Johannes Evangelium Joh 11. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 11. Kap.
Inhaltsverzeichnis
Zum Johannes Evangelium Joh 11. Kap.
Johannes Evangelium Kapitel 11 beschreibt die Auferweckung des Lazarus durch Jesus. Die Geschichte symbolisiert den Sieg des Lebens über den Tod und zeigt, dass Jesus der Sohn Gottes und der Herr des Lebens ist. Sie ermutigt Gläubige, ihr Vertrauen in Jesus als den Weg zur ewigen Errettung zu setzen und gibt Hoffnung in Zeiten der Trauer und Verzweiflung.
Joh 11,1-16: Lazarus wird krank und stirbt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 11,1-16
Joh 11,1-3: Lazarus ist krank
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 11,1-3
Joh 11:1: Es war aber einer krank, Lazarus von Bethanien aus dem Dorf der Maria und ihrer Schwester Martha,
Joh 11:2: nämlich der Maria, die den Herrn gesalbt und seine Füße mit ihren Haaren getrocknet hat; deren Bruder Lazarus war krank.
Das siebte Zeichen
Das elfte Kapitel des Johannesevangelium schildert die Auferweckung von Lazarus. Es ist das siebte von sieben Zeichen. Es geht letztlich um die Frage, ob Jesus der Herr ist über den Tod. Er ist es. In der Auferweckung des Lazarus scheint schon die Auferstehung des Herrn durch. Dadurch ist es das größte von sieben Zeichen, ist doch die Auferstehung von den Toten die große Hoffnung des christlichen Glaubens.
Es macht einen Unterschied, ob wir am Grab eines geliebten Menschen stehen und denken „Das war es nun!“ oder ob wir in aller Trauer darauf ausblicken, den geliebten Menschen wieder sehen zu dürfen. Viele Menschen kamen damals durch dieses Zeichen zum Glauben. Durch dieses Zeichen leitet das Johannesevangelium aber auch zunehmend um in die Passion Christi.
Joh 11,3: Da sandten die Schwestern zu ihm und ließen ihm sagen: Herr, siehe, der, den du lieb hast, ist krank!
Sich in der Not an den Herrn wenden
Sie wandten sich in ihrer Not an den Herrn. Sie wussten genau, wo sie für ihren Kummer Mitempfinden und Hilfe erwarten konnten. Wohin gehen wir mit unseren Problemen? Kennen wir die richtige Adresse oder wenden wir uns in erster Linie an Menschen? Der Sohn Gottes hat immer Zeit für unsere Anliegen. Er hört, wenn wir zu Ihm rufen, und wird in seiner unergründlichen Weisheit antworten. Franz von Sales schreibt dazu: Und wenn irgendwelche neue Belastungen auftauchen, welcher Art auch immer, soll man sie in die Hände unseres Herrn legen und in Frieden bleiben. Haben Sie nur guten Mut und feste Hoffnung, das ist alles, was Sie augenblicklich brauchen.
Der Liebe des Herrn vertrauen
Maria und Marta kamen zu Jesus nicht mit einem fertigen Konzept. Sie teilten dem Herrn nur mit, dass ihr Bruder krank war. Alles Weitere überliessen sie Ihm. Wie anders ist es oft, wenn wir zu Gott beten. Wir kommen mit konkreten Vorschlägen oder haben klare Vorstellungen, wie er helfen soll. Doch es ist viel besser, die Probleme einfach vor Gott auszubreiten und Ihm die Lösung zu überlassen. Maria und Marta hatten ein Bewusstsein von der Liebe des Herrn Jesus. Oh, lasst uns doch immer tiefer seine unergründliche Liebe zu uns begreifen. Besonders in notvollen Situationen möchte er uns seine tiefe Zuneigung und Mitgefühl zeigen. Jesus liebt dich und mich!
Joh 11,4-6: Der Grund für die Krankheit
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 11,4-6
Joh 11,4: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Verherrlichung Gottes, damit der Sohn Gottes dadurch verherrlicht wird!
Das Kreuz
Jesus stand kurz vor seiner Passion, kurz davor, das schwerste Kreuz auf sich zu nehmen. Erst nach der Auferstehung verstanden die Nachfolger Stück für Stück, offenbart durch den heiligen Geist, was dieses Kreuz bedeutete. Auch hier nun sehen Maria und Marta nur die tödliche Krankheit ihres Bruders Lazarus, nur ihre Not. Jesus aber sieht darin die Verherrlichung Gottes.
Er setzt die kommende Auferweckung Lazarus in Beziehung zu seiner Verherrlichung, die ihn erwartet am Kreuz. Für uns: Es ist nicht immer verständlich, was ein Kreuz in unserem Leben bedeuten kann. Meist erkennen wir das erst später oder evtl. auch gar nicht. Dennoch: Häufig, wenn auch nicht immer, sehen wir: durch unser Kreuz (körperliches oder seelisches Leiden, Beziehungskrisen u.a.) reifen wir, besinnen wir uns auf das, was wirklich zählt, kommen wir näher zu Gott.
Augustinus: Jener krank, diese betrübt, alle geliebt.
Joh 11,5: Jesus aber liebte Martha und ihre Schwester und Lazarus.
Joh 11,6: Als er nun hörte, dass jener krank sei, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er war.
Joh 11,7-10: Jesus will nach Judäa gehen
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 11,7-10
Joh 11,7: Dann erst sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa ziehen!
Gehen wir noch einmal nach Judäa
Jesus hätte Lazarus aus der Ferne auferwecken können. Aufgrund des Widerstands der religiösen Führer war Judäa ein gefährlicher Ort für Jesus. Trotzdem war Jesus bereit, wieder nach Judäa zu gehen, trotz der Warnungen seiner Jünger.
Joh 11,8: Die Jünger antworteten ihm: Rabbi, eben noch wollten dich die Juden steinigen, und du begibst dich wieder dorthin?
Joh 11,9: Wenn jemand bei Tag wandelt, so stößt er nicht an, denn er sieht das Licht dieser Welt.
Jesus das Licht der Welt
Die Jünger wollen Jesus abbringen, nach Judäa zum toten Lazarus zu gehen. Sie fürchteten dort seinen Tod. Sie wollten dem Herrn einen Rat geben. Er, der gekommen war zu sterben, solle nicht sterben. Jesus dagegen tadelt ihren Zweifel und Unglauben. Wo war ihr Glaube? Ist Jesus nicht das Licht der Welt? Wir sind darauf angewiesen, dass Gott uns die Welt durch die Sonne erhellt, doch vielmehr sind wir darauf angewiesen, dass Gott uns himmlisches Licht ins Herzen gibt, damit wir den Weg zur himmlischen Herrlichkeit finden. Es geht immer und immer wieder um das Vertrauen. Vertrauen wir Jesus. Folgen wir ihm nach. Empfangen wir seinen Rat, anstatt ihm hier und da nahe zu legen, wie er handeln solle.
John Piper: Jesus Christus selbst leuchtet als Licht am Ende des Schmerzenstunnels. Er ist das Ziel und der Grund unserer Freude im Leid.
Joh 11,10: Wenn aber jemand bei Nacht wandelt, so stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist.
Tag und Nacht
Jesus macht sich auf den Weg nach Judäa zum toten Lazarus. Gerade noch wollten sie ihn dort steinigen, weswegen ihn seine Jünger davon abhalten wollen. Sie wollten dem Herrn Jesus Rat geben. Er tadelt dagegen ihren Zweifel und Unglauben. Vertrauen wir dem Licht Jesus. Folgen wir ihm nach, so werden wir nicht anstoßen. Empfangen wir seinen Rat. Rufen wir den Tag an, damit er die Nacht vertreibe und das Herz mit seinem Lichte erleuchte.
Joh 11,11-16: Das Ziel der Reise
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 11,11-16
Joh 11:11: Dies sprach er, und danach sagte er zu ihnen: Unser Freund Lazarus ist eingeschlafen; aber ich gehe hin, um ihn aufzuwecken.
Jesus nennt Lazarus seinen Freund
Und uns nennt er ebenso. Welch liebliche Ansprache! Lasst uns darauf antworten. Schließen wir mit Jesus eine tiefe Freundschaft. So können wir ihm von nahem folgen und für ihn leben.
Jesus bezeichnet Lazarus als eingeschlafen
Er sieht den Tod als einen Schlaf, aus dem er uns auferwecken kann und wird. Die Jünger aber verstanden den Herrn falsch und redeten vom natürlich Schlaf. Interessant: Sie wussten nicht, wie wahr ihr Satz dennoch ist.
Joh 11:12: Da sprachen seine Jünger: Herr, wenn er eingeschlafen ist, so wird er gesund werden!
Er wird geheilt werden
Geheilt kann auch mit gerettet übersetzt werden. Wenn wir auferstehen, ist unsere Errettung vollendet. Ja: Das von Jesus gewirkte Heil ist Geschenk des Lebens und der Auferstehung.
Joh 11,13: Jesus aber hatte von seinem Tod geredet; sie dagegen meinten, er rede vom natürlichen Schlaf.
Joh 11,14: Daraufhin nun sagte es ihnen Jesus frei heraus: Lazarus ist gestorben.
Joh 11,15: Ich bin froh um euretwillen, dass ich nicht dort gewesen bin, damit ihr glaubt. Doch lasst uns zu ihm gehen!
Joh 11,15: Nun könnt ihr lernen, was Glauben heißt. Wir wollen jetzt gemeinsam zu ihm gehen!
Was heißt Glauben?
Glauben bedeutet, sich seiner barmherzigen Liebe anzuvertrauen, die stets annimmt und vergibt, die das Leben trägt und ihm Richtung verleiht und die sich mächtig erweist in ihrer Fähigkeit zurechtzurücken, was verdreht ist. Glauben bedeutet, sich Gott zu überlassen, unser Los ihm anzuvertrauen. In dieser immer neuen Hinwendung zum Herrn findet der Mensch einen sicheren Weg. Glauben bedeutet, diesem vom Wort Gottes vorgegebenen Weg zu folgen, bedeutet die Bereitschaft, sich immer neu vom Ruf Gottes verwandeln zu lassen. Dieses „Wir wollen jetzt gemeinsam gehen!“ steht am Anfang eines jeden Tages, der immer auch ein Weg ist, den wir mit Jesus zusammen gehen, nie allein.
Für heute: Machen wir uns bewusst, dass wir jeden Tag mit all dem, was er mit sich bringt, immer gemeinsam mit Jesus gehen.
Schwierigkeiten des Lebens
Herr, die Freundschaft mit dir erspart uns nicht die schwierigen Momente des Lebens und des Sterbens. Dem Anschein nach hast du deine Freunde in höchster Not im Stich gelassen. Doch du sagst uns auch, warum du das alles tust: Ich will das ihr glaubt. Glaube ist eine göttliche Tugend und Tugend muss geübt, muss tüchtig werden. Tugend, die nicht erprobt ist und sich nicht in der Prüfung bewährt, ist keine Tugend.
Es ist ein seltsames Ding mit uns. Solange wir unerprobt sind, glauben wir oft nur zu glauben. Widrige Umstände fördern dann zutage, was in unseren Tiefen liegt: Unsicherheit. Jesus möchte uns durch sie hindurch zur Gewissheit des Glaubens führen. Er möchte, dass wir auf ihn vertrauen. Er sucht eine innige Beziehung, die in der Prüfung standhält. Und dennoch werden wir auch immer wieder scheitern. Mutig sagt Thomas hier noch, dass er mitgehen wolle, um mit ihm zu sterben. Gute Vorsätze und doch sind sie dann, als es ernst wurde, fast alle davon gelaufen.
Joh 11,16: Da sprach Thomas, der Zwilling genannt wird, zu den Mitjüngern: Lasst uns auch hingehen, damit wir mit ihm sterben!
Joh 11,17-37: Jesus tröstet Maria und Marta
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 11,17-37
Joh 11,17-19: Der Herr kommt nach Bethanien
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 11,17-19
Joh 11,17: Als nun Jesus hin kam, fand er ihn schon vier Tage im Grab liegend.
Vier Tage
Jesus wartete vier Tage, weil er den jüdischen Aberglauben jener Zeit kannte, der besagte, dass eine Seele drei Tage lang in der Nähe des Grabes blieb, in der Hoffnung, zum Körper zurückzukehren. Daher wurde angenommen, dass nach vier Tagen absolut keine Hoffnung mehr auf eine Wiederbelebung bestand.
Tod als eine bedrückende Wirklichkeit
Ob es der Tod eines lieben Menschen ist oder die Aussicht auf unser eigenes Ableben, der Tod ist eine bedrückende Wirklichkeit. Jesus lässt dem Tod Raum. Er lässt es so weit kommen, dass die menschliche Hoffnung gänzlich zugrunde geht. Vier Tage war Lazarus schon tot.
Nach rabbinischer Tradition schwebt die Seele während drei Tage über dem Körper des Verstorbenen in der Hoffnung, wieder mit ihm vereint zu werden, aber sie entschwindet endgültig, wenn sie feststellt, dass der Leichnam zu verwesen begonnen hat. Der Tod ist das Los, das allen Sterblichen von Gott bestimmt ist. Wie der Mensch nicht Herr über das Leben ist, so auch nicht über den Tod. Sowohl in seinem Leben wie in seinem Tod muß er sich ganz Gott anvertrauen.
Anselm von Canterbury: Nichts ist gewisser als der Tod – nichts ist ungewisser als seine Stunde.
Joh 11:18: Bethanien aber war nahe bei Jerusalem, ungefähr 15 Stadien weit entfernt;
Joh 11:19: und viele von den Juden waren zu denen um Martha und Maria hinzugekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten.
Joh 11,20-27: Gespräch Jesus mit Martha
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 11,20-27
Joh 11,20: Als Martha nun hörte, dass Jesus komme, lief sie ihm entgegen; Maria aber blieb im Haus sitzen.
Maria saß im Haus
Es ist wahrscheinlich, dass der Evangelist durch diesen Umstand die Vorstellung von ihrem Kummer und ihrer Not vermitteln wollte; denn alte Leidende waren daran gewöhnt, sich in diese Haltung zu versetzen, um ihren Kummer zum Ausdruck zu bringen; ihr Kummer hat sie sozusagen unbeweglich gemacht.
Joh 11,21: Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, würde mein Bruder noch leben.
Warum tat Gott nichts?
Man betet zu Gott und die Antwort bleibt aus. Gottes Wege sind uns oft schwer verständlich. Warum hilft er nicht gleich? Warum lässt er Leid zu? Manche können nicht mehr an einen guten Gott glauben, weil sie in ihren Hoffnungen auf Seine Hilfe enttäuscht worden sind. Martha hat nicht den Glauben verloren und ist uns darin ein Vorbild. Sie hält in der größten Not am Herrn fest ich spricht: „Doch auch jetzt weiß ich: Was immer du von Gott erbitten wirst, das wird Gott dir geben.“ In der Not Gott vertrauen, auf ihn hoffen, sich geborgen zu wissen, ihm nahe zu seine, das ist die wahre Glückseligkeit.
Teresa von Avila: Indem du dich selbst verlässt und dein Leben vertrauend in Gottes Hände legst, strömt dir ungeahnte Freiheit und Glückseligkeit zu.
Joh 11,22: Doch auch jetzt weiß ich: Was immer du von Gott erbitten wirst, das wird Gott dir geben.
Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben
Was für einen starken Glauben hatte Marta schon in diesem Augenblick in Jesus, da sie sich sicher war, dass Jesu Gegenwart den Tod ihres Bruders verhindert hätte. Doch ihr Glaube geht noch weiter. Angesichts der vollkommen aussichtslosen Situation bekennt sie: „Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben.“ Wie schaut mein Glaube und Gottvertrauen aus, wenn eine Situation hoffnungslos erscheint? Johanna von Siemens
Joh 11,23: Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen!
Worte von John Henry Newman
Christus ging hin, um Lazarus aufzuerwecken, und der Ruhm dieses Wunders sollte den unmittelbaren Anlass zu seiner Verhaftung und Kreuzigung geben (Joh 11,46ff.). Er [Jesus] fühlte, dass die Auferweckung des Lazarus um den Preis seines eigenen Opfers geschehen würde; dass er selbst in die Grabhöhle hinabsteigen würde, die Lazarus nun verließ. Er fühlte, dass Lazarus leben, er selbst aber sterben würde. Umkehrung der Dinge.
Das Festmahl sollte in Martas Haus stattfinden (vgl. Joh 12,1f.), doch das letzte Pascha der Schmerzen blieb für ihn übrig. Und Jesus wusste, dass diese Umkehrung eine seinerseits völlig freiwillig angenommene war: War er doch aus dem Schoß des Vaters gekommen, um mit seinem Blut das Sühnopfer für alle Sünden zu sein und dadurch alle Gläubigen aus dem Grab aufzuerwecken, so wie er nun im Begriff war, Lazarus aufzuerwecken; und er wollte sie nicht nur für eine gewisse Zeitspanne auferwecken, sondern für ewig.
Zur Auferstehung
Da Gott uns für sich selbst geschaffen hat, hat er uns auch dazu bestimmt, mit ihm auf ewig im Himmel zu sein. Und wir alle sind auf einer Pilgerreise dorthin. Der Tod ist nicht das Ende, der Mensch hat eine Seele, und diese Seele – ja der ganze Mensch – ist dazu bestimmt, in Gott zu ruhen. Wir kommen aus Gott und kehren zu Gott zurück.
Gott allein gibt unserem christlichen Leben einen Sinn. Ohne ihn wäre alles sinnlos. Wir werden auferstehen. Es ist die Realität, die wir eines Tages erleben werden. Eines Tages werden wir alle unsere Lieben wiedersehen, und auch wir werden in eine bessere Welt aufsteigen, in das Reich Gottes, das Reich des Friedens und der Gerechtigkeit, des Lebens und der Wahrheit. João Paulo Jäger
Joh 11,24: Martha spricht zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tag.
Joh 11,25: Ich bin die Auferstehung, und ich bin das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, selbst wenn er stirbt.
An Jesus glauben heißt leben
Jesus gibt nicht nur das Leben, sondern er ist das Leben. Wenn wir an ihn glauben, wird der Tod eines Lieben uns zwar erschüttern, aber nicht erdrücken. Wenn wir an ihn glauben, werden wir den Tod als Ziel unseres Lebens annehmen und nicht als Vernichtung annehmen. Ja, wenn wir sterben, werden wir in das Leben Christi eingetaucht und so ist bei allem Schmerz und aller Trauer, der Tod die Sinnerfüllung des Lebens, weil er eben kein sinnloses Aufhören ist, sondern ein bleibendes Hinübergehen in die Gegenwart Gottes.
Detlev Fleischhammel: Seit der Auferstehung Jesu ist der Tod keine Sackgasse mehr, sondern Zubringerstraße zum ewigen Leben.
Bonhoeffer: Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, daß Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.
Sein statt haben
Jesus behauptete nicht, Auferstehung und Leben zu haben oder Geheimnisse über Auferstehung und Leben zu verstehen. Stattdessen sagte Jesus dramatisch, dass Er die Auferstehung und das Leben ist. Jesus zu kennen heißt Auferstehung und Leben zu kennen; Jesus zu haben bedeutet Auferstehung und Leben zu haben.
Er ist die Auferstehung und das Leben
Indem er das Wort ich betont, sagt der Herr, dass die Auferstehung, an die Martha glaubt, durch ihn geschehen wird und dass er jetzt da ist. Er ist das Leben, also das Leben ist nicht nur in ihm. Die Reihenfolge die Auferstehung und das Leben ist nicht beliebig. Zuerst Auferstehung, dann Leben. Denn das Leben, das er ist und das die Glaubenden empfangen, ist das Leben, das auf die Auferstehung des Herrn folgt. Er hat in seinem Tod den Tod zunichtegemacht und hat in der Auferstehung Leben ans Licht gebracht. An Jesus glauben heißt leben. Wer an Ihn glaubt, den wird der Tod eines Lieben zwar erschüttern, aber nicht erdrücken.
Joh 11,26: Wer lebt und an mich glaubt, wird niemals sterben. Glaubst du das?
Niemals sterben
Diejenigen, die an Jesus Christus glauben, scheinen zu sterben, aber sie leben doch. Sie sind nicht im Grab, sie sind für immer beim Herrn. Sie sind nicht bewusstlos, sie sind bei ihrem Herrn im Paradies. Der Tod kann einen Gläubigen nicht töten, er kann ihn nur in eine freiere Lebensform führen. Spurgeon
Glaubst du das?
Eine Frage, die Jesus an jeden von uns richtet. Ja, Herr! Auch wir glauben, trotz unserer Zweifel und unserer Finsternisse. Wir glauben an dich, weil du Worte des ewigen Lebens hast. Wir wollen an dich glauben, der du uns eine verläßliche Hoffnung auf Leben über das Leben hinaus gibst. Daher: Im Licht des Herrn schaue das Licht. Im Geist Gottes richte die Augen auf den Sohn. Wenn du das ganze Wort aufnimmst, dann richtest du die ganze Kraft auf Christi, der heilt und auferweckt. Lasst uns immer in diesem Geist und in dieser Wirklichkeit in den Tag gehen und in der Gegenwart leben
Worte von Anselm Grün
Für den Evangelisten Johannes sind Leben und Glauben identisch. Nur wer glaubt, lebt wirklich. Glauben bedeutet: schauen, tiefer sehen, das Wesen der Dinge erkennen, in allem Gott als den Grund erkennen, in allem die Liebe Gottes schauen. Im Weinstock, im Wasser, im Brot – überall begegnet mir Gott. Wer das im Glauben erkennt und schaut, der lebt erst im eigentlichen Sinn. Wer nicht glaubt, der ist letztlich im Tod: Er lebt einfach nur vor sich hin. Doch das ist kein wirkliches Leben, sondern nur ein Dahinvegetieren. Nach außen hin mag das noch so aktiv aussehen, in Wirklichkeit ist so ein Mensch, der in tausend Aktivitäten aufgeht, aber nicht tiefer sieht, tot.
Augustinus: Glaube also, und wenn du auch gestorben bist, so wirst du leben. Wenn du aber nicht glaubst, so bist du, auch wenn du lebst, tot.
Joh 11,27: Ja, Herr, antwortete ihm Marta. Ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes.
Ja, ich glaube
Wo immer ein Herz antworten kann: Ja, Herr, ich glaube, da ist Christus gegenwärtig. Dort steht unser Herr, wenn auch unsichtbar, über dem Sterbebett oder über dem Grab; sei es, dass wir selbst untergehen, sei es, dass diejenigen, die uns lieb sind, untergehen. Gepriesen sei sein Name! Denn nichts und niemand kann uns diesen Trost nehmen: Wir werden durch seine Gnade so sicher sein, dass er in Liebe über uns wacht, als ob wir ihn sähen. John Henry Newman
Joh 11,28-32: Maria zu den Füßen des Herrn
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 11,28-32
Joh 11,28: Und als sie das gesagt hatte, ging sie fort und rief heimlich ihre Schwester Maria und sprach: Der Meister ist da und ruft dich!
Joh 11,29: Als diese es hörte, stand sie schnell auf und begab sich zu ihm.
Joh 11,30: Jesus war aber noch nicht in das Dorf gekommen, sondern befand sich an dem Ort, wo Martha ihm begegnet war.
Joh 11,31: Als nun die Juden, die bei ihr im Haus waren und sie trösteten, sahen, dass Maria so schnell aufstand und hinausging, folgten sie ihr nach und sprachen: Sie geht zum Grab, um dort zu weinen.
Joh 11,32: Als aber Maria dorthin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie zu seinen Füßen nieder und sprach zu ihm: Herr, wenn du hier gewesen wärst, mein Bruder wäre nicht gestorben!
Joh 11,33-37: Jesus vergoss Tränen
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 11,33-37
Joh 11:33: Als nun Jesus sah, wie sie weinte, und wie die Juden, die mit ihr gekommen waren, weinten, seufzte er im Geist und wurde bewegt
Joh 11:34: und sprach: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sprechen zu ihm: Herr, komm und sieh!
Der Kummer und die Tränen von Maria und Martha bewegten Jesus
Gott sieht die Tränen des Kummers und ist von Mitgefühl bewegt. Gott sieht unsere Tränen. Gott wird von unseren Tränen berührt. Gott erinnert sich an unsere Tränen. Gott handelt, um unsere Tränen zu trocknen.
Jesus Leben ist Hingabe an uns pur
In der Eucharistie wiederholt sich diese Hingabe aufs Neue. Für das Verständnis von Hingabe und Liebe im Sinne Jesu ist das Geschehen der Eucharistie unerlässlich, denn der Empfang des Leib Christi hat sozialen Charakter. Die Vereinigung mit Christus ist zugleich eine Vereinigung mit allen anderen, denn in ihm sind wir ein Leib. Nur von dieser christologisch-sakramentalen Grundlage her kann man die Lehre Jesu von der Liebe recht verstehen. Gottes- und der Nächstenliebe ist nicht bloße Moral und Forderung. In der eucharistischen Gemeinschaft ist das Geliebtwerden und Weiterlieben enthalten, ansonsten wäre es nur inhaltsloser Kult und Ritus.
Joh 11,35: Auch Jesus kamen die Tränen.
Joh 11,35: Jesus weinte.
Das Weinen Jesus
Nehmen wir den weinenden Jesus achtsam wahr. Durch seine Tränen zeigt er seine Liebe zu allen Menschen. Durch seine Tränen zeigt er uns, dass wir uns nicht fürchten müssen, Tränen zu vergießen über die menschlichen Schmerzen, über den Tod der Eltern, der Freunde und dergleichen. Die Tränen, das Mitgefühl, der Schmerz in bestimmten Umständen sind eine notwendige Wirkung der Liebe. Jesus hat Tränen vergießen wollen, um den Schmerz und die Tränen zu bejahen, da diese notwendigerweise die Liebe in den empfindungsfähigen Menschen begleiten.
Johann Albrecht Bengel: Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.
Goethe: Wenn du weinen kannst, so danke Gott.
Jesus weinte
Diese beiden Worte haben viele Aspekte. Jesus war wirklich ein Mann. Es darf keine Sünde oder Scham in Tränen sein. Jesus kannte Trauer. Jesus schämte sich seiner Menschlichkeit nicht. Jesus identifizierte sich mit anderen in ihrer Trauer. Jesus liebt die Menschen.
Worte von Spurgeon
Manchmal wird uns gesagt, dass wir nicht weinen könnten, wenn wir wirklich glaubten, dass unsere Freunde wieder auferstehen würden und dass sie selbst jetzt in Sicherheit und glücklich sind. Warum nicht? Jesus tat es. Es darf keinen Fehler geben, dem zu folgen, wo Jesus vorangeht.
Joh 11,36: Seht, wie hatte er ihn so lieb!
Seht, wie er ihn liebte!
Und wenn wir sehen, wie er sein Blut und Leben für die Menschheit am Kreuz vergoss, dürfen wir mit Jubel und Freude ausrufen: Siehe, wie er uns geliebt hat.
Die Liebe des Jesus
Jesu Tränen über den Tod seines Freundes Lazarus zeigen uns die echte Menschlichkeit seines Herzens. Der Herr hat wirklich ein menschliches Herz. Er liebt uns mit diesem Herzen. Er nimmt an allen unseren Freuden und Sorgen teil. Er findet wirklich keinen Gefallen an unserem Leid und dem Tod. Im Gegenteil. Er möchte uns heilen und uns vor Leid bewahren. Jesus ist die Menschwerdung Gottes, der Liebe, der Barmherzigkeit, der väterlichen und mütterlichen Zärtlichkeit.
Das Mitleiden Jesus
Jesus ist der Hüter deiner Seele (vgl. 1. Petrus 2,25) und der Hüter leidet, wenn die ihm anvertrauten Schafe leiden. Christus litt das große Leiden in der Passion vor 2000 Jahren, aber auch heute ist er in und mit dir, erleidet deine Leiden mit. Ja, er ist uns als das fleischgewordene Gott in allem gleich geworden, auch im Leiden (vgl. Phil 2,7).
Jesus nimmt uns nicht das Leiden, aber er führt uns durch das Leiden. Fürchte nichts, Jesus ist es, der dich nie verlassen wird. Durch diese Zusage werde ich ruhig, fühle ich mich stark, mutig und sicher; ich fühle, wie in mir der Friede und das Licht wiedererstehen. Jesus, der mitleidende Hüter deiner Seele sei mir dir, er segne dich mit innerer Ruhe, Kraft und Mut und schenke dir seinen Frieden, der jegliches Verstehen übersteigt (vgl. Phil 4,7)
Zum Mitleid
Jesus kann es sich leisten, Mitleid zu haben, weil er mit Gott eins ist. Und dort, wo er mit Gott eins ist, hat das Leid des anderen keinen Zutritt. Das ist auch eine wichtige Bedingung für unser Mitleid: Wir sollen unser Herz für den anderen öffnen, mit ihm fühlen, mit ihm leiden.
Aber es braucht einen Bereich in uns, der nicht vom Leid des anderen infiziert wird, einen Raum, in dem wir uns zurückziehen können, um von dort aus das Leid des anderen zu spüren. Wir sind solidarisch mit dem Leidenden, aber wir lösen unsere Grenzen nicht auf. Wir haben in uns einen Raum, zu dem das Leid des anderen keinen Zutritt hat. Nur so können wir in und durch Gott Kräfte entwicklen, dem anderen zu helfen.
Joh 11,37: Etliche von ihnen aber sprachen: Konnte der, welcher dem Blinden die Augen geöffnet hat, nicht dafür sorgen, dass auch dieser nicht gestorben wäre?
Joh 11,38-44: Jesus erweckt Lazarus
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 11,38-44
Joh 11,38: Jesus nun, indem er wieder bei sich selbst seufzte, kam zum Grab. Es war aber eine Höhle, und ein Stein lag darauf.
Joh 11,39: Jesus spricht: Hebt den Stein weg! Martha, die Schwester des Verstorbenen, spricht zu ihm: Herr, er riecht schon, denn er ist schon vier Tage hier!
Nehmt den Stein weg
Auch zu uns sagt Jesus heute wie damals: Nehmt den Stein weg! Wie schwer die Vergangenheit, wie groß die Sünde, wie stark die Scham auch immer sein mögen, wir wollen vor dem Herrn niemals den Eingang verriegeln. Wir wollen jenen Stein vor ihm wegnehmen, der ihn am Eintreten hindert: Jetzt ist die Zeit der Gnade, um unsere Sünde, unser Hängen an weltlichen Eitelkeiten, unseren Stolz zu beseitigen, der unsere Seele blockiert, so viel Feindschaft zwischen uns, in den Familien.
Dies ist die Zeit der Gnade, um all diese Dinge zu entfernen. Von Jesus besucht und befreit wollen wir um die Gnade bitten, Zeugen des Lebens in dieser Welt zu sein, die danach dürstet; Zeugen, die in den müden und von Traurigkeit belasteten Herzen die Hoffnung auf Gott wecken und wieder aufleben lassen. Unsere Verkündigung ist die Freude über den Herrn, der lebt und der wie zu Ezechiel auch heute noch sagt: Ich öffne eure Gräber und hole euch, mein Volk aus euren Gräbern herauf (Ez 37,12). Franziskus
Joh 11,40: Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?
Joh 11,41: Sie schoben den Stein weg. Jesus sah zum Himmel auf und betete: Vater, ich danke dir, dass du mein Gebet erhört hast!
Das Gebet Jesus zum Vater
Das dankende Gebet offenbart uns, wie wir bitten sollen: Schon bevor die Gabe geschenkt wird, stimmt Jesus Gott zu, der gibt und der sich selbst in seinen Gaben schenkt. Der Geber Gott ist wertvoller als die gewährte Gabe. Er ist der Schatz. Die Gabe selbst wird dazugegeben. Über all das hinaus, was Gott uns gibt, wenn wir ihn bitten, ist die größte Gabe, die er uns geben kann, seine Freundschaft, seine Gegenwart, seine Liebe. Er ist der kostbare Schatz, um den wir bitten und den wir stets bewahren müssen.
Betender Jesus
Jesus hatte wahrscheinlich die traditionelle Haltung des Gebets – die Hände erhoben, die Augen nach oben geöffnet, als würde er zum Himmel schauen. Kein Pomp der Beschwörung, nicht einmal ein Ringen im Gebet; sondern einfache Dankesworte, als ob Lazarus bereits zurückgekehrt wäre.
Joh 11,42: Ich weiß, dass du mich immer erhörst, aber ich sage es wegen der vielen Menschen, die hier stehen. Sie sollen alles miterleben und glauben, dass du mich gesandt hast.
Das Gebet Jesu, das von Danksagung getragen ist, offenbart uns, wie wir bitten sollen
Schon bevor die Gabe geschenkt wird, stimmt Jesus Gott zu, der gibt und der sich selbst in seinen Gaben schenkt. Der Geber ist wertvoller als die gewährte Gabe. Er ist der Schatz, und bei ihm ist das Herz seines Sohnes. Die Gabe selbst wird dazugegeben Das scheint mir sehr wichtig: bevor die Gabe gewährt wird, dem zuzustimmen, der gibt. Der Geber ist wertvoller als die Gabe. Über all das hinaus, was Gott uns gibt, wenn wir ihn bitten, ist die größte Gabe, die er uns geben kann, seine Freundschaft, seine Gegenwart, seine Liebe. Er ist der kostbare Schatz, um den wir bitten und den wir stets bewahren müssen.
Joh 11,43: Dann rief er laut: Lazarus, komm heraus!
Jesus rief mit lauter Stimme
Das bedeutet bei Johannes der laute Entscheidungston der Autorität. Jesus hatte bei einer früheren Gelegenheit gesagt, dass eine Zeit kommen würde, in der alle, die in ihren Gräbern waren, seine Stimme hören würden (Joh 5:28). Diese Gelegenheit war eine einzige Demonstration dieser Autorität. Die gesprochenen Worte waren kurz, direkt und gebieterisch und können umschrieben werden: Lazarus! Hier raus! als würde Jesus jemanden führen, der sich in einem düsteren Kerker verirrt hat.
Komm heraus!
Wo ist der tote Teil meiner Seele? Wo ist mein Grab? Wo spricht Jesus zu mir: Komm heraus, damit deine Seele heil sein möge, auferweckt durch meine Liebe Jesu. Verlass das Grab, das du in dir trägst. Komm heraus. Komm heraus aus der Blockade der hoffnungslosen Traurigkeit! Löse die Binden der Angst, die dich am Gehen hindern! Wenn wir Jesus folgen, dann lernen wir, unser Leben nicht an den Problemen festzuknoten.
Es wird immer Probleme geben, immer, und wenn wir eines von ihnen lösen, dann taucht ein anderes auf. Wir können aber eine neue Stabilität finden, und diese Stabilität ist Jesus, der die Auferstehung und das Leben ist. Jesus gibt dir das Leben, er macht dich glücklich, er segnet dich. Komm heraus. Das ist es, wozu der Herr uns auffordert, und er ist an unserer Seite, um es zu tun. Mit ihm wohnt die Freude im Herzen, die Hoffnung wird neu geboren, der Schmerz verwandelt sich in Frieden, die Furcht in Vertrauen, die Prüfung in Opfer aus Liebe. Franziskus
Joh 11,44: Und Lazarus kam heraus.
Ruf auch an mich
Ich höre in diesem Ruf auch einen Ruf an mich, aus meinem Grab und meinen Fesseln heraus zu kommen. So viele Ängste lasten wie ein Grabstein auf meinem Leben. Der Glaube hebt sie weg, löst die Binden und läßt mich wieder leben. Auch ich kann Lazarus sein, so einer, den Jesus herausruft und wieder lebendig macht. Du bist auferstanden mit Christus. Deine Binden sind gefallen. Falle nicht wieder zurück in den Tod.
Wiederbelebt
Lazarus wurde nicht auferweckt, sondern wiederbelebt. Er erhob sich in Grabtücher gebunden, denn er würde sie wieder brauchen. Jesus ließ seine Grabkleider in seinem Grab zurück und brauchte sie nie wieder.
Joh 11,45-57: Juden planen, Jesus zu töten
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 11,45-57
Joh 11,45-48: Reaktionen auf die Auferstehung
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 11,45-48
Joh 11,45: Viele von den Juden, die bei Maria gewesen waren, glaubten an Jesus, nachdem sie das Wunder an Lazarus gesehen hatten.
Viele glaubten an Jesus
Viele Juden, die gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn. Jesus hat in diesem Moment gerade Lazarus auferweckt, nachdem er vier Tagen im Grab gelegen hatte. Jesus Christus ist wahrhaft Mensch, denn er hat um seinen Freund geweint und Mitleid gegenüber den zwei Schwestern gezeigt, denen er auch in Freundschaft zugetan war. Gleichzeitig ist er wahrhaft Gott und hat die Macht, Tote aufzuerwecken. Es fällt auf, dass dieses Zeichen unter den Anwesenden keine Angst hervorruft, sondern Mitgefühl weckt, Freude und Glauben an Jesus. Alejandro Espejo Silva
Joh 11,46: Etliche aber von ihnen gingen zu den Pharisäern und sagten ihnen, was Jesus getan hatte.
Joh 11,47: Da versammelten die obersten Priester und die Pharisäer den Hohen Rat und sprachen: Was sollen wir tun? Denn dieser Mensch tut viele Zeichen!
Joh 11,48: Wenn wir ihn so fortfahren lassen, werden alle an ihn glauben; und dann kommen die Römer und nehmen uns das Land und das Volk weg!
Der Rat ist ratlos
Jesu Wirken rief eine für die Hohepriester unerwünschte Bewegung hervor und sie hatten Angst, dass sich die Bevölkerung gegen sie stellen könnte. Deshalb beriefen sie eine Versammlung ein und waren erst einmal im wahrsten Sinne des Wortes ratlos. Jesus verursachte Unruhe. Was sollte man tun? Man wollte auf keinen Fall die Römer verärgern und ihnen einen Grund liefern, einzugreifen. Also wurde Jesus zum Staatsfeind erklärt und man beschloss: Er muss weg!Ellen Charlotte Petermann
Spaltung
Johannes setzt sein hartnäckiges Thema fort – dass die Worte und Werke Jesu die Menschheit zwischen denen, die glauben, und denen, die sie ablehnen, spalten.
Joh 11,49-52: Die Weissagung des Kajaphas
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 11,49-52
Joh 11,49: Einer aber von ihnen, Kajaphas, der in jenem Jahr Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr erkennt überhaupt nichts.
Joh 11,50: Kajaphas sprach: Für euch alle ist es besser, wenn einer für das Volk stirbt, als dass ein ganzes Volk zugrunde geht.
Für uns
Der Hohe Rat war die oberste Behörde des Judentums unter dem Vorsitz des Hohepriesters Kajaphas. In einer Sitzung diskutieren sie über Jesus, was man gegen ihn tun kann. Kajaphas spricht das entscheidende obige Wort, ohne es zu ahnen, dass er damit zum Vollstrecker des göttlichen Willens wird. Ja: Jesus stirbt für das Volk, wie Kajaphas auf Eingebung hin ganz richtig sagt, mehr noch: er stirbt für alle Menschen. Für uns aus Liebe! In den Worten „pro nobis – für uns“ leuchtet die Sinnmitte der Existenz Jesu auf. Diese zwei kleinen Wörtchen pro nobis erschließen uns den Sinn des Lebens, Leidens und Sterbens Jesu. Das Geheimnis der Stellvertretung leuchtet auf, das der tiefste Inhalt von Jesu Sendung ist.
Die prophetische Eingebung des Kajaphas
Der Hohepriester Kajaphas hielt es für nötig Jesus zu töten, denn, es sei besser, ein Mensch sterbe, als dass ein ganzes Volk zugrunde gehe. Diese Aussage war eine prophetische Eingebung, was Kajaphas jedoch nicht bewusst war. Kajaphas meinte es politisch, aber es war Jesus vorherbestimmt, für alle zu sterben, für uns alle, um uns zu erlösen. Also „Einer für alle“. Wenn dieser eine, Jesus, für uns starb, sollte es für uns keine Frage sein, ob wir für diesen einen-wenn schon nicht sterben, so doch leben wollen! Ellen Charlotte Petermann
Joh 11,51: Dies redete er aber nicht aus sich selbst; sondern weil er in jenem Jahr Hoherpriester war, weissagte er; denn Jesus sollte für das Volk sterben.
Joh 11,52: Nicht für das Volk allein, sondern auch, um die zerstreuten Kinder Gottes in eins zusammenzubringen.
Joh 11,53-57: Der Haftbefehl gegen den Herrn
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 11,53-57
Joh 11,53: Von jenem Tag an beratschlagten sie nun miteinander, um ihn zu töten.
Plan zur Tötung
An diesem Punkt beschlossen die Männer mit wirklicher politischer Macht, Jesus zu ermorden. Die Zeit war nun kurz bis zum Tod Jesu.
Joh 11,54: Darum ging Jesus nicht mehr öffentlich unter den Juden umher, sondern zog von dort weg in die Gegend nahe bei der Wüste, in eine Stadt namens Ephraim, und hielt sich dort auf mit seinen Jüngern.
Die Stunde war noch nicht gekommen
Wiederum tat Jesus dies nicht aus Angst, sondern weil seine Stunde noch nicht gekommen war (wie in Johannes 7,30 ). Die Stunde war noch nicht gekommen, aber sie sollte bald kommen.
Bereitwillig den Willen des Vaters tun
Wir können uns Christi Gedanken und Gefühle lediglich vorstellen, als die Ereignisse Gestalt annehmen, die zu seinem Leiden und Tod führen und von denen er weiß, dass sie kommen werden. Anstatt sich dem Plan des Vaters zu widersetzen, sehen wir Christus gelassen und gefasst, obwohl die Spannung zunimmt. Seine Entschlossenheit nimmt zu. Er gibt sich vollkommen dem Willen seines Vaters hin. Jesus lehrt uns die Weisheit, das loszulassen, was vollkommen in der Hand des Vaters liegt. Er lehrt uns, den göttlichen Willen mit vollkommenem Vertrauen und Gelassenheit bereitwillig anzunehmen, unabhängig davon, wie schwer es für uns sein mag.
Joh 11,55: Es war aber das Passah der Juden nahe. Und viele aus dem ganzen Land gingen vor dem Passah nach Jerusalem hinauf, um sich zu reinigen.
Joh 11,56: Da suchten sie Jesus und sprachen zueinander, als sie im Tempel standen: Was meint ihr, kommt er nicht zu dem Fest?
Joh 11,57: Sowohl die obersten Priester als auch die Pharisäer hatten aber einen Befehl gegeben, dass, wenn jemand wisse, wo er sei, er es anzeigen solle, damit sie ihn ergreifen könnten.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Joh 11. Kap.
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 11. Kap.