Psalm Ps 115: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Psalm Ps 115
Inhaltsverzeichnis
➡️ Inhaltsverzeichnis Psalm 1-150
Zum Psalm Ps 115: Gott allein die Ehre
Psalm 115 drückt die Überlegenheit Gottes gegenüber den Götzen der Welt aus. Es betont, dass nur der wahre Gott verehrt werden sollte, da er mächtig ist und Wunder vollbringt. Diejenigen, die ihm vertrauen, werden gesegnet. Der Psalm erinnert uns daran, dass unser Glaube nicht auf materiellen Götzen ruhen sollte, sondern auf dem lebendigen Gott, der unsere Hoffnung und Hilfe ist.
Ps 115,1-3: Der Name unseres Gottes soll geehrt werden
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 115,1-3
Ps 115,1: Nicht uns, o Herr, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre, um deiner Gnade und Treue willen!
Gott allein die Ehre
Die Wiederholung der Worte „nicht uns“ ist der Ausdruck des starken Begehrens, auf alle Ehre zu verzichten und beinhaltet den Wunsch, dass alles zur Ehre Gottes passiert. Dieses Verlangen ist der einzig rechte Beweggrund zu allem Wandeln, Reden und Handeln. Darum lautet die erste Bitte im Vater unser: Geheiligt werde dein Name!
Die Ehre Gottes soll der Polarstern, unser Herz und Wille aber die Magnetnadel sein. Gleichwie letztere immer nach diesem Stern sich richtet, so soll all unser Sinn uns Streben auf Gottes Ehre gerichtet sein.
Ps 115:2: Warum sollen die Heiden sagen: Wo ist denn ihr Gott?
Ps 115,3: Aber unser Gott ist im Himmel; er tut alles, was ihm wohlgefällt.
Unser Gott im Himmel
Als seinem Wesen nach unbegreifbar übersteigt alle Gedanken. Er ist erhaben über alle die Beschränkungen, die dem Irdischen und Zeitlichen anhaften. Dieser Gott ist unser Gott. Er ist nicht am Schlafen gewesen, noch hat er die Angelegenheiten der Menschen vergessen. Er hat geschafft, und das mit Erfolg, niemand hat noch seine Pläne durchkreuzen oder auch nur aufhalten können. Er hat gehandelt, und er handelt noch immer. Er hat die Welten erschaffen, denn er ist allmächtig. Er hat Erlösung gewirkt, denn er ist gnädig.
Ps 115,4-8: Die Götzen der Nationen sind tot
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Ps 115,4: Ihre Götzen sind Silber und Gold, von Menschenhänden gemacht.
Götzen sind aus Menschenhänden
Er hat alles gemacht, die Götzen sind selber von Menschen gemacht. Er ist im Himmel, die Götzen auf Erden. Er kann schaffen, was er will, die Götzen vermögen nichts. Er sieht die Leiden, hört und erhört die Gebete, nimmt die Opfer an, kommt seinen Dienern zu Hilfe und bewirkt ihr Heil. Die Götzen sind blind, taub und stumm, ohne Verstand, unbeweglich und ohnmächtig. Wenn die Götzen weder sehen noch hören und weder tasten noch gehen, sind sie tot. Das Ende aller, die auf ihre Götzen vertrauen, ist der Tod; denn: Der Mensch wird dem gleich, dem er vertraut.
Ps 115:5: Sie haben einen Mund und reden nicht, sie haben Augen und sehen nicht;
Sie haben einen Mund und reden nicht
Es geht darum, dass unsere Anbetung und unser Vertrauen auf etwas Größeres gerichtet sein sollten als auf vergängliche Dinge, die von Menschenhand gemacht sind. Es ist eine Einladung, das Vertrauen auf Gott zu setzen, der über allem steht und uns mit wahrer Liebe und Macht begegnet.
Ps 115:6: Ohren haben sie und hören nicht, eine Nase haben sie und riechen nicht.
Ps 115:7: Hände haben sie und greifen nicht, Füße haben sie und gehen nicht; mit ihrer Kehle geben sie keinen Laut.
Ps 115:8: Ihnen gleich werden die, welche sie machen, alle, die auf sie vertrauen.
Worte von Papst Franziskus
Der Psalmist stellt uns, auch auf etwas ironische Weise, die absolut oberflächliche Wirklichkeit dieser Götzen vor Augen. Und wir müssen verstehen, dass es sich nicht nur um Bilder aus Metall oder anderem Material handelt, sondern auch um jene, die wir in unserem Geist herstellen, wenn wir begrenzten Wirklichkeiten vertrauen, die wir absolut setzen, oder wenn wir Gott auf unsere Entwürfe und auf unsere Vorstellungen von Göttlichkeit reduzieren: ein Gott, der uns ähnlich, verständlich, vorhersehbar ist, genau wie die Götzen, von denen im Psalm die Rede ist. Der Mensch, das Abbild Gottes, stellt sich einen Gott nach seinem eigenen Abbild her, und es ist auch noch ein schlecht gelungenes Abbild: Es hört nicht, es handelt nicht, und vor allem kann es nicht sprechen. Aber wir sind zufriedener damit, zu den Götzen zu gehen, als zum Herrn zu gehen …
Ps 115,9-11: Aufruf an Israel, auf Gott zu vertrauen
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Ps 115,9: Israel, vertraue auf den Herrn! Er ist ihre Hilfe und ihr Schild.
Hilfe und Schild
Der ist ihre Hilfe und Schild. Er ist der Freund der Seinen im Tun und Leiden, gewährt ihnen Beistand in der Arbeit und Schutz in Gefahr. Wir vertrauen dem Herrn, weil er alles wirkt nach dem Rat seines Willens, weil er allmächtig und weil er gnädig ist. Er steht uns Hilflosen bei und gibt uns Kraftlosen Kraft. Mit seiner ganzen Macht ist er für uns. Er schützt uns vor jedem Feind und vor allem Übel. Als unser Helfer befähigt er uns, als unser Schild bewahrt er uns. Wenn wir ihn haben, fehlt uns nichts.
Ps 115:10: Haus Aaron, vertraut auf den Herrn! Er ist ihre Hilfe und ihr Schild.
Ps 115,11: Die ihr den Herrn fürchtet, vertraut auf den Herrn! Er ist ihre Hilfe und ihr Schild.
Er ist ihre Hilfe und ihr Schild
Dieser Vers ermutigt uns, Gott zu vertrauen, besonders wenn wir ihn fürchten und ehren. Er ist nicht nur unsere Hilfe in schwierigen Zeiten, sondern auch unser Schutzschild. Wenn wir uns vor Gott demütigen und ihn respektieren, verspricht uns dieser Vers, dass er uns beisteht und uns schützt. Er lädt uns ein, unsere Ängste und Sorgen auf ihn zu legen, denn er ist treu und wird uns stärken und bewahren. Es ist eine Einladung, inmitten unserer Furcht Vertrauen in Gottes Fürsorge zu setzen.
Ps 115,12-15: Die Zusage des Segens
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Ps 115,12: Der Herr wolle an uns gedenken; er wolle segnen! Er segne das Haus Israel, er segne das Haus Aaron!
Gott denkt an uns
Er denkt an uns. Wer lotet die Tiefen der Gnade aus, die in diesem kurzen Satz aufleuchtet. Er dachte schon an uns, bevor wir geboren wurden. Er wird uns segnen. Das ist im Herzen Gottes. Was kann uns nun noch fehlen, wenn uns der segnet, der war, ehe Himmel und Erde waren, und der noch sein wird, wenn Himmel und Erde nicht mehr sind? Wenn kein Himmel mehr Regen gibt und wenn keine Felder mehr tragen, dann ist Gott den Seinen noch immer die Quelle des Lebens und der Geber aller guten Gaben. Darum ist der von Gott selbst Gesegnete ewig und unendlich reich gesegnet.
Ps 115:13: Er segne, die den Herrm fürchten, die Kleinen samt den Großen!
Ps 115:14: Der Herr mehre euch, euch und eure Kinder!
Ps 115,15: Gesegnet seid ihr von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
Gesegnet seid ihr von dem Herrn
Dieser Vers erinnert uns daran, dass Gottes Segen über uns liegt, weil er der Schöpfer des Universums ist. Sein Segen ist ein Geschenk an uns, eine Manifestation seiner Liebe und Fürsorge. Wir werden eingeladen, uns über diesen Segen zu freuen und dankbar zu sein. Der Psalm ermutigt uns, unsere Verbindung zu Gott zu erkennen und anzuerkennen, dass all das Gute, das wir erleben, ein Geschenk von ihm ist. Es erinnert uns daran, dass unsere Segnungen aus einer höheren Quelle stammen und wir sie in Demut und Dankbarkeit empfangen sollen.
Ps 115,16-18: Das nie endende Lob
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 115,16-18
Ps 115,16: Der Himmel ist der Himmel des Herrn. Aber die Erde hat er den Menschenkindern gegeben.
Die Erde hat er uns gegeben
Unsere Sache ist es nicht, den himmlischen Herrn infrage zu stellen, sondern unsere Pflicht als Menschen auf der Erde zu erfüllen. Er hat uns in seinem Wort gelehrt, wie wir auf ihr leben sollen. Die Erde nun ist das Werk seiner Hände. Unsere Bewunderung für seine Werke, für seine Schönheit, für alle seine Seiten wird mit solcher Kraft aus unserem Inneren aufsteigen, dass nichts unser Lob aufhalten kann. Mit glühenden Herzen und Lippen werden wir rufen. Unsere Bewunderung wird kein Maß kennen. Er ist ja unser Leben.
Ps 115,17: Die Toten rühmen den Herrn nicht, keiner, der zum Schweigen hinabfährt.
Ps 115,18: Wir aber wollen den Herrn preisen von nun an bis in Ewigkeit. Hallelujah!
Wir wollen den Herrn preisen
Selbst wenn er für eine Weile kein Wunder tut und wir kein besonderes Eingreifen seiner Allmacht wahrnehmen, wollen wir doch kraft dessen, was er in vergangenen Zeiten getan hat, seinen Namen loben, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht. Auch unsere Trübsal und Niedergeschlagenheit der Seele soll uns nicht veranlassen, unsere Lobgesänge auszusetzen. Noch sollen Alter und zunehmende Schwäche und Gebrechlichkeit das himmlische Feuer in uns dämpfen. Sogar der Tod soll uns nicht dazu bringen, von dem köstlichen Werk abzulassen. Das Leben aber, das in uns ist, drängt uns dazu.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Ps 115
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Psalm Ps 115