2 Samuel 2 Sam 14. Kap.: Auslegung, Kommentar und Andacht zur Bibel
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Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Buch 2. Samuel 2 Sam 14. Kap
Zu 2 Sam 14. Kap.
2 Samuel 14 beschreibt, wie Joab eine kluge Frau aus Tekoa schickt, um König David zur Rückkehr seines verbannten Sohnes Absalom zu bewegen. Sie erzählt eine fiktive Geschichte, die David an seine eigene Situation erinnert. Der König erkennt schließlich die Absicht hinter ihrer Rede und lässt Absalom nach Jerusalem zurückholen, aber ohne ihm direkt zu begegnen. Erst nach zwei Jahren gelingt es Absalom, durch eine List Davids Aufmerksamkeit zu erhalten, woraufhin eine Versöhnung stattfindet.
Die Geschichte zeigt Joabs diplomatisches Geschick, Davids emotionale Zerrissenheit und Absaloms Ehrgeiz. Sie verdeutlicht auch, wie menschliche Weisheit und politische Berechnung oft Gottes Gerechtigkeit überschreiten. Trotz Davids Nachsicht wird später deutlich, dass Absaloms Rückkehr letztlich zur Rebellion führt.
2 Sam 14,1-33: Joab erbittet Gnade für Absalom
2 Sam 14:1: Als aber Joab, der Sohn der Zeruja, merkte, dass das Herz des Königs sich zu Absalom neigte,
Zum Abschnitt 2 Sam 14,1-33
In 2. Samuel 14,1-33 geht es um Joabs List, Absaloms Rückkehr und Davids innere Zerrissenheit. Joab erkennt, dass David seinen verbannten Sohn Absalom zurückholen will, aber nicht direkt handeln kann. Er lässt eine weise Frau aus Tekoa eine fiktive Geschichte über einen verlorenen Sohn erzählen, um Davids Mitgefühl zu wecken. David durchschaut die List, aber gewährt Absalom die Rückkehr nach Jerusalem – jedoch ohne persönlichen Kontakt. Erst nach zwei Jahren zwingt Absalom durch eine drastische Aktion (Brandstiftung auf Joabs Feld) eine Versöhnung herbei. Das Kapitel zeigt die Spannung zwischen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit sowie die problematische Vater-Sohn-Beziehung, die später zu Absaloms Rebellion führt. David zögert, klare Entscheidungen zu treffen, was weitreichende Folgen hat.
2 Sam 14:2: da sandte er hin nach Tekoa und ließ eine kluge Frau von dort holen und sprach zu ihr: Stelle dich doch trauernd und ziehe Trauerkleider an und salbe dich nicht mit Öl, sondern stelle dich wie eine Frau, die lange Zeit um einen Toten Leid getragen hat.
2 Sam 14:3: Dann sollst du zum König hineingehen und mit ihm so und so reden! Und Joab legte ihr die Worte in den Mund.
2 Sam 14:4: Als nun die Frau von Tekoa mit dem König reden wollte, fiel sie auf ihr Angesicht zur Erde, verneigte sich und sprach: Hilf doch, o König!
2 Sam 14:5: Der König aber sprach zu ihr: Was fehlt dir? Sie sprach: Wahrlich, ich bin eine Witwe, und mein Mann ist gestorben!
2 Sam 14:6: Und deine Magd hat zwei Söhne, die stritten miteinander auf dem Feld, und als niemand rettend dazwischentrat, erschlug einer den anderen und tötete ihn.
2 Sam 14:7: Und siehe, nun ist die ganze Verwandtschaft gegen deine Magd aufgestanden, und sie sagen: Gib den her, der seinen Bruder erschlagen hat, damit wir ihn töten für die Seele seines Bruders, den er umgebracht hat, und damit wir auch den Erben vertilgen! Sie wollen so den Funken auslöschen, der mir noch übrig geblieben ist, um meinem Mann keinen Namen und keine Nachkommenschaft auf Erden zu lassen.
2 Sam 14:8: Da sprach der König zu der Frau: Geh heim, ich will deinetwegen Befehl geben!
2 Sam 14:9: Da sprach die Frau von Tekoa zum König: Auf mir, mein Herr und König, sei die Schuld und auf dem Haus meines Vaters; der König aber und sein Thron seien unschuldig!
2 Sam 14:10: Der König sprach: Wer gegen dich redet, den bringe zu mir, so soll er dich nicht mehr antasten!
2 Sam 14:11: Sie sprach: Der König gedenke doch an den HERRN, deinen Gott, dass der Bluträcher nicht noch mehr Unheil anrichte und dass man meinen Sohn nicht verderbe! Er sprach: So wahr der HERR lebt, es soll kein Haar von deinem Sohn auf die Erde fallen!
2 Sam 14:12: Und die Frau sprach: Lass doch deine Magd meinem Herrn, dem König, etwas sagen. Er aber sprach: Rede!
2 Sam 14:13: Die Frau sprach: Warum hast du denn so etwas gegen das Volk Gottes im Sinn? Und mit dem, was der König geredet, hat er sich selbst schuldig gesprochen, weil der König den nicht zurückholen lässt, den er verstoßen hat!
2 Sam 14:14: Denn wir müssen zwar gewiss sterben und sind wie das Wasser, das sich auf die Erde ergießt und das man nicht wieder auffangen kann. Aber Gott will das Leben nicht hinwegnehmen, sondern sinnt darauf, dass der Verstoßene nicht von ihm verstoßen bleibe!
2 Sam 14:15: Dass ich nun gekommen bin, mit meinem Herrn, dem König, dies zu reden, geschah deshalb, weil das Volk mir Angst machte; deine Magd aber sagte sich: Ich will doch mit dem König reden; vielleicht wird der König tun, was seine Magd sagt;
2 Sam 14:16: denn der König wird seine Magd erhören, dass er mich errette aus der Hand des Mannes, der mich samt meinem Sohn aus dem Erbe Gottes vertilgen will.
2 Sam 14:17: Und deine Magd sagte sich: Das Wort meines Herrn, des Königs, wird mir gewiss ein Trost sein; denn mein Herr, der König, ist wie ein Engel Gottes, um Gutes und Böses anzuhören, darum sei der HERR, dein Gott, mit dir!
2 Sam 14:18: Der König antwortete und sprach zu der Frau: Verheimliche mir doch nicht, was ich dich frage! Die Frau sprach: Mein Herr, der König, rede!
2 Sam 14:19: Und der König sprach: Ist nicht Joabs Hand mit dir bei alledem? Die Frau antwortete und sprach: So wahr deine Seele lebt, mein Herr und König, es ist nicht möglich, weder zur Rechten noch zur Linken, auszuweichen bei allem, was mein Herr, der König, sagt. Ja, dein Knecht Joab hat es mir befohlen, und er selbst hat alle diese Worte deiner Magd in den Mund gelegt.
2 Sam 14:20: Um der Sache ein anderes Aussehen zu geben, hat dein Knecht Joab dies getan; aber mein Herr ist so weise wie ein Engel Gottes, dass er alles auf Erden weiß!
2 Sam 14:21: Da sprach der König zu Joab: Siehe, ich will dies tun; so geh nun hin und hole den jungen Mann Absalom zurück!
2 Sam 14:22: Da fiel Joab auf sein Angesicht und verneigte sich und segnete den König; und Joab sprach: Heute erkennt dein Knecht, dass ich vor deinen Augen Gnade gefunden habe, mein Herr und König, da der König getan hat, was sein Knecht sagt!
2 Sam 14:23: So machte sich Joab auf und ging nach Geschur und brachte Absalom nach Jerusalem.
2 Sam 14:24: Aber der König sprach: Lass ihn wieder in sein Haus gehen, aber mein Angesicht soll er nicht sehen! So ging Absalom wieder in sein Haus und sah das Angesicht des Königs nicht.
2 Sam 14:25: Aber in ganz Israel war kein Mann so berühmt wegen seiner Schönheit wie Absalom. Von der Fußsohle bis zum Scheitel war kein Makel an ihm.
2 Sam 14:26: Und wenn er sein Haupt scheren ließ (dies geschah nämlich am Ende jedes Jahres, denn es war ihm zu schwer, sodass man es abschneiden musste), so wog sein Haupthaar 200 Schekel nach königlichem Gewicht.
2 Sam 14:27: Und dem Absalom wurden drei Söhne geboren und eine Tochter, die hieß Tamar; die war eine Frau von schönem Aussehen.
2 Sam 14:28: Und Absalom blieb zwei Jahre lang in Jerusalem, ohne dass er das Angesicht des Königs sah.
2 Sam 14:29: Dann aber sandte Absalom nach Joab, um ihn zum König zu schicken; aber er wollte nicht zu ihm kommen. Er aber sandte noch einmal; dennoch wollte jener nicht kommen.
2 Sam 14:30: Da sprach er zu seinen Knechten: Habt ihr das Feld Joabs gesehen, das neben dem meinigen liegt und auf dem er Gerste hat? Geht hin und zündet sie an! Da steckten die Knechte Absaloms das Feld in Brand.
2 Sam 14:31: Da machte sich Joab auf und kam zu Absalom ins Haus und sprach zu ihm: Warum haben deine Knechte mein Feld in Brand gesteckt?
2 Sam 14:32: Absalom aber sprach zu Joab: Siehe, ich sandte nach dir und ließ dir sagen: »Komm her, dass ich dich zum König sende und sagen lasse: Warum bin ich von Geschur gekommen? Es wäre besser für mich, dass ich noch dort wäre!« Und nun möchte ich das Angesicht des Königs sehen; und wenn eine Ungerechtigkeit an mir ist, so soll er mich töten!
2 Sam 14:33: Da ging Joab zum König hinein und sagte es ihm. Und er rief Absalom; und er kam zu dem König und verneigte sich vor dem König mit dem Angesicht zur Erde; und der König küsste Absalom.
Die Verschwörung Absalom
Absalom war Davids Sohn. Obwohl er von seinem Vater sehr geliebt wurde, versucht er diesen zu stürzen. Er will selbst König werden. Er zettelt eine Verschwörung gegen seinen Vater an. Er gewinnt die Gunst der Menschen, indem er ihnen viel verspricht und sich scheinbar fürsorglich zeigt. Und dann zettelt er einen Aufstand an. Bei Menschen, die Großartiges versprechen, ist Vorsicht angesagt.
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