Sprüche Spr 3. Kap.: Andacht, Auslegung, Predigt und Kommentar zur Bibel
Inhaltsverzeichnis
Andacht, Auslegung, Predigt und Kommentar zur Bibel zu Sprüche Spr 3. Kap.
Andacht zu Sprüche Spr 3. Kap.
Das Buch der Sprüche Kapitel 3 betont die Bedeutung von Weisheit, Treue und Gottesfurcht. Es ermutigt dazu, Vertrauen in den Herrn zu haben, sich von eigener Weisheit zu leiten und anderen Gutes zu tun. Es verspricht Segen, Schutz und Erfolg für diejenigen, die auf Gottes Wege wandeln. Es ermahnt zur Vermeidung von Neid und Stolz und ermutigt zur Demut und zum Gehorsam gegenüber Gott. Es betont auch die Belohnungen der Weisheit und das Erbe der Gerechten.
Spr 3,1-12: Vertraue und ehre Gott
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Spr 3,1-12
Spr 3,1: Mein Sohn, vergiss nie, was ich dir beigebracht habe! Nimm dir meine Ratschläge zu Herzen und bewahre sie!
Gottes Gebote im Herzen
Die Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes. Gottes Gebote im Herzen zu bewahren, bedeutet, dass die Liebe der Maßstab all meines Handelns ist und mich führt.
Das Gebot der Liebe binden wir uns um den Hals, d.h. die Liebe ist immer nah und wirkt und handelt in all unseren Facetten des Alltags. Sie bestimmt unser Denken, unser Leben und unser Handeln. Würde sie dies nicht tun, wäre sie nur eine leere, lieb gemeinte Wortfloskel.
Gottes Lehre sollen wir nicht vergessen, d.h. die Liebe kommt immer und zuerst von ihm. Zuerst Geliebte, dann Liebende sind wir.
Darum beten wir: Gott, unser Vater, steh deinen Dienern bei und erweise allen, die zu dir rufen, Tag für Tag deine Liebe.
In unserer neuen Beziehung zu Gott als Seine Kinder stehen wir unter dem Gesetz der Liebe. Robert Cleaver Chapman
Frage: Wo erfahre ich in meinem Leben die Liebe Gottes so, dass sie mein Denken und Handeln durchdringt?
Vergiss nicht und bewahre
Die Imperative vergiss nicht und bewahre unterstreichen die Notwendigkeit, das Gehörte zu verstehen und zu einem Bestandteil des eigenen Lebens zu machen.
Letztlich geht es darum, dass jeder Christ in seinem Leben eine Kultur des permanenten Nachdenkens über die Bibel schafft und bewahrt.
Jürgen Fischer
Frage: Wie kannst du in deinem Alltag Räume schaffen, in denen Gottes Wort lebendig in dir wirken darf?
Parallelstellen zum Vers Spr 3,1: 1,8; 4,10.20–22; 6,21; 7,1; Dtn 4,2.9.23; 6,6; Ps 119,11; 2Tim 3,14
Spr 3,2: Dann wird es dir gut gehen, ein langes und erfülltes Leben liegt vor dir.
Dann wird es dir gut gehen
Diese Worte betonen die Bedeutung der Weisheit, die zu einem erfüllten und harmonischen Leben führt. Hier wird eine Verheißung gegeben, dass diejenigen, die auf Gottes Weisheit vertrauen, mit langem Leben, Wohlstand und innerem Frieden gesegnet werden.
Es ist eine Aufforderung, die Lehren Gottes im täglichen Leben zu befolgen, um die positiven Früchte dieser Weisheit zu ernten. Es ermutigt dazu, einen Weg der Tugendhaftigkeit und des Glaubens zu wählen, um die reichen Belohnungen zu erfahren, die aus einem Leben in Übereinstimmung mit Gottes Wort resultieren.
Frage: Wie spürst du in deinem eigenen Leben die Kraft der göttlichen Weisheit, die dich auf deinem Weg begleitet?
Parallelstellen zum Vers Spr 3,2: 3,16.18; 4,10; 9,11; 10,27; Lev 18,5; Dtn 5,33; 6,2; 11,21; Eph 6,3; Fried. 3,17; Ps 119,165
Spr 3,3: An Güte und Treue soll es dir niemals fehlen. Trage sie wie eine Kette um deinen Hals, ja, schreibe sie dir tief in dein Herz!
Güte und Treue
Güte meint Liebe, Wohlwollen, Freundlichkeit, Mitgefühl und Gnade, die wir anderen Menschen zeigen, und Treue könnte man auch mit Festigkeit, Zuverlässigkeit oder Integrität übersetzen.
Zusammengenommen beschreiben die beiden Begriffe den Charakter eines Gerechten, der aus einer stabilen Gottesbeziehung heraus für die Nöte der Menschen um ihn herum lebt.
Jürgen Fischer
Frage: Wie spiegelt sich Güte und Treue in deinem Leben wider, und wie stärkt deine eigene spirituelle Verbindung deine Haltung gegenüber anderen?
Parallelstellen zum Vers Spr 3,3: 1,9; 6,21; 7,3; Dtn 6,8; 11,18; Jer 31,33; 2Kor 3,3; Güte 14,22; 16,6; Ps 25,10
Spr 3,4: So wirst du Freundschaft und Ansehen bei Gott und Menschen finden.
Parallelstellen zum Vers Spr 3,4: 8,35; Lk 2,52; Gen 39,4; 1Sam 2,26; Ps 111,10; Dan 1,9; Röm 14,18
Spr 3,5: Verlass dich nicht auf deinen eigenen Verstand, sondern vertraue voll und ganz dem Herrn!
Vertraue auf den Herrn
Das Wort Vertrauen bedeutet fest werden. Diese Festigkeit entsteht und wächst, indem du täglich neu das Vertrauen wagst, mögen deine Umstände und Lebenssituationen auch mal düster sein.
Verliere trotzdem nicht das Vertrauen, sondern nehme im Gegenteil mit aller Kraft den Weg wieder auf. Christus geht dir voran und begleitet dich. Vertraue auf seine immerwährende Gegenwart.
Das ist Glauben. Das ist Gebet als vertrauende Bitte des Kindes zum Herzen seines Herrn.
Bonhoeffer: Das Gebet ist niemals demonstrativ, weder vor Gott, noch vor uns selbst, noch vor anderen, sondern schlicht das vertrauende Hineinwerfen meiner Selbst in seine Güte, das Loslassen meiner Selbst, um mich in ihm neu zu finden.
Frage: Wie kannst du in herausfordernden Momenten dein Vertrauen ganz bewusst stärken und dich von der Gegenwart Christi tragen lassen?
Andacht von Jürgen Fischer
Der Weise hat es gelernt, Gott ganz zu vertrauen. Mit seinem ganzen Herzen, das heißt mit seiner gesamten Intellektualität, seinem Wollen und seiner Entscheidungskraft, rechnet er mit Gott.
Er hängt sich an Gottes Zusagen, lässt sich vor Sünde warnen und wird von den Geboten inspiriert.
Und während er auf Gott vertraut, bewahrt er zugleich eine gesunde Skepsis gegenüber dem eigenen Denken.
Frage: Wie kannst du in deinem Leben ein Gleichgewicht zwischen tiefem Vertrauen und gesunder Selbstreflexion finden?
Sich nicht auf den eigenen Verstand stützen
Wenn Salomo schreibt, stütze dich nicht auf deinen Verstand, dann rät er nicht zur Gedankenlosigkeit. Es geht ihm nicht um blinden Kadavergehorsam! Ganz im Gegenteil!
Der Gläubige ist ein Denker und sinnt über das Gesetz nach (Psalm 1,2). Nur ist er sich der Grenzen seines Verstandes wohl bewusst. Weit davon entfernt, allwissend zu sein, ist jeder Mensch auf göttliche Offenbarung angewiesen.
Frage: Wie offen bin ich dafür, über meinen eigenen Verstand hinaus Führung und Weisheit anzunehmen?
Dem Herrn vertrauen
Jesus kümmert sich um mich. Ich will ihm jederzeit vertrauen – in allen Dingen und von ganzem Herzen.
Auch wenn ich müde bin und alles schiefläuft, kann ich diese vier Worte sprechen: „Jesus, ich vertraue dir.“ Wenn ich das tue, lege ich alles in seine Hände und finde Schutz in den Armen des Ewigen.
Noch bevor ich am Morgen aufstehe, hat er die Geschehnisse meines Tages bereits geordnet. Jeder Tag bietet mir die Möglichkeit, mehr über seinen Willen zu lernen und meine Beziehung zu ihm zu vertiefen.
Zeichen seiner Gegenwart leuchten selbst in den dunkelsten Momenten, wenn ich nur bereit bin, sie zu erkennen. Ich will ihn suchen wie einen verborgenen Schatz – und er hat mir versprochen, dass ich ihn finden werde.
Frage: Wie kann ich in meinem Alltag bewusster wahrnehmen, dass Jesus mich begleitet und führt?
Sich vom Herrn führen lassen
Lass dich von Jesus durch diesen Tag führen. Die Herausforderungen, vor denen du stehst, sind oft zu groß, um sie allein zu bewältigen.
Inmitten der Ereignisse, die auf dich einströmen, spürst du deine eigene Begrenztheit und Hilflosigkeit. Diese Erkenntnis stellt dich vor eine Entscheidung: Entweder du versuchst, alles aus eigener Kraft zu bewältigen, oder du gehst demütig den Weg mit Jesus und vertraust auf seine Führung.
Immer wieder stehst du vor dieser Wahl, doch besonders in schwierigen Zeiten wird dir bewusst, wie notwendig diese Entscheidung ist.
Nimm es als Grund zur Freude, wenn dein Glaube auf die Probe gestellt wird, denn solche Prüfungen sind Gelegenheiten, dein Vertrauen in Jesus zu vertiefen und dich ganz auf ihn zu verlassen.
Frage: Wie kannst du heute deine Begrenztheit annehmen und dich ganz der Führung Jesu anvertrauen?
Parallelstellen zum Vers Spr 3,5: Vertraue 22,19; Ps 37,3.5; 32,8–10; 62,9; 146,3–5; Jes 26,3; Verständ. 3,7; 28,26; Jer 9,22; 10,23; Röm 12,16
Spr 3,6: Such ihn zu erkennen bei dem, was du tust, dann räumt er dir die Hürden aus dem Weg!
Spr 3,6: Denke bei jedem Schritt an ihn; er zeigt dir den richtigen Weg.
Spr 3,6: Erkenne Ihn auf allen deinen Wegen, so wird Er deine Pfade ebnen.
Erkenne ihn
Dieser Vers ist ein Gebot: Erkenne ihn! Gott hat uns unser Leben nicht gegeben, damit wir uns über die guten Tage freuen und an den bösen möglichst früh schlafen gehen. Jeder Moment unseres Lebens ist eine Chance, Gott näher zu kommen. Jürgen Fischer
Man kann Gott auf allen Wegen erkennen!
Das ist eine absolut unglaubliche Aussage! Mein Leben mit seinen Höhen und Tiefen ist ein Mittel, um Gott zu erfassen. Es spielt keine Rolle, ob Gott mich im Bild des Hirten aus Psalm 23 von grüner Aue zu grüner Aue führt oder durchs „Tal des Todesschattens“.
Auf allen Wegen kann ich etwas über seinen Charakter lernen. Und genau das ist unser Lebenszweck: Gotteserkenntnis!
Die Essenz „ewigen Lebens“ besteht darin, Gott immer besser kennen zu lernen (Joh 17,3).
Jürgen Fischer
Frage: Wie offen bin ich dafür, in den unterschiedlichen Erfahrungen meines Lebens Gottes Gegenwart und seinen Charakter zu entdecken?
Bei jedem Schritt an ihn denken
Der vorauseilende Geist ist eine wiederkehrende Schwäche von mir. Da bin ich überall und nirgends, nur nicht im Jetzt, und so denke ich auch nicht an ihn, während ich durch den Tag schreite. Sorgen, Gedankengrübelei fesseln meinen Geist an die Zukunft, und das Ergebnis ist Angst.
Und dann schreie ich innerlich Stop! Sicherlich erwartet mich heute nicht nur Freude. Aber Geborgenheit ist gewiss. Mag sein, dass ich Augenblicke der Angst und Verwirrung erlebe, aber ich kann lernen, auch inmitten von Widrigkeiten zu vertrauen. Ich kann mich der Kraft, die größer ist als ich selbst, anvertrauen.
Dem Jetzt und den Menschen im Hier und Jetzt Aufmerksamkeit zu schenken, ist die einzig richtige Antwort auf das Leben. Ich will die Abenteuer schätzen lernen, die die Gegenwart in sich birgt. Ich will die Augenblicke des heutigen Tages auskosten und das Ergebnis Gott anvertrauen.
Frage: Wie kannst du heute im bewussten Verweilen des Augenblicks deine innere Geborgenheit stärken und deinem Geist Raum zum Vertrauen geben?
Gott im Leben erkennen
Viele Menschen glauben nicht an die göttliche Vorsehung, weil sie nie wirklich eine Begegnung mit ihr erlebt haben. Doch oft liegt es daran, dass sie nie den Mut aufbringen, den Sprung ins Unbekannte zu wagen – jenen Schritt des Glaubens.
Sie geben der Vorsehung nie die Chance, aktiv einzugreifen. Stattdessen versuchen sie, alles zu berechnen, für jede Situation vorzusorgen und alle Schwierigkeiten allein zu meistern. Dabei vertrauen sie nur auf sich selbst und nicht auf Gott.
Ähnlich wie ein Mensch, der mit einem Fallschirm springen soll: Solange er sich nicht ins Leere stürzt, kann er nicht spüren, ob die Gurte des Fallschirms ihn tatsächlich tragen. Denn erst wenn er den Mut zum Sprung aufbringt, bekommt er die Möglichkeit, sich gehalten zu fühlen.
Frage: Wann hast du zuletzt einen mutigen Schritt ins Unbekannte gewagt und dich dabei von einer höheren Kraft getragen gefühlt?
Parallelstellen zum Vers Spr 3,6: 16,3; 1Chr 28,9; Phil 4,6; Kol 3,17.23; Jak 1,5; ebnen 3,6; Ps 25,8–10; 32,8; Jes 26,7; 30,21; 48,17
Spr 3,7: Halte dich nicht selbst für klug; begegne dem Herrn mit Ehrfurcht und meide das Böse!
Halte dich nicht selbst für klug
Dieser Vers erinnert uns daran, dass Demut ein wertvolles Gut ist. Wenn wir uns selbst überschätzen und meinen, alles im Griff zu haben, könnten wir den Weg der Weisheit verlassen.
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass unsere Erkenntnis begrenzt ist und wir ständig lernen können. Statt sich von Stolz leiten zu lassen, sollten wir in Demut vor Gott und unseren Mitmenschen stehen.
Das öffnet die Tür zur echten Weisheit und einem erfüllten Leben, das nicht nur auf eigenem Wissen, sondern auch auf göttlicher Führung basiert.
Frage: Wie kannst du heute mehr Demut zulassen, um offener für göttliche Führung und tiefere Einsichten zu werden?
Parallelstellen zum Vers Spr 3,7: weise 26,12; Jes 5,21; Röm 12,16; fürchte 8,13; 14,16; 16,6; 28,26; Hi 1,1; 28,28; Ps 34,11–14; Pred 12,13
Spr 3,8: Das bringt Heilung für deinen Körper und belebt dich mit neuer Kraft.
Parallelstellen zum Vers Spr 3,8: 4,22; 16,24
Spr 3,9: Ehre den Herrn mit dem, was du hast; schenke ihm das Beste deiner Ernte.
Umgang mit Materiellen
Unsere Liebe, Vertrauen und Hingabe an Gott zeigt sich ganz besonders an unserem Umgang mit den uns anvertrauten, materiellen Dingen.
Es gilt mit dem „ungerechten Mammon“, dem „Geringsten“, „Anvertrauten“ und „Fremden“ (Lk 16,10-12) richtig umzugehen, weil niemand dem Prinzip entgeht, das Jesus so formuliert: Kein Hausknecht kann zwei Herren dienen. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon!“ (Lukas 16,13).
Jürgen Fischer
Frage: Wem gehört heute mein Herz mehr – Gott oder dem, was ich besitze?
Parallelstellen zum Vers Spr 3,9: Gen 28,22; Ex 22,29; 23,16.19; 34,26; Num 15,20; Dtn 26,2; Mal 3,8.9
Spr 3,10: Dann wird er deine Vorratskammern füllen und deine Weinfässer überfließen lassen.
Parallelstellen zum Vers Spr 3,10: 11,25; 19,17; 22,9; Lev 26,2–5; Dtn 14,29; 28,8; Joe 2,34; Hag 2,19; Mal 3,10.11
Spr 3,11: Mein Sohn, wenn der Herr dich zurechtweist, dann sei nicht entrüstet und sträube dich nicht.
Zurechtweisung durch den Herrn
Wie soll sich der Sohn verhalten, wenn er ungehorsam ist und Gottes Züchtigung erfährt?
Er soll sie annehmen.
Bei des Herrn Züchtigung kann es sich um Krankheit handeln, Misslingen oder um eine andere Form von Leid, die den Betroffenen dazu bringt, zu Gott umzukehren.
Wer Gottes zurechtbringendes Eingreifen in das eigene Leben verabscheut und verwirft, der verpasst auch Gottes Segen.
Jürgen Fischer
Frage: Wo könnte in deinem Leben Gottes Züchtigung ein liebevoller Ruf zur Umkehr und zu tieferer Gemeinschaft mit ihm sein?
Erziehender Gott
Wer mit Gott lebt muss damit rechnen ermahnt zu werden. Das geschieht nicht auf harte Weise sondern meist durch die sanfte Stimme des Heiligen Geistes, dadurch, dass der innere Frieden erschüttert ist, oder man merkt „dass etwas nicht stimmt.
Parallelstellen zum Vers Spr 3,11: Hi 5,17–19; Ps 94,12; 1Kor 11,32; Hebr 12,5.6
Spr 3,12: denn darin zeigt sich seine Liebe. Wie ein Vater seinen Sohn erzieht, den er liebt, so erzieht dich auch der Herr.
Der Herr erzieht uns
In Sprüche 3,12 wird darauf hingewiesen, dass der Herr diejenigen erzieht, die er liebt, ähnlich wie ein Vater seinen Sohn erzieht. Diese Erziehung ist eine liebevolle Lenkung, die zur Weisheit und zum rechten Weg führt.
Es betont die Bedeutung, Gottes Erziehung anzunehmen und nicht zu verachten. Der Vers ermutigt dazu, Gottes Korrektur nicht als Bestrafung, sondern als liebevolle Anleitung zu sehen, die uns zu einem besseren Leben führt.
Es lädt ein, diese Erziehung mit Demut und einem offenen Herzen zu empfangen, um spirituelles Wachstum und eine tiefere Beziehung zu Gott zu fördern.
Frage: Wo in meinem Leben darf ich Gottes liebevolle Führung neu annehmen und ihr vertrauen?
Andacht zu Sprüche 3,12
Manchmal fühlt sich das Leben wie eine Zurechtweisung an – unerwartete Wendungen, Herausforderungen oder Grenzen, die uns nicht gefallen.
Doch Sprüche 3,12 erinnert uns daran: Gottes Erziehung ist Ausdruck seiner Liebe.
So wie ein liebevoller Vater sein Kind korrigiert, weil er sein Bestes will, so handelt auch Gott mit uns. Seine Wege mögen uns nicht immer einleuchten, aber sie formen unser Herz, unseren Charakter, unser Vertrauen.
In der Erziehung steckt Nähe, Fürsorge und Hoffnung. Gott gibt uns nicht auf – selbst dann nicht, wenn wir stolpern. Seine Erziehung ist keine Strafe, sondern eine Einladung zum Wachsen.
Lasst uns darum mit offenem Herzen hinschauen: Wo will Gott mich gerade liebevoll verändern?
Frage: Wo in meinem Leben könnte Gottes liebevolle Erziehung gerade wirken, auch wenn ich sie vielleicht nicht sofort erkenne?
Parallelstellen zum Vers Spr 3,12: 13,24; Dtn 8,5; Hebr 12,5–11; Offb 3,19
Spr 3,13-20: Bedenke den Wert der Weisheit
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Spr 3,13-20
Spr 3,13: Glücklich ist der Mensch, der weise und urteilsfähig geworden ist!
Glücklich ist der Mensch
Diese Verse betonen die tiefe Bedeutung der Weisheit und klugen Entscheidungen im Leben.
Es geht darum, dass wahre Glückseligkeit in der Erkenntnis und Anwendung von Weisheit liegt.
Es ermutigt dazu, Weisheit zu suchen und zu schätzen, denn sie führt zu einem erfüllten Leben.
Diese Worte erinnern uns daran, dass materieller Reichtum allein nicht das wahre Glück bringt, sondern die Fähigkeit, kluge Entscheidungen zu treffen und mit Weisheit durch das Leben zu gehen.
Frage: Wo in deinem Leben bist du eingeladen, der Stimme der Weisheit zu lauschen und ihr mehr Raum zu geben?
Parallelstellen zum Vers Spr 3,13: 2,4; 4,5–9; 8,32.35; Ps 119,1–3; 128,1; Lk 11,28; Mt 13,44
Spr 3,14: Er hat mehr Gewinn davon als jemand, der Silber und Gold besitzt.
Parallelstellen zum Vers Spr 3,14: 8,10.19; 16,16; Hi 28,15–19
Spr 3,15: Selbst die kostbarsten Perlen verblassen gegenüber dem Wert der Einsicht, sie übertrifft alles, was man sich erträumt.
Sie übertrifft alles
In Sprüche 3,15 wird die Weisheit als kostbarer Schatz beschrieben, der mehr wert ist als kostbare Edelsteine.
Die Bedeutung liegt in der Anerkennung, dass die Erkenntnis und Anwendung von Weisheit im Leben einen unschätzbaren Wert hat. Es geht darum, die Priorität auf geistige Reichtümer zu setzen, die über materiellen Besitz hinausgehen.
Die Bibel ermutigt dazu, nach Weisheit zu suchen, sie zu schätzen und in Entscheidungen einzubeziehen. Diese Auslegung betont die Bedeutung eines weisen Lebenswegs und wie dieser zu innerem Reichtum führen kann, der durch Gottes Segen und Führung gefördert wird.
Frage: Wo in meinem Leben darf ich Gottes Weisheit neu suchen, um innerlich reicher zu werden?
Parallelstellen zum Vers Spr 3,15: 8,11; 20,15; Hi 28,12–20; Pred 7,11; Kostb. Ps 73,25; Spr 31,10; Mt 13,45.46
Spr 3,16: Denn in ihrer rechten Hand hält sie ein langes Leben bereit, und mit ihrer linken verleiht sie Reichtum und Ehre.
Parallelstellen zum Vers Spr 3,16: 3,2.18.35; 4,8–10; 8,18–21; 9,10.11; 10,27; 14,27; 22,4; Lev 18,5; Dtn 5,33; 6,2; 11,21; Ps 21,5; 34,12.13; 91,16; 92,15; Eph 6,3
Spr 3,17: Wer sich von der Weisheit führen lässt, der findet Glück und Frieden.
Parallelstellen zum Vers Spr 3,17: 2,10; 22,18; Ps 23,2.3; Mt 11,29; 1Joh 5,3; Friede 16,7; Ps 37,11; 119,165; Röm 5,1; Phil 4,9
Spr 3,18: Ja, die Weisheit gibt ein erfülltes Leben, und wer an ihr festhält, kann sich glücklich schätzen!
Spr 3:18: Sie ist ein Baum des Lebens denen, die sie ergreifen, und wer sie festhält, ist glücklich zu preisen.
Baum des Lebens
In Sprüche 3,18 wird die Weisheit mit einem Baum des Lebens verglichen. Die tiefe Symbolik dieses Verses betont, dass diejenigen, die Weisheit erlangen, ein erfülltes und fruchtbares Leben führen.
Der Baum repräsentiert Stabilität und Wachstum, während die Weisheit Quelle für Harmonie und Glück ist. Diese Metapher ermutigt dazu, Weisheit als essentiellen Bestandteil des Lebens zu betrachten, der nicht nur persönliche Entwicklung, sondern auch Beziehungen und Entscheidungen beeinflusst.
Durch das Streben nach Weisheit öffnen sich Türen zu einem erfüllten Leben, das Wohlstand und spirituelle Fülle mit sich bringt.
Frage: Wo in deinem Leben könntest du heute bewusst nach Weisheit suchen, um tieferes Wachstum und innere Fülle zu erfahren?
Parallelstellen zum Vers Spr 3,18: 11,30; 13,12; 15,4; Gen 3,22; Offb 2,7; selig 3,13; 8,32
Spr 3,19: Mit Hilfe der Weisheit wurden Himmel und Erde erschaffen, der Herr entwarf alles mit seinem Verstand.
Gottes Weisheit
Gottes Weisheit offenbart sich besonders klar in der Erschaffung von Erde und Himmel.
Wenn Gott mit seiner Weisheit so große Wunder tun konnte, was kann diese Weisheit im Leben derer tun und hervorbringen, die ihr das Ohr leihen (Sprüche 2,2)?
Können wir uns vorstellen, was seine Einsicht und Erkenntnis aus den Bruchstücken unseres Lebens erschaffen kann?
Am Beispiel der Schöpfung sehen wir das Zusammenspiel von Gewaltigkeit, Komplexität, Schönheit und Dauerhaftigkeit im Handeln Gottes.
Jürgen Fischer
Frage: Wo in deinem Leben könnten sich aus scheinbaren Bruchstücken durch Gottes Weisheit neue Schönheit und Ganzheit entfalten?
Parallelstellen zum Vers Spr 3,19: 8,24–30; Ps 104,24; 136,5; Jer 10,12; 51,15; Joh 1,3
Spr 3,20: Seine Klugheit ließ die Quellen aus der Tiefe hervorsprudeln und Regen aus den Wolken fallen.
Parallelstellen zum Vers Spr 3,20: Gen 1,2.9; Ps 104,8.9; Hi 36,27.28
Spr 3,21-35: Sei freundlich und großzügig zu anderen
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Spr 3,21-35
Spr 3,21: Mein Sohn, achte darauf, dass du die Weisheit und Besonnenheit nie aus den Augen verlierst!
Die Weisheit nicht aus dem Auge verlieren
Ganz natürlich geht der Vater von der Möglichkeit aus, dass der Sohn die Dinge, die er einmal gelernt hat, wieder vergisst. Wenn dem so ist, dann kann man Weisheit nur begrenzt „verinnerlichen“ und ist auf eine ständige Wiederholung angewiesen.
Das mag einer der Gründe sein, warum die Bibel selbst das Bibellesen (vgl. Jos 1,8), das Meditieren über biblische Zusammenhänge (Ps 1,2) und das Gespräch über das Wort Gottes (Kol 3,16) so betont.
Wiederholung ist ein ganz wichtiges Lernprinzip, damit das Dringliche und das Aktuelle, sich nicht vor das eigentlich Wichtige schieben.
Jürgen Fischer
Frage: Wo in deinem Leben verdrängen das Dringliche und Aktuelle immer wieder das eigentlich Wichtige – und wie kannst du Gottes Wort neu Raum geben?
Parallelstellen zum Vers Spr 3,21: 3,1.3; 4,6.21; Dtn 4,9; 6,6–9; Jos 1,8; Spr 2,7
Spr 3,22: Sie werden dein Leben erfüllen und dir Ansehen bei den Menschen verleihen.
Parallelstellen zum Vers Spr 3,22: 3,2.16.18; 4,4.13.22; 6,23; 8,35; 10,17; 15,24.31; 16,22; 21,21; Dtn 32,47; Spr 1,9; 19,8
Spr 3,23: Dann kannst du sicher deinen Weg gehen, nichts bringt dich zu Fall.
Parallelstellen zum Vers Spr 3,23: 2,8; 4,12; 6,22; 10,9; Ps 37,23; 91,11.12; 121,3; Jes 63,13
Spr 3,24: Abends legst du dich ohne Sorgen ins Bett und schläfst die ganze Nacht hindurch ruhig und tief.
Sicherheit im Gott
Die Verheißungen eines Lebens in Weisheit sind Sicherheit vor den Fallen des Lebens und ein süßer Schlaf ohne Angst und Albträume.
Mit Gott an unserer Seite brauchen wir keine Angst vor dem Leben zu haben. Er ist unsere Sicherheit.
Und wenn wir sorgenvoll auf ein Leben voller Nöte und Ängste blicken, dann dürfen wir uns immer daran erinnern, dass Sorgen „Chefsache“ sind und dürfen unsere Sorgen bei Gott im Gebet mit Dank abgeben und unsere Herzen zur Ruhe bringen (Phil 4,6.7).
Jürgen Fischer
Frage: Welche Sorgen möchtest du heute bewusst in Gottes Hände legen, um echte Ruhe in deinem Herzen zu finden?
Parallelstellen zum Vers Spr 3,24: 6,22; 19,23; Lev 26,6; Hi 11,9; Ps 3,6; 4,9; 121,4–7
Spr 3,25: Du brauchst nicht zu befürchten, dass dich auf einmal ein Unglück trifft, wie es gottlosen Menschen geschieht.
Warum kann der Weise ruhig schlafen?
Weil Gott an seiner Seite ist und ihn selbst vor dem Straucheln bewahren wird. Kein Schrecken kommt für Gott überraschend und deshalb brauchen wir uns mit ihm an der Seite nicht zu fürchten. Er selbst wird uns ans Ziel bringen (vgl. Phil 1,6) und unsere Schritte fest machen (Ps 40,2.3). Jürgen Fischer
Parallelstellen zum Vers Spr 3,25: Ps 91,5; 121,7; 1Petr 3,6.14; Hi 5,21; Jes 54,14
Spr 3,26: Der Herr wird deine Zuversicht sein und deinen Fuß bewahren vor dem Fallstrick.
Spr 3,26: Der Herr selbst ist der Grund für deine Zuversicht; er lässt dich nicht in eine Falle laufen.
Zuversicht
Zuversicht kommt von sehen.
Ich sehe zu, wie Gott alles lenkt und leitet, wie er alles zum Guten wendet.
Die Zuversicht sieht mehr als das bloß Vorhandene. Sie sieht mehr als die Probleme.
Sie sieht zusätzlich zu allem Äußeren die innerste Wirklichkeit aller Dinge, sie sieht den Dingen auf den Grund.
Sie vertraut auf Gott, der mit uns durch diese Welt geht.
„Herr, du allmächtiger Gott, glücklich ist jeder, der sich auf dich verlässt!“ (Ps 84,13).
Dieses innere Sehen auf Gottes Lenkung ist eine Haltung.
Das Kennzeichnende an dieser Haltung ist, dass sie sich über eine längere Zeit entwickelt.
Die Haltung der Zuversicht gilt es, so täglich neu einzuüben.
Ein großes Vorbild in dieser Haltung ist und bleibt Maria.
Wir dürfen wissen, daß Gott weiß, was wir bedürfen, ehe wir darum bitten. Das gibt unserem Gebet größte Zuversicht und fröhliche Gewißheit. Bonhoeffer
Frage: Wie kannst du in deinem Alltag deine innere Haltung der Zuversicht stärken und Gottes Führung bewusster wahrnehmen?
Andacht zu Sprüche 3,26
Im Alltag stolpern wir oft über Sorgen, Unsicherheit oder Entscheidungen, die uns überfordern. Manchmal fühlt sich das Leben an wie ein Minenfeld – ein falscher Schritt, und alles gerät aus dem Gleichgewicht.
Doch dieser Vers aus den Sprüchen erinnert uns daran: Unsere Zuversicht gründet nicht in unserer Kontrolle, sondern in Gottes Treue. Gott sieht, was wir nicht sehen. Er kennt die Stolpersteine und führt uns sicher hindurch – oft leise, aber verlässlich.
Das entlastet: Ich muss nicht alles wissen oder können. Ich darf vertrauen. Mit ihm an meiner Seite gehe ich mutig – selbst wenn der Weg unklar ist.
Frage: Wo in meinem Leben darf ich heute mehr loslassen und darauf vertrauen, dass ich getragen werde – auch wenn ich den Weg nicht ganz sehe?
Parallelstellen zum Vers Spr 3,26: 10,29; 14,26; 1Sam 2,9; Ps 91,3.9.10; 121,3; Jud 24.25
Spr 3,27: Wenn jemand deine Unterstützung braucht und du ihm helfen kannst, dann weigere dich nicht.
Spr 3,27: Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn deine Hand es vermag.
Die Welt ist immer so wie du
Hilfst du anderen, hilfst du dir selbst, liebst du andere, liebst du dich selbst, haßt du den anderen, haßt du dich selbst. Verletzt du den anderen, verletzt du dich selbst.
Es geht um eine tiefgehende Einheit zwischen uns Menschen. Es liegt an uns, ein Gespür für diese Einheit zu nähren, denn sie kann verloren gehen.
Hilf uns dabei, Herr, sind wir doch ein Leib in dir und mit dir als Haupt!
Die Welt ist immer so wie du: Ein Lächeln und sie lacht dir zu, ein wenig Trotz, ein wenig Zorn und statt der Rose blüht der Dorn. Simon Dach
Frage: Wie kannst du heute die Verbundenheit mit anderen spüren und in deinem Inneren stärken?
Andacht zu Sprüche 3,27
Dieser Vers erinnert uns daran, wie alltäglich Nächstenliebe sein kann. Vielleicht ist es der Kollege, der überfordert wirkt, oder die Nachbarin, die schwer ihre Einkäufe trägt. Oft haben wir die Möglichkeit zu helfen – mit Zeit, einem freundlichen Wort oder tatkräftiger Unterstützung.
Gott ruft uns nicht zu Großtaten auf, sondern zu Bereitschaft im Kleinen. Wenn wir unser Herz nicht verschließen und handeln, wo wir könnten, wird die Welt um uns heller.
Heute kannst du ein Segen sein – nicht irgendwann, sondern jetzt, mit dem, was du hast. Denn deine Hand vermag oft mehr, als du denkst.
Frage: Wo in deinem Alltag könntest du heute mit kleinen Gesten Licht und Wärme schenken?
Parallelstellen zum Vers Spr 3,27: Röm 13,7; Gal 6,10; Jak 2,15.16; 5,4; 1Joh 3,17
Spr 3,28: Vertröste ihn nicht auf morgen, wenn du heute helfen kannst!
Unverzüglich helfen
Wir sollen nicht nur helfen, sondern unverzüglich helfen. Not duldet keinen Aufschub.
Weder Faulheit, Launenhaftigkeit, Gleichgültigkeit, Selbstsucht oder „Machtspielchen“ dürfen uns davon abhalten, sofort das Gute zu tun, zu dem Gott uns berufen hat.
Er bereitet die guten Werke vor (Eph 2,10) und wir führen sie aus.
Jürgen Fischer
Frage: Wie spürst du in deinem Herzen den Ruf, unmittelbar zu handeln, wenn du jemanden in Not siehst?
Parallelstellen zum Vers Spr 3,28: Lev 19,13; Dtn 24,12–15; Mt 5,42; 1Tim 6,18
Spr 3,29: Ersinne nichts Böses gegen deinen Nächsten.
Sich um Frieden bemühen
Bewahrst du Frieden in dir, dann kannst du auch Frieden in anderen bewirken.
Bemühe dich also zuallererst um deinen inneren Frieden. Denn wer mit sich selbst in Unfrieden lebt, den treibt es hin und her, und dieser Unfrieden wirkt sich auch auf seine Umgebung aus.
Dann sagen wir, was wir nicht hätten sagen sollen. Dann sehen wir immer auf das, was andere tun sollten, und versäumen dabei zu sehen, wo es an uns liegt, etwas zu tun.
Wenn also solche Gedanken über dich kommen, verrichte einen positiven Akt durch ein Herzensgebet, damit du wieder zu dir selbst kommst und so zum Herrn, der in dir wohnt und der dein wahrer Friede ist.
Frage: Wie kannst du heute bewusst Raum für den inneren Frieden schaffen, damit er auch dein Umfeld berührt?
Parallelstellen zum Vers Spr 3,29: 6,18; 14,22; 16,29; Ps 35,20
Spr 3,30: Fange mit keinem Menschen ohne Ursache Streit an, wenn er dir nichts Böses zugefügt hat.
Spr 3,30: Brich keinen Streit vom Zaun mit einem, der dir nichts getan hat.
…mit Ursache den Streit wagen?
Wenn der Klügere immer nachgibt, herrschen am Ende die Dummen. Warum man manchmal einen Streit vom Zaun brechen sollte: Fauler Friede ist verlogen.
Ein offen und fair ausgetragener Konflikt kann Beziehungen klären und Probleme real lösen. Fauler Friede verhindert beides. Der Konflikt, vor dem Du davonläufst, wird immer größer.
Je schneller Du ein Problem ansprichst, desto gesünder ist die Beziehung oder Organisation. Je länger Du es gären lässt, desto vergifteter wird alles.
Wenn Du immer nachgibst, verlierst Du die Selbstachtung und wirst unwahrhaftig. Lerne, Dich Konflikten zu stellen. Auszusprechen, was Dich irritiert. Gib nicht gleich nach.
Besonders wenn Du ein empathischer und beziehungsorientierter Mensch bist, wird Dir das schwerfallen; es ist aber gerade für Dich eine lebenswichtige Lektion. Du kannst das. Du darfst das.
Wenn Du dann auch bereit bist, selbst Kritik anzunehmen, um Vergebung zu bitten, Dein Verhalten zu ändern, Kompromisse zu schließen: dann wirst Du seltener in verfahrene Beziehungskonstellationen geraten und Deine Beziehungen insgesamt klarer und gesünder gestalten.
Johannes Hartl
Frage: Wie gehst Du persönlich mit Konflikten um, und welche inneren Hürden kannst Du erkennen, die Dich daran hindern, Dich offen zu zeigen und trotzdem in Liebe zu handeln?
Parallelstellen zum Vers Spr 3,30: 25,8; 26,17; 2Kön 14,10; Mt 5,39–41; Röm 12,18; 1Kor 6,6.7
Spr 3,31: Beneide einen gewalttätigen Menschen nicht und nimm ihn dir nicht zum Vorbild.
Parallelstellen zum Vers Spr 3,31: 23,17; 24,1.19; Ps 37,1; 73,3; Wege 1,15; 4,14.15
Spr 3,32: Denn der Herr verabscheut den, der krumme Wege geht, der Aufrichtige aber ist sein Vertrauter.
Weg der Aufrichtigen
Wenn wir zu den Aufrichtigen gehören, die von ganzem Herzen nach seinen Geboten leben, Sünde meiden und, wo wir sie begehen, sofort bekennen, da wird sich Gott uns offenbaren (Joh 14,21) und uns in eine immer intimere Beziehung hineinführen. Jürgen Fischer
Parallelstellen zum Vers Spr 3,32: 6,12–15; 8,13; 11,20; Ps 18,27; 25,14; Joh 15,15
Spr 3,33: Der Fluch des Herrn trifft alle, die ihn missachten; aber er segnet den, der rechtschaffen lebt.
Parallelstellen zum Vers Spr 3,33: Fluch Lev 26,14–16; Dtn 11,28; Sach 5,3.4; Mal 2,2; Ps 109,18; segn. 10,6; 14,11; 15,6; 2Sam 6,11; Hi 8,6; Ps 1,3; 91,10
Spr 3,34: Er treibt seinen Spott mit allen, die ihn verspotten; aber er wendet denen seine Liebe zu, die wissen, dass sie ihn brauchen.
Spr 3:34: Wenn er auch spottet über die Spötter, so gibt er doch den Demütigen Gnade.
Für dein Leben
- Sei demütig und erkenne deine Abhängigkeit von Gott an. Er wird dir seine Gnade und Unterstützung schenken.
- Vermeide es, andere zu verspotten oder hochmütig zu sein. Gott widersteht den Stolzen, aber er gibt den Demütigen Gnade.
- Parallelstellen zum Vers Spr 3,34: 1,26; Demüt. Jes 57,15; Jak 4,6; 1Petr 5,5
Den Demütigen gibt er Gnade
Die Demütigen sind auch die „Aufrichtigen“ (Spr 3,32), die „Gerechten“ (Spr 3,33) und die „Weisen“ (Spr 3,35).
Sie vertrauen nicht auf ihre Stärke, sondern verlassen sich auf Gottes Kraft und geben ihre Sorgen bei ihm ab.
Die Demütigen erheben sich nicht über Menschen, sondern dienen ihren Mitmenschen.
Sie wollen nicht hoch hinaus, aber ihr segensreiches Wirken bringt ihnen Ehre (Spr 29,23) und Gottes Gnade ein.
Jürgen Fischer
Frage: Wie kannst du heute auf Gottes Kraft vertrauen und dadurch demütig und dienend in deinem Umfeld wirken?
Spr 3,35: Wer sich weise verhält, wird Anerkennung finden; aber ein Dummkopf erntet nichts als Verachtung.
Parallelstellen zum Vers Spr 3,35: Ehre 4,8; 1Sam 2,30; Ps 73,24; Dan 12,2.3
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Spr 3. Kap.
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Sprüche Spr 3. Kap.
