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Psalm (Ps) 89: Auslegung und Kommentar

Auslegung und Kommentar zum Psalm (Ps) 89: Gottes Verheißungen

Ps 89,2: Die Gnadenerweise des Herrn will ich ewiglich besingen, von Geschlecht zu Geschlecht deine Treue mit meinem Mund verkünden.

Die Treue Gottes ist der Anker, an dem die Seele in Zeiten des Sturmes festen Halt findet. Was immer wir um uns her vorgehen sehen oder an uns selber erfahren mögen, wir sollen doch allezeit die Gnade des Herrn preisen, da diese ganz gewiss unwandelbar dieselbe bleibt, ob wir sie nun spüren oder nicht. Das Gefühl singt dann und wann, der Glaube immerdar. Bei ihnen sollte das Loben etwas Beständiges sein, da es unmöglich ist, dass Gottes Liebe zu ihnen sich verändert hat. Wir sollen nicht nur glauben, dass der Herr gnädig ist, sondern uns auch darüber freuen. Gottes Gnade ist die Quelle, aus der alle unsre Freude entspringt, und da diese Quelle niemals versiegen kann, so sollte auch der Strom unserer Freude nie zu fließen aufhören, sondern fort und fort in kristallklaren Liedern hervor sprudeln.

Ps 89,3: Ich sage: Auf ewig wird die Gnade gebaut, deine Treue gründest du fest in den Himmeln.

Ps 89,4: Ich habe einen Bund geschlossen.

Einen Bund hat er geschlossen, der Unsterbliche mit dem Sterblichen, der Allmächtige mit dem Schwächsten, der Allergerechteste mit dem Allerungerechtesten, der Reichste mit dem Ärmsten, der Allerseligste mit dem Elendesten! In Christus hat er nun einen neuen ewigen Bund mit dem Menschen geschlossen. Die Himmel brachen in Jubel aus über den Wundern der Gnade, welche die frohe Botschaft von Bethlehem enthüllte. Wer kommt ihm gleich? Der Herr ist in seiner Erhabenheit unvergleichlich. Darum wollen wir uns über diesen ewig gültigen Bund freuen.

Ps 89,6: Die Himmel werden deine Wundertat preisen.

Ps 89,7: Wer in den Wolken ist dem Herrn zu vergleichen?

Ps 89,9: O Herr, Gott der Heerscharen, wer ist mächtig wie du, Herr? Und deine Treue ist um dich her!

Herr über Raum, Zeit und Ewigkeit: Vor allem aber ist er diese unvorstellbare Kraft, aus der alles hervorgegangen ist und immer noch hervorgeht, was ist: die größten Gebilde im Universum und die winzigen Zellen, aus denen das Leben der Pflanzen, Tiere und Menschen besteht. Er ist Herr über Raum, Zeit und Ewigkeit. Aber vor allem anderen hat er eine Eigenschaft, die seiner Schöpfung und damit auch dir und mir unseren Wert gibt: Er hat alles ohne Ausnahme aus grenzenloser und bedingungsloser Liebe geschaffen. Das kann ich nicht beweisen. Und vieles, sehr vieles scheint dagegen zu sprechen. Aber ich kann es bekennen. Mehr noch, ich kann es erkennen in Jesus Christus

Ps 89,10: Du beherrschst das ungestüme Meer. Wenn sich seine Wogen erheben, so stillst du sie.

So stillte Jesus die Stürme Galiläas, denn er ist der Herr über alles. Was Jesus bei dieser einen Gelegenheit tat, das tut Gott fort und fort im Walten seiner Vorsehung. So beherrscht auch immerdar der Lenker des Weltalls den wie die Meereswogen aufbrausenden Willen der Menschen. Wie eine Mutter ihren Säugling in Schlaf lullt, so besänftigt der Herr das Ungestüm des Meeres, den Zorn der Menschen, den Sturm des Unglücks, die Wogen der Verzweiflung und die Wut der Hölle. Darum freuen wir uns an Ihm, der all unser Heil und all unser Begehren ist. Darum preisen wir dich, darum vertrauen wir dir, darum wollen wir uns nicht fürchten vor dem, was Menschen uns tun könnten.

Ps 89,12: Dein sind die Himmel, dir gehört auch die Erde, der Erdkreis und was ihn erfüllt. Du hast es alles gegründet.

Ps 89,14: Du hast einen Arm voll Kraft. Stark ist deine Hand.

Ps 89,16: Wohl dem Volk, das den Jubelschall kennt! O Herr, im Licht deines Angesichts wandeln sie.

Ihnen ist es Freude genug, dass Gott ihnen gnädig ist. Dies Glück erquickt sie den ganzen Tag und stärkt sie, dass sie ihren Pilgerweg weiter wandeln. Ja in Gemeinschaft mit ihm wandeln und mit ihm in Herzensverbindung bleiben, das ist es, worauf es ankommt. Wer im Licht dieser Sonne wandert, stößt sich nicht, und wem dieser freundliche Schein ins Herz leuchtet, der lebt ohne Angst und kann jubilieren. Wandeln heißt aber vorwärts schreiten. Die Gnade macht unsre Knöchel fest, dass wir wandeln können, und sie wird uns im Fortschreiten und Fortwirken erhalten bis ans Ende.

Ps 89,17: Über deinen Namen frohlocken sie allezeit, und durch deine Gerechtigkeit werden sie erhöht.

Es gibt keine Stunde des Tages, keinen Tag in unserm Leben, da wir nicht über seinen Namen frohlocken. Die Seele, die durch Christus Jesus mit Gott in einen Bund getreten ist, ist jede Eigenschaft Gottes eine Quelle der Wonne. Einen weiteren Anlass zur Freude brauchen wir nicht. Er ist unsre Zier und unser Ruhm, wenn wir stark sind in ihm, und er ist ebenso unser Trost und unsre Stütze, wenn wir im Bewusstsein unsrer Schwäche zittern. Außer ihm haben wir weder Stärke noch Schönheit.

Ps 89,18: Denn du bist ihr mächtiger Ruhm, und durch deine Gnade wird unser Horn erhöht.

Ps 89,19: Der Herr ist unser Schild, ja, der Heilige Israels ist unser König.

Ps 89,20-21: Ich habe die Hilfe einem Helden übertragen, einen Auserwählten aus dem Volk erhöht. Ich habe meinen Knecht David gefunden und ihn mit meinem heiligen Öl gesalbt.

Auf ihm ruhte der Geist ohne Maß und dieser machte ihn tüchtig zu all den Aufgaben der Liebe, zu welchen er ausgesondert war. Wir haben nicht einen Heiland, der sich selber dazu aufgeworfen hat, sondern einen, der von Gott uns gesandt ist. Das Öl, mit dem er geweiht ist, ist Gottes eigenes heiliges Salböl. Er ward von Gott selber ausgestattet mit dem Geist der Heiligkeit. Die Allmacht Gottes bleibt fort und fort mit Jesus in seinem Werke als der Befreier und Beherrscher seines Volkes.

Ps 89,22: Meine Hand soll beständig mit ihm sein, und mein Arm soll ihn stärken.

Ps 89,23: Kein Feind soll ihn überlisten, und der Sohn der Ungerechtigkeit soll ihn nicht unterdrücken.

Ps 89,27: Er wird zu mir rufen: Du bist mein Vater, mein Gott und der Fels meines Heils!

Vater! Nie war ein Sohn kindlicher in seinen Bitten als dieser, welcher der Erstgeborene unter vielen Brüdern sein sollte: Jesus Christus. Mein Gott! So rief unser Heiland seinen Vater, selbst da er am Kreuze hing. An seinen Vater wandte er sich um Hilfe, da er in Gethsemane in den tiefsten Nöten war, und ihm befahl er seinen Geist in dem Augenblick seines Sterbens. In dieser echten Kindesart des Flehens sollten alle wahren Gotteskinder ihm nachahmen. Zu Gott sagen: Du bist mein Vater, dazu verhelfen uns weder Gelehrsamkeit noch Reichtum der Gaben, sondern nur die neue Geburt.

Ps 89,28: Ich will ihn zum Erstgeborenen machen, zum Höchsten der Könige auf Erden.

Ps 89,29;34: Auf ewig bewahre ich ihm meine Gnade, und mein Bund soll ihm fest bleiben. […] Meine Gnade will ich ihm nicht entziehen und meine Treue nicht verleugnen.

Er liebt einen jeden von uns und seine Treue ist so tief, daß sie sich auch von unserer Ablehnung nicht entmutigen läßt. Die Treue ist einer der ewig unveränderlichen Kennzüge des göttlichen Wesens, und in ihr offenbart Gott stets sonderlich seine Herrlichkeit. Wie tröstlich und glaubens stärkend ist es, Gott so entschlossen zu sehen! Er bekräftigt in den vorliegen den Worten seinen Bund und bekennt sich aufs Neue zu den von ihm aus freier Gnade übernommenen Verpflichtungen. Gott ist treu, selbst wenn wir untreu sind.

Ps 89,35: Meinen Bund will ich nicht ungültig machen und nicht ändern, was über meine Lippen gekommen ist.

Ps 89,39: Und doch hast du verstoßen und verworfen und bist zornig geworden über deinen Gesalbten.

Hier nun fangen verschiedene Klagen an. Gott duldet es, wenn wir klagen und unser innerstes Seeleleben vor ihm ausbreiten. Die Absicht der Klage ist doch sein Innerstes vor Gott zu entladen, und dem Zweifel und der Ungeduld zu begegnen. Entscheidend ist, um den Glauben zu kämpfen und ihn zu bewahren. Darum mündet die Klage am Ende in den Preis Gottes. Der Beter bezeugt am Schluss des Psalms durch den Lobpreis Gottes seinen stillen, gehorsamen Sinn und verbessert oder mäßigt dadurch seine Klagen.

Ps 89,53: Gepriesen sei der Herr ! Amen, ja, Amen!


Das war eine Auslegung und ein Kommentar zum Psalm (Ps) 89.


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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014.

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