihm. Er soll mein Element sein, in dem ich lebe, wie die Luft, in der ich bin und die in mir ist. In ihm sind wir Geliebte Gottes (Röm 1,7), was für eine Gnade! In der Hingabe an ihn sind wir nun Liebende Gottes. Ganzhingabe an ihn bedeutet, dies nicht halbherzig zu tun. „Ihm diene ich von ganzem Herzen“ (Röm 1:9) durch einen demütigen im Alltag gelebten Glauben in Familie, Arbeit und Freundschaft. Sage heute ganz bewusst: Ich bin ein Geliebter Gottes. Ich bin sein Diener mit ganzem Herzen. Ich bin ein zu Christus Gehörender.
Röm 1,7: Mein Brief geht an euch, von Gott geliebte und berufene Heilige in Rom. Gnade und Frieden wünsche ich euch von Gott, unserem Vater, und von Jesus Christus, dem Herrn.
Berufene Heilige
Alle sind Heilige, die Gott durch Seine Gnade berufen und durch Seinen Heiligen Geist geheiligt hat. Aber wir sind geneigt zu glauben, dass die Apostel – im Gegensatz zu uns – ganz außerordentliche Leute gewesen sein müssten, die kaum einer Schwachheit, kaum einer Versuchung unterworfen waren. Seht darum die ersten Heiligen nicht als solche an, die sich über Schwachheiten und Sünden leicht hinweggesetzt hätten. Betrachtet sie nicht mit jener heiligen Zurückhaltung, die fast zur Anbetung wird.
Ihre Heiligkeit ist der unseren nicht fern. Wir sind berufene Heilige, berufen von derselben Stimme. Es ist der Auftrag für einen jeden Christen, zum Kreis der Gemeinschaft der Heiligen, auch der Apostel, zu gehören. Darum wollen wir ihrer Heiligung nacheifern. Wir haben dasselbe Licht, das ihnen leuchtete und die gleiche Gnade, die auch ihnen zuteil wurde. Sie lebten mit Jesus, sie lebten für Jesus, darum wuchsen sie wie Jesus. So wollen wir nach demselben Geist leben, nach dem sie lebten und „aufsehen auf Jesus, den Anfänger und Vollender unsers Glaubens“ (Hebräer 12,2). Spurgeon (zu Röm 1,7)
Von Gott Geliebte
In Christus sind wir Geliebte Gottes, schon bevor wir geboren werden, und auch noch nachdem unser irdisches Leben zu Ende ist; und alle Umstände, die zwischen diesen beiden Punkten geschehen, können das nicht ändern. Nouwen
Gnade und Friede
Diese Gnade und dieser Friede sind nicht der freundliche Wunsch eines Menschen; sie sind Geschenke, die von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus kommen.
Röm 1,8-15: Paulus Besuchswunsch
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Röm 1,8: Als Erstes danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle, denn in der ganzen Welt spricht man von eurem Glauben.
Als erstes danke ich
Dankbarkeit: Das erste, was Paulus tut – in fast allen Briefen, die er geschrieben hat – ist dies, dass er Gott für die Gläubigen dankt. Du lebst in einer Welt voll undankbarer Menschen. Manchmal lässt du dich, ohne dass du es merkst, von dieser Undankbarkeit anstecken. Gott weiß das. Darum spricht Er in der Bibel regelmäßig vom Danken. Danken ist ein Ausdruck der Freude. Du dankst Gott für etwas, weil du weißt, dass du es von Ihm empfangen hast, und weil du weißt, dass Gott nur Dinge gibt, die gut sind. G. de Koning (zu Röm 1,8)
Röm 1:9: Denn Gott, dem ich in meinem Geist diene am Evangelium seines Sohnes, ist mein Zeuge, wie unablässig ich an euch gedenke,
Gott ist mein Zeuge
Dies zeigt, dass der Apostel Paulus betont, wie ernsthaft er seinen Dienst für Gott nimmt. Indem er Gott als Zeugen aufruft, unterstreicht er die Authentizität seiner Hingabe. Die Verbindung von Geist und Evangelium verdeutlicht die geistige Dimension seines Dienstes. Das kontinuierliche Gedenken an die Gemeinde zeigt seine Liebe und Fürsorge. Insgesamt betont Paulus hier die Integrität seines Engagements für den Glauben und seine konstante Verbundenheit mit den Gläubigen.
Röm 1,10: indem ich allezeit in meinen Gebeten flehe, ob es mir nicht endlich einmal durch den Willen Gottes gelingen möchte, zu euch zu kommen.
Röm 1:11: Denn mich verlangt danach, euch zu sehen, um euch etwas geistliche Gnadengabe mitzuteilen, damit ihr gestärkt werdet,
Röm 1:12: das heißt aber, dass ich mitgetröstet werde unter euch durch den gegenseitigen Austausch eures und meines Glaubens.
Dass ich mitgetröstet werde
In Römer 1,12 drückt Paulus seine Sehnsucht aus, die Gläubigen in Rom zu stärken und durch den gemeinsamen Glauben gegenseitig zu ermutigen. Er betont den Wert von persönlichen Begegnungen, um geistliche Gaben miteinander zu teilen und sich in einer gegenseitigen Glaubensgemeinschaft zu bereichern. Das „Zusammen getröstet werden“ weist darauf hin, dass der Glaube nicht isoliert gelebt werden sollte, sondern durch die Gemeinschaft gestärkt wird. Paulus betont, dass er nicht nur geben möchte, sondern auch von den Römern empfangen und ermutigt werden will. Diese Worte betonen die Bedeutung der brüderlichen Gemeinschaft und des gegenseitigen Wachstums im Glauben.
Röm 1,13: Ihr sollt wissen, liebe Geschwister, dass ich mir schon oft vorgenommen habe, zu euch zu kommen. Bis jetzt wurde ich aber immer wieder daran gehindert. Denn gern würde ich, wie bei den anderen Völkern, auch bei euch einige Früchte meiner Arbeit ernten.
Röm 1,14: Ich fühle mich nämlich allen verpflichtet, ob sie nun zivilisiert sind oder nicht, ob die Menschen gebildet oder ungebildet sind.
Röm 1,15: Darum bin ich bereit, soviel an mir liegt, auch euch in Rom das Evangelium zu verkündigen.
Ich bin bereit
Spurgeon fragte sich, ob Paulus nicht die Worte „Ich bin bereit“ als sein Motto benutzte. Fast die ersten Worte aus seinem Mund, als er gerettet wurde, waren: Herr, was willst du, dass ich tue? (Apg 9:6). Paulus war bereit zu predigen und zu dienen (Röm 1:15). Paulus war bereit zu leiden (Apg 21:13). Paulus war bereit, unangenehme Arbeit zu verrichten (2. Kor 10:6). Paulus war bereit zu sterben (2. Tim 4:6).
Röm 1,16-17: Gottes Botschaft bringt Rettung
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Röm 1,16: Denn ich bekenne mich offen und ohne Scham zu dieser Botschaft: Sie ist ja Gottes Kraft und rettet jeden, der ihr glaubt. Das gilt zunächst für Juden, dann aber auch für alle anderen Menschen.
Ich schäme mich des Evangeliums nicht
Das offenbart das Herz des Paulus. In einer kultivierten Stadt wie Rom mag manchem ein Evangelium peinlich sein, das sich auf einen gekreuzigten jüdischen Retter konzentriert und von den untersten Bevölkerungsschichten angenommen wird – aber Paulus schämt sich nicht. Deshalb schämt sich Paulus nicht eines Evangeliums, in dessen Mittelpunkt ein gekreuzigter Heiland steht. Er weiß, dass das Evangelium – die gute Nachricht von Jesus Christus – innewohnende Kraft hat.
Nicht jeder wollte damals und will heute eine Botschaft über einen Gott, der am Kreuz stirbt. Sich des Evangeliums nicht zu schämen, bedeutet sich bedingungslos zu Christus zu bekennen, d.h. klar Zeugnis zu geben, wenn wir gefragt werden. Ich selbst weiß aus eigener Erfahrung, dass man immer häufiger mal schräg, mal belächelnd angeschaut wird, wenn man sich klar als gläubiger Christ bekennt. Neben Worten sollte vor allem unser Handeln auch ein klares Zeugnis sein. In unserem Handeln sollte das Handeln Jesus heraus zu lesen sein. Franz von Assisi hat das so ausgedrückt: Verkündet das Evangelium und, sollte es nötig sein, auch mit Worten.
Röm 1,17: Denn im Evangelium zeigt Gott uns seine Gerechtigkeit, eine Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt und Menschen zum Glauben führt, wie es in der Schrift heißt: Der Gerechte wird leben, weil er glaubt.
Kernverse des Römerbriefs
Diese beiden Verse sind der Kern des Römerbriefes. Unser Glaube an Christus ist das Entscheidende, denn durch ihn werden wir gerechtfertigt vor Gott. Christ ist der Mensch, der seine Gerechtigkeit und damit sein Heil nicht mehr bei sich selbst und seiner Lebensgestaltung sucht, sondern bei Jesus Christus alleine. Unsere Schuld wird durch ihn gesühnt, so dass wir Gemeinschaft haben können mit Gott. Gemeinschaft mit Gott! Diese hast du heute durch Christus! Durch ihn sind wir gerecht mitten in der Sünde. Das ist das Evangelium, das Ruhe für unsere Seele bringt und uns zugleich immer neu zur Umkehr bewegt.
Gerechtigkeit Gottes
Es ist wichtig, genau zu verstehen, was die Gerechtigkeit Gottes ist, die durch das Evangelium offenbart wird. Es spricht nicht von der heiligen Gerechtigkeit Gottes, die den schuldigen Sünder verurteilt, sondern von der göttlichen Gerechtigkeit , die dem Sünder zuteil wird, der sein Vertrauen auf Jesus Christus setzt. Dieser Glaube (Vertrauen) in Jesus Christus wird zur Lebensgrundlage der Gerechtfertigten (Gerechtgesprochenen); wahrlich, der Gerechte wird aus Glauben leben . Sie werden nicht nur durch den Glauben gerettet , sondern sie leben aus dem Glauben.
Der Gerechte wird leben, weil er glaubt
Ich werde nicht sterben. Ich kann an den Herrn, meinen Gott, glauben, ich glaube an Ihn, und dieser Glaube wird mich lebendig erhalten. Ich möchte unter diejenigen gezählt werden, die in ihrem Wandel gerecht sind; aber selbst wenn ich vollkommen wäre, würde ich nicht versuchen, durch meine Gerechtigkeit zu leben; ich würde mich an das Werk des Herrn Jesu anklammern und durch den Glauben an Ihn und durch nichts andres leben. Leben, indem man sich an Jesus anklammert und alles von Ihm empfängt, ist etwas Süßes und Heiliges. Spurgeon (zu Röm 1,17)
Röm 1,18-32: Die Ungerechtigkeit der Menschen
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Röm 1,18: Genauso lässt Gott aber auch seinen Zorn sichtbar werden. Vom Himmel herab wird er über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen hereinbrechen, die durch Unrecht die Wahrheit niederhalten.
Gottes Zorn
In diesem Teil des Briefes (Röm 1:18-3:20) ist es nicht das Ziel von Paulus, die gute Nachricht zu verkünden, sondern die absolute Notwendigkeit der guten Nachricht der Errettung vor Gottes gerechtem Zorn aufzuzeigen. Die Idee ist einfach, aber ernüchternd: Gottes Zorn wird vom Himmel über die Menschheit offenbart, und die Menschheit verdient den Zorn Gottes. Wir lehnen manchmal den Gedanken des Zorns Gottes ab, weil wir ihn mit menschlicher Wut gleichsetzen, die aus egoistischen persönlichen Gründen oder aus Rachegelüsten motiviert ist. Wir dürfen nicht vergessen, dass der Zorn Gottes vollkommen rechtschaffen ist.
Von Gottes Liebe lesen wir gern. Bei Gottes Zorn erschrecken wir. Wir lesen das ja sehr menschlich. Gottes Zorn ist allerdings keine negative Gefühlswallung, so wie bei uns. Gottes Zorn ist vielmehr Ausdruck seiner Heiligkeit, in der er nicht über das Böse hinweg sehen kann, sondern es verurteilen muss. Es geht wie gestern darum, dass ich mein Sündersein erkenne. Klar können wir sagen: „Ich bin wie ich bin und das ist gut so!“ oder „Hey, ich mach doch viel Gutes.“ Also hat Gott doch nun wirklich keinen Grund, zornig zu sein. Aber ist dies tatsächlich so? Definieren wir uns dann nicht selbst als gerecht und übersehen, dass wir jeden Tag aufs Neue an uns arbeiten müssen?
Gottlosigkeit
Dies bezieht sich auf die Vergehen des Menschen gegen Gott. Ungerechtigkeit bezieht sich auf die Sünden von Menschen gegen Menschen. Sich als gerettet zu erkennen setzt voraus, dass wir uns zuvor als verloren erkennen. Der Abschnitt 1,18 bis 3,20 zeigt sehr konkret diese Verlorenheit auf. Zugegeben: Es ist eine einzige, lückenlos geführte Anklage gegen den Menschen, die recht heftig zu lesen ist. Dennoch: Diese Klageschrift muss sein.
Der Mensch muss ins Licht gestellt werden, um so zu erkennen, das er erlösungsbedürtig ist. Er muss erkennen, dass er schuldig ist, denn nur in dieser Erkenntnis erkennt er sein Angewiesensein auf das Evangelium, auf die rettende Botschaft. Verloren muss man sich wissen, dann will man gerettet werden. Wo tue ich etwas, das Gott missfällt?
Röm 1,19: Denn was von Gott erkennbar ist, ist unter ihnen bekannt. Gott hat es ihnen vor Augen gestellt.
Gott hat es ihnen vor Augen gestellt
Paulus betont, dass Gottes Existenz und Charakter durch die Natur erkennbar sind. Der Vers ermutigt dazu, die Welt um uns herum bewusst zu betrachten und Gottes Majestät in der Schöpfung zu erkennen. Es ist eine Aufforderung, die Schönheit und Ordnung der Natur als Zeugnis für Gottes Allmacht zu verstehen. Die Aussage drückt die Überzeugung aus, dass die Schöpfung selbst eine Offenbarung Gottes ist, die Menschen dazu aufruft, seine Existenz und Liebe durch die Wunder der Natur zu erkennen und anzuerkennen.
Röm 1,20: Seine unsichtbare Wirklichkeit, seine ewige Macht und göttliche Majestät sind nämlich seit Erschaffung der Welt in seinen Werken zu erkennen. Die Menschen haben also keine Entschuldigung.
Röm 1,21: Trotz allem, was sie von Gott wussten, ehrten sie ihn aber nicht als Gott und brachten ihm auch keinerlei Dank. Stattdessen verloren sich ihre Gedanken ins Nichts, und in ihrem uneinsichtigen Herzen wurde es finster.
Undankbarkeit gegen Gott
Die einfache Undankbarkeit des Menschen gegen Gott ist schockierend. Ich kann von einem Mann nichts Schlimmeres sagen, als dass er denen, die seine Wohltäter waren, nicht dankbar ist; und wenn du sagst, dass er Gott nicht dankbar ist, hast du das Schlimmste gesagt, was du über ihn sagen kannst. Spurgeon (zu Röm 1,21)
Röm 1,22: Sie hielten sich für Weise und wurden zu Narren.
Röm 1,23: Die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauschten sie mit Bildern von sterblichen Menschen, mit Abbildern von Vögeln, vierfüßigen und kriechenden Tieren.
Warnung vor Götzendienst
In Römer 1,23 spricht der Apostel Paulus über den Abfall von der wahren Anbetung Gottes. Er kritisiert die Menschen, die die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes gegen vergängliche Abbilder getauscht haben. Dieser Vers betont, wie leicht es ist, die wesentliche Verbindung zu Gott zu verlieren, indem man sterbliche Schöpfungen über den Schöpfer stellt. Paulus mahnt dazu, die göttliche Wirklichkeit zu erkennen und sich vor der Gefahr der Götzendienstes zu hüten. Diese Verse dienen als Aufruf zur Umkehr und zur Rückkehr zu einer authentischen Beziehung mit dem ewigen Gott, der über jegliche vergängliche Schöpfung erhaben ist.
Röm 1,24: Darum hat Gott sie den Begierden ihres Herzens ausgeliefert; er hat sie ihrer Unsittlichkeit überlassen, sodass sie ihre eigenen Körper schändeten.
Ausgeliefert an die Begierden
In Seinem gerechten Zorn und Gericht übergibt Gott den Menschen der Sünde, die unser böses Herz begehrt, und erlaubt uns, die selbstzerstörerischen Folgen der Sünde zu erfahren. Dieser Satz ist so wichtig, dass Paulus ihn in dieser Passage dreimal wiederholt.
Röm 1,25: Sie vertauschten die Wahrheit Gottes mit der Lüge. Sie beteten die Geschöpfe an und verehrten sie anstelle des Schöpfers, der doch für immer und ewig zu preisen ist. Amen!
Röm 1:25: Denn sie vertauschten die Wahrheit, die Gott sie hatte erkennen lassen, mit der Lüge; sie verehrten das Geschaffene und dienten ihm statt dem Schöpfer, der doch für immer und ewig zu preisen ist. Amen.
Die Lüge
Paulus verwendet den bestimmten Artikel – es ist keine Lüge, sondern die Lüge . Die Lüge ist im Wesentlichen Götzendienst – was uns an die Stelle Gottes stellt. Es ist die Lüge, du wirst wie Gott sein (Gen 3:5).
Sie verehrten das Geschaffene
Es ist die Lüge, die zuerst im Garten Eden erzählt wurde – die falsche Verheißung, dass Leben, herzerfüllendes Leben, irgendwo außerhalb des Schöpfers gefunden werden könnte. Es ist die Lüge aller Lügen, die grausamste Lüge, die jemals erzählt wurde. Wenn du sie glaubst, lässt sie dich nicht nur leer und entmutigt zurück, sondern sie bringt dein Leben auf den Weg des Verderbens. Diese Welt ist voll von fesselnden und unterhaltsamen Freuden; doch ist es wichtig zu verstehen, dass nichts in ihr dir das erfüllte Leben geben kann, nach dem sich dein Herz sehnt. Gott allein ist in der Lage, unseren Herzen die tiefste Freude und Zufriedenheit zu bringen. Er allein ist in der Lage, dir einen Grund zum Aufstehen am Morgen und einen Sinn fürs Leben zu verleihen. Er allein kann dein Herz mit Hoffnung erfüllen, einerlei, was rings um dich her geschieht. Er empfängt dich in Seiner erstaunlichen Gnade, damit du Ihm alle deine Hoffnungen und Träume übergibst. In Seiner Liebe ruft Er dich auf, Ihm zu folgen. Paul David Tripp
Röm 1,26-27: Darum hat Gott sie entehrenden Leidenschaften ausgeliefert. Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Geschlechtsverkehr mit dem widernatürlichen, und ihre Männer machten es genauso. Sie gaben den natürlichen Verkehr mit den Frauen auf und wurden von wildem Verlangen zueinander gepackt. Männer trieben es schamlos mit Männern. So empfingen sie den gebührenden Lohn für ihre Verirrung an sich selbst.
Röm 1,28: Gott war ihnen gleichgültig; sie gaben sich keine Mühe, ihn zu erkennen.
Röm 1,28: Und weil sie es nicht für gut hielten, Gott anzuerkennen, lieferte Gott sie einem verworfenen Denken aus, sodass sie tun, was man nicht tun darf.
Der gleichgültige Mensch
Dieser stumpft nicht nur gegenüber Menschen ab, sondern auch gegenüber Gott. Und alles hängt mit allem zusammen. Ist mir Gott gleichgültig, sind mir auch seine Gebote gleichgültig (lieben, dienen, aufeinander achten, helfen etc.). Genau das ist gemeint, wenn Johannes schreibt: „Wie kann Gottes Liebe in einem Menschen sein, wenn dieser die Not seines Bruders vor Augen hat, sie ihm aber gleichgültig ist?“ (1. Joh 3:17)
Kehren wir immer wieder in unsere innere Kammer ein, um im Gebet, der Bibellese, in guten Werken und in der Stille in der Gotteserkenntnis voran zu schreiten, um seine Gebote nicht als Moralvorschriften („Du sollst“) zu empfinden, sondern immer tiefer sie in ihrem Wesenskern zu erkennen, der die Liebe ist und aus dem ein „Ich will“, ein „Mich-drängt-es“ entspringt.
Röm 1,29: Jede Art von Unrecht, Bosheit, Habsucht und Gemeinheit ist bei ihnen zu finden. Sie sind voller Neid, Mord, Streit, List und Tücke.
Sündhaftigkeit der Menschen
In Römer 1,29-31 geht es um Paulus‘ Darstellung der Sündhaftigkeit der Menschen. Er listet verschiedene moralische Verfehlungen auf, darunter Ungehorsam gegenüber Eltern, Unverständigkeit, Uneinigkeit und Lieblosigkeit. Paulus betont, dass solche Verhaltensweisen Gottes Urteil nach sich ziehen. Diese Verse erinnern daran, dass ein rechtschaffenes Leben, geprägt von Liebe und Gemeinschaft, Gottes Plan widerspiegelt. Die Passage fordert zur Selbstreflexion und zur Abkehr von sündhaften Tendenzen auf. Sie unterstreicht die Bedeutung von Tugend und Nächstenliebe im christlichen Glauben, um ein erfülltes und gottgefälliges Leben zu führen.
Sie sind voller Neid
Der Neid ist selbstzentriert und selbstgerecht. Er versetzt dich ins Zentrum deiner Welt. Er sorgt dafür, dass sich alles um dich dreht. Er sagt dir, du verdientest etwas, was du gar nicht verdienst. Neid ist fordernd und erhebt Ansprüche. Neid redet dir ein, du seist etwas, was du nicht bist, und du hättest Ansprüche auf etwas, was dir nicht rechtmäßig zusteht. Neid kann sich nicht über die Segnungen eines anderen freuen, weil er dir erzählt, dass du sie mehr verdienst. Neid redet dir ein, du hättest etwas verdient, was du niemals verdienen konntest. Die Welt des Neids vermischt sich genauso wenig mit der Welt der Gnade, wie sich Öl mit Wasser vermischt. Neid lässt dich vergessen, wer du bist und wer Gott ist, so dass du nicht mehr weißt, worum es im Leben geht.
Röm 1,30: Sie reden gehässig über andere und verleumden sie. Sie hassen Gott, sind gewalttätig, hochmütig und prahlerisch. Im Bösen sind sie sehr erfinderisch, und ihre Eltern verachten sie.
Röm 1,31: Sie sind unbelehrbar, unzuverlässig, gefühllos und kennen kein Erbarmen.
Röm 1,32: Obwohl sie wissen, dass jeder, der so handelt, nach Gottes Gesetz den Tod verdient, tun sie es nicht nur selbst, sondern finden es auch noch gut, wenn andere es ebenso machen.
Abschluss von Kapitel eins
Dieses erste Kapitel des Römerbriefes ist ein schrecklicher Teil des Wortes Gottes. Ich möchte es kaum laut vorlesen; es ist nicht beabsichtigt, so verwendet zu werden. Lies es zu Hause und sei erschrocken über die schrecklichen Laster der nicht jüdischen Welt. Spurgeon
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Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Römer Brief Röm 1. Kap.