Ehre Gottes

1. Gott allein die Ehre

Nicht uns, o Herr, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre. Ps 115,1

Die Wiederholung der Worte „nicht uns“ ist der Ausdruck des starken Begehrens, auf alle Ehre zu verzichten und beinhaltet den Wunsch, dass alles zur Ehre Gottes passiert. Dieses Verlangen ist der einzig rechte Beweggrund zu allem Wandeln, Reden und Handeln. Darum lautet die erste Bitte im Vater unser: Geheiligt werde dein Name! Die Ehre Gottes soll der Polarstern, unser Herz und Wille aber die Magnetnadel sein. Gleichwie letztere immer nach diesem Stern sich richtet, so soll all unser Sinn uns Streben auf Gottes Ehre gerichtet sein.

2. Alles zur Ehre Gottes tun

Bringt dar dem Herrn Ehre und Lob! Ps 96,7

Unser Dienst und Leben für Gott kann nicht auf einen Moment beschränkt werden, sei es nun das Gebet am Morgen oder der Gottesdienst am Sonntag. Unser Dienst und Leben für Gott neigt dazu jeden Aspekt der Wirklichkeit zu durchdringen. Ob es nun das tägliche Essen, die Arbeit, Gespräche, das Familienleben oder was auch immer ist, all dies beinhaltet die Möglichkeit und Aufgabe, alles zur Ehre Gottes zu tun. In jedem Akt seines Lebens ist der Christ berufen, die wahre Gottesverehrung auszudrücken.

3. Soli Deo Gloria

Ihm sei Ehre jetzt und für ewige Zeiten! Amen. 2 Petr 3,18

Christliche Künstler (z.B. Bach) haben als Werk-Überschrift häufig J.J. geschrieben, d.h. „Jesu Juva“ und das heißt übersetzt „Jesus hilf“. Am Ende des Musikwerks stand dann oft SDG, d.h. „Soli Deo Gloria“ und das heißt übersetzt „Gott allein die Ehre“. Vor jeden deiner Tage kannst du ein J.J. setzen – Jesus hilf mir be– und am Tagesende ein SDG – Gott allein die Ehre. Gehe in den Tag mit dem Gedanken, dass egal was und wie du etwas heute tust, du darauf achtest, in deinem Verhalten Gott zu ehren. Das hört sich für den ein oder anderen abgehoben und zu abstrakt an, aber letztlich kann es ganz simpel heißen, dass ich an einem ganz normalen Tag im Vertrauen auf Gott in der Familie und bei der Arbeit versuche mit meinen Nächsten liebevoll und friedfertig um zu gehen. Und wenn’s mal nicht klappt … das vertraue ich Gottes unerschöpflicher Barmherzigkeit an.

4. Wie Gott die Ehre geben?

Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut — tut alles zur Ehre Gottes! 1 Kor 10,31

Wenn Paulus an die Berufung zu einem Leben zu Gottes Ehre denkt, fallen ihm nicht als Erstes die großen, lebensverändernden, geistlichen Augenblicke des Lebens ein. Nein, er denkt an etwas Gewöhnliches, sich immer Wiederholendes, wie essen und trinken. Selbst die allergewöhnlichsten, scheinbar unwichtigen Aufgaben im Leben müssen durch den herzlichen Wunsch geprägt und gelenkt werden, damit der Ehre Gottes zu dienen. Nun, ich kenne dich nicht; aber in der Geschäftigkeit des Lebens verliere ich Gottes Existenz aus den Augen – ganz zu schweigen von Seiner Herrlichkeit! Paul David Tripp

Wir leben auf kein anderes Ziel hin, als dies zu verwirklichen: die Ehre Gottes und den Dienst am Nächsten. Mary Ward

5. Bringt dem Herrn Ehre

Ihm sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Gal 1,5

Das Wort Ehre kann von seiner Wortherkunft mit Gewicht übersetzt werden. Wenn ich bete „Ehre sei Gott“ meine ich damit, dass ich Gott Gewicht und Bedeutung in meinem Leben gebe. Andersherum: Wenn es in den Psalmen heißt, dass Gott meine Ehre wieder herstellt (Ps 3,4), bedeutet das, dass mein Gewicht, meine Wichtigkeit, von ihm allein kommt und nicht durch die Anerkennung der Mitmenschen, seien es nun durch Eltern, Partner oder Freunde. Anerkennung von anderen tu gut. Dennoch: Suche Rettung vor deiner Neigung, dich darum zu sorgen, wie du den anderen erscheinst. Sorge dich nur darum, wie du Gott erscheinst. Und glaube mir, Menschen, die immer daran denken, was andere von ihnen halten, wären sehr überrascht, wenn sie wüßten, wie wenig die anderen über sie nachdenken. Laßt uns Gott zu Ehren leben, dann ist Sterben uns Gewinn. Laßt uns in den fallen, der in uns ist!!!

6. Gott, unserem Vater, gebührt alle Ehre

Unserem Gott und Vater aber sei die Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Phil 4,20

Dies erinnert daran, dass Ehre und Anbetung Gott gebühren, nicht nur für einen bestimmten Zeitraum, sondern für alle Zeiten. Die Formulierung „Unser Gott und Vater“ betont die persönliche Beziehung zu Gott, während „die Ehre in alle Ewigkeit“ die zeitlose und unveränderliche Natur dieser Ehre hervorhebt. Das abschließende „Amen“ bekräftigt die Zustimmung und Bestätigung dieser Gebetsaussage.

Ein Kriterium, um zu ermitteln, ob meine Entscheidungen und mein Handeln vom Heiligen Geist geführt sind, liegt darin, zu prüfen, wessen Ehre ich suche. Er will mich stets dahin führen, dass mein ganzes Leben zur Ehre Gottes dient. Vor einer Entscheidung und einer Arbeit kann ich mich fragen: Stehe ich im Mittelpunkt meiner Gedanken oder ist es wahrhaftig Gott?

7. Lob und Ehre in alle Ewigkeit. Amen!

Dem allein weisen Gott, den wir durch Jesus Christus kennen, ihm gebühren Lob und Ehre in alle Ewigkeit. Amen! Röm 16,27

Ich kann nicht mehr mit Misstrauen in die Zukunft blicken, denn du, Jesus, wartest am Ziel der Zeiten. Und was ist mit dem Heute? Ich darf ruhen in der Gewissheit, dass dieser Tag der beste meines Lebens ist, wenn ich ihn bewusst in die Gegenwart meines Gottes versetze. Frühstücken zur Ehre Gottes! Arbeiten und helfen, unterhalten und spielen, beten und singen: All das bekommt einen neuen, frischen Sinn, wenn ich darin Christus gefallen will.