Zweiter Brief an die Korinther (2. Kor) Kapitel 8: Auslegung und Kommentar
Auslegung und Kommentar zum zweiten Brief an die Korinther (2. Kor) Kapitel 8
Zum 2. Brief an die Korinther Kap. 8
Im 2. Brief an die Korinther, Kapitel 8 geht es um das Thema der Großzügigkeit und der Unterstützung der bedürftigen Gemeinde in Jerusalem. Paulus ruft die Korinther dazu auf, ihr Versprechen einzuhalten und großzügig zu geben. Dabei betont er, dass großzügiges Geben eine Frucht des Glaubens und der Liebe ist. Er erinnert auch daran, dass Jesus Christus selbst arm geworden ist, um uns reich zu machen. Paulus hebt hervor, dass die Unterstützung der bedürftigen Gemeinde in Jerusalem ein Akt der Solidarität und Verbundenheit untereinander ist. Dabei sollten die Gaben in Liebe und Freiwilligkeit gegeben werden. Paulus gibt praktische Anweisungen, wie die Gaben eingesammelt und verteilt werden sollen, um Transparenz und Vertrauen zu gewährleisten. Zusammenfassend betont Paulus die Bedeutung der Großzügigkeit als Ausdruck von Glauben, Liebe und Gemeinschaft und ruft dazu auf, diese Tugend im Leben der Korinther zu pflegen.
2. Kor 8,1-15: Mit anderen teilen
Auslegung und Kommentar zu 2. Kor 8,1-15
2. Kor 8,1: Wir wollen euch jetzt berichten, liebe Geschwister, was die Gnade Gottes in den Gemeinden Mazedoniens bewirkt hat.
2. Kor 8,2: Sie haben sich nicht nur in schwerer Bedrängnis bewährt, sondern ihre übergroße Freude und ihre tiefe Armut haben sich in den Reichtum ihrer Freigebigkeit verwandelt.
2. Kor 8,3: Ich bezeuge, dass sie gaben, so viel sie konnten, ja noch mehr: Über ihre Kräfte haben sie freiwillig gegeben.
2. Kor 8,4: Sie haben sich geradezu aufgedrängt und uns darum gebeten, sich an diesem Werk der Gnade, dem Hilfsdienst für die Heiligen, beteiligen zu dürfen.
2. Kor 8,5: Sie schenkten sich geradezu selbst, zuerst dem Herrn, danach auch uns, ganz so, wie Gott es wollte.
Sich dem Herrn und dem Nächsten schenken
Gottes Gnade in unserem Herzen befähigt uns dazu, uns dem anderen zu schenken. Zuerst sind wir von Gott Beschenkte, dann Schenkende im Herrn. Wir schenken immer aus Gott heraus und dies ist stets ein Schenken, das gesegnet ist. Du denkst dann weniger daran, was du verlierst (Zeit, Kraft, Geld u.a.), sondern mehr an das, was der andere dadurch an Gutem bekommt. Im Willen Gottes schenken wir uns ihm und dem Nächsten hin. Gott ist ein Schenkender. Er hat nichts zu schenken als sich selbst. Das aber ist Alles, dessen wir benötigen. Wir darin sind in der Nachfolge Christi Schenkende. Wir haben ebenso nichts zu schenken als uns selbst. Das aber ist das Wichtigste, was wir schenken können.
2. Kor 8,6: Deshalb haben wir Titus zugeredet, dieses Werk der Gnade, mit dem er schon früher bei euch angefangen hat, zu Ende zu führen.
2. Kor 8,7: Ihr seid durch so vieles überaus reich beschenkt: durch euren Glauben, durch Worte, die der Heilige Geist euch schenkt, durch das Verständnis der Botschaft Gottes, euren Einsatz für den Herrn und die Liebe, die wir in euch geweckt haben. Lasst diesen Reichtum nun auch sichtbar werden, indem ihr der Gemeinde in Jerusalem helft.
Reich beschenkt
Paulus erinnerte sie daran, dass sie in allen Stücken reich waren – im Glauben, im Wort, in der Erkenntnis, in allem Eifer und in der Liebe. Sie hatten eine geistliche Fülle. So wie sie geistlich reich waren, sollten sie sich nun auch reichlich bei der Wohltat für die Armen beteiligen. In diesem Vers wird deutlich, dass es eine direkte Beziehung zwischen dem geistlichen Reichtum und dem Geben für andere gibt. Für Paulus war es selbstverständlich, dass sie, die geistlich reich waren, anderen auch materiell reichlich gaben. Das Geben ist ein Ausdruck des Glaubens und geistlichen Reichtums in unserem Herzen.
2. Kor 8,8: Ich sage das nicht als Befehl, sondern ich gebe euch Gelegenheit, durch den Eifer der anderen die Echtheit eurer Liebe zu prüfen.
2. Kor 8,9: Denn ihr kennt ja die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, dass er, obwohl er reich war, um euretwillen arm wurde, damit ihr durch seine Armut reich würdet.
2. Kor 8,9: Ihr wisst ja, was unser Herr Jesus Christus in seiner Liebe für euch getan hat: Er war reich und wurde doch arm, um euch durch seine Armut reich zu machen.
Wann war Jesus reich?
Bevor Er Seiner Gottheit die Menschheit hinzufügte und auf dieser Erde wandelte. Hier weist Paulus subtil, aber bestimmt auf die Gottheit Jesu hin. Beachte, dass es heißt, dass Jesus arm wurde , als er reich war . So wie Jesus Menschlichkeit hinzufügte, aber nie seine Göttlichkeit verlor, so fügte er auch Armut hinzu, aber verlor nie seinen Reichtum. Denn er hat Armut angenommen, aber seinen Reichtum nicht verloren. Innerlich war er reich, äußerlich arm. Seine Gottheit war in Seinem Reichtum verborgen, Seine Männlichkeit war in Seiner Armut sichtbar.
Er war reich. Er ist der Schöpfer von Himmel und Erde. Alles, was du um dich herum wahrnimmst, ist von Ihm. Seine Weisheit ist nicht zu ergründen. Er trägt alle Dinge durch das Wort seiner Macht. Diesem ganzen Reichtum hat er entsagt, als er Mensch wurde, von Bethlehem bei der Geburt in einer Futterkrippe bis hin zu seinem Tod. Sogar das Grab, in das man Jesus legte, gehörte nicht ihm. Er war aber nicht nur im Materiellen arm, sondern in allem. In seinen schwersten Stunden verließen ihn seine Jünger und am Kreuz spürte er eine tiefe Verlassenheit von Gott. In allem wurde er für uns arm, damit wir reich seien. Wie unsagbar reich bin ich geworden!
Darin ahmen wir Christus nach, der reich war und arm wurde um der Menschen willen. Der Weg Jesu von der überreichen Fülle des Vaters in die Welt hinein wird zum Vorbild. Kristell Köhler
Warum sollte Jesus um deinetwillen arm werden?
Wie kommt uns seine Armut zugute? Weil es uns das gebende Herz Gottes zeigt. Weil es uns die relative Bedeutung materieller Dinge zeigt. Weil es Jesus für alle offen und zugänglich macht. Weil es den Stolz zurechtweist, der sich weigern könnte, zu einem armen Retter zu kommen. Weil es anderen das Privileg gab, Jesus etwas zu geben. Weil es das Herz, den Willen und den Plan Gottes erfüllte und unsere Errettung möglich machte
Mutter Teresa über den Reichtum und die Armut:
Die Reichtümer, seien sie materieller oder spiritueller Art, können uns die Luft abschneiden, wenn wir nicht richtig mit ihnen umgehen. Denn selbst Gott kann nichts in ein Herz legen, dass schon zum Bersten voll ist. Die Bedürfnisse wachsen so immer mehr, weil eine Sache nach der nächsten verlangt. Am Ende jedoch bleibt nur noch ein unkontrollierbares Gefühl der Unbefriedigtheit. Bleiben wir so leer wie nur irgend möglich, auf dass uns Gott erfüllen möge. Christus hat sich selbst seines ganzen Reichtums entblößt. Er hat die Armut gewählt, da er wusste, dass sie das wahre Mittel ist, Gott zu besitzen und seine Liebe in die Welt hineinzutragen.
2. Kor 8,10: Nach meiner Meinung kann es nur gut für euch sein, euch an der Sammlung zu beteiligen. Ihr wolltet es ja bereits im vorigen Jahr und habt auch schon damit angefangen.
2. Kor 8,11: Jetzt solltet ihr das Begonnene zum Abschluss bringen, damit die Ausführung nicht hinter dem guten Vorsatz zurückbleibt – natürlich nur nach dem, was ihr habt.
2. Kor 8,12: Gott kommt es dabei nicht auf die Höhe der Gabe an, sondern auf unsere Bereitwilligkeit.
2. Kor 8,13: Es geht nicht darum, dass ihr Mangel leiden sollt, damit andere Erleichterung haben, sondern es geht um einen Ausgleich:
2. Kor 8,14: Jetzt soll euer Überfluss ihrem Mangel abhelfen, damit auch ihr Überfluss einmal eurem Mangel dient. So soll es zu einem Ausgleich kommen,
2. Kor 8,15: wie geschrieben steht: »Wer viel sammelte, hatte keinen Überfluss, und wer wenig sammelte, hatte keinen Mangel.
2. Kor 8,16-24: Umgang mit Geld
Auslegung und Kommentar zu 2. Kor 8,16-24
2. Kor 8,16: Gott sei Dank, dass er Titus den gleichen Eifer für euch ins Herz gegeben hat,
2. Kor 8,17: denn Titus war mit meinem Vorschlag einverstanden, ja noch mehr: Er hatte schon von sich aus beschlossen, zu euch zu reisen.
2. Kor 8,18: Und wir haben den Bruder mit ihm geschickt, der wegen seiner Verkündigung des Evangeliums in allen Gemeinden sehr gelobt wird.
2. Kor 8,19: Aber nicht nur das: Die Gemeinden haben ihn auch zu unserem Reisegefährten bestimmt, wenn wir diese Liebesgabe zur Ehre des Herrn und als Zeichen unseres guten Willens überbringen.
2. Kor 8,20: Denn wir wollen vermeiden, dass man uns verdächtigt, wenn wir diese große Spende allein verwalten.
2. Kor 8,21: Es liegt uns sehr daran, dass alles einwandfrei abläuft, nicht nur vor Gott, sondern auch vor den Menschen.
2. Kor 8,22: Zusätzlich schicken wir einen Bruder mit, der seine Tüchtigkeit bei sehr vielen Gelegenheiten bewiesen hat und sich in diesem Fall noch eifriger zeigt, weil er großes Vertrauen zu euch hat.
2. Kor 8,23: Wenn ich für Titus eintrete, so tue ich das, weil er mein Gefährte und Mitarbeiter im Dienst an euch ist; und was unsere anderen Brüder betrifft: Sie sind Abgesandte der Gemeinden, Menschen, die Christus Ehre machen.
2. Kor 8,24: Zeigt ihnen, dass eure Liebe echt ist, und beweist so den anderen Gemeinden, dass wir euch zu Recht gelobt haben.
Das war eine Auslegung und ein Kommentar zum zweiten Brief an die Korinther (2. Kor) Kapitel 8.
