Sprüche Spr 19. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch der Sprüche Spr 19. Kap.
Inhaltsverzeichnis
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In Kapitel 19 des Buches der Sprüche wird die Bedeutung von Weisheit, Gerechtigkeit und Wohlverhalten betont. Es verdeutlicht, dass der Weg des Verständnisses und der Tugend zu einem erfüllten Leben führt. Es warnt vor Täuschung, Faulheit und Stolz und betont die Bedeutung von Fleiß, Geduld und Gehorsam. Das Kapitel zeigt, dass die Weisheit Gottes und die Beachtung seiner Gebote der Schlüssel zu einem erfolgreichen und rechtschaffenen Leben sind.
Spr 19,1-29: Hilf den Armen
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Sprüche Spr 19,1-29
Spr 19,1: Lieber arm und ehrlich als verlogen und dumm!
Lieber arm und ehrlich
Die Sprüche 19,1 lehren uns, dass es besser ist, arm, aber aufrichtig zu sein, als durch unehrliche Wege Reichtum anzuhäufen. Diese Weisheit erinnert uns daran, dass der Charakter und die Integrität eines Menschen von unschätzbarem Wert sind. Es betont die Wichtigkeit, in Einklang mit moralischen Prinzipien zu leben, selbst wenn die materiellen Ressourcen begrenzt sind. Ein bescheidener Lebensstil, begleitet von Ehrlichkeit, führt zu innerem Reichtum und Respekt. Diese Bibelstelle ermutigt dazu, den Wert von Integrität über materiellen Besitz zu stellen und verdeutlicht, dass wahre Werte in der Aufrichtigkeit des Herzens liegen.
Spr 19,2: Wer zu schnell läuft, geht leicht fehl.
Spr 19,2: Wer eilt läuft Gefahr anzustoßen.
Spr 19,2: Wer schnell ist mit Füßen, der tut sich Schaden.
Gegen die Hektik und für die Langsamkeit
Hektik entspringt meistens einer inneren Haltung. Man setzt sich selbst unter Druck, alles möglichst schnell zu erledigen. Hinter diesem Druck steckt die Angst, ich könnte vor den Vorgesetzten nicht gut genug dastehen. Manchmal muss man auch hektisch sein, um zu beweisen, dass man viel tut. Andere wollen mit ihrer Hektik beweisen, dass sie wichtige Menschen sind, dass sie eine wichtige Aufgabe in der Firma haben. Diese Menschen verbreiten um sich herum nur Unruhe.
Sobald ich merke, dass ich hektisch werde, sollte ich mich selbst beruhigen: Ich arbeite jetzt. Eins nach dem anderen. Ich denke nicht schon an das Ende der Arbeit oder daran, wann ich fertig sein könnte. Ich lasse mich jetzt ein und gebe mich der Arbeit in aller Ruhe hin. Und ich vertraue, dass ich dann die Arbeit gut verrichte und auch rechtzeitig fertig werde. Anselm Grün
Es kommt nicht darauf an, in Hektik viel zu tun. Es kommt vielmehr darauf an, zur rechten Zeit am richtigen Ort das Richtige tun. Peter Hahne
Hektik ist das Glaubensbekenntnis des modernen Heidentums. Gott gönnt uns Pausen. Wir sollen nicht wesentlich mehr, sondern mehr Wesentliches tun.
Peter Hahne
Eile mit Weile
Die Arbeit ist ein wichtiger Teil unseres Lebens. Vor allem hier stehen wir in Gefahr in Eile zu geraten. Versuche stets ohne Unruhe und Hast deine Arbeit zu tun. Denn die Eile hindert uns daran, eine Sache gut zu machen. Nie ward gut getan, was mit Hast und Ungestüm verrichtet wurde. Wir arbeiten rasch genug, wenn wir gut arbeiten. Als Bild: Flüsse, die in der Ebene ruhig dahinfließen, tragen große Schiffe mit reicher Fracht. Ein Regen, der sanft auf das Feld niederrieselt, macht es fruchtbar. Reißende Ströme dagegen überschwemmen das Land und sind für den Schiffsverkehr ungeeignet, wie auch Platzregen und Wolkenbrüche Wiesen und Felder verwüsten.
Ein Bild
Eine Expedition war durch einen Dschungel unterwegs. Der Leiter der Gruppe wollte in einer bestimmten Zeit die Strecke bewältigen. Nach einigen Tagen des ständigen Marschierens streikten die Träger. Sie luden ihre Lasten ab und setzten sich nieder. Als sie aufgefordert wurden weiterzugehen, meinten sie: Wir bleiben hier, bis unsere Seelen nachgekommen sind.
Worte von Anselm Grün
Ich gehe bewusst langsam, wenn ich zur Toilette oder in ein anderes Büro gehe. In dem langsamen Gehen komme ich wieder zu mir selbst. Ich lasse mich nicht von außen treiben. Ich gehe selber meinen Weg. Das hilft mir, dann auch meine Arbeit als ich selbst zu verrichten und nicht ständig auf die anderen zu starren, die meine Arbeit beurteilen könnten. Durch das langsame Gehen verlangsamt sich mein Leben. Ich gelange dann zu mir selbst. Ich komme bei mir an. Im langsamen Gehen nehme ich wahr, was da in mir geschieht. Ich erkenne das Wesen meiner menschlichen Existenz, die darin besteht, dass ich immer auf dem Weg bin.
Ich kann nicht stehen bleiben. Ich muss immer weitergehen auf meinem inneren Weg. Und im Gehen kann ich mich „freigehen“ von vielen Sorgen, die ich mir mache. Im Gehen lasse ich die vielen Gedanken los, die mir durch den Kopf schwirren, die Sorgen, die ich mir um vieles mache. Ich bin einfach im Gehen. Ich genieße es, langsam zu gehen und im Gehen ganz bei mir zu sein. Ich gehe nicht, um an ein äußeres Ziel zu gelangen. Ich gehe vielmehr, um bei mir selbst anzukommen.
Verbanne die Hektik!
Hektik ist der Tod des Gebets. Hektik ist der Tod der Zwischenmenschlichkeit. Hektik ist der Tod der eigenen Seele. Warum? Weil Hektik und Liebe zusammen nicht geht. Hektik führt uns langfristig ins seelische Ungleichgewicht mit entsprechenden Symptomen: Reizbarkeit, Überempfindlichkeit, Gefühllosigkeit, Ruhelosigkeit u.v.m. Mit Jesus dagegen zu gehen, bedeutet, in langsamem, ruhigem Tempo zu gehen, aufmerksamer zu werden und so ins Leben zu finden. Worauf du deine Aufmerksamkeit richtest, entscheidet darüber, was für ein Mensch du wirst. Und Anbetung und Freude beginnen mit der Fähigkeit, die Aufmerksamkeit unseres Geistes auf den Gott zu richten, der immer mit uns im Jetzt ist. Unser bewusstes Wahrnehmen von Gott ist das Problem und es ist akut.
Schnelleritis
Stille kommt von stillen, beruhigen, zur Ruhe bringen. Wie häufig geraten wir aber in die Schnelleritis. Ich geh mal schnell. Ich mache mal schnell. Das sind häufige Sätze. Warum schnell? Warum nicht rechtzeitig, in aller Ruhe und langsam, den inneren Raum der Stille hütend? Gerade wenn du viel mit anderen Menschen zu tun hast, wenn viele etwas von dir wollen, wenn Du Dich in intensiven Gesprächen auf sie einläßt, brauchst du diesen inneren Raum der Stille, der dich davor beschützt, dass dich die Probleme der andern bestimmen und überfordern, daß dich der Schmutz, den du im Gespräch oft mitbekommst, innerlich selber beschmutzt. (nach Anselm Grün)
Worte von Franz von Sales
Wir arbeiten rasch genug, wenn wir gut arbeiten. Die Hummeln machen mehr Lärm und gebärden sich geschäftiger als die Bienen, aber sie erzeugen weder Wachs noch Honig. So arbeitet weder viel noch gut, wer sich überhastet. Die Fliegen sind eine Plage nicht wegen ihrer Stärke, sondern wegen ihrer Menge; deswegen verwirren uns große Aufgaben weniger als eine große Zahl kleiner Geschäfte. Nimm sie alle in Ruhe hin, wie sie kommen. Bemühe dich, sie der Reihe nach zu erledigen, eins nach dem anderen.
Wolltest du sie alle auf einmal ohne rechte Ordnung bewältigen, dann übernimmst du dich, ermüdest deinen Geist und wirst unter der Last erliegen, ohne etwas erreicht zu haben. Stütze dich in allen Arbeiten völlig auf die Vorsehung Gottes; nur sie gibt deinen Plänen das Gelingen. Trage ruhigen Gemütes deinen Teil dazu bei und sei überzeugt, wenn du dein ganzes Vertrauen auf Gott gesetzt hast, wirst du den besten Erfolg haben, mag er nun deinem menschlichen Ermessen gut oder schlecht erscheinen.
Mache es wie die kleinen Kinder
Mit der einen Hand halten sie sich am Vater fest, mit der anderen pflücken sie Erdbeeren und Brombeeren am Wegrain. So sammle und gebrauche auch du die irdischen Güter mit der einen Hand, mit der anderen halte dich an der Hand des himmlischen Vaters fest. Schau immer wieder zu ihm auf, ob ihm dein Tun und dein Wandel recht ist. Hüte dich vor allem, seine Hand loszulassen und dich seiner Obhut zu entziehen, in der Meinung, du könntest dann mehr zusammenraffen. Hält er dich nicht mehr, dann wirst du keinen Schritt tun, ohne hinzufallen. Franz von Sales
Entspanne die Zeit der Gegenwart
Entspanne die Gegenwart. Nicht viel in wenig Zeit machen. Lieber wenig in bewusst gelebter Zeit machen. Entschleunigung bedeutet, sich mehr Zeit für die einzelnen Dinge zu nehmen. Gehe langsamer. Sprich langsamer. Iss langsam. Was du auch tust, tu es langsam. Und spüre, wie deine Gelassenheit dabei von Tag zu Tag wächst. Die Ruhe im Tun fördert die Ruhe in deinem Geist. Du kannst nicht mehr als eine Sache gleichzeitig tun. Diese jedoch kannst du in Achtsamkeit tun, wo du ganz bei dir bist und ganz bei Gott, ohne Worte, einfach im Dasein für ihn, für mich und für den Nächsten.
Achtsamkeit beinhaltet, auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein: bewusst, im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu urteilen. Jon Kabat-Zinn
Spr 19,3: Manch einer ruiniert sich durch eigene Dummheit, ereifert sich dann aber über den Herrn!
Spr 19,4: Der Reiche ist immer von Freunden umgeben, aber der Arme verliert jeden Freund.
Spr 19,5: Wer als Zeuge einen Meineid schwört, kommt nicht ungeschoren davon – er wird die Strafe dafür erhalten.
Spr 19,6: Einflussreiche Leute werden von vielen umschmeichelt; und wer freigebig ist, hat alle möglichen Freunde.
Spr 19,7: Den Armen lassen seine Verwandten im Stich, und seine Bekannten halten sich erst recht von ihm fern. Er kann noch so viel bitten und betteln, es nützt ihm alles nichts.
Spr 19,8: Wer sich um Weisheit bemüht, tut sich selbst einen Gefallen; und wer Einsicht bewahrt, findet das Glück.
Wer sich um Weisheit bemüht
In Sprüche 19,8 wird betont, dass die Suche nach Weisheit eine lohnende Reise ist. Eine tiefe Erkenntnis und Verständnis für das Leben bringen nicht nur persönliche Entwicklung, sondern auch Glück hervor. Es ermutigt dazu, sich auf den Weg der Weisheit zu begeben, da dies den Weg zu einem erfüllten Leben ebnet. Weisheit ist nicht nur eine intellektuelle Errungenschaft, sondern auch ein Schlüssel zum inneren Frieden und zur Zufriedenheit. Der Vers erinnert daran, dass wahres Glück in der Weisheit verwurzelt ist, und ermutigt dazu, danach zu streben, um ein erfülltes und sinnvolles Leben zu führen.
Spr 19,9: Wer als Zeuge einen Meineid schwört, kommt nicht ungeschoren davon – er hat sein Leben verspielt.
Spr 19,10: Ein Leben im Überfluss passt nicht zu einem Menschen ohne Verstand; noch verkehrter ist es, wenn ein Sklave über Machthaber herrscht.
Spr 19,11: Einsicht macht einen Menschen langsam zum Zorn , und es ist ihm eine Ehre, Vergehungen zu übersehen.
Spr 19,11: Ein vernünftiger Mensch gerät nicht schnell in Zorn; es ehrt ihn, wenn er über Verfehlungen hinwegsehen kann.
Langsam zum Zorn
Wenn wir Zorn in uns fühlen, ist das noch keine Sünde, denn dafür können wir nichts. Wir bleiben Leidenschaften wie z.B. dem Zorn unterworfen, ob wir wollen oder nicht. Zorn wird dann zur Sünde, wenn er uns zu unbeherrschten Handlungen hinreißt, wenn wir unseren Gefühlen freien Lauf lassen. Aber wenn mein Verstand die Oberhand behält, wird er sich zur Langmut, zur Sanftmut und zur Barmherzigkeit hinwenden.
Wir haben uns gewissermaßen im Griff, ohne dabei jedoch unsere Gefühle zu verdrängen bzw. zu leugnen (ganz wichtig!) Dies ist nur möglich, wo es Gemeinschaft mit Gott gibt, der um unsere Not gerade auch im Umgang mit unseren Gefühlen weiß. Er gibt Kraft und Weisheit, das Richtige wohl überlegt zu tun und vor allem: Vergehungen zu übersehen.
Der Kluge hat sich selbst im Griff
Einsicht macht langmütig. Der Weise wird nicht von seinen Emotionen beherrscht, steht nicht in der Gefahr, unkontrolliert zurückzuschlagen und weiß um seine eigenen Fehler (Koh 7,22). Geduld schafft Raum fürs Ertragen. Wer nicht gleich zornig in die Luft geht, der kann nachdenken und Sünde vergeben. Es ist ein zutiefst ehrenhafter Charakterzug, wenn man auf Angriffe zurückhaltend und deeskalierend reagieren kann. Jürgen Fischer
Spr 19,12: Der Zorn eines Königs ist so furchterregend wie das Brüllen eines Löwen, aber seine Anerkennung erfrischt wie der Morgentau.
Spr 19,13: Ein nichtsnutziger Sohn bringt seinen Vater ins Unglück; und eine nörgelnde Frau ist so unerträglich wie ein undichtes Dach, durch das es ständig tropft.
Spr 19,14: Haus und Besitz erbt man von den Eltern; aber eine vernünftige Frau ist ein Geschenk des Herrn.
Spr 19,15: Ein Faulpelz liebt seinen Schlaf – und erntet Hunger dafür.
Ein Faulpelz liebt seinen Schlaf
Diese Weisheit erinnert uns daran, dass Trägheit und Gleichgültigkeit uns in einen geistigen Schlummer versetzen können, der uns von wichtigen Dingen abhält. Der Vergleich mit dem Hunger verdeutlicht die Konsequenzen – ein Mangel an Erfüllung und Wachstum. Diese Verse ermutigen uns, proaktiv zu sein, unser Potenzial zu nutzen und nicht nachlässig zu sein. Indem wir uns gegen die Trägheit wehren, können wir ein erfülltes und produktives Leben führen, das den Segen der Ausdauer und Hingabe erntet.
Spr 19,16: Wer das Gebot bewahrt, der bewahrt seine Seele, wer aber auf seine Wege nicht achtet, der muss sterben.
Jesus ist unser Polarstern
Fragen wir nach dem Weg, dann sagt der eine: Da, links! der andere: Da, rechts! Und meistens sagt man uns das Falsche. Ihr aber braucht nichts zu tun, als euch tragen zu lassen. Ihr gleicht Reisenden auf dem Meer. Das Schiff trägt sie, sie ruhen aus und kommen doch vorwärts. Nicht einmal um den rechten Weg brauchen sie sich zu kümmern. Das ist Sache des Steuermanns, der immer den Polarstern vor sich sieht und so weiß, dass er die rechte Richtung hat, weshalb er den Fahrgästen zurufen kann: Nur Mut! Ihr seid auf dem rechten Weg. Folgt furchtlos diesem Polarstern, meine lieben Töchter, es ist der Herr. Franz von Sales
Spr 19,17: Wer den Armen etwas gibt, leiht es dem Herrn, und der Herr wird es reich belohnen.
Gott steht auf der Seite der Armen
Wer sich um die Notleidenden kümmert und sich ihrer erbarmt, der leiht Gott. Der Herr wird zum Schuldner dessen, der um die besorgt ist, die nichts haben. Gott selbst wird dafür sorgen, dass die Wohltat des Spenders vergolten wird. Was der Arme selbst nicht kann, tut der Herr. Jürgen Fischer
Wer sind die Armen in deiner Umgebung? Welche Möglichkeiten gibt es, notleidende Menschen zu unterstützen? Was brauchen Menschen viel-leicht mehr als Geld?
Spr 19,18: Erzieh deine Kinder mit Strenge, denn so kannst du Hoffnung für sie haben; lass sie nicht in ihr Verderben laufen!
Erzieh deine Kinder mit Strenge
Die Betonung liegt auf liebevoller Disziplin, um die besten Chancen für eine positive Entwicklung zu gewährleisten. Es erinnert daran, dass elterliche Anleitung eine entscheidende Rolle bei der Formung des Charakters spielt. Durch diese strenge, aber liebevolle Erziehung legt man das Fundament für ein sinnvolles und verantwortungsbewusstes Leben.
Spr 19,19: Wer jähzornig ist, muss seine Strafe dafür zahlen. Wenn du sie ihm erlässt, machst du alles nur noch schlimmer!
Warnung vor Jähzorn
Wenn wir uns von Wut leiten lassen, riskieren wir nicht nur zwischenmenschliche Beziehungen, sondern schaden auch unserem eigenen Wohlbefinden. Es ermutigt dazu, die Kontrolle über unsere Emotionen zu behalten und durch Mitgefühl und Geduld zu ersetzen. Das Versprechen liegt in der Friedfertigkeit, die aus einem gelassenen Herzen erwächst. So können wir Beziehungen stärken und inneren Frieden finden, indem wir dem Pfad der Sanftmut folgen.
Spr 19,20: Höre auf guten Rat und nimm Ermahnung an, damit du am Ende ein weiser Mensch wirst!
Höre auf Rat
Auf Gott hören, mich von ihm leiten und unterweisen lassen, etwas vorschreiben lassen. Klingt im ersten Moment eher einengend, freiheitsberaubend, negativ. Bei näherem Betrachten und Nachsinnen über diesen Vers zeigt Gott jedoch seine Güte und Fürsorge für mich. Warum soll ich auf Gott hören? Damit es mir gut geht. Er hat mich erschaffen und kennt mich am besten, er hat den besten Plan für mein Leben, er führt mich auf einen guten Weg.
Er ist der gute Vater, der gute Hirte. Ohne Gott meine Pläne zu schmieden hat mich schon öfter zu Fall gebracht. Gott verschließt mir Türen, um mir etwas zu zeigen oder mich auf einen besseren Weg zu führen. Oder er öffnet Türen, wo ich selbst nicht daran geglaubt habe, dass ich sie öffnen könnte. So kann Gott zu mir reden in meine täglichen Umständen. Ulrike Puintner
Wie kann ich auf Gott hören, seine Stimme erkennen?
Folgende Dinge helfen mir dabei: Ich kann in seinem Wort, der Bibel lesen. Sein Wort ist Wahrheit und offenbart mir seinen Willen für mein Leben. Seine Führung wird nie dem Wort Gottes widersprechen und somit kann ich erkennen ob ich nach meinem oder seinen Willen lebe. Ich gehe in die „stille Zeit“, das heisst ich nehme mir einmal am Tag bewusst Zeit für Gott, lese die Bibel, gehe ins Gebet und rede mit Gott. In dieser Zeit werde ich auch still und versuche zu hören ob Gott mir etwas sagen will.
Ich höre mir Lobpreislieder an und komme so in die Gegenwart Gottes. Auch Fasten kann mir helfen Gottes Stimme wieder deutlicher zu hören. Bibelgemäßes Fasten vertieft meine Beziehung zu Gott. Dem Körper wird Nahrung entzogen, damit ich Gott näher komme. Wenn ich an Stärke abnehme, nimmt der Geist an Stärke zu. Ich werde gestärkt und erneuert. Ich höre mir Predigten an. Ich tausche mich mit meinen Glaubensgeschwistern aus.
Spr 19,21: Der Mensch macht viele Pläne, aber es geschieht, was der Herr will.
Es kommt wie es kommt
Wir machen uns viele Gedanken, planen, versuchen zu lenken. Das ist zu einem gewissen Grad gut, wir sollen ja nicht planlos leben. Trotzdem merken wir doch häufig, dass wir vieles im Endeffekt nicht in der Hand haben und es auf einmal ganz anders kommt, wie wir gedacht haben. Nachfolge nun geht also nicht ohne Loslassen unserer eigenen Pläne. Ballast muss abgeworfen werden. Nur so können wir durch die Tür Jesus. Zu viel Gepäck, Pläne und eigene Gedanken und wir passen nicht durch. Das Gepäck ablegen können wir, wenn wir uns ganz und gar Gott überlassen.
Überlasse alles vertrauensvoll der göttlichen Vorsehung und bleibe in seinem göttlichen Frieden. Franz von Sales
Spr 19,22: Wer gütig ist, wird von allen geschätzt; man ist besser arm als ein Betrüger.
Spr 19,23: Wer den Herrn achtet und ehrt, dem steht das Leben offen. Er kann ruhig schlafen, denn Angst vor Unglück kennt er nicht.
Gottesfurcht bringt Leben
Wer Gott fürchtet, der findet das wahre Leben. Dabei legt dieser Spruch den Schwerpunkt auf die Sicherheit, die Gott mir gibt. Ich muss mich nachts nicht fürchten. Ich darf selbst inmitten von Gefahren wissen, dass Gott da ist und mein Leben in seiner Hand liegt.
Wer den Herrn achtet und ehrt
Achten und ehren wir Gott in unserem Handeln, so werden wir auf rechte Pfade geführt. Diese Ehrfurcht gegenüber Gott schenkt nicht nur spirituelle Erfüllung, sondern lenkt auch unsere Entscheidungen im täglichen Leben. Es ist eine Erinnerung daran, dass unser Verhalten und unsere Haltung gegenüber Gott unser Schicksal formen. Durch die Achtsamkeit und Ehrung Gottes erkennen wir die Tiefe seiner Liebe und Weisheit, was uns zu einem erfüllten Leben im Einklang mit seinen Prinzipien führt. Letztlich ruht unser Vertrauen auf Gottes Führung, die uns in Wohlstand und Glückseligkeit führt.
Spr 19,24: Ein fauler Mensch streckt seine Hand nach dem Essen aus, aber er kriegt sie nicht zum Mund zurück!
Spr 19,25: Wenn ein Lästermaul bestraft wird, werden wenigstens Unerfahrene etwas davon lernen; wenn man aber den Vernünftigen zurechtweist, lernt er selbst daraus.
Spr 19,26: Wer seine Eltern schlecht behandelt und fortjagt, ist ein Schandfleck für die ganze Familie.
Wer seine Eltern schlecht behandelt
Sprüche 19,26 warnt vor einem bösen Sohn, der seinem Vater Schande bringt und seiner Mutter Kummer bereitet. Die tiefe Bedeutung liegt darin, dass respektloses Verhalten gegenüber den Eltern nicht nur moralisch falsch ist, sondern auch schädliche Konsequenzen für die Familie hat. Die Auslegung betont die Notwendigkeit von Achtung und Liebe in der Familie, um eine harmonische Beziehung zu gewährleisten. Es erinnert daran, dass die Eltern-Kind-Beziehung auf gegenseitigem Respekt basieren sollte, um Stabilität und Frieden im Familienleben zu fördern. Dieser Vers unterstreicht die Bedeutung von Werten wie Ehrerbietung und Mitgefühl in der familiären Dynamik.
Spr 19,27: Mein Sohn, wenn du jede Ermahnung sowieso in den Wind schlägst, dann hör doch gar nicht erst darauf!
Spr 19,28: Ein betrügerischer Zeuge verhöhnt jedes Recht; ein Übeltäter bekommt vom Bösen nie genug.
Spr 19,29: Wer sich über alles mit Spott hinwegsetzt, wird seine gerechte Strafe bekommen; und auf den Rücken des dummen Schwätzers gehört der Stock!
Warnung vor Spott
Diese Verse erinnern uns daran, dass Respekt und Mitgefühl grundlegend sind, um harmonisch miteinander zu leben. Spott kann tiefe Wunden hinterlassen, und die Bibel mahnt uns, vorsichtig mit unseren Worten und Handlungen umzugehen. Es ist eine Aufforderung zur Achtsamkeit, um eine liebevolle und respektvolle Gemeinschaft zu fördern, die auf gegenseitigem Verständnis basiert.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Spr 19. Kap.
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch der Sprüche Spr 19. Kap.