Christliche Andachten

2. Korinther Brief 2 Kor 7. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum zweiten Korinther Brief 2 Kor 7. Kap.

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Zum 2. Korinther Brief 2 Kor 7. Kap. 7

Das zweite Korinther Brief Kapitel 7 enthält einen Aufruf zur Buße und zur Wiederherstellung von Beziehungen. Paulus ermutigt die Korinther, sich von allem zu trennen, was sie von Gott trennt, und stattdessen eine tiefe Hingabe an ihn zu suchen. Er lobt sie dafür, dass sie seine Ermahnungen befolgt haben, und bittet sie, ihm zu vergeben, falls er ihnen Unrecht getan hat. Paulus zeigt, dass wahre Reue zu Veränderung führt und dass es wichtig ist, Fehler zu erkennen und um Vergebung zu bitten. Dieses Kapitel lehrt uns, dass der Prozess der Buße und der Wiederherstellung von Beziehungen wichtig ist, um spirituelle Reife und Einheit in Christus zu erreichen.

2 Kor 7,1-4: Bitte um Vertrauen

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum zweiten Korinther Brief 2 Kor 7,1-4

2 Kor 7,1: Darum wollen wir uns von allem trennen, was uns verunreinigt, sei es in unseren Gedanken oder in unserem Verhalten. In Ehrfurcht vor Gott wollen wir immer mehr so leben, wie es ihm gefällt.

2 Kor 7:1: Weil wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes zur Vollendung der Heiligkeit in Gottesfurcht!

Trennen vom dem, was uns verunreinigt

Rechtes Beten ist ein Vorgang der inneren Reinigung, der uns gottfähig und so gerade auch menschenfähig macht. Im Beten muss der Mensch lernen, was er von Gott wirklich erbitten darf, was Gottes würdig ist. Er muss lernen, dass er nicht gegen den anderen beten kann. Er muss lernen, dass er nicht um die oberflächlichen und bequemen Dinge bitten darf, die er sich gerade wünscht, die falsche kleine Hoffnung, die ihn von Gott wegführt.

Er muss seine Wünsche und Hoffnungen reinigen. Er muss sich von seinen stillen Lügen befreien. Lasst uns also unsere Herzen reinigen, so dass wir in Einfachheit den Willen Gottes empfangen können und Tag für Tag großherzig den für uns bestimmten Weg folgen. Damit das Gebet diese reinigende Kraft entfaltet, muss es ganz persönlich sein, Konfrontation meines Ich mit Gott. Benedikt XVI (zu 2 Kor 7,1)

Ruhe ist für die Seele der Anfang der Reinigung. Basilius der Große 

Es liegt im Stille sein eine wunderbare Macht der Klärung, der Reinigung, der Sammlung auf das Wesentliche. Bonhoeffer

Befleckung

Mit der Befleckung des Fleisches ist offenbar gemeint, dass wir uns durch unsere Taten beflecken können. Es geht um das Fleisch in Aktion, um Werke des Fleisches (Gal 5,19). Die Befleckung des Geistes hingegen spricht davon, dass wir uns durch unsere Gedanken beflecken können. Sind wir heilig in unseren Taten? Sind wir auch heilig – wie leicht vergessen wir diesen Punkt! – in unseren Gedanken? Gerrid Setzer (zu 2 Kor 7,1)

2 Kor 7,2: ‭Gebt uns doch Raum in eurem Herzen! Wir haben niemand von euch Unrecht getan. Wir haben niemand zugrunde gerichtet, niemand ausgebeutet.

Gebt uns doch Raum in eurem Herzen

In 2. Korinther 7,2 ermutigt Paulus die Gemeinde, offen für ihn zu sein. Er betont, dass sie einen Platz in seinem Herzen haben und er in ihnen Trost findet. Die Beziehung zwischen Paulus und der Gemeinde ist tief und persönlich. Seine Worte drücken Nähe und Vertrauen aus, während er gleichzeitig ermutigt, sich von Sünden zu reinigen und im Glauben zu wachsen. Diese Passage unterstreicht die Bedeutung von zwischenmenschlichen Beziehungen und geistlichem Wachstum in der christlichen Gemeinschaft.

2 Kor 7,3: ‭Ich sage das nicht, um jemand zu verurteilen, denn ich habe ja schon vorhin erklärt, dass wir euch auf Tod und Leben in unserem Herzen tragen.

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2 Kor 7,4: Ich bin mit Trost erfüllt, ich fließe über von Freude.

Freude über die Reue

Paulus freut sich hier über die Einsicht und Umkehr der Korinther. Wenn wir vom Weg abkommen und dies erkennen, tun wir Buße. Diese Buße ist die Traurigkeit über das, was wir getan haben. Sie ist gut für unsere Seele. „Die von Gott bewirkte Traurigkeit führt zur Umkehr und bringt Rettung.“ (2. Kor 7:10). Bekennen ist allerdings keine Sache, die Freude macht. Dennoch: dass wir zur Einsicht kommen, darüber können wir uns freuen. Buße bedeutet, dass du dasselbe Empfinden der Trauer über die Sünde hast, wie Gott es hat. Aber du verzweifelst nicht daran. Denn du weißt: alles wird Gott dir im Namen Jesus Christus vergeben.

2 Kor 7,5-16: Umkehr einer Gemeinde

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum zweiten Korinther Brief 2 Kor 7,5-16

2 Kor 7,5: ‭Denn als wir nach Mazedonien gekommen waren, fanden wir körperlich keine Ruhe. Von allen Seiten wurden wir bedrängt: von außen Kämpfe, von innen Ängste.

Kämpfe und Ängste

Dies verdeutlicht, dass selbst bedeutende Persönlichkeiten wie Paulus mit Schwierigkeiten konfrontiert werden können. Hier zeigt sich auch die menschliche Seite des Apostels, die Verletzlichkeit und die Suche nach Trost in Gott. Es unterstreicht die Allgegenwart von Herausforderungen im christlichen Leben und den Wert des göttlichen Trostes als Antwort darauf.

2 Kor 7,6: Aber Gott, der die Geringen tröstet, er tröstete uns durch die Ankunft des Titus.

Gott tröstet uns

Die tröstenden Gedanken sind wie ein Lichtstrahl in dunklen Momenten. Paulus‘ Botschaft ist klar: Trotz Tristesse und Schwierigkeiten können Gläubige auf Gottes Trost und Ermutigung vertrauen. Die tiefe emotionale Resonanz dieser Worte soll die Gläubigen stärken und ihnen Hoffnung schenken, selbst wenn die Umstände trüb erscheinen. Es ist eine Ermutigung, die über den momentanen Schmerz hinausblickt und den Glauben als Quelle der Zuversicht preist.

2 Kor 7,7: ‭nicht nur durch seine Ankunft, sondern auch durch die Ermutigung, die er bei euch erfahren hat. Er hat uns nämlich von eurer Sehnsucht nach mir, eurer Klage, dass ihr mir Kummer bereitet habt, eurem Eifer für mich erzählt. Das hat mich noch glücklicher gemacht.

2 Kor 7,8: ‭Denn wenn ich euch durch meinen letzten Brief auch wehgetan habe, tut mir das nicht leid. Es tat mir zwar leid, als ich hörte, wie hart er euch zuerst getroffen hat.

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2 Kor 7,9: Nun freue ich mich — nicht darüber, dass ihr betrübt wurdet, sondern darüber, dass ihr zur Buße betrübt worden seid; denn ihr seid in gottgewollter Weise betrübt worden, sodass ihr von uns keinerlei Schaden genommen habt.

Zur Buße

Buße darf niemals als etwas betrachtet werden, das wir tun müssen, bevor wir zu Gott zurückkehren können. Reue beschreibt die eigentliche Handlung, zu Gott zu kommen. Du kannst dich nicht Gott zuwenden, ohne dich von den Dingen abzuwenden, gegen die er ist. In der Buße liegt eine bittere Süße oder eine süße Bitterkeit – wie soll ich es nennen? – davon, je mehr Sie haben, desto besser ist es für Sie. Ich kann wirklich sagen, dass ich kaum eine göttlichere Freude kenne, als meinen Kopf an die Brust meines himmlischen Vaters zu legen und zu sagen: „Vater, ich habe gesündigt, aber du hast mir vergeben; und, oh, ich liebe dich.

2 Kor 7,10: Die von Gott bewirkte Traurigkeit führt zur Umkehr und bringt Rettung. […] Die Traurigkeit, die rein menschlicher Art ist, bewirkt den Tod.

Gute Traurigkeit

Es gibt eine gute Traurigkeit, die Gott gefällt. Es ist die Traurigkeit über unsere Sünden. Das nennt man schlicht Reue. Es ist eine gute Traurigkeit, weil sie uns tätig werden lässt, bereit an uns zu arbeiten mit demütigen Blick auf unsere Unvollkommenheiten. Es ist eine gute Traurigkeit, die das Herz nicht niederdrückt, sondern es veranlasst, sich immer wieder zu Gott aufzuschwingen.  Es ist eine gute Traurigkeit, die selbst mitten in den Bitternissen immer wieder die Süßigkeit des Trostes hervorbringt.

Der Büßer trauere immerzu, aber er erfreue sich immer seiner Traurigkeit. Augustinus

Gute und schlechte Traurigkeit

Die gute Traurigkeit führt zur Umkehr, gibt Kraft, Mut und gibt nicht auf. Sie kommt von Gott, macht zuversichtlich, vermehrt das Vertrauen auf Gott und bewirkt, daß er betet und sein Erbarmen anruft, denn die Kraft kommt in der Schwachheit zur Vollendung. Die gute Traurigkeit hinterläßt Frieden und Ruhe im Geist. Die schlechte, rein menschliche Traurigkeit dagegen verwirrt den Geist, versetzt die Seele in Unruhe, verliert den Mut und schläft ein. Sie sucht von allen Seiten nach Gründen der Traurigkeit, verdunkelt dadurch den Verstand, verekelt das Gebet und zerstört das Vertrauen auf die Güte Gottes.

Worte von Spurgeon

Trauer über die Sünde schafft, dass wir eifrig über unser tägliches Tun wachen, damit wir uns nicht im Geringsten versündigen. Jeden Abend beschließen wir den Tag damit, dass wir aufrichtig und niedergeschlagen bekennen, wie wir mannigfaltig versagt haben. Und jeden Morgen erwachen wir mit ernstlichen Seufzern, Gott möge uns an dem neuen Tag vor neuen Sünden bewahren, damit wir Ihn nicht betrüben. Wahrhafte und aufrichtige Reue agiert beharrlich weiter.

Wer von Herzen gläubig ist, der bereut bis zur Sterbestunde. Dieser tropfende Quell setzt nie aus. Jede andere Sorge weicht der Zeit, aber dieser herzliche Kummer wächst mit unserem Alter. Seine Bitterkeit ist so wohlschmeckend, dass wir Gott dafür danken, dass wir ihn schmecken und ertragen dürfen, bis wir einst zu unserer ewigen Ruhe eingehen. Spurgeon (zu 2 Kor 7,10)

2 Kor 7,11: ‭Seht doch, was für ein eifriges Bemühen dieser gottgewollte Schmerz bei euch bewirkt hat: Wie aufrichtig war eure Entschuldigung, euer Unwille über den Schuldigen, eure Furcht vor und eure Sehnsucht nach uns; wie wirksam eure Anstrengung, den Schuldigen zu bestrafen. Damit habt ihr bewiesen, dass ihr in dieser Sache unschuldig seid.

Gottgewollter Schmerz

In 2. Korinther 7,11 spricht Paulus über die Reue und den gottgewollten Schmerz, der zur Umkehr führt. Hier betont er die positiven Aspekte des Leids, das von Gott gelenkt ist, um wahre Buße und geistliche Erneuerung hervorzurufen. Der Schmerz wird nicht als Strafe, sondern als liebevolle Lenkung Gottes betrachtet, der uns zu einem tieferen Verständnis unserer Fehler führt. Diese Passage ermutigt Gläubige, den gottgewollten Schmerz anzunehmen und daraus gestärkt und geläutert hervorzugehen, bereit für eine tiefere Beziehung zu Gott und zu sich selbst.

2 Kor 7,12: ‭Es ging mir in meinem Brief ja nicht um den, der das Unrecht getan hat, auch nicht um den, der davon betroffen war, sondern um euch. Ich schrieb, damit ihr vor Gott und euch selbst beweisen könnt, dass ihr zu uns steht.

2 Kor 7,13: ‭Deswegen sind wir jetzt getröstet, aber nicht nur das: Wir haben uns noch viel mehr über die Freude des Titus gefreut, denn sein Geist wurde durch euch sehr erfrischt.

2 Kor 7,14: ‭Ich hatte euch vor ihm gerühmt und bin nicht enttäuscht worden, im Gegenteil: Unser Lob vor Titus erwies sich als volle Wahrheit wie alles, was wir zu euch gesagt haben.

2 Kor 7,15: ‭Er ist euch von Herzen zugetan, wenn er an den Gehorsam von euch allen denkt, ja wie ihr ihn mit Angst und Bangen aufgenommen habt.

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2 Kor 7,16: ‭Ich freue mich, dass ich mich in jeder Hinsicht auf euch verlassen kann.

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Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum zweiten Korinther Brief 2. Kor 7. Kap.


2 Kor 7

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.