Tägliche Andacht mit Wochenthema und Bibelkommentar

Matthäus Evangelium Mt Kapitel 15: Auslegung und Kommentar

Auslegung und Kommentar zum Matthäus Evangelium Mt Kapitel 15

Zum Evangelium nach Matthäus Kapitel 15: Das 15. Kapitel des Matthäusevangeliums beschreibt mehrere Begegnungen Jesu mit Pharisäern und Schriftgelehrten, in denen es um Reinheit und Gebote geht. Unter anderem wird diskutiert, ob es wichtiger ist, die äußere Reinheit oder die Reinheit des Herzens zu bewahren. Außerdem heilt Jesus eine kanaanäische Frau und speist eine große Menge Menschen mit wenigen Broten und Fischen.

Mt 15,1-20: Über innere Reinheit

Auslegung und Kommentar zu Mt 15,1-20

Parallelstellen: Mk 7,1-23

‭Mt 15,1: Da kamen die Schriftgelehrten und Pharisäer von Jerusalem zu Jesus und sprachen:‭

Mt 15,2: ‭Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung der Alten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen.‭

Tradition: Diese zeremoniellen Waschungen wurden durch die Tradition befohlen, nicht durch die Schrift. Das sagen auch die religiösen Führer, wenn sie sich auf die Tradition der Ältesten beziehen und nicht auf das Gebot Gottes.

Mt 15,3: ‭Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Und warum übertretet ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen?‭

Mt 15,4: ‭Denn Gott hat geboten und gesagt: Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren! und: Wer Vater oder Mutter flucht, der soll des Todes sterben!

Mt 15,5: ‭Ihr aber sagt: Wer zum Vater oder zur Mutter spricht: Ich habe zur Weihegabe bestimmt, was dir von mir zugutekommen sollte!, der braucht auch seinen Vater oder seine Mutter nicht mehr zu ehren.‭

Mt 15,6: ‭Und so habt ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen aufgehoben.‭

Mt 15,7: ‭Ihr Heuchler! Treffend hat Jesaja von euch geweissagt, wenn er spricht:‭

Heuchler: Ein Heuchler ist der, welcher etwas Anderes im Werk vorstellt, und etwas Anderes im Herzen trägt. Diese heißen also wohl Heuchler, weil sie unter der Ehre Gottes sich irdischen Gewinn sammeln wollten.

Mt 15,8: ‭Dieses Volk naht sich zu mir mit seinem Mund und ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir.‭

Worte von Pater Pio: Das Gebet ist ein Herz-zu-Herz mit Gott. Das gut verrichtete Gebet berührt das Herz Gottes und bewegt ihn, uns zu erhören. Wenn wir beten, soll sich unser ganzes Sein Gott zuwenden: unsere Gedanken, unser Herz. Der Herr lässt sich rühren und kommt uns zu Hilfe. Bete und hoffe. Gerate nicht in Erregung; Aufgeregtheit dient zu nichts. Gott ist barmherzig und er hört dein Gebet. Das Gebet ist unsere stärkste Waffe: es ist der Schlüssel, der das Herz Gottes aufschließt. Du musst dich an Jesus wenden, weniger mit den Lippen als mit dem Herzen. Pater Pio

‭Mt 15,9: Vergeblich aber verehren sie mich, weil sie Lehren vortragen, die Menschengebote sind.

Mt 15,10: ‭Und er rief die Volksmenge zu sich und sprach zu ihnen: Hört und versteht!‭

Mt 15,11: Nicht das, was zum Mund hineinkommt, verunreinigt den Menschen, sondern was aus dem Mund herauskommt, das verunreinigt den Menschen.

Unrein im Herzen: Wenn der Mensch sich verunreinigt, dann geschieht dies durch das Herz, den Sitz des Willens und der Entscheidungen. Nur unser Wille kann den göttlichen Plan stören und es ist notwendig, wachsam zu sein, damit dies nicht geschieht. Oft drängen sich uns Eitelkeit, Eigenliebe, Mutlosigkeit wegen fehlenden Glaubens und Ungeduld über nicht erreichte Ziele, etc. auf. Wie wichtig ist es daher, auf unser Herz und seine Regungen zu achten! Behüte dein Herz mehr als alles, was zu bewahren ist. Wenn unser Herz auf den Herrn Jesus und die Erfüllung Seines Willens ausgerichtet ist, wird auch unser äußerer Wandel ein Zeugnis für Ihn sein.

Unrein reden: Unwillkürlich reden wir ständig über andere Menschen. Und oft genug ist bei unserem Reden eine Wertung dabei. Auf jeden Fall lenken wir durch das Reden über andere von uns selbst ab. Und oft genug projizieren wir unsere eigenen Schattenseiten auf die andern. Indem wir über andere reden, reden wir letztlich über uns selbst. Nur merken wir das nicht. Indem wir schweigen, reinigen sich unsere Emotionen. Wenn ich selber merke, dass ich unbewusst wieder innerlich über andere rede und sie bewerte, dann sage ich mir: Das steht mir nicht zu. Ich kenne den andern nicht wirklich. Und er darf sein, wie er ist. Es ist meine Aufgabe, mein eigenes inneres Haus sauber zu halten, anstatt vor der Türe des andern zu kehren. Anstatt über andere innerlich oder äußerlich über andere zu reden, sollen wir bei uns selbst bleiben und still werden. In der Stille werden wir dann offen für Gott. Das ist das Ziel der Reinigung der Emotionen, dass wir unsern Geist auf Gott richten. Anselm Grün

Mt 15,12: ‭Da traten seine Jünger herzu und sprachen zu ihm: Weißt du, dass die Pharisäer Anstoß nahmen, als sie das Wort hörten?‭

Mt 15,13: ‭Er aber antwortete und sprach: Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat, wird ausgerissen werden.‭

Mt 15,14: ‭Lasst sie; sie sind blinde Blindenleiter! Wenn aber ein Blinder den anderen leitet, werden beide in die Grube fallen.‭

Mt 15,15: ‭Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: Erkläre uns dieses Gleichnis!‭

Mt 15,16: ‭Jesus aber sprach: Seid denn auch ihr noch unverständig?‭

Mt 15,17: ‭Begreift ihr noch nicht, dass alles, was zum Mund hineinkommt, in den Bauch kommt und in den Abort geworfen wird?‭

Mt 15,18: Aber die bösen Worte, die ein Mensch von sich gibt, kommen aus seinem Herzen, und sie sind es, die ihn vor Gott unrein machen!

Wort der Wüstenväter: Poimen sprach: Da ist ein Mensch, der scheint zu schweigen, aber sein Herz verurteilt andere. Ein solcher redet in Wirklichkeit ununterbrochen. Und da ist ein anderer, der redet von der Frühe bis zum Abend. Und doch bewahrt er das Schweigen, das heißt er redet nichts Nutzloses. Apophthegmata

Worte von Anselm Grün: Ich treffe immer wieder Menschen, die über alle Fehler anderer Menschen Bescheid wissen. Es ist unser aller Versuchung, dass wir lieber über die Fehler der anderen sprechen als die eigene Wahrheit anzuschauen. Es geht um das innere Schweigen. Auch wenn wir äußerlich schweigen, sind wir in unserem Denken häufig beim Nächsten und bewerten und verurteilen ihn. Und auch wenn ich viel rede, kann ich in Wirklichkeit schweigen, weil ich zu den Menschen spreche und nicht urteile. Das Sprechen kommt aus dem Schweigen und ist daher kein Gegensatz zum Schweigen. Es ist frei von Bewertungen und Urteilen. Das ist für Poimen ein wichtiges Kriterium für das Schweigen: dass unsere Gedanken über andere verstummen. Anselm Grün

Das eigene Innere. Es geht um mein eigenes Inneres. Der ehrliche Blick auf sich selbst ist nicht leicht und kann schmerzvoll sein. Gut-werden und -sein ist ein lebenslanger Prozess, der auch verbunden ist mit Selbstkritik und Selbsterziehung, der aber vor allem Offenheit für Gottes Wege und Initiativen verlangt. Gott will keinen kalten Gesetzesgehorsam, Gott schaut auf das Herz, nicht auf das äußere Tun. Vor Gott kann nur bestehen, was bis ins Innerste echt ist, stimmig und gut. Ellen Charlotte Petermann

Bedeutung des Herzens: Wenn wir vom menschlichen Herzen sprechen, meinen wir nicht allein die Gefühle, sondern die ganze Person, die liebt und sich anderen zuwendet. Im Sprachgebrauch der Menschen, den die Heilige Schrift übernimmt, um uns die Dinge Gottes verständlich zu machen, ist das Herz Mitte und Ursprung, Ausdruck und Urgrund der Gedanken, Worte und Handlungen. Man kann es so ausdrücken: Ein Mensch ist wert, was sein Herz wert ist. Josemaria

Mt 15,19: Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen.‭

‭Mt 15,20: Das ist’s, was den Menschen verunreinigt! Aber mit ungewaschenen Händen essen, das verunreinigt den Menschen nicht.‭

Mt 15,21-28: Jesus treibt Dämon aus

Auslegung und Kommentar zu Mt 15,21-28

Parallelstellen: Mk 7,24-30

‭Mt 15,21: Und Jesus ging von dort weg und zog sich in die Gegend von Tyrus und Zidon zurück.‭

Mt 15,22: Eine kanaanäische Frau kam aus jener Gegend, rief ihn an und sprach: Erbarme dich über mich, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter ist schlimm besessen!

Beispiel für die Fürbitte: Diese Frau kam, um für ihre Tochter Fürbitte zu leisten, und sie lieferte ein Bild einer effektiven Fürsprecherin, ihre große Not lehrte sie, wie man betet. Als sie zu Jesus kam, machte sie die Bedürfnisse ihrer Tochter zu ihren eigenen.

Mt 15,23: ‭Er aber antwortete ihr nicht ein Wort. Da traten seine Jünger herzu, baten ihn und sprachen: Fertige sie ab, denn sie schreit uns nach!‭

Wie Augustinus sagt: Das Wort sprach kein Wort, und das war ihm so unähnlich. Er, der immer so bereit war, Antworten auf den Schrei der Trauer zu geben, hatte keine Antwort für sie. Spurgeon

Mt 15,24: Er aber antwortete und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.

Worte von Hilarius: Diese kanaanäische Heidin bedarf selbst nicht mehr der Heilung, da sie Christus als Herrn und Sohn Davids bekennt, aber sie bittet um Hilfe für ihre Tochter, d. h. für die vielen Heiden, die unter der Herrschaft unreiner Geister gefangen sind. Der Herr schweigt und bewahrt durch sein Schweigen den Vorzug des Heils für Israel. Dann antwortet er, das Geheimnis des Willens des Vaters in sich tragend, dass er zu den verlorenen Schafen Israels gesandt wurde, damit ganz deutlich wird, dass die Tochter der kanaanäischen Frau das Vorausbild der Kirche ist. Es ist ja nicht so, als wenn nicht auch den Heiden das Heil zuteilwerden soll, sondern es geht darum, dass der Herr „zu den Seinen und in sein Eigentum“ (vgl. Joh 1,11) kam und die Erstlingsfrüchte des Glaubens von diesem Volke erwartete, aus dem er hervorgegangen war; die anderen sollten später durch die Predigt der Apostel gerettet werden. Und damit wir verstehen, dass das Schweigen des Herrn mit Rücksicht auf die Zeit und nicht in der Abneigung des Willens begründet ist, fügt er hinzu: „Frau, dein Glaube ist groß.“ Er wollte damit sagen, dass diese Frau, die ihres Heils bereits gewiss war, auch schon – was noch besser ist – zuversichtlich an die Sammlung der Heiden glaubte, an die nahende Stunde, in der diese durch ihren Glauben wie das junge Mädchen von jeder Form der Beherrschung durch unreine Geister befreit werden sollten. Und sogleich folgte die Bestätigung dafür: Denn nachdem das Volk der Heiden in der Tochter der kananäischen Frau sinnbildlich dargestellt worden war, wurden Scharen von Menschen mit verschiedenen Krankheiten vor den Herrn auf den Berg gebracht (Mt 15,30): Es waren Ungläubige, d. h. Kranke, die von Gläubigen unterwiesen wurden, anzubeten und vor ihm niederzufallen; diesen Kranken wurde nun die Gesundheit wiedergeschenkt, um Gott zu erfahren, zu schauen, zu loben und ihm zu folgen. Hl. Hilarius

Mt 15,25: ‭Da kam sie, fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir!‭

Als Beispiel für uns: Sie reagierte auf die Zurückweisung von Jesus mit wachsender Hingabe, um ihre Bitte durchzusetzen. Dadurch zeigte die nichtjüdische Frau weiterhin, was eine hingebungsvolle Fürbitterin tut. Betrachte aber die Klugheit der Frau! Sie wagte es weder zu widersprechen, noch wurde sie in dem Lobe Anderer traurig, oder durch die eigene Beschimpfung gekränkt.

Herr Hilfe mir: Ich empfehle Ihnen dieses Gebet, weil es so ein praktisches  Gebet ist. Sie können es verwenden, wenn Sie es eilig haben, Sie können es verwenden, wenn Sie Angst haben, Sie können es verwenden, wenn Sie keine Zeit haben, Ihr Knie zu beugen. Sie können es auf der Kanzel verwenden, wenn Sie predigen, Sie können es verwenden, wenn Sie Ihr Geschäft öffnen, Sie können es verwenden, wenn Sie morgens aufstehen. Es ist ein so praktisches Gebet, dass ich kaum eine Position kenne, in der man es nicht beten könnte: Herr, hilf mir. Spurgeon

Mt 15,26: Er aber antwortete und sprach: Es ist nicht recht, dass man das Brot der Kinder nimmt und es den Hunden vorwirft.

Worte von Chrysostomus: Weil er ihre Antwort voraussah, verzögerte Christus die Erhörung ihres Gebets. Er lehnte ihre Bitte zunächst ab, um ihren Glauben noch stärker werden zu lassen. Wenn er sie gar nicht hätte erhören wollen, dann würde er ihre Bitte am Ende auch nicht erfüllt haben. Seine Antworten waren nicht dazu gedacht, ihr weh zu tun, sondern vielmehr dazu, sie näher an sich zu ziehen und diesen verborgenen Schatz zu enthüllen. Chrysostomus

Harte Worte: Das Brot ist für die Kinder da, nicht für die Hunde: das ist ein hartes Wort für eine Mutter, die um die Heilung ihrer Tochter bittet, in der Überlieferung des Matthäus noch härter als bei Markus; es ist die Sprache eines Juden gegenüber einer Heidin. Was gab der Frau überhaupt noch den Mut, weiter zu bitten, und was hat Jesus veranlasst, ihre Bitte zu erfüllen? Die Antwort gibt Jesus selbst: „dein Glaube“. Hier wie beim Hauptmann von Kafarnaum (Mt 8,5-13) zeichnet sich bereits die kommende Entwicklung ab: das Evangelium findet bei den Heiden mehr Glauben als bei den Juden. Den Jüngern Jesu wird es nicht leicht fallen, das zu begreifen; Jesus hört auf die heidnische Frau und antwortet ihrem Glauben. Erzabtei Beuron

Mt 15,27: Sie aber sprach: Ja, Herr; und doch essen die Hunde von den Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen!

Nochmals ein Beispiel für uns: Die Frau in dieser Episode zieht sich nicht beleidigt zurück, nachdem sie von Jesus wenig charmant mit den Hunden verglichen wird. Sie nimmt ihre niedrige Position einfach als Tatsache von ihm an, bleibt aber bei ihrem Ziel, dass Jesus ihre Tochter befreien soll. Damit ist sie ein leuchtendes Beispiel für uns alle, unsere Aufgaben in der Kirche nicht mit der Wertschätzung für unsere Person zu verbinden. Manchmal höre ich bittere Bemerkungen von Ehrenamtlern über fehlenden Dank oder fehlende Bezahlung, und manch einer legt deswegen sein Amt nieder. Leider kommt man damit nicht zum Ziel. Nur weil die Frau völlig ziel- und sachorientiert ist, erreicht sie die Heilung ihrer Tochter. Dorit Wilke-Lopez

Es war, als ob sie sagte: Jesus, ich verstehe, dass der Fokus deines Dienstes auf den Juden liegt – dass sie einen besonderen Platz in Gottes Erlösungsplan haben. Aber ich verstehe auch, dass sich Ihr Dienst über das jüdische Volk hinaus erstreckt, und ich möchte Teil dieses erweiterten Segens sein.

Mt 15,28: Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: O Frau, dein Glaube ist groß; dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter war geheilt von jener Stunde an.

Jesus lobt diese nicht jüdische Frau: Jesus hat das nie zu einer anderen Person gesagt. Er lobte den großen Glauben des römischen Hauptmanns, der Jesus bat, seinen Diener zu heilen ( Matthäus 8:10 ), aber er sagte es der Menge, nicht direkt dem Hauptmann. Diese nicht jüdische Frau hörte es direkt von Jesus. Ihr Glaube war groß, selbst im Vergleich zu ihren anderen Tugenden. Sie war demütig, sie war geduldig, sie war ausdauernd, sie kümmerte sich um ihr Kind. Doch Jesus lobte keines dieser guten Dinge, sondern nur ihren Glauben. Wunderbar ist aber an dieser Frau der Glaube, die Geduld und Demut; der Glaube, wonach sie glaubte, dass ihre Tochter geheilt werden könne; die Geduld, wonach sie, so oft ab abgewiesen, zu flehen fortfährt; die Demut, weil sie sich nicht mit den Hunden, sondern den kleinen Hunden vergleicht.

Mt 15,29-31: Jesus heilt viele

Auslegung und Kommentar zu Mt 15,29-31

Parallelstellen: Mk 7,31-37

Mt 15,29: Und Jesus zog von dort weiter und kam an den See von Galiläa; und er stieg auf den Berg und setzte sich dort.

Jesus auf dem Berg: Er geht aber auf den Berg, um gleichsam als Vogel die Jungen zum Fliegen aufzufordern. Damit er nämlich seine Zuhörer zur Betrachtung des Hohen und Himmlischen erhöbe, und er setzte sich daselbst, um zu zeigen, dass man nur in dem Himmlischen Ruhe suchen dürfe. Da er aber auf dem Berge, d.h. auf dem Thron des Himmels, saß, nahen sich ihm die Scharen der Gläubigen mit demütigem Geiste, und bringen mit sich Stumme und Blinde, und legen sie zu den Füßen Jesu, weil sie die Sünden bekennend sich ihm allein unterwerfen. Diese heilt er so, dass sich die Scharen verwundern und den Gott Israels lobpreisen, weil die Gläubigen, wenn sie sehen, dass die, welche geistiger Weise krank sind, durch verschiedene Tugendwerke bereichert sind, Gott lobsingen. Goldene Perle

Mt 15,30: ‭Und es kamen große Volksmengen zu ihm, die hatten Lahme, Blinde, Stumme, Krüppel und viele andere bei sich. Und sie legten sie zu Jesu Füßen, und er heilte sie,

Mt 15,31: ‭sodass sich die Menge verwunderte, als sie sah, dass Stumme redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme gingen und Blinde sehend wurden; und sie priesen den Gott Israels.

Der Glauben der Menschen: Diese aber zeigten in zwei Stücken ihren Glauben, dass sie auf den Berg stiegen, und dass sie glaubten, es bedürfe nichts Anderes, als dass sie die Kranken zu seinen Füßen legten. Denn jetzt berühren sie selbst nicht mehr den Saum seines Kleides, sondern erheben sich zu einem höheren Glauben. Daher heißt es: Und sie legten sie zu seinen Füßen.

Mt 15,32-39: Speisung der 4000

Auslegung und Kommentar zu Mt 15,32-39

Parallelstellen: Mk 8,1-10

Mt 15,32: Ich bin voll Mitleid mit der Menge.

Jesu ganzes Leben drückt dieses Mit-Leid Gottes aus. Gott leidet mit, wenn wir leiden, im griechischen Urtext steckt in diesem Wort der Wortstamm für „Eingeweide“, das heißt, unser Leid geht ihm unter die Haut, er spürt es tief in seinem Innern. Auch meine Schwierigkeiten und mein Leid heute wird er mit-fühlen und mitleiden. Der Schöpfer des Universums leidet mit mir mit! Das ist so groß, das muss man erst einmal „sacken“ lassen. Dorit Wilke-Lopez

Mt 15,33: ‭Und seine Jünger sprachen zu ihm: Woher sollen wir in der Einöde so viele Brote nehmen, um eine so große Menge zu sättigen?‭

Mt 15,34: ‭Und Jesus sprach zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie sprachen: Sieben, und ein paar Fische.‭

Mt 15,35: ‭Da gebot er dem Volk, sich auf die Erde zu lagern,

Mt 15,36: ‭und nahm die sieben Brote und die Fische, dankte, brach sie und gab sie seinen Jüngern; die Jünger aber gaben sie dem Volk.

Mt 15,37: Sie aßen alle und wurden satt und hoben auf, was an Brocken übrig blieb, sieben Körbe voll.

Sieben Körbe: Sieben ist die Zahl für Fülle und Vollkommenheit. Jesus, öffne mich für dich. Öffne heute meine Augen für die Fülle in meinem Leben: für deine Geschenke und für deine mitleidige Nähe, wenn ich es schwer habe! Dorit Wilke-Lopez

Mäßigung: Diese Menschenmenge, die soeben gegessen hat und satt geworden ist, nimmt die Brotreste nicht mit, sondern lässt sie von den Jüngern wieder einsammeln, und dieser Umstand lehrt uns, mit dem Notwendigen zufrieden zu sein und niemals etwas darüber hinaus zu verlangen. Beda Venerabilis

Mt 15,38: ‭Es waren aber etwa 4 000 Männer, die gegessen hatten, ohne Frauen und Kinder.‭

‭Mt 15,39: Und nachdem er die Volksmenge entlassen hatte, stieg er in das Schiff und kam in die Gegend von Magdala.‭


Das war eine Auslegung und ein Kommentar zum Matthäus Evangelium Mt Kapitel 15.


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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.