Sorgen
Inhaltsverzeichnis
1. Die Sorgen Jesus übergeben
Überlass alle deine Sorgen dem Herrn! Ps 55,23
Es ist ganz normal, sich Sorgen zu machen. Ich glaube, Sorgen gehören einfach zu unserem Leben dazu. Die Frage ist, wie wir damit umgehen. Denn kritisch wird es dann, wenn die Sorgen Macht über unser Denken und Fühlen gewinnen und uns seelisch lahmlegen. Wenn die Sorgen uns an unsere Grenzen bringen und uns übergroß erscheinen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie befreiter mit ihren Sorgen umgehen lernen. Dass Sie wie ich täglich daran arbeiten, zwischen notwendigen und unnötigen Sorgen zu unterscheiden. Gott ist bereit, uns in jeder Sorge zu helfen, wann immer wir uns ihm zu zuwenden. Er ist ein stiller Begleiter auf dem Weg, den wir wählen. Er will uns versorgen, wenn wir ihn lassen. Vertraue dem Vertrauenswürdigsten! Beginne jetzt damit. Sr. Teresa
Wenn ich auf meine Sorgenvergangenheit zurückschaue, auf mein unglaublich aufregendes Leben, dann ist es auch immer eine dankbare Jubelvergangenheit. Jubel über Gottes Beistand in tiefsten Nöten und Sorge. Sr. Teresa
2. Gegen das Grübeln
Werft in Demut alle eure Sorgen auf ihn, denn er sorgt sich um alles, was euch betrifft. 1 Petr 5,7
Immer wieder: grübeln darüber was war. Die ganze Vergangenheit kommt zum Vorschein, an der man hängenbleibt. Verbunden damit häufig Gefühle wie Ärger, Gram und Zorn, verbunden auch mit der mangelnden Bereitschaft zur Versöhnung und Annahme. Immer wieder: grübeln, was kommen wird. Es beängstigt einen die Zukunft, die Ungewissheit mit ihrer Unruhe und Angst. Ich kenne das nur zu gut von mir. Im Glauben fragen wir uns: Übergebe ich Jesus meine Vergangenheit, indem ich alles aus Seiner Hand annehme und Ihm ans Kreuz bringe, auch meine Leiden, Misserfolge, Schicksalsschläge? Übergebe ich Ihm die Sorgen für die Zukunft und werfe mich vertrauensvoll in Seine Arme?
Gebet: Herr, gib mir Kraft nur für heute! (Therese v. Lisieux) In Deine Hände lege ich voll Vertrauen meine Vergangenheit und Zukunft. Amen.
3. Gegen die Sorge
Sie gehen hin und werden von Sorgen […] erstickt. Lk 8,14
Brüte nicht in zweifelnden und verzweifelnden Gedanken. Hoffe zuversichtlich! Es ist einer, der für dich sorgt. Wenn wir wirklich glauben, dass Gott mit uns ist und dass wir schon jetzt seinen Geist atmen, brauchen wir uns um die Zukunft keine Sorgen zu machen. Sein Auge ruht liebend auf dir und sein Herz schlägt voll Mitleid mit deinem Schmerz. Das ist nicht einfach Seelen beruhigendes Blabla, sondern Wahrheit, in der wir leben. Und Gott hilft, mehr noch: er ist der Helfer schlechthin. Die dunkelste Nacht weicht dem hellen Morgen. Zweifle also wegen deiner Sorgen nicht an Gottes Gnade, sondern glaube, dass er dich lieb hat.
Wir können ein seelen-ruhiges Leben führen, wenn wir uns dem allmächtigen Gott vertrauensvoll hingeben.
4. Maßloses Vertrauen
Der Herr wird dafür sorgen. Gen 22,14
Was für ein Glück wäre es doch für uns, wenn auch wir uns daran gewöhnen könnten, unser Herz, sooft es erregt ist, mit diesem „Gott wird dafür sorgen“ zu beruhigen. Ja, Gott verlangt von uns schon ein ganz großes Vertrauen auf sein väterliches Sorgen, auf seine göttliche Fürsorge. Aber warum sollten wir ihm nicht vertrauen, da er noch keinen getäuscht? Es hat noch keiner sein Vertrauen auf Gott gesetzt, ohne reiche Frucht dieses Gottvertrauens zu empfangen. Bedenken wir, was unser Herr und Meister die Apostel lehrt, um sie zu diesem reinen und liebenden Vertrauen zu erziehen: Als ich euch aussandte ohne Beutel und Tasche, ohne Geld, ohne Mundvorrat und Kleider, hat euch etwas gemangelt? Und sie antworten: Nichts! Franz von Sales
5. Sorgen drücken nieder
Sorgen drücken einen Menschen nieder. Spr 12,25
Sorgen bedrücken uns. Sorgen um das Morgen, Sorgen um Menschen, gegenstandslose Sorge. Sorge kann mich davon abhalten, den nächsten Schritt zu gehen. Mancher bleibt vor lauter Sorgen immer da, wo er ist, wo er sich auskennt. Sorgen macht sich vor allem derjenige, der beständig im Morgen lebt. Der Christ aber, der wirklich an die Liebe und Fürsorge Gottes glaubt, der lebt im Heute. Der freut sich heute über die Gegenwart Gottes. Der freut sich heute über seine Wohltaten. Er ist da. Er bleibt da. Er hält mich. Er trägt mich. Er führt mich. Das ist für mich das freundliche Wort
Angst und Sorgen entstehen immer dann, wenn ich mir die Zukunft ohne Jesus vorstelle. Sarah Young
6. Gegen das Sorgen
Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht! Mt 6,25
Und dennoch tut es doch einer jeder von uns immer wieder. Das ist menschlich. Wichtig ist nur immer wieder im Sinne eines Warnschildes zu erkennen, das dies nichts Gutes ist, wir täglich neu der inneren Sorge das Vertrauen entgegenstellen müssen. Wir wollen durch Sorge sorglos werden, aber in Wahrheit erweist sich das Gegenteil. Sorge ist der größte Tyrann und wenn sie nicht immer wieder entsorgt wird, wird sie die Seele verseuchen. Gott ist die eigentliche Befreiung von der Sorge des Menschen. Der Herr ist unser Lastenträger. Auf ihn müssen wir all unsere Sorgen werfen. Corrie Ten Boom sagt: Der Glaube endet, wo die Sorge anfängt.
7. Worum machen wir uns Sorgen?
Wer aber von euch kann durch sein Sorgen zu seiner Lebenslänge eine einzige Elle hinzusetzen? Mt 6,27
Warum? Es ist menschlich, sich Sorgen zu machen. Unser Körper braucht Nahrung, Kleidung und Gesundheit. Aber nicht nur diese Sorgen können uns gefangen nehmen. Die Sorge darum, von anderen geliebt zu werden, vor anderen nicht schlecht da zu stehen und gelobt zu werden, kann existenziell sein. Warum machen wir uns Sorgen? Meist entstehen Sorgen aus mangelndem Vertrauen, auch gegenüber Gott, und aus der Erfahrung, dass vermeintliche Sicherheiten, auf die wir uns verlassen hatten, weggebrochen sind. Wenn wir unser Vertrauen auf falsche Sicherheiten setzen, verlieren wir immer irgendwie das Wichtigste aus den Augen. Annika Bauer
8. Sorge ist immer auf das Morgen gerichtet
Deshalb sorgt euch nicht um morgen. Mt 6,34
Der Gedanke an das Morgen liefert mich der Sorge aus. Wer dagegen das Morgen ganz in die Hand Gottes legt und das Heute offen empfängt, der lebt und ist in Gott. Das tägliche Empfangen macht mich frei vom Morgen. Versuche daher deine Sorgen loszulassen. Zerbreche dir nicht ständig den Kopf über vielerlei Dinge. Was soll ich machen? Warum ist dieser Mensch so? Bin ich gut genug? Was denkt der andere von mir? Der Mensch denkt, Gott lenkt. Ohne Furcht und Sorge jeden Tag bereit sein zu gehen – das ist die Haltung, die uns praktisch aufgezwungen ist und die tapfer durchzuhalten nicht leicht, aber notwendig ist.
Sorgen Sie sich nicht um morgen. Wenn Sie sich Sorgen machen müssen, sorgen Sie sich nur um die Dinge von heute. Die meisten unserer Sorgen gelten Dingen, über die wir sowieso absolut keine Kontrolle haben, und sind daher sowohl töricht als auch schädlich.
9. Keine Sorgen machen!
Macht euch keine Sorgen. Phil 4,6
Sich nicht den Kopf zerbrechen. Nicht verzweifeln. Auch wenn wir das nie voll und ganz schaffen in unserer Unvollkommenheit, so ist es doch die Richtung in die wir gehen. Wenn wir mit Christus verbunden sind, der uns nahe ist, werden wir durch seine Gnade auch geistlich wachsen und immer standhafter werden und nicht bei jedem kleinen Windchen, das uns entgegen weht in Angst und Sorge verfallen. Wir dürfen eben nie und nimmer vergessen, dass er uns immer und überall nahe ist. Und doch tun wir Ihn gerade im Strudel des Alltags immer wieder doch vergessen und lassen uns dann von diesem Alltag überwältigen. Und da steht dann dieser schlichte, aber für unser Leben so elementar wichtige Satz: Sagt ihm, was euch fehlt und dankt ihm!!!
10. Darum geht es nicht!
Macht euch keine Sorgen. Phil 4,6
Es geht nicht darum, dass wir uns um überhaupt nichts sorgen sollen, sondern um die Befreiung von jeglicher übertriebener Sorge und Ängstlichkeit. Unser Augenmerk soll auf die Erfüllung des Willens des Vaters gerichtet sein wie auch auf die Suche nach der göttlichen Kraftquelle, die uns dies erst ermöglicht: Sie ist Jesus Christus selbst. Immer wieder innehalten und sich fragen: Rede ich wie ein Kind über alles mit meinem Vater im Himmel, über meine Sorgen, Probleme und Pläne? Vertraue ich Jesus wirklich? Ich bete: Jesus, die Sorgen des Alltags ersticken Dein Wort in meiner Seele. Nimm Du meine Sorgen und kümmere Du Dich darum! Amen.
Nichts dich verwirre; nichts dich erschrecke; alles geht vorbei. Gott ändert sich nicht. Geduld erlangt alles. Wer Gott hat, dem fehlt nichts. Gott allein genügt. Teresa v. Avila
11. Vertrauen in der Sorge
Ich vertraue auf dich! Ps 16,1
Wir machen uns viele Sorgen. Es gibt ein paar, die sind nicht so wichtig, und andere, wie der Frieden in unseren Familien, die sehr wichtig sind. Wir bemühen uns oft krampfhaft alles zu kontrollieren und scheitern oft. Was nun? Was dann? Vielleicht heißt das in deinem Leben, dass du die Kontrolle und deine Sorgen in Jesu Hände und Herz ablegen sollst. Wir wollen in Demut bedenken, dass nur Gott allein alles weiß. Nicht wir. Er hat seinen Weg, seine Zeit, um unsere Bitten zu erfüllen. Er weiß besser, was das Beste für mich und für dich ist, denn Er ist Gott. Und mehr! Er ist unser Vater, der uns ohne Grenzen liebt. Wir dürfen ihm also immer vertrauen, denn Er ist gut und liebt uns! Dann machen wir uns weniger Sorgen, und gleichzeitig ist es gut, alles im Gebet dem Vater zu zeigen und ihn voll Vertrauen um alles zu bitten.
12. Worte von Franz von Sales
Deshalb sorgt euch nicht um morgen. Mt 6,34
Haben Sie doch keine Sorge um das Morgen. Denken wir nur daran, das Heute gut zu machen. Und wenn der morgige Tag kommt, heißt auch er wieder heute und dann werden wir an ihn denken. Auch darin müssen wir großes Vertrauen und große Hingabe an die Vorsehung Gottes haben. Wir sollen Vorräte an Manna nur für einen Tag und nicht für länger anlegen. Zweifeln wir doch nicht daran, Gott wird morgen und übermorgen und alle Tage unserer irdischen Wanderschaft neues Manna regnen lassen. Dieses Wort (vom Sorgen) von Jesus bezieht sich nicht nur auf Nahrung und Kleidung, sondern auch auf unser geistliches Leben. Fragt euch also jemand: Was wollt ihr morgen tun?, dann sollt ihr antworten: Heute tu ich das, was mir für heute aufgetragen ist. Was ich morgen tun werde, weiß ich nicht, weil mir nicht bekannt ist, welchen Auftrag ich morgen erhalten werde. Wer das Morgen so ganz in die Hand Gottes legt und heute ganz empfängt, was er zum Leben braucht, der allein ist wahrhaft gesichert. Wo diese echte Gelassenheit herrscht, kann es keine Unzufriedenheit und keine Vergrämtheit geben. Franz von Sales (zu Mt 6,34)
13. Worte von Johannes Hartl
Hoffe auf den Herrn von nun an bis in Ewigkeit! Ps 131,3
Berge Dich bei Gott, verlass Dich auf ihn. Das ist nicht nur eine Kopfsache, sondern Du kannst Deine Seele innerlich wirklich „nehmen“ und sie wie ein kleines Kind zu Gottes Trost tragen. Und wenn sie dann wieder weghuscht und sich in Sorgen und Nöten verstrickt? Dann trägst Du sie einfach wieder zurück. Vielleicht hilft es auch, wenn Du ihr zusprichst wie Du einem kleinen Kind zusprechen würden: „Hey, es wird gut. Ja, das sieht gerade echt schrecklich aus, aber Gott ist da und er wird sich um Dich sorgen. Deshalb hab Vertrauen…“ Johannes Hartl (zu Ps 131)
14. Gott sorgt sich um uns
Für mich sorgt der Herr. Ps 40,18
Warum? Weil Gott, der Vater, sich um uns kümmert. Ein Kind Gottes vertraut in der Tiefe seines Herzens dem himmlischen Vater und überlässt die Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit ihm. Daher dürfen und sollen wir uns kümmern, aber ohne deswegen ein ängstliches, sorgenvolles Herz zu bekommen. Weil Gott sorgt, können wir mit Freiheit und Kraft in dieser unserer Welt wirken.
Wir beten: Vater, viel zu oft mache ich mich und meine Sorgen zum Mittelpunkt meines Lebens. Ich will dir den ersten Platz geben durch Gebet, gute Werke, die Liebe und die Erfüllung meiner täglichen Pflichten. Schenke mir dazu deine Kraft und Freude. Amen.
Wenn ich heute angespannt oder sorgenvoll werde, halte ich inne und sage dreimal: „Jesus, sorge du“.