Psalm Ps 107: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Psalm Ps 107
Inhaltsverzeichnis
➡️ Inhaltsverzeichnis Psalm 1-150
Zum Psalm Ps 107: Danklied
Psalm 107 beschreibt die verschiedenen Ereignisse und Umstände, die das Volk durchlebte, bevor es das Land betrat. Es ist eine Beschreibung von Prüfungen und Drangsalen, in denen sie den Herrn, sein Wort und seine Wege besser kennen lernten und Ihn dafür loben und preisen. Gott hat das Volk immer wieder errettet, wenn es zu Ihm geschrien hat. Auch in der Zukunft, wenn sie in der großen Drangsal sind, wird Er sie erhören, wenn sie zu Ihm schreien. Jedes Mal wird der Überrest aufgefordert, den Herrn zu preisen und Ihm zu danken.
Das ist das Hohelied des Dankes. Und weil die Dankbarkeit ein entscheidendes Merkmal des Gottesmenschen ist, bleibt es für alle Zeiten einer der wichtigsten Psalmen.
Ps 107,1-3: Dankt dem Herrn, ihr seine Erlösten
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 107,1-3
Ps 107,1: Dankt dem Herrn, denn er ist gütig, denn seine Gnade währt ewiglich!
Dankbarkeit für seine Güte
Das ist der erste Grund, ihm zu danken. Wir danken ihm nicht in erster Linie deshalb, weil es uns gut geht, sondern wir danken ihm, weil er gut ist. Wir leben Tag für Tag und Augenblick für Augenblick im Genuss seiner Güte. Wie diese Gnade nie einen Anfang gehabt hat, so wird sie auch nie ein Ende nehmen. Gott ist gut nach seiner ganzen Natur.
Verglichen mit ihm ist niemand gut, auch nicht einer. Er und niemand anders hat uns erlöst. Sein Arm hat unsere Befreiung gewirkt, und keiner hat ihm dabei geholfen. Darum dankt! Der Dank ist ja das Mindeste und zugleich das Höchste, das wir ihm geben können. Lasst denn auch uns den Herrn allezeit mit aller Inbrunst preisen, sowohl mit dem Mund als auch mit unserem Wandel. Lasst uns Dank sagen und Dank leben.
Ps 107,2: So sollen sagen die Erlösten des Herrn, die er erlöst hat aus der Hand des Bedrängers.
Ps 107:3: und die er gesammelt hat aus den Ländern, von Osten und von Westen, von Norden und vom Meer.
Ps 107,4-32: Dankt dem Herr, der Menschen aus Not rettet
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 107,4-32
Ps 107,4: Sie irrten umher in der Wüste, auf ödem Weg. Sie fanden keine Stadt, in der sie wohnen konnten.
Sie irrten umher
Sie waren verirrt an dem schlimmsten Ort, der sich nur denken lässt, gerade wie der Mensch, der sich in der Wüste der Sünde verloren hat. Sie waren auf ödem Weg, einem Weg, der zu keinem Ziel führte. Sie gingen rechts und gingen links, sie eilten vor und wandten sich wieder zurück in vergeblichem Suchen, ganz wie der Sünder, wenn er erweckt ist und seinen verlorenen Zustand erkennt.
Im Messias werden sie schließlich den finden, der der Weg ist. Sie fanden keine Stadt zum Wohnen, also keine Ruhe. Im Messias werden sie Ruhe finden. Sie waren hungrig. Im Messias werden sie das Brot des Lebens finden. Und sie waren durstig. Der Messias hat die Dürstenden längst eingeladen, zu kommen und zu trinken.
Ps 107,5: Hungrig und durstig waren sie, ihre Seele verschmachtete in ihnen.
Ps 107,6: Da schrien sie zum Herrn in ihrer Not, und er rettete sie aus ihren Ängsten.
Da schrien sie zum Herrn
Gebete, die uns durch den Drang der Not ausgepresst werden, haben umso mehr Macht bei Gott, da sie offenbar aufrichtig sind und kräftig das göttliche Mitleid anrufen. Wenn der Hunger und Durst uns auf die Knie bringt, ist er uns nützlicher als festliches Wohlleben. Wenn das Verschmachten uns dazu bringt, dass wir zu Gott schreien, so ist es besser als die Kraft der Starken.
Ps 107,7: und führte sie auf den rechten Weg, dass sie zu einer Stadt gelangten, in der sie wohnen konnten.
Gott führt auf den rechten Weg
Es gibt viele falschen Wege, aber nur einen richtigen Weg, und auf diesen kann uns niemand anders als Gott selbst bringen. Wenn der Herr unser Führer ist, dann ist der Weg sicher der richtige Weg. Das brauchen wir niemals infrage zu stellen. So leitet er als der große Hirte seine Schafe. Gott leitet die Erlösten, bis sie am Ziel sind. Er verlässt sie nicht auf halbem Weg, sondern bringt sie zu einer Stadt zum Wohnen. Für Israel war es Jerusalem, die irdische Gottesstadt. Für den Christen ist es eine bessere Stadt: das himmlische Jerusalem. Das irdische Jerusalem wird mit dieser Schöpfung vergehen. Das himmlische Jerusalem bleibt ewig.
Ps 107,8: Sie sollen dem Herrn danken für seine Gnade und für seine Wunder an den Menschenkindern!
Mehr danken!
Wenn wir weniger klagen und mehr loben würden, wären wir glücklicher und Gott würde mehr verherrlicht! Wir wollen Ihn täglich für Seine noch so kleinen Gnadengaben preisen. Wir nennen sie häufig „normal“ oder „gewöhnlich“ und doch sind sie so unschätzbar, dass wir ohne sie elendiglich umkommen müssten. Wir wollen Gott für die Augen danken, mit denen wir das Licht der Sonne betrachten; für Gesundheit und Kraft zu unserem Tun; für das Brot, das wir essen; für die Kleidung, die wir tragen. Wir wollen Ihn lobpreisen. Wir wollen Ihn hoch erheben über alles, was wir aus Seiner gütigen Hand empfangen. Denn wir haben es nicht verdient, sondern nur Schuld auf Schuld angehäuft!
Ps 107,9: Er hat die durstige Seele getränkt und die hungrige Seele mit Gutem erfüllt!
Er hat die durstige Seele getränkt
Dieses geistliche Dürsten führt uns in die Einsamkeit und Abgeschiedenheit, in ein brennendes Verlangen, in Verschmachten und völliges Verzagen an uns selbst. Alles dies aber führt uns wiederum zu Flehen, Glauben, Erfahrung der göttlichen Leitung, Sättigung des Seelendurstes und Ruhe: die gnädige Hand des Herrn wird sichtbar in dem ganzen Vorgang und in dem herrlichen Ende. Er macht aus Verlorenen Geborgene, aus Irrenden Gewisse, aus Verschmachtenden Gesättigte. Erst erweckt der Herr in uns ein Dürsten und Sehnen, um es dann völlig zu stillen.
Ps 107:10: Die in Finsternis und Todesschatten saßen, gebunden in Elend und Eisen,
Ps 107:11: weil sie den Worten Gottes widerstrebt und den Rat des Höchsten verachtet hatten,
Ps 107:12: sodass er ihr Herz durch Unglück beugte — sie strauchelten, und niemand half ihnen.
Ps 107:13: Da schrien sie zum Herrn in ihrer Not, und er rettete sie aus ihren Ängsten.
Er rettete sie aus ihren Ängsten
In Psalm 107, 13 wird erwähnt, dass Menschen in Zeiten der Not zum Herrn rufen und er sie aus ihren Ängsten befreit. Dieser Vers ermutigt dazu, in schwierigen Situationen den Glauben nicht zu verlieren, sondern sich an Gott zu wenden. Er betont, dass selbst in unseren dunkelsten Momenten die Macht und Gnade Gottes präsent sind. Für mich persönlich ist dieser Vers eine Erinnerung daran, dass, egal wie aussichtslos die Situation erscheinen mag, es Hoffnung gibt, wenn wir uns auf den Herrn verlassen. Es ist eine Ermutigung, Vertrauen in Gottes Führung und Beistand zu haben, selbst wenn alles um uns herum unsicher erscheint.
Ps 107,14: Er führte sie heraus aus Finsternis und Todesschatten und zerriss ihre Fesseln.
Er führt sie heraus aus Finsternis
Aus dem Dunkel findet man den Weg nicht selbst heraus. Dazu braucht es Licht und dieses Licht ist nur in Gott. Das zu tun, sandte Gott seinen Sohn in die Welt. Er ist das Licht der Welt, dass uns befreit vom Dunkel. Die Befreiungen, welche der Herr wirkt, sind von der vollkommensten Art und erweisen ihn als herrlichen Sieger. Er lässt die Seele weder in Finsternis noch in Fesseln.
Ps 107,15: Sie sollen dem Herrn danken für seine Gnade und für seine Wunder an den Menschenkindern.
Ps 107:16: Denn er hat eherne Türen zerbrochen und eiserne Riegel zerschlagen!
Er hat eherne Türen zerbrochen
Dieser Vers kann als Symbol für Gottes Kraft und die Befreiung von Hindernissen interpretiert werden. Es verweist darauf, dass Gott in der Lage ist, selbst die stärksten Barrieren zu überwinden und uns von Gefangenschaft zu befreien – sei es physisch, emotional oder spirituell. Es ermutigt dazu, dass Gott in schwierigen Zeiten eingreifen kann, um uns aus festgefahrenen Situationen herauszuholen. Es erinnert daran, dass keine Herausforderung zu groß für Gottes Macht ist und dass er uns aus jeder Notlage retten kann.
Ps 107:17: Die Toren litten wegen ihres sündigen Wandels und um ihrer Ungerechtigkeit willen.
Ps 107,18: Ihre Seele verabscheute alle Nahrung, und sie gelangten bis an die Pforten des Todes.
Pforten des Todes
Wenn ein Mensch auf dem Sterbebett liegt, verlieren seine Reichtümer für ihn allen Wert und Geschmack. Ist es dann nicht klug, einen Schatz zu sammeln, der uns kräftigt, wenn alle irdischen Erquickungen und Tröstungen uns im Stich lassen oder für uns geschmacklos werden? Ist es nicht gut, einen Vorrat solcher Speise zu suchen, die, so krank wir auch sein mögen, uns niemals widerlich ist, ja an der wir, je kränker wir sind, uns mit desto größerem Verlangen und Genuss stärken können? Solche wahrhaftige Speise ist das Fleisch und Blut unseres Herrn Jesus Christus, das Wort, das Fleisch wurde.
Ps 107:19: Da schrien sie zum Herrn in ihrer Not, und er rettete sie aus ihren Ängsten.
Ps 107,20: Er sandte sein Wort und machte sie gesund und ließ sie aus ihren Gräbern entkommen.
Er sandte sein Wort
Diese Verse erinnern uns daran, dass Gottes Wort transformative Kraft hat. Es spricht zu den tiefsten Wunden und Bedürfnissen unserer Seele. Inmitten von Dunkelheit und Verzweiflung ist sein Wort wie ein Lichtstrahl, der Heilung und Rettung bringt. Es ermutigt uns, unsere Gebrechen und Herausforderungen vor Gott zu bringen, im Vertrauen darauf, dass sein Wort heilsame Veränderungen bewirken kann. Es ist ein Aufruf, uns an Gottes Wort zu halten, da es die Macht hat, uns zu erneuern und uns aus jeder Notlage herauszuholen.
Ps 107:21: Sie sollen dem Herrn danken für seine Gnade und für seine Wunder an den Menschenkindern!
Sie sollen dem Herrn danken
In Psalm 107, Vers 21 heißt es, dass wir dem Herrn für seine Güte und seine wunderbaren Taten danken sollen. Es ermutigt uns, Gottes Treue und Fürsorge in unserem Leben anzuerkennen und unsere Dankbarkeit ihm gegenüber auszudrücken. Diese Verse erinnern uns daran, dass es wichtig ist, nicht nur in Zeiten des Segens, sondern auch in schwierigen Zeiten dankbar zu sein, denn Gottes Liebe und Gnade sind immer gegenwärtig. Es lädt uns ein, bewusst die vielen Segnungen und Wohltaten zu erkennen, die Gott in unser Leben gebracht hat, und ihm dafür mit einem dankbaren Herzen zu begegnen.
Ps 107,22: Sie sollen ihm Dankopfer bringen und jubelnd seine Taten erzählen!
Ps 107:23: Die in Schiffen sich aufs Meer begaben und Handel trieben auf großen Wassern,
Ps 107:24: die sahen die Werke des Herrn und seine Wunder auf hoher See.
Ps 107:25: Er sprach und erregte einen Sturmwind, der die Wellen in die Höhe warf.
Ps 107:26: Sie fuhren empor zum Himmel und hinab zur Tiefe, und ihre Seele verging vor Angst.
Ps 107,27: Sie taumelten und schwankten wie ein Trunkener, und alle ihre Weisheit war dahin.
Sie taumelten und schwankten
Wir konnten keinen festen Fuß mehr fassen, an nichts mehr uns halten. Wir wussten nicht, was zu machen war, und hätten nichts tun können, auch wenn wir gewusst hätten, was zu tun sei. Wir waren wie Menschen, deren Sinne sich verwirrt haben, und befanden uns in einer so schrecklichen Gemütsverfassung, dass unterzugehen uns besser erschienen wäre als dieses schauerliche Hangen und Bangen. Alle unsere Weisheit war zu Ende; wir wussten nur eins: dass es so nicht weitergehen könne.
Ps 107,28: Da schrien sie zum Herrn in ihrer Not, und er führte sie heraus aus ihren Ängsten.
Ps 107,29: Er stillte den Sturm, dass er schwieg und die Wellen sich beruhigten.
Er stillte den Sturm
Wir müssen Gott vor allem dann um Hilfe anrufen, wenn die Stürme in unserem Inneren wüten, wenn Zorn oder Traurigkeit uns überfallen. Er wird unsere aufgewühlte Seele zum Schweigen bringen und es wird eine große Ruhe sein. Darum heißt es Mut haben und sich in unserem kleinen Tabernakel mit ihm aufhalten. Jasper sagt: Der Sprung aus der Angst zur Ruhe ist der ungeheuerste, den der Mensch tun kann. Dieser Sprung vollzieht sich immer in und aus der Gnade Gottes. Wenn Gott Stille schafft, dann ist’s wahre Ruhe, ein Friede, der höher ist als alle Vernunft.
Welch ein Mensch ist doch dieser? Denn der Schlaf und das Äußere zeigte ihn als einen Menschen, aber das Meer und die Stille als Gott. Chrysostomos
Ps 107,30: Und jene freuten sich, dass sie sich legten; und er führte sie in den ersehnten Hafen.
Jesus ist der ersehnte Hafen
Ich bitte Jesus in jedem Morgengebet, dass er mich in seinem heiligsten Herzen wohnen lässt, denn dies ist das Schiff, dass jedem Sturm trotzt. In unserem Leben wütet es immer wieder. Damit uns der Wind nicht beliebig umher weht oder gar umwirft bedarf es der geistlichen Besinnung, deren wichtigstes Ziel ist, die Beziehung zu Jesus zu vertiefen, um so in seiner großen Stille zu wohnen. Wir haben diese Beziehungs-Zeit zu Jesus so bitter nötig. Jesus möchte uns das Wohnen in seiner inneren Stille schenken. Diese Stille ist eine Realität, die immer und überall ist, das erfahre ich täglich. Wir müssen uns ihr gegenüber nur öffnen, ihr Raum geben und sie bewusst wahrnehmen und genießen.
Ps 107,31: Sie sollen dem Herrn danken für seine Gnade und für seine Wunder an den Menschenkindern.
Ps 107:32: Sie sollen ihn erheben in der Versammlung des Volkes und ihn rühmen im Rat der Ältesten!
Ps 107,33-43: Wer weise ist, wird dieses beachten
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 107,33-43
Ps 107:33: Er machte Ströme zur Wüste und Wasserquellen zu dürstendem Land,
Ps 107:34: fruchtbares Land zur Salzwüste wegen der Bosheit derer, die es bewohnten.
Ps 107:35: Er machte aber auch die Wüste zum Wasserteich und dürres Land zu Wasserquellen.
Dürres Land wird zur Wasserquelle
Unversiegbarkeit, reiche Fülle und stetige Frische, das alles verbindet sich uns mit dem Bild der Quelle, und solche Wasserquellen werden nun da geschaffen, wo vorher alles dürr war. Dieses Wunder der Gnade ist das genaue Gegenstück der in den vorher gehenden Versen geschilderten Gerichtstat und wird von ebenderselben Hand bewirkt. Ebenso vollbringt die Barmherzigkeit des Herrn in der Gemeinde wie im Gläubigen bald erstaunliche Umwandlungen, wo die wieder zurechtbringende und erneuernde Gnade ihr gesegnetes Werk beginnt.
Ps 107:36: Und er ließ Hungrige dort siedeln, und sie gründeten eine Stadt, in der sie wohnen konnten.
Ps 107,37: Sie säten Äcker an und pflanzten Weinberge, die reichen Ertrag an Früchten brachten.
Mit Gott säen
Die Menschen wirken, wenn Gott wirkt. Sein Segen lässt den Sämann mutig seine Hoffnungsarbeit tun, ermuntert den Pflanzer bei seinem mühsamen Werk und gibt dem fleißigen Landmann in der Ernte den Lohn. Nicht nur die unumgänglich notwendigen Lebensbedürfnisse, sondern auch liebliche Genüsse, Wein sowohl als Brotkorn, werden dem Menschen zuteil, wenn der Allmächtige dem Himmel gebietet, den Regen zu geben. Wenn Gott den Segen sendet, so setzt er damit die menschliche Anstrengung nicht außer Wirksamkeit, sondern ermuntert und entfaltet vielmehr die Kräfte. Paulus pflanzt, Apollos begießt, und Gott gibt das Gedeihen.
Ps 107,38: Er segnete sie, dass sie sich stark mehrten, und auch ihr Vieh ließ er nicht wenig sein.
Ps 107:39: Dann aber nahmen sie ab und wurden gebeugt durch Bedrückung, Unglück und Kummer.
Ps 107:40: Auf Fürsten goss er Verachtung aus und ließ sie umherirren in unwegsamer Öde.
Ps 107,41: Den Armen aber hob er aus dem Elend empor und mehrte sein Geschlecht wie eine Herde.
Gott hilft dem Armen
In der Bibel ist der wahre Arme derjenige, der ganz auf Gott vertraut, und Jesus selbst bezeichnet sie im Evangelium als selig, denn ihnen gehört das Himmelreich. Der Herr preist die Einfachheit des Herzens derer, die in Gott den wahren Reichtum erkennen und ihre Hoffnung auf ihn setzen, nicht auf die Güter dieser Welt. Er selbst wird für uns arm, ein König der Armen, ein Armer unter den Armen und für die Armen. Wenn wir mit Christus eins werden, dann lernen wir, ihn gerade in den Armen, in den Kleinen dieser Welt zu erkennen. Dann werden wir Dienende, die seine Brüder und Schwestern erkennen und in ihnen ihm selbst begegnen.
Ps 107:42: Die Redlichen werden es sehen und sich freuen, und alle Bosheit wird ihr Maul verschließen!
Ps 107,43: Wer weise ist, wird dies beachten, und er wird die Gnadenerweise des Herrn verstehen.
Wer weise ist
Wer weise ist, der soll auf dieses Tun des Herrn achten. Dann wird er die unbegreifliche Gnade des Herrn erkennen. Wer auf Gottes Vorsehung achthaben will, der wird bald genug zu beachten haben. Wir tun gut daran, zu beobachten, was der Herr tut. Denn er ist weise von Rat und mächtig von Tat. Er hat uns Augen gegeben zu sehen, und es ist töricht, sie zu schließen, wo es so viel und so Herrliches zu sehen gibt. Aber unsere Beobachtung muss auch von weiser Art sein. Wir müssen es nicht nur mit dem Auge betrachten und mit den Gedanken erfassen, sondern vor allem mit dem Herz.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Ps 107
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Psalm Ps 107