Tägliche Andacht mit Wochenthema und Bibelkommentar

Psalm (Ps) 44: Auslegung und Kommentar

Auslegung und Kommentar zum Psalm (Ps) 44: Vergiss uns nicht

Ps 44,2: O Gott, mit unseren eigenen Ohren haben wir es gehört, unsere Väter haben es uns erzählt, was du für Taten getan hast.

Vom Hören: Gott, wir haben mit unsern Ohren gehört. Wir haben es nicht nur gehört, sondern auch beachtet, mit gespanntester Aufmerksamkeit und herzlicher innerer Anteilnahme gehört.

Vom Erzählen: Was wir mit den Ohren hören, wirkt viel stärker auf uns als was wir mit den Augen lesen. Das sollten wir beachten und jede sich bietende Gelegenheit nutzen, das Evangelium von unserm Herrn mit der lebendigen Stimme zu verkündigen, denn das ist das weitaus wirksamste Mittel zu seiner Verbreitung.

Ps 44,4-5: Dein Arm hat ihnen geholfen und das Licht deiner Gegenwart. Du bist derselbe, mein König, o Gott. Gebiete du Rettung für Jakob!

Weil Gott allein König ist, kann nur er die Rettung gebieten. Befiehlt er sie, geschieht sie auch. Und er rettet, damit wir uns ihm als König unterwerfen. Das Wissen um die völlige Abhängigkeit von Gott ist unerlässlich. Das Sich Verlassen und Vertrauen auf eigene Macht ist nicht gut. Denn vertrauen oder sich verlassen gehört allein Gott zu. Je weniger Vertrauen wir in uns selber oder irgendetwas außer Gott setzen, desto gewisser ist, dass unser Glaube an Gott aufrichtig ist.

Ps 44,7: Denn ich verlasse mich nicht auf meinen Bogen, und mein Schwert kann mir nicht helfen.

Ps 44,9: In Gott rühmen wir uns alle Tage, und deinen Namen loben wir ewiglich.

Unser Dank und Lobpreis soll beständig zum Herrn aufsteigen. Selbst wenn wir keine neuen Liebestaten erfahren würden, sollten wir doch den Herrn preisen für das, was er an seinem Volke bisher getan hat. Lassen wir den hohen und erhabenen Lobgesang erschallen, indem wir uns an die ewige Liebe erinnern, die uns erwählt, um einen teuren Preis erlöst und uns dann mit der ganzen Fülle Gottes erfüllt hat.

Was vermögen wir wider ihn? Nichts. Was vermögen wir ohne ihn? Nichts. Ist er nicht für uns, ist alles wider uns. Ist er aber für uns, wer mag dann wider uns sein?

Ps 44,18: Dies alles ist über uns gekommen, und doch haben wir dich nicht vergessen, noch treulos gehandelt gegen deinen Bund.

Vielfältig beschreibt der Beter das Leid, dass ihm widerfährt und dennoch bezeugt er seine Treue zu Gott im Leid. Können wir mitten in großer Not Gott mit liebendem Gehorsam anhangen, dann steht es wohl um uns. Menschen, die Gott um des irdischen Lohnes willen dienen, den sie von ihm zu bekommen hoffen, werden ihn bald verlassen, wenn sich Drangsal und Verfolgung erhebt. Aber nicht so der aufrichtige Christ. Er kann seines Gottes nicht vergessen, auch wenn ihn Unglück um Unglück trifft, eins schlimmer als das andere.

Ps 44,19: Unser Herz hat sich nicht zurückgewandt, noch sind unsere Schritte abgewichen von deinem Pfad.

Ps 44,23: Ja, um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag. Wie Schlachtschafe sind wir geachtet.

Der Vers wird von Paulus Röm 8,36 angeführt zum Beweis der Tatsache, dass die Gemeinde Gottes zu allen Zeiten Verfolgung erlitten hat. Die Kirche hat die Bezeichnung Schafe oder Herde nicht allein darum, dass sie ihre große Unschuld beweise, niemand Gewalt noch Unrecht tue, still, sanftmütig und freundlich sei, sondern auch, dass angezeigt werde, wie sie dem Kreuz, mancherlei Anfechtung, Trübsal, Angst und Not unterworfen sei und jedermann unter den Füßen liegen müsse.

Ps 44,24: Herr, erhebe dich! Warum schläfst du? Wache auf.

Dass der Psalmist noch immer betet, ist ein Beweis dafür, dass über den Erschütterungen des Leides sein Glaube nicht aufgehört hat. Nicht in der trotzigen Haltung des Haderns mit Gott, wohl aber im demütigen Geist des Flehens und Forschens dürfen wir Gott über das Warum fragen, wenn seine Führungen geheimnisvoll sind.

Ps 44,25: Warum verbirgst du dein Angesicht und vergisst unser Elend und unsere Bedrängnis?

Ps 44,26: Unsere Seele ist in den Staub gebeugt und unser Leib klebt am Erdboden.

Der Leib klebt am Boden. Ich werde so stark am Irdischen und bloß Menschlichen festgehalten, dass ich mich aus eigener Kraft nicht losreißen und aufraffen kann. Ich bin auf Gottes Eingreifen angewiesen und rufe darum mit Ernst, mit Ehrfurcht und mit Glauben: Stehe auf und hilf uns! Der Beter bindet die Erhörung seiner Bitte nur noch an Gott und an Gottes Treue. Er hat verstanden, dass Gott alles, was er uns an Gutem tut und gibt, um seinetwillen tut. Er tut uns Gutes, weil er ist, wie er ist, nicht weil wir was wir sind.

Ps 44,27: Steh auf und komm uns zur Hilfe! Erlöse uns, weil du gütig bist!


Das war eine Auslegung und ein Kommentar zum Psalm (Ps) 44


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Tägliche Andacht

Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014.

Ich in der Wüste