Psalm Ps 64: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Psalm Ps 64
Inhaltsverzeichnis
➡️ Inhaltsverzeichnis Psalm 1-150
Zum Psalm Ps 64: Abgrund des Herzens
Psalm 64 ist ein Gebet um Schutz vor Feinden und um Gottes Gerechtigkeit. Der Psalmist klagt über hinterhältige Pläne, Verleumdungen und Gewalttaten gegen ihn. Er sucht Zuflucht bei Gott und vertraut darauf, dass Gott die Bösen zur Rechenschaft ziehen wird. Der Psalm erinnert uns daran, dass Gott ein gerechter Richter ist und diejenigen bestraft, die anderen Unrecht tun. Gleichzeitig ermutigt er uns, unser Vertrauen in Gott zu setzen und auf seine Hilfe zu hoffen, wenn wir mit Feindseligkeiten und Ungerechtigkeiten konfrontiert sind.
Ps 64,1-7: Die Tücke der Gottlosen
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 64,1-7
Ps 64:1: Dem Vorsänger. Ein Psalm Davids.
Ps 64:2: O Gott, höre meine Stimme, wenn ich seufze; behüte meine Seele, wenn der Feind mich schreckt!
O Gott, höre meine Stimme
In diesem Vers bittet der Psalmist Gott um Hilfe und Schutz in einer Zeit der Not. Es ist ein persönlicher und eindringlicher Ruf an Gott, seine Aufmerksamkeit und seine Hilfe zu erlangen. Der Beter fühlt sich bedroht und sucht Trost und Sicherheit in Gottes Gegenwart. Die Bitte, dass Gott seine Stimme hört, drückt sowohl ein tiefes Vertrauen als auch eine verzweifelte Hoffnung auf göttliche Intervention aus. Die Gebete in dieser Passage sind Ausdruck des Glaubens, dass Gott nicht nur zuhört, sondern auch aktiv eingreift, um sein Leben zu schützen und zu bewahren.
Ps 64:3: Verbirg mich vor dem geheimen Rat der Bösen, vor der Rotte der Übeltäter,
Beschütze mich
Viele Martyrer haben ähnliches gelitten, aber nichts ragt so hervor wie das Haupt der Martyrer: bei ihm sehen wir besser, was jene an sich erfahren haben. Er ward beschützt vor der Menge der Bösen, denn Gott beschützte ihn, ja der Sohn selbst und der Mensch, den er trug, beschützte sein Fleisch, da er Menschensohn und Gottessohn ist, Gottessohn wegen der Gestalt Gottes, Menschensohn wegen der Gestalt des Knechtes. Deshalb lag es in seiner Macht, sein Leben hinzugeben und es wieder an sich zu nehmen. Was konnten ihm seine Feinde antun? Sie töteten den Leib, die Seele konnten sie nicht töten. Augustinus
Ps 64,4: die ihre Zunge geschärft haben wie ein Schwert, die mit giftigen Worten zielen wie mit Pfeilen,
Geschärfte Zunge und giftige Worte
In den Psalmen werden wir immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass das Böse seinen Ausgang im Wort hat, dass die tiefsten Verwundungen mit Worten geschlagen werden. Worte können wirken, ohne dass man weiß, wer sie eigentlich in Umlauf gesetzt hat, sie wirken aus dem Versteck, d.h. der Urheber braucht sich nicht als Täter zu offenbaren und das Opfer ist unvorbereitet und wehrlos. Gerade heute sehen sich viele Menschen Worten ausgesetzt, gegen die sie hilflos sind, vor allem dann, wenn diese Worte sich über Medien völlig unkontrollierbar verbreiten.
Ps 64:5: um damit heimlich auf den Unschuldigen zu schießen; plötzlich schießen sie auf ihn ohne Scheu.
Ps 64:6: Sie ermutigen sich zu einer bösen Sache, verabreden sich, heimlich Schlingen zu legen; sie sagen: Wer wird sie sehen?
Ps 64,7: Sie ersinnen Tücken: Wir sind fertig, ersonnen ist der Plan! Und das Innere eines jeden, ja, sein Herz ist unergründlich!
Sein Herz ist unergründlich
Das Herz eines jeden Menschen ist ein Abgrund, und wir können froh und dankbar sein, wenn uns diese Tatsache meistens verborgen ist, in Bezug auf uns selbst und in Bezug auf die anderen. Doch immer wieder werden uns die Augen geöffnet, vor allem dann, wenn „ganz normale“ Menschen plötzlich etwas tun, was so grauenvoll ist, das wir nur noch mit Entsetzen reagieren können. Machen wir uns nichts vor, in jedem von uns ist dieser Abgrund, und danken wir Gott, wenn wir ihn nie bis in seine Tiefe erfahren müssen.
Ps 64,8-11: Gottes Eingreifen im Gericht
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 64,8-11
Ps 64:8: Aber Gott schießt einen Pfeil auf sie, plötzlich werden sie verwundet,
Gottes Eingreifen im Gericht
Psalm 64,8-11 beschreibt, wie Gott die Pläne der Feinde vereitelt und ihre Bosheit offenbart. In diesen Versen wird deutlich, dass die Menschen, die heimlich gegen andere intrigieren, letztlich entlarvt und bestraft werden. Die Verse zeigen, dass Gott die Gerechtigkeit aufrecht erhält und gegen die Ungerechtigkeit vorgeht. Für uns persönlich bedeutet das, dass wir Vertrauen in die göttliche Gerechtigkeit setzen können, auch wenn wir uns von anderen bedroht oder ungerecht behandelt fühlen. Es erinnert uns daran, dass die Wahrheit ans Licht kommen wird und dass es sich lohnt, auf das Gute zu hoffen und sich nicht von der Ungerechtigkeit niederdrücken zu lassen. Gott wird letztlich für Gerechtigkeit sorgen.
Ps 64:9: und ihre eigene Zunge bringt sie zu Fall, sodass sich jedermann entsetzt, der sie sieht.
Ps 64:10: Da werden sich alle Menschen fürchten und sagen: »Das hat Gott getan!« und erkennen, dass es sein Werk ist.
Ps 64:11: Der Gerechte wird sich freuen im Herrn und auf ihn vertrauen, und alle aufrichtigen Herzen werden sich glücklich preisen.
Der Gerechte wird sich freuen im Herrn
Die Gerechten werden sich des Herrn freuen, indem sie seine Gerechtigkeit anbeten und in ihr völlige Beruhigung finden. Sie werden sich auch über die Rettung der beleidigten Unschuld freuen; aber ihre Freude wird nicht selbstisch noch sinnlich sein, sondern im Herrn ihren Brennpunkt haben. Ihre Erfahrung von dem Walten der göttlichen Vorsehung wird ihren Glauben stärken; denn derselbe Gott, der seine Drohungen erfüllt hat, wird auch seiner Verheißungen nicht vergessen. Spurgeon
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Ps 64
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Psalm Ps 64