Christliche Andachten
Extra: Blogartikel zur Jahreslosung 2025
Extra: Pilger der Hoffnung sein
3. Leben in Fülle schon jetzt (14.1.)
Joh 10,10: Ich aber bin gekommen, um ihnen Leben zu bringen-Leben in ganzer Fülle.
Eine große Versuchung ist es, unseren Blick immer auf das Voraus in unserem Leben zu richten und nicht zu glauben, dass in Wirklichkeit hier und jetzt etwas geschieht. Die Welt, in der wir leben, macht uns glauben, das Eigentliche komme erst nächste Woche, nächsten Monat oder nächstes Jahr. Als Christen sind wir zu glauben aufgefordert, dass das, was geschieht, immer im Hier und Jetzt geschieht und schon jetzt in Christus das Leben in Fülle haben. In diesem Augenblick. Jetzt. Wir haben bereits den Anfang des ewigen Lebens empfangen. Wir sind schon im Haus Gottes. Wir atmen schon Gottes Atem. Verweilen wir hier und horchen wir aufmerksam hin. Die gute Nachricht ist, dass unser gegenwärtiger Augenblick nicht leer, sondern voll ist.
2. Leben im Jetzt (13.1)
Gal 4,9: Jetzt habt ihr Gott gefunden-vielleicht sollte ich eher sagen: jetzt hat Gott euch gefunden. Wieso nur wollt ihr nun wieder ohnmächtigen und armseligen Elementen dieser Welt dienen?
Das Leben ist eine Aneinanderreihung von Momenten. Der jetzige Moment, ist der einzige den Du gestalten kannst, der einzige Moment in dem das Leben wirklich passiert. Alles andere ist in Deinem Kopf. Erinnere Dich immer wieder an diese einfache Wahrheit: Das Leben findet nur Jetzt statt. Im Jetzt ist Frieden. Komm dahin zurück, wenn Du in Dich in Vergangenheit oder Zukunft verlierst. Johannes Hartl
1. Würdigung des Augenblicks (12.1.)
Hosea 6,2: Nach zwei Tagen belebt er uns neu, und am dritten richtet er uns auf, dass wir in seiner Gegenwart leben!
Um unseren Weg zu finden, müssen wir lernen, dem gegenwärtigen Augenblick achtsamer zu begegnen. Er allein bietet uns die Möglichkeit, zu leben, zu wachsen, zu fühlen und uns zu verändern. Wir müssen uns der ungeheuren Zugkraft von Vergangenheit und Zukunft bewusster werden und Vorkehrungen treffen, damit wir nicht ihrer Macht und jener Traumwelt, die sie uns statt unseres realen Lebens vorgaukeln, verfallen. Würdigung des gegenwärtigen Augenblicks und die Entwicklung einer engen Beziehung zum Jetzt, indem man ihm kontinuierlich Aufmerksamkeit schenkt. Dies ist das genaue Gegenteil einer Haltung, die das Leben als eine selbstverständliche Gegebenheit ansieht, um die man sich nicht weiter zu kümmern braucht. Ich muss begreifen, dass ich dort bin, wo ich bin. Es ist mein Leben, das sich dort entfaltet.
7. Im Anfang schuf Gott (11.1)
Gen 1,1: Im Anfang schuf Gott.
Im Anfang schuf Gott! Diese Worte können die Art und Weise verändern, wie du über dich selbst, über das Leben, über Gott und alles andere denkst. Denn Gott war bereits da, bevor du warst. Die Erde und alles auf ihr ist ein Ausdruck seines Plans. „Dem Herrn gehört die ganze Welt und alles, was auf ihr lebt.“ (Ps 24,1) Weil nun Gott der Schöpfer aller Dinge ist, gehört auch alles ihm. Gott hat dich erschaffen. Wir haben uns nicht selbst gemacht. Wir sind auch nicht Ergebnis unpersönlicher Kräfte oder dem Universum. Wir gehören also Gott. Das gilt es erst einmal so für sich zu erfassen. Du und ich, wir alle sind sein Eigentum. So wie er nun unsere Nähe sucht, suchen auch wir seine Nähe.
Ach, wie gut ist es doch, die heiligen Worte zu hören, die er zu unseren Herzen spricht, wenn wir uns in die Nähe seines Herzens stellen! Franz von Sales
6. Gott wohnt in uns (10.1)
Joh 14,23: Wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.
Gott ist der ganz Inseitige. Er will bei uns wohnen wie ein Geliebter. Die Mystiker sprechen vom Einwohnen Gottes in unserer Seele. Gott will nicht nur Wenigen so nahe sein, sondern allen Menschen. Mit welcher Liebe verlangt doch das göttliche Herz nach unserer Liebe! Wohnen möchte er bei uns, nicht nur zeitweiser Gast beim Morgengebet sein. Das ist Gottes Wille nach innigster Lebensgemeinschaft mit uns. Damit Gott in uns wohnen kann, müssen wir auf ihn hören. Es liegt an uns, ob wir seiner Nähe innewerden und hören oder sie durch Oberflächlichkeit, Hektik, Zerstreuung nicht wahrnehmen und überhören.
Danke, Vater, dass du in meinem Herzen wohnst. Ich brauche deine Gegenwart heute. Hilf mir dabei, dich in Gedanken und Worten zu ehren und den Menschen um mich herum liebevoll zu begegnen.
Martin Buber: Gott wohnt, wo man ihn einlässt.
5. Der Herr ist nahe! (9.1.)
Phil 4,5: Der Herr ist nahe!
Nicht hohe theologische Überlegungen bringen uns Gott näher, sondern eine kindliche, demütige Offenheit. Die Glücklichen sind die, die Gott in dieser Weise zum Herrn haben und ihm nahe sind. Danken wir Gott für unser Glück, wir, die er mit ewiger Liebe geliebt und darum in seiner Barmherzigkeit nah an sich gezogen hat. Diese Nähe in Jesus Christus ist und bleibt ungebrochen: Sie erstreckt sich über alle Zeit v.a. durch das Wirken des heiligen Geistes, v.a. auch in der Begegnung mit unserem Mitmenschen. Ja: In unseren Mitmenschen ist uns Gott nahe. Danken wir daher Gott heute bewusst für Menschen in unserem Leben. Durch ihre Hände, ihre Augen und ihre Herzen ist Christus uns nah.
Die Nähe Gottes keine Frage von Raum und Zeit ist, sondern eine Frage der Liebe: die Liebe schafft Nähe! Benedikt XVI
4. Das Leben im Wir (8.1.)
Mk 4,35: Lasst uns hinüberfahren.
Solange wir als Christen nur im Ich, Mein und Mir denken, werden wir keine Wunder erleben. Denn wir konzentrieren uns nur auf unsere eigenen Möglichkeiten, nicht auf seine. Wir müssen üben, im Wir zu denken, als Team mit Gott zu arbeiten, denn erst dann leben wir in der Wahrheit. Solange ich als Christ im Ich lebe, lebe ich in der Lüge. Erst wenn ich bewusst beginne, im Wir zu leben, lebe ich in der Wahrheit. Wie oft denken, reden und beten wir ungefähr so: Das schaffe ich nicht, ich werde versagen, ich gehe dabei zugrunde! Und nun versuchen wir, dasselbe zu sprechen, jedoch gemeinsam mit dem allmächtigen Gott in uns und in der Wir-Form: Das schaffen wir nicht. Und Gott fragt zurück: Warum denn nicht? Ich bin doch hier. Hans Peter Royer
3. Meine Kinder (7.1.)
Joh 13,33: Meine Kinder.
Ich muss immer schmunzeln, wenn ich in Johannes 13,33 lese, dass Jesus seine Jünger als Kinder ansprach. Das waren ausgewachsene Seeleute mit Vollbart, gleich alt oder sogar älter als Jesus selbst. Und doch spricht er sie an als meine Kinder. Wann hat Sie jemand zum letzten Mal mit den Worten gerufen: Mein Kind? Wenn wir zu Gott reden, dann dürfen wir es als seine geliebten Kinder tun, die sicher und geborgen in seiner Gegenwart sind. Das Gebet ist das Wahrzeichen eines wahren Gläubigen und es tut der Seele unheimlich gut. Hans Peter Royer
Gott hört niemals auf, der Vater seiner Kinder zu sein. Antonius von Padua
Gott wird ein Mensch, damit die Menschen Gotteskinder werden können. Edith Stein
2. Gott ist uns nahe (6.1.)
Eph 2,13: Ihr seid Gott jetzt nahe.
Damit Kommunikation mit Gott innige Beziehung wird, muss uns bewusst werden, dass Gott jedem Menschen nahe ist. Für viele ist Gott immer noch irgendwo außerhalb ihrer selbst, wenn sie beten. Dadurch laufen sie Gefahr, das Gebet zu einem Ritual zu machen, mit dem sie versuchen, bis zu Gott durchzudringen. Manchmal frage ich etwas provokativ, wie weit sie denn mit ihrem Gebet durchdringen wollen, damit es bei Gott ankommt: durch die erste Betondecke ihres Hauses oder auch durch die zweite, durch die Ozonschicht, unser Sonnensystem oder die Milchstraße? Ich erinnere mich an ein Mädchen, das mir sagte: Wenn ich bete, dann geht mein Gebet nur bis an die Decke! Ich weiß genau, was sie damit meint, und kann ihr sehr gut nachfühlen. Ich konnte sie aber ermutigen, indem ich ihr versicherte, dass Gott unterhalb der Decke wohnt und sie mit ihrem Gebet nicht erst bis ins Weltall durchdringen muss. Gott ist uns in Christus nahegekommen. Er hat versprochen, in uns zu wohnen (Joh. 14,23) und bei uns zu bleiben bis ans Ende der Welt (Mt. 28,20). Hans Peter Royer
Beispielhafte Bibelverse zu Gottes Nähe
1. Wo entdecke und begegne ich Gott? (5.1.)
Ex 3,2: Und als er hinsah, siehe, da brannte der Dornbusch im Feuer.
Die Erzählung vom brennenden Dornbusch im Alten Testament macht deutlich, dass Gott sich sogar im unscheinbaren Busch verbergen kann. Im Letzten ist es für uns wohl eine Frage der Wahrnehmung, ob man Gott auch tatsächlich dort entdeckt, wo er sich uns zeigt oder eben auch versteckt. Das heißt: Mit welchem Blick schaue ich auf die Wirklichkeit, die mir begegnet? Sehe ich nur das wirklich Sichtbare, also das, was ich mit meinen Augen objektiv erkennen und mit Worten beschreiben kann? Oder sehe und erkenne ich Gott in Achtsamkeit und Ehrfurcht? Ein gutes Zitat von Elisabeth Barret-Browning drückt das so aus: Die Erde ist mit Himmel vollgepackt, und jeder gewöhnliche Busch brennt mit Gott – aber nur der, der es sieht, zieht die Schuhe aus. Die anderen sitzen herum und pflücken Brombeeren.
Dazu passt auch ein Gebet zum Jahresanfang von Johannes Hartl:
7. Gottes absolute Herrschaft (4.1.)
Dan 4,31: Ich pries den höchsten Gott, ich lobte den, der ewig lebt. Seine Herrschaft hört niemals auf, sein Reich bleibt für alle Zeiten bestehen.
Wir haben keine Ahnung, was auf uns zukommt. Wir haben außerdem kaum Kontrolle, weder über Menschen noch über Situationen in unserem Leben. Dieser Mangel an Macht und Vorauswissen über unser eigenes Leben erzeugt entweder Angst oder Erleichterung. Angst erzeugt es, wenn wir der Ansicht sind, das Leben läge auf unseren Schultern, wodurch wir uns mit einer Menge Sorgen beladen. Erleichterung erzeugt es, wenn wir immer und überall mit Gott rechnen. In all jenen Augenblicken, in denen wir unser Leben nicht unter Kontrolle haben, ist es eben nicht außerhalb Gottes Kontrolle geraten. So sehen wir, dass wir nicht in der eigenen Beherrschung der Dinge Ruhe finden können, sondern allein in Gottes absoluter Herrschaft über alles.
6. Leben aus der Ewigkeitsperspektive (3.1.)
1 Kor 15,19: Wenn der Glaube an Christus uns nur für dieses Leben Hoffnung gibt, sind wir die bedauernswertesten unter allen Menschen.
Wenn alles, was die Gnade Gottes uns schenkt, nichts weiter ist als ein etwas besseres Hier und Jetzt, wenn sie nicht am Ende alles heilt, was die Sünde zerbrochen hat, dann haben wir umsonst geglaubt. Wenn du dagegen als ein solcher lebst, der glaubt, dass noch mehr kommt, lebst du auf eine grundlegend andere Weise, du lebst aus der Ewigkeitsperspektive. Darum ist es wichtig, die Augen auf das zu richten, was Gott versprochen hat, dass es gewiss kommen wird. Lass die Ewigkeit dein Leben mit dem Herrn heute prägen. Wenn du dagegen die Ewigkeit vergisst, neigst du dazu, das Wichtige aus dem Blickfeld zu verlieren. Und wenn du alles wirklich Wichtige aus dem Blickfeld verlierst, dann lebst du für das Zeitliche, und dein Herz sucht dort nach Befriedigung, wo sie niemals gefunden werden kann. Es lässt dich entweder hoffen, dass „jetzt“ das „Paradies“ vorhanden sei (was aber nie der Fall ist) oder es nimmt dir die Hoffnung, dass das Zerbrochene jemals heil wird.
5. Vertrauen auf Gottes Führung (2.1)
2 Kor 1,10: Auf ihm ruht unsere Hoffnung: Er wird uns auch in Zukunft retten.
Wenn wir wirklich glauben, dass Gott mit uns ist und dass wir schon jetzt seinen Geist atmen, brauchen wir uns um die Zukunft keine Sorgen zu machen. Benedikt XVI schreibt dazu: Nicht als ob wir im Einzelnen wüssten, was uns bevorsteht; wohl aber wissen wir im Ganzen, dass unser Leben nicht ins Leere läuft. Erst wenn Zukunft als positive Realität gewiss ist, wird auch die Gegenwart lebbar. Die christliche Botschaft ist nicht nur Mitteilung von Wissbarem, sondern eine Mitteilung, die Tatsachen wirkt und das Leben verändert. Die dunkle Tür der Zeit, der Zukunft, ist aufgesprengt. Wer Hoffnung hat, lebt anders; ihm ist ein neues Leben geschenkt worden.
O Herr, in deinen Armen bin ich sicher. Wenn du mich hältst, habe ich nichts zu fürchten. Ich weiß nichts von der Zukunft, aber ich vertraue auf dich. Franz von Assisi
4. Alles ist in seiner Hand (1.1)
Ps 31,16: Meine Zeit steht in deinen Händen.
Wir brauchen unser Leben nicht angstgeplagt vor dem Unbekannten zu verbringen, was der nächste Tag wohl bringen mag, was wir doch niemals herausfinden können. Nein, wir können zur Ruhe kommen. Wir können angesichts des Unbekannten Frieden erfahren. Warum? Weil unser Herzensfrieden nicht davon abhängt, wie viel wir wissen oder wie genau wir die Zukunft voraussehen könnten. Nein, unsere Ruhe liegt in Gott, der all unsere individuellen zukünftigen Ereignisse in seinen weisen und gnädigen Händen hält.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung. Franz von Sales
Ich wünsche dir ein gutes neues Jahr und Gottes Segen für das Jahr 2025!
3. Entspanne die Zukunft (31.12)
Ps 31,16: Meine Zukunft liegt in deinen Händen.
Viel zu häufig sind wir in der Zukunft gefangen: was wird kommen? Wie wird das Morgen? Was ist morgen zu tun? Je mehr du über dieses Zukünftige grübelst, desto mehr Angst und Angespanntheit entwickelst du, wird das Morgen zu einem immer höheren Berg, der unersteigbar scheint. Das ist Stress pur. Darum: Lass die Gedanken an die anstrengende Zukunft los. Einen Schritt nach dem anderen. Der Schritt, den ich gerade gehe, ist der wichtigste. Dieser eine Schritt genügt. Und dann richte deine Achtsamkeit voll und ganz auf die eine Sache, die du gerade tust – achtsam und entspannt.
Immer ist die wichtigste Stunde die Gegenwärtige. Immer ist der wichtigste Mensch der, dem du gerade gegenüber stehst. Immer ist die wichtigste Tat die Liebe. Meister Eckhart
Kommt gut in das neue Jahr 2025!
2. Ich gebe mich in deine Hände (30.12)
Ps 31,16: Was die Zeit auch bringen mag, es liegt in deiner Hand.
Wenn man von einer Situation sagt: „Ich habe sie nicht in der Hand“, kann das entweder eine resignierende Bemerkung sein oder aber ein Zeichen von Glauben. Glaube fordert uns auf zu sagen: Ich gebe mich in Hände, die über meine eigenen hinausgehen. Das Wort, das im Neuen Testament so oft mit Glaube übersetzt wird, bedeutet von der Wurzel her wörtlich übersetzt Vertrauen. Glaube ist die tiefe Gewissheit, dass Gott gut ist und dass die Güte Gottes letzten Endes siegt. Glaube ist das innige, persönliche Vertrauen, mit dem man sagt: Ich vertraue mich deinen starken, liebenden Händen an. Ein Mensch, der glaubt, lernt so sehr zu vertrauen, dass er alles in die Hände dessen legt, in den er sein Vertrauen gesetzt hat. Wir überlassen es Gott, Einzelheiten zu regeln, die wir eigentlich gern selbst kontrollieren würden. Nouwen
1. Alles in Gottes Hand (29.12)
Ps 31,16: In deiner Hand steht meine Zeit.
Alles ist in den Händen des allmächtigen Gottes. Wir werden eben nicht willkürlich hin und her geworfen. Seine Hand, ja die unendliche Weisheit selbst, steuert und leitet uns. Sturm und Stille wechseln in unserem Leben nach göttlicher Bestimmung. Diese göttliche Vorsehung ist ein sanftes Ruhekissen für unsere oft sorgenbeschwerte Seelen. Ob die Zeiten nun erfrischend oder niederdrückend sind, steht bei ihm, welcher der Herr der Zeit und der Ewigkeit ist, und wir freuen uns, dass es in seinen Händen liegt. Dinge werden geschehen, die du nicht vorhersehen kannst, aber dein Herr hat alles vorhergesehen und für alles gesorgt. Wenn uns nur die göttliche Sonne leuchtet, dann können wir in allen Stürmen des Lebens bestehen.
Zum Jahreswechsel denken wir oft verstärkt an die Zukunft. Was wird alles im Jahr 2025 in meinem Leben passieren? Was auch immer kommen mag, es erfüllt uns mit Hoffnung, dass alles in Gottes Hand liegt. Und so lautet auch das Wochenthema zum Jahreswechsel.
7. Gott ist da (28.12)
Joh 20,29: Glückselig sind, die nicht sehen und doch glauben!
Gott ist da, er hat uns nicht alleingelassen. Auch wenn wir ihn nicht sehen und berühren können, ist er doch da und kommt auf vielerlei Weise zu uns. Wir können das Wort an ihn richten, ihm das Leid darlegen, das uns quält, die Ungeduld, die Fragen, die aus unserem Herzen hervorkommen. Wir sind gewiß, daß er uns immer hört! Und wenn Jesus gegenwärtig ist, dann gibt es keine sinnlose und sinnleere Zeit mehr. Denn: Der Herr ist auf unserem Lebensweg gegenwärtig, er begleitet uns, und eines Tages wird er unsere Tränen trocknen. Eines nicht fernen Tages wird alles seine Erfüllung finden im Reich Gottes, dem Reich der Gerechtigkeit und des Friedens. Lasst uns die Gegenwart, in der uns die Gaben des Herrn bereits erreichen, intensiv leben, laßt sie uns auf die Zukunft ausgerichtet leben, eine Zukunft voller Hoffnung.
6. Gott wurde für uns arm (27.12)
2 Kor 8,9: Er, der reich war, wurde arm, damit ihr durch seine Armut reich werdet.
Gottes Liebe ist bedingungslos, sie hängt nicht von dir ab. Du kannst falsche Vorstellungen haben, du kannst alles Mögliche angestellt haben, aber der Herr verzichtet nicht darauf, dich zu lieben. Wie oft denken wir, dass Gott gut ist, wenn wir gut sind, und dass er uns straft, wenn wir böse sind. So ist es nicht. In unseren Sünden fährt er fort, uns zu lieben. Seine Liebe ändert sich nicht, sie ist nicht nachtragend; sie ist treu, sie ist geduldig. Das ist das Geschenk, das wir an Weihnachten finden: Wir entdecken mit Staunen, dass der Herr die größtmögliche Unentgeltlichkeit, die größtmögliche Zärtlichkeit ist. Seine Herrlichkeit blendet uns nicht, seine Gegenwart erschreckt uns nicht. Er wird arm an allem geboren, um uns mit dem Reichtum seiner Liebe zu gewinnen. Papst Franziskus
5. Kind in der Krippe (26.12)
Lk 2,16: Schnell liefen sie los und fanden Maria und Josef und auch das Kind, das in der Krippe lag.
Schauen wir auf das Kind in der Krippe, das wir lieben. Schauen wir auf das Kind, wohlwissend aber, daß wir vor einem Geheimnis stehen. Wir müssen dieses Geheimnis durch den Glauben annehmen und, ebenfalls durch den Glauben, seinen Sinn vertiefen. Dazu ist die demütige Haltung nötig, die einer christlichen Seele eigen ist: nicht das Bestreben, die Größe Gottes auf die ärmliche Ebene menschlichen Begreifens und Deutens zu beschränken, sondern die Einsicht, daß dieses Geheimnis in seiner Dunkelheit Licht ist, das das Leben der Menschen erhellt.
Er ist der Erhabene, der sich erniedrigte, um uns, die Niedrigen, zu erhöhen. Augustinus
4. Hochfest Geburt unseres Herrn (25.12)
Lk 2,14: Ehre sei Gott im Himmel! Denn er bringt der Welt Frieden und wendet sich den Menschen in Liebe zu.
Jetzt ist also unser Friede nicht verheißen, sondern gesandt; er ist nicht aufgeschoben, sondern gewährt; er ist nicht vorhergesagt, sondern verwirklicht: Der Vater hat sozusagen einen Sack voller Barmherzigkeit auf die Erde gesandt; einen Sack, der in der Passion platzen wird, damit sich der Preis unseres Loskaufs ergießt, den er enthält; ein Sack, der zwar klein, aber ganz voll ist. Tatsächlich, ein Kind ist uns geschenkt, aber in diesem Kind wohnt die ganze Fülle der Gottheit. Bernhard von Clairvaux
Mein Gott! Wie viele heilige Gefühle lässt diese Geburt in unseren Herzen aufkommen! Franz von Sales
3. Heiliger Abend (24.12)
Jes 48,6: Von heute an will ich etwas Neues ankündigen, etwas, das ihr noch nicht wisst, weil ich es bisher geheim gehalten habe.
Gott will eine Beziehung mit dir. Gott will, dass du ihn persönlich kennst und anredest und liebst. Darum kündigt er Neues an: die Sendung seines Sohnes ist dieses Neue. Jesus wird uns zeigen, wie der Vater ist. Jesus selbst sagt: Wer mich sieht, sieht den Vater. Auf Jesus Christus läuft also alles hinaus!
Jesus ist dein Lebensziel und deine Kraftquelle in allen Lebenslagen. Wenn deine Hände dir leer erscheinen, wenn du dein Herz arm an Liebe siehst, so ist dies die Heilige Nacht für dich. Die Gnade Gottes ist erschienen, um in deinem Leben aufzuleuchten. Nimm sie an und in dir wird das Licht der Weihnacht leuchten.
2. Worte von Augustinus (23.12.)
Joh 1,14: Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.
Er war ferne von uns.
Was ist so ferne als das Geschöpf und der Schöpfer?
Was ist so ferne als Gott und der Mensch?
Was ist so ferne als Ewigkeit und Sterblichkeit?
Siehe, wie ferne war das Wort im Anfang, Gott bei Gott, durch den alles geworden ist.
Wie ist er also nahe geworden, damit er sei, was wir sind, und wir in ihm?
Gott war unbegreiflich, unnahbar, unsichtbar und unvorstellbar. Er ist Mensch geworden, uns nahe gekommen in einer Krippe, damit wir ihn sehen und begreifen können. Bernhard von Clairvaux
1. Gottes Weg der Demut (22.12)
Phil 2,7: Er wurde einer von uns-ein Mensch wie andere Menschen.
Bald werden wir vor dem Kind in der Krippe im Stall von Bethlehem stehen und uns in Ehrfurcht niederknien. Staunend werden wir die Größe der Liebe Gottes betrachten, die sich in einem Neugeborenen offenbart. Die Menschwerdung lehrt uns den Weg zur wahren Größe: klein werden. Das fleischgewordene Wort zeigt uns, dass der Herr des Universums in der Demut triumphiert. Er kommt als hilfsbedürftiges Kind auf die Welt, schwach und ohne jede Möglichkeit, anderen seinen Willen aufzuzwingen. Er wählt den Weg der Demut, um allen den Zugang zu seiner Krippe liebenswert zu machen.
Letzte Wochen – Andacht: Adventlicher Jesaja
7. Kommt zu mir (21.12)
Jes 45,22: Kommt zu mir und lasst euch retten.
Gottes Weg ist die Liebe. Mit ihr möchte er uns an sich ziehen. Keine besitzergreifende und egoistische Liebe, wie die menschliche Liebe es leider so oft ist. Seine Liebe ist reines Geschenk, reine Gnade, sie ist ganz und gar für uns, für unser Wohl. Und so zieht er uns an, mit dieser wehrlosen und auch entwaffnenden Liebe, denn wenn wir diese Einfachheit Jesu sehen, dann werfen auch wir die Waffen des Hochmuts fort und gehen dorthin, demütig, um das Heil zu erbitten, um Vergebung zu erbitten, um Licht zu erbitten für unser Leben, um vorangehen zu können. Vergesst nicht den Thron Jesu: die Krippe und das Kreuz, das ist der Thron Jesu. Papst Franziskus
Wir müssen uns anziehen lassen von diesem kleinen himmlischen Kind. Franz von Sales
6. Dem Herrn gehören (20.12)
Jes 44,5: Ich gehöre dem Herrn !
Es heißt: Ich gehöre dem Herrn. Es heißt nicht: Ich habe mich für den Herrn entschieden! Das bedeutet die völlige Verwiesenheit auf Gott hin. Meine Hoffnung, meine Zuversicht, meine Stärke liegt darin, dass ich unauslöschlich zu Gott gehöre. Wir gehören „zu ihm“ und sind „aus ihm“, noch bevor wir geboren werden. Wie wichtig ist mir die Intimität mit Gott in Christus? Zu Jesus gehören, heißt zu Gott gehören. Gemeinschaft mit Jesus ist Gemeinschaft mit Gott.
Ich habe euch geschaffen, ihr gehört zu mir und seid meine Diener! Niemals werde ich euch vergessen. Jes 44:21
5. Ich will Neues schaffen (19.12)
Jes 43,19: Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s denn nicht? Ich mache einen Weg in der Wüste und Wasserströme in der Einöde.
Weihnachten ist das schlechthin Neue. Gott schickt seinen Sohn zu uns! Damit schafft er Neues. Er ist der Weg in der Wüste und der Wasserstrom in der Einöde. Er bringt neues Leben, Hoffnung und Erlösung, selbst in den schwierigsten Situationen. Immer dann, wenn wir im Vertrauen auf ihn unsere Blickrichtung ändern und nicht mehr zurückschauen auf das, was vergangen ist, dann erleben wir, wie Gott das Antlitz der Erde erneuert, wie er mich erneuert. Er ermöglicht es uns, inmitten unserer eigenen Wüstenzeiten zu blühen und zu gedeihen. Das ist ein wunderbares Bild: Flüsse sollen fließen, wenn du drohst eine öde Gegend zu werden.
Denkt nicht an das, was früher war, achtet nicht auf das Vergangene! Jes 43,18
4. Jesus ist der Weg zum Vater (18.12)
Jes 42,6: Für alle Völker mache ich dich zu einem Licht, das ihnen den Weg zu mir zeigt.
Jesus ist der Weg zum Vater. Was für ein Gott, der unsere Menschengestalt annimmt, um uns näher zu ihm zu führen! Was für ein Gott, der sich nach meiner Nähe sehnt und selbst Mensch wird, damit wir ihn und seine Liebe besser erkennen können! Was für ein Gott! Es gibt keinen anderen Weg zur Nähe Gottes als Jesus selbst, der uns hierin leitet und führt. Oft meinen wir, dass wir den Weg zum Vater nur durch unsere Leistungen bestreiten. Am Ende sind es aber meine Willensbereitschaft, mein Wollen, und vor allem Jesus selbst, die uns zum Vater führen und uns würdig machen, Gott als Kinder in die Arme fallen zu dürfen.
Herr, erleuchte die Finsternis unseres Herzens durch die Ankunft deines Sohnes.
3. Ich mache dich stark (17.12)
Jes 41,10: Ich bin dein Gott! Ich mache dich stark und ich helfe dir!
Unsere Schwachheiten sind Werkzeuge von Gottes mächtiger Gnade.
Unsere Schwachheiten beschützen uns vor der Arroganz des Selbstvertrauens, von der wir alle versucht werden.
Unsere Schwachheiten bewahren uns vor dem Gedanken, wir könnten etwas, was wir nicht können.
Unsere Schwachheiten erinnern uns daran, dass wir bedürftig sind und dazu erschaffen wurden, von dem Einen abhängig zu sein, der größer ist als wir.
Unsere Schwachheiten veranlassen uns dazu, das zu tun, wogegen wir uns alle irgendwie wehren, nämlich demütig zu Gott zu fliehen, damit er uns die Hilfe geben möge, die nur er uns geben kann.
Daher sind unsere Schwachheiten nicht die große Gefahr, die wir fürchten müssen. Was wir tatsächlich fürchten sollten, sind unsere Wahnvorstellungen von eigener Stärke. Gott ist die Stärke schlechthin und diese Stärke kann er uns mitteilen. Gott will die Speise unsrer Seele sein.
2. Blicke nach oben (16.12)
Jes 40,26: Blickt nach oben! Schaut den Himmel an: Wer hat die unzähligen Sterne geschaffen? Er ist es!
Die Blickrichtung muss stimmen: Christus. Blicke heute immer wieder mitten im Alltag, mitten im Gespräch, mitten in den Alltagsaufgaben auf Christus und sprich das Ja des Glaubens. Möchtest du dich weniger sorgen? Dann bete öfter. Anstatt mit Furcht in die Zukunft zu schauen, richte deinen Blick vertrauensvoll nach oben. Du blickst auf den, der alles erschaffen hat, dem alle Macht gegeben ist und dem alle Ehre zu geben ist. Er ist größer als unsere Not, größer als unsere Schuld, größer als alles. Wenn wir auf uns und unsere eigenen Kräfte sehen, verlieren wir in dunklen Stunden schnell den Mut. Wenn wir aber betend, flehend, voller Vertrauen zu ihm aufsehen, bekommen wir neue Kraft. Wir brauchen nur zu beten, um getragen zu werden. Fassen wir neuen Mut, denn der Herr ist nahe.
Den Erschöpften gibt er neue Kraft, und die Schwachen macht er stark. Jes 40:29
Alle, die ihre Hoffnung auf den Herrn setzen, bekommen neue Kraft. Jes 40:31
1. Da kommt euer Gott! (15.12)
Jes 40,9: Seht, da kommt euer Gott!
Mit großen Schritten geht es auf Weihnachten zu. Gott kommt zu uns. Gott kommt und alle so wichtig erscheinenden Probleme werden klein und unbedeutend. Alles, was ich noch erledigen müsste, ist gar nicht mehr so wichtig. Vertiefen wir uns doch darin, was dieses „Gott kommt“ bedeutet. Gott kommt zu uns und sieht unsere Not. Das ist die Botschaft von Weihnachten. In Jesus ist Gott uns ganz nahegekommen. Er ist bei uns. So ist es auch mit der Not von jedem von uns. Gott kommt zu uns und hält uns. Seine Treue und Liebe hat kein Ende. Das ist die Botschaft von Karfreitag. Bis zum letzten Atemzug hält Jesus an seiner Liebe zu uns treu fest. Selbst wenn wir Menschen ihn kreuzigen, ihn ablehnen und hinausstoßen, hält er zu uns, hört nicht auf mit seiner Liebe. Gott kommt zu uns und überwindet den Tod und gibt uns Hoffnung auf neues Leben. Das ist die Botschaft von Ostern.
Du hast eine gute Nachricht zu verkünden. Jes 40,9
Die tägliche christliche Andacht zur Bibel (WhatsApp) – Glaube … ist mein Herzensanliegen. Vielleicht kann ich dir hier und da einen guten Gedanken zum Wort Gottes in deinen Tag mitgeben.