Apostelgeschichte Apg 23. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zur Apostelgeschichte Apg 23. Kap.
Inhaltsverzeichnis
Zur Apostelgeschichte Apg 23. Kap.
In Apostelgeschichte Kapitel 23 geht es um die Begegnung des Apostels Paulus mit dem jüdischen Hohen Rat in Jerusalem. Paulus steht vor Gericht und nutzt geschickt die religiösen Meinungsverschiedenheiten zwischen Pharisäern und Sadduzäern, um seine Verteidigung zu stärken. Durch seine kluge Strategie gelingt es ihm, die Aufmerksamkeit von der Anklage gegen ihn abzulenken und die Versammlung in Aufruhr zu versetzen. Dies führt dazu, dass der römische Oberst Paulus aus der Gefahrenzone bringt, um seine Sicherheit zu gewährleisten. Das Kapitel verdeutlicht die Standhaftigkeit des Apostels inmitten von Verfolgung und sein Vertrauen in Gott, der ihn vor Feinden beschützt.
Apg 23,1-11: Paulus vor dem hohen Rat
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Apg 23,1-11
Apg 23:1: Da sah Paulus den Hohen Rat eindringlich an und sprach: Ihr Männer und Brüder, ich habe mein Leben mit allem guten Gewissen vor Gott geführt bis zu diesem Tag.
Paulus Standhaftigkeit
Diese Worte zeigen Paulus‘ tiefe Überzeugung und sein Vertrauen in sein Handeln vor Gott. Sie verdeutlichen auch seinen Mut und seine Entschlossenheit, selbst inmitten von Schwierigkeiten standhaft zu bleiben. Für mich persönlich ist diese Aussage ein ermutigendes Beispiel dafür, wie wichtig es ist, an seinen Überzeugungen festzuhalten, auch wenn man vor Herausforderungen steht. Sie erinnert mich daran, dass ein Leben in Übereinstimmung mit meinem Gewissen und vor Gott zu leben, von grundlegender Bedeutung ist, unabhängig von den Umständen.
Apg 23:2: Aber der Hohepriester Ananias befahl den Umstehenden, ihn auf den Mund zu schlagen.
Apg 23:3: Da sprach Paulus zu ihm: Gott wird dich schlagen, du getünchte Wand! Du sitzt da, um mich zu richten nach dem Gesetz, und befiehlst, mich zu schlagen gegen das Gesetz?
Du getünchte Wand
Diese Äußerung zeigt Paulus‘ Entschlossenheit und seinen Mut, sich gegen Ungerechtigkeit zu stellen. Für mich persönlich bedeutet es, dass wir als Gläubige nicht schweigen sollten, wenn wir Unrecht sehen, sondern mutig für die Wahrheit und Gerechtigkeit eintreten sollen. Es erinnert mich daran, dass wir uns nicht von Autoritäten einschüchtern lassen sollten, sondern immer das Richtige tun sollten, selbst wenn es unbequem ist. Paulus‘ Worte fordern uns auf, standhaft zu bleiben und unser Vertrauen auf Gott zu setzen, auch wenn wir mit Widerstand konfrontiert werden.
Die Metapher der getünchten Wand verdeutlicht, dass ihr äußeres Erscheinungsbild glänzend und makellos erscheinen mag, doch dahinter verbirgt sich Zerbrechlichkeit und Unehrlichkeit. Paulus fordert sie heraus, ihre wahren Absichten zu offenbaren und ihre Taten mit ihren Worten in Einklang zu bringen.
Apg 23:4: Die Umstehenden aber sprachen: Schmähst du den Hohenpriester Gottes?
Apg 23:5: Da sprach Paulus: Ich wusste nicht, ihr Brüder, dass er Hoherpriester ist, denn es steht geschrieben: »Über einen Obersten deines Volkes sollst du nichts Böses reden«.
Apg 23:6: Da aber Paulus wusste, dass der eine Teil aus Sadduzäern, der andere aus Pharisäern bestand, rief er in die Ratsversammlung hinein: Ihr Männer und Brüder, ich bin ein Pharisäer und der Sohn eines Pharisäers; wegen der Hoffnung auf die Auferstehung der Toten werde ich gerichtet!
Apg 23:7: Als er aber dies sagte, entstand ein Streit zwischen den Pharisäern und den Sadduzäern, und die Versammlung spaltete sich.
Streit zwischen den Pharisäern und den Sadduzäern
In Apostelgeschichte 23,7 wird die Auseinandersetzung zwischen den Pharisäern und Sadduzäern beschrieben, die entstand, als Paulus vor dem Hohen Rat stand. Paulus erkennt die unterschiedlichen Glaubensrichtungen und nutzt geschickt ihre Differenzen aus, um seine Position zu stärken. Persönlich betrachtet zeigt dieser Abschnitt die Wichtigkeit, auch inmitten von Konflikten klug und strategisch vorzugehen. Es ist ein Beispiel dafür, wie Paulus seine Umgebung genau beobachtet und seine Argumente entsprechend anpasst, um sein Ziel zu erreichen. Dies ermutigt mich, in meinem eigenen Leben situationsbewusst zu sein und Weisheit in meinen Interaktionen zu suchen.
Apg 23:8: Die Sadduzäer sagen nämlich, es gebe keine Auferstehung, auch weder Engel noch Geist; die Pharisäer aber bekennen sich zu beidem.
Apg 23:9: Es entstand aber ein großes Geschrei, und die Schriftgelehrten von der Partei der Pharisäer standen auf, stritten heftig und sprachen: Wir finden nichts Böses an diesem Menschen; wenn aber ein Geist zu ihm geredet hat oder ein Engel, so wollen wir nicht gegen Gott kämpfen!
Apg 23:10: Da aber ein großer Aufruhr entstand, befürchtete der Befehlshaber, Paulus könnte von ihnen zerrissen werden, und er befahl der Truppe, herabzukommen und ihn rasch aus ihrer Mitte herauszuführen und in die Kaserne zu bringen.
Apg 23,11: Aber in der folgenden Nacht trat der Herr zu ihm und sprach: Sei getrost, Paulus! Denn wie du in Jerusalem von mir Zeugnis abgelegt hast, so sollst du auch in Rom Zeugnis ablegen.
Apg 23,11: Jesus sagte zu ihm: Sei getrost! Nur Mut!
Ein wahrer Krimi
Am nächsten Tag wird Paulus vor den hohen Rat geführt. Wieder bezeugt er Christus. Als er über die Auferstehung spricht, kommt es zum Streit im hohen Rat, der so eskaliert, dass er zur Sicherheit wieder vom röm. Kommandanten in die Festung gebracht wird. In der Nacht erscheint ihm der Herr und stärkt ihn.
Auch uns stärkt der Herr in dunklen Stunden. Bei Tagesanbruch kamen 40 Juden zusammen und schworen vor Gott, weder zu essen noch zu trinken, bis es ihnen gelungen wäre, Paulus zu töten. Ein Neffe des Paulus bekommt dies mit und informiert Paulus und den zuständigen röm. Kommandanten. Dieser lässt Paulus zur Sicherheit nach Cäsarea bringen. Wenn Gott nicht mehr unmittelbar eingreift, so herrscht er doch über allem und leitet alles mit der gleichen, unveränderlichen Liebe
Es war in der Dunkelheit der Nacht, als die Ängste Paulus überkamen und als sein Vertrauen in Gott zu schwanken schien, als er sich Sorgen darüber machte, was Gott tun würde und ob er es schaffen würde. Es war in der Dunkelheit der Nacht, als Jesus zu Paulus kam und ihm beistand. Paul war allein, aber er war nicht allein.
Wenn alle anderen ihn verließen, war Jesus genug. Es ist besser, mit dem Herrn im Gefängnis zu sein, als ohne ihn im Himmel zu sein. Wir fordern oft, dass Jesus uns aus unseren Umständen befreit. Dabei möchte er uns oft gerade in diesen schwierigen Umständen begegnen. Gott will uns begegnen in allem, was uns gerade begegnet. Arno Backhaus schreibt: Christus hat uns nicht vom Leid erlöst, sondern von der Verzweiflung.
Sei mutig und getrost
Das gleiche Wort gilt auch uns heute. Im Leben gibt es Krisen, die uns ausweglos erscheinen. Gerade dann spricht Jesus auch dir diese Worte zu. Nicht weil alles in Ordnung ist, sondern weil Gott immer noch an seinem Versprechen festhält, dass alle Dinge denen zum Guten dienen, die Gott lieben. Jeder kann einfach guten Mutes sein, wenn alles großartig läuft. Aber wir als Christen können guten Mutes sein, wenn alles eben nicht danach aussieht, wissend, dass Gott mächtig und wunderbar ist, egal wie die Krise des Augenblicks ist. Aus diesem Geist schreibt z.B. Bonhoeffer ein paar Tage vor seiner Hinrichtung: Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen, und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
Zum eigenen Schutz wird Paulus von Jerusalem nach Cäsarea gebracht, wo er zwei Jahre im Gefängnis verbringen wird.
Apg 23,12-22: Geplanter Mordanschlag
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Apg 23,12-22
Apg 23:12: Als es aber Tag geworden war, rotteten sich etliche Juden zusammen und verschworen sich, weder zu essen noch zu trinken, bis sie Paulus umgebracht hätten.
Apg 23:13: Es waren aber mehr als vierzig, die diese Verschwörung gemacht hatten.
Mordplan gegen Paulus
In Apostelgeschichte 23,12-13 heißt es, dass mehr als 40 Juden einen Schwur leisteten, weder zu essen noch zu trinken, bis sie Paulus getötet hatten. Diese Passage verdeutlicht die entschiedene Feindseligkeit, die einige Juden gegenüber Paulus hegten. Sie waren entschlossen, ihn zu töten, und scheuten nicht davor zurück, sogar einen Schwur abzulegen, um ihr Vorhaben zu unterstreichen. Diese fanatische Ablehnung zeigt die Intensität des Konflikts zwischen Paulus und einigen seiner jüdischen Gegner, die seine Verkündigung des Evangeliums als Bedrohung ansahen. Es zeigt auch die Bedeutung von Paulus‘ Mission und die Herausforderungen, denen er gegenüberstand, während er das Evangelium verkündete.
Apg 23:14: Diese gingen zu den obersten Priestern und Ältesten und sprachen: Wir haben uns mit einem Fluch verschworen, nichts zu genießen, bis wir Paulus umgebracht haben.
Apg 23:15: So werdet nun ihr samt dem Hohen Rat bei dem Befehlshaber vorstellig mit der Bitte, dass er ihn morgen zu euch hinabführen soll, indem ihr so tut, als ob ihr seine Sache genauer untersuchen wolltet; wir aber sind bereit, ihn vor seiner Ankunft umzubringen!
Apg 23:16: Als aber der Sohn der Schwester des Paulus von diesem Anschlag hörte, kam er, ging in die Kaserne hinein und berichtete es dem Paulus.
Der Neffe von Paulus warnt ihn
In Apostelgeschichte 23,16 berichtet Paulus‘ Neffe seinem Onkel von einem Komplott gegen ihn und wie er davon erfuhr. Diese persönliche Mitteilung zeigt, wie Gott Paulus auch durch seine Familie schützte. Paulus wurde durch die Liebe und Treue seines Neffen vor dem drohenden Angriff gewarnt, was seine Mission fortsetzen konnte. Diese Episode verdeutlicht, dass Gott oft menschliche Mittel benutzt, um seine Pläne zu erfüllen und seine Diener zu schützen. Paulus konnte somit weiterhin das Evangelium verkünden und seine göttliche Berufung erfüllen, ungeachtet der Gefahren, denen er ausgesetzt war.
Apg 23:17: Da rief Paulus einen der Hauptleute zu sich und sprach: Führe diesen jungen Mann zu dem Befehlshaber, denn er hat ihm etwas zu berichten!
Apg 23:18: Der nahm ihn und führte ihn zu dem Befehlshaber und sprach: Der Gefangene Paulus rief mich zu sich und bat mich, diesen jungen Mann zu dir zu führen, der dir etwas zu sagen hat.
Apg 23:19: Da nahm ihn der Befehlshaber bei der Hand, ging mit ihm beiseite und fragte ihn: Was hast du mir zu berichten?
Apg 23:20: Und er sprach: Die Juden sind übereingekommen, dich zu bitten, dass du morgen Paulus in den Hohen Rat hinabführen lässt, als ob sie seine Sache noch genauer untersuchen wollten.
Apg 23:21: Lass dich aber nicht von ihnen bereden, denn mehr als 40 Männer von ihnen stellen ihm nach; die haben sich verschworen, weder zu essen noch zu trinken, bis sie ihn umgebracht haben, und jetzt sind sie bereit und warten auf deine Zusage.
Apg 23:22: Da entließ der Befehlshaber den jungen Mann und gebot ihm: Sage niemand, dass du mir dies angezeigt hast!
Apg 23,23-35: Paulus wird nach Cäsarea gebracht
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Apg 23,23-35
Apg 23:23: Und er ließ zwei Hauptleute zu sich rufen und sprach: Haltet 200 Soldaten bereit, dass sie nach Cäsarea ziehen, dazu 70 Reiter und 200 Lanzenträger, von der dritten Stunde der Nacht an;
Paulus wird nach Cäsarea gebracht
Diese Passage zeigt die ernsthafte Absicht des Hauptmanns, Paulus vor denjenigen zu schützen, die ihn töten wollten. Die genaue Anzahl der Soldaten und Reiter verdeutlicht die Wichtigkeit und Ernsthaftigkeit dieser Mission. Sie verdeutlicht auch die Tatsache, dass Paulus eine bedeutende Figur war, die sowohl Interesse als auch Schutz von den römischen Behörden erhielt. Die Reise nach Cäsarea war von großer Bedeutung für Paulus‘ Sicherheit und seinen weiteren Verlauf seiner Reise und Mission.
Apg 23:24: auch soll man Tiere bereitstellen, damit sie Paulus daraufsetzen und ihn sicher zu dem Statthalter Felix bringen!
Apg 23:25: Und er schrieb einen Brief, der folgenden Inhalt hatte:
Apg 23:26: »Claudius Lysias schickt dem hochedlen Statthalter Felix einen Gruß!
Apg 23:27: Dieser Mann wurde von den Juden ergriffen, und er sollte von ihnen umgebracht werden; da griff ich mit der Truppe ein und befreite ihn, weil ich erfuhr, dass er ein Römer ist.
Apg 23:28: Da ich aber den Grund ihrer Anklage gegen ihn ermitteln wollte, führte ich ihn in ihren Hohen Rat hinab.
Apg 23:29: Da fand ich, dass er wegen Streitfragen ihres Gesetzes angeklagt wurde, dass aber keine Anklage gegen ihn vorlag, die Tod oder Gefangenschaft verdiente.
Apg 23:30: Da mir aber angezeigt wurde, dass vonseiten der Juden ein Anschlag gegen diesen Mann geplant ist, so habe ich ihn sogleich zu dir geschickt und auch den Klägern befohlen, vor dir zu sagen, was gegen ihn vorliegt. Lebe wohl!«
Apg 23:31: Die Kriegsknechte nun nahmen Paulus, wie ihnen befohlen war, und führten ihn während der Nacht nach Antipatris.
Apg 23:32: Am folgenden Tag aber ließen sie die Reiter mit ihm ziehen und kehrten wieder in die Kaserne zurück.
Apg 23:33: Jene aber übergaben bei ihrer Ankunft in Cäsarea dem Statthalter den Brief und führten ihm auch Paulus vor.
Apg 23:34: Nachdem aber der Statthalter den Brief gelesen hatte und auf die Frage, aus welcher Provinz er sei, erfahren hatte, dass er aus Cilicien stammte,
Apg 23:35: sprach er: Ich will dich verhören, wenn deine Ankläger auch eingetroffen sind! Und er befahl, ihn im Prätorium des Herodes zu bewachen.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Apg 23. Kap.
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zur Apostelgeschichte Apg 23. Kap.