Psalm Ps 137: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Psalm Ps 137
Inhaltsverzeichnis
➡️ Inhaltsverzeichnis Psalm 1-150
Zum Psalm Ps 137: Im fernen Babylon
Der Text erinnert an die Tragödie, die das jüdische Volk während der Zerstörung Jerusalems im Jahr 586 v. Chr. und der anschließenden Babylonischen Gefangenschaft erlebte. Wir haben das Klagelied eines Volkes vor uns, das von einer herben Sehnsucht nach dem Verlorenen gezeichnet ist. Dieser gramerfüllte Bittruf an den Herrn, seine Gläubigen aus der babylonischen Sklaverei zu befreien, drückt auch die Gefühle der Hoffnung und Heilserwartung aus. Benedikt XVI
Auslegung und Kommentar
Ps 137,1: An den Strömen Babels saßen wir und weinten, wenn wir an Zion gedachten.
Wir weinten, wenn wir an Zion dachten
Wie nahe sollte es uns dann gehen, dass wir von dem Jerusalem, das droben ist, fern sein müssen! Ihr Jerusalem war ein irdisches, altes, ausgeplündertes, verbranntes, ein elender Schutthaufen. Unser Jerusalem ist ein himmlisches, ein neues, dahinein kein Pfeil dringen kann und wo kein Hall der Kriegstrompete und kein Feldgeschrei mehr zu hören ist.
Ps 137,2: An den Weiden, die dort sind, hängten wir unsere Lauten auf.
Ps 137:3: Denn die uns dort gefangen hielten, forderten von uns, dass wir Lieder sängen, und unsere Peiniger, dass wir fröhlich seien: Singt uns eines von den Zionsliedern!
Ps 137:4: Wie sollten wir ein Lied des Herrn singen auf fremdem Boden?
Wie sollen wir ein Lied singen?
Dieser Vers drückt den Schmerz und die Verzweiflung der Israeliten im Exil aus. Fern von ihrer Heimat Jerusalem, fühlen sie sich von ihrer Identität und ihrem Glauben entfremdet. Für mich spiegelt dieser Vers den inneren Konflikt wider, wenn man sich in einer schwierigen Situation befindet, die das Vertrauen in den eigenen Glauben herausfordert. Es ist die Frage nach dem eigenen Weg, wenn man in einer Umgebung lebt, die nicht den eigenen Werten entspricht. Doch der Vers erinnert mich auch daran, wie wichtig es ist, selbst in schwierigen Zeiten den Glauben nicht zu verlieren.
Ps 137,5: Vergesse ich dich, Jerusalem, so erlahme meine Rechte!
Ich will dich nicht vergessen
O Golgatha, o du Ölberg, o du Teich Siloah, wie duftet ihr doch von dem Namen, der über alle Namen ist! Kann ich je der Stätten vergessen, wo er so oft wandelte, wo er solch liebreizende Worte redete, wo er für uns Sünder starb? Kann ich es vergessen, dass seine Füße einst stehen werden auf dem Ölberg, der vor Jerusalem liegt gegen Morgen? Kann ich vergessen, dass dort in Jerusalem sich der Pfingstgeist auf die Jünger ergoss?
Ps 137,6: Meine Zunge soll an meinem Gaumen kleben, wenn ich nicht an dich gedenke, wenn ich Jerusalem nicht über meine höchste Freude setze!
Jerusalem, meine höchste Freude
Für mich bedeutet das, dass Jerusalem, als Symbol für den Glauben und die Verbindung zu Gott, den zentralen Platz in meinem Leben einnehmen soll. Wenn ich Gott vergesse oder andere Dinge höher schätze, verliere ich meine wahre Freude und meinen inneren Frieden. Dieser Vers erinnert mich daran, dass meine tiefste Freude und Erfüllung nur in der Nähe zu Gott und in der Wertschätzung meiner geistlichen Wurzeln liegen können.
Ps 137:7: Gedenke, Herr, den Söhnen Edoms den Tag Jerusalems, wie sie sprachen: Zerstört, zerstört sie bis auf den Grund!
Ps 137:8: Tochter Babel, du sollst verwüstet werden! Wohl dem, der dir vergilt, was du uns angetan hast!
Ps 137:9: Wohl dem, der deine Kindlein nimmt und sie zerschmettert am Felsgestein!
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Ps 137
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Psalm Ps 137