Christliche Andachten

Matthäus Evangelium Mt 11. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Matthäus Evangelium Mt 11. Kap.

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Matthäus Evangelium Mt 11. Kap.

Im 11. Kapitel des Matthäusevangeliums geht es um die Reaktion von Jesus auf die Zweifel und Kritik der Pharisäer und Schriftgelehrten an seiner Lehre und seinen Taten. Jesus spricht von seiner engen Beziehung zum Vater und seiner göttlichen Autorität. Er tadelt die Heuchelei und Verstocktheit seiner Gegner und fordert die Menschen auf, seine Botschaft anzunehmen und von ihm zu lernen.

Mt 11,1-19: Zweifel des Täufers

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Matthäus Evangelium Mt 11,1-19

Parallelstellen: Lk 7,18-35

Mt 11,1: Der Herr lehrt und predigt weiter

Mt 11,1: Und es geschah, als Jesus die Befehle an seine zwölf Jünger vollendet hatte, zog er von dort weg, um in ihren Städten zu lehren und zu verkündigen.

Jesus geht voran

Als der Herr seine Jünger zum Predigen aussenden wollte und sie darum unterrichtet hatte, vollbrachte er selbst das in der Tat, was er mit Worten gelehrt hatte. Goldene Perle

Mt 11,2-6: Frage des Johannes

Mt 11,2: ‭Als aber Johannes im Gefängnis von den Werken des Christus hörte, sandte er zwei seiner Jünger

Mt 11,3: ‭und ließ ihm sagen: Bist du derjenige, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?

Zweifel von Johannes des Täufers

Johannes der Täufer schickt zwei seiner Jünger zu Jesus mit der Frage, ob er der Messias ist oder nicht. Hat er nicht kurze Zeit zuvor Jesus im Jordan getauft? Hat er nicht gesehen, wie sich der Himmel geöffnet hat und der Heilige Geist wie eine Taube auf Jesus herabgestiegen ist? Hat er nicht die Stimme vom Himmel gehört, die sprach: Das ist mein geliebter Sohn?

Hat er nicht selbst gesagt, Jesus sei das Lamm Gottes, und sogar bezeugt, dass er der Sohn Gottes ist? Und trotz allem diese Frage. Es gibt zumindest zwei denkbare Erklärungen dafür. Die eine ist, dass solche Glaubenszweifel selbst nach deutlichen Erfahrungen tatsächlich möglich sind. Auch eine heilige Therese von Lisieux hat am Ende ihres Lebens, als sie längst auf mystischen Höhen des inneren Lebens angekommen war, noch starke Zweifel. Bertalan Egervári (zu Mt 11,3)

Gott selbst gibt Glauben

Der Grund für solche Glaubenszweifel liegt in der Natur des Glaubens: Er ist ein reines Geschenk Gottes. Wenn Gott den Glauben gibt, dann können wir ihn üben und nach ihm leben. Gibt er ihn aber noch nicht, dann können wir uns nur darum bemühen und darum bitten. Allerdings will Gott den Glauben geben! Wie sollen wir uns im Falle eines Zweifels aber verhalten?

Nun, wir sollten jeden Glaubenszweifel zuerst dem vortragen, der ihn lösen kann: Jesus, und den Zweifel so im Gebet entgegentreten. Wir sollten es also dem Täufer gleichtun und Jesus oder jemandem, der Jesus dient, unsere Frage vortragen und so Hilfe empfangen. Und wir können den Katechismus lesen oder über unsere Frage sprechen. Jedenfalls gibt uns der Glaube, den Gott schenkt, eine Art innere „Gewissheit“. Der Glaubenszweifel dagegen ist eine Versuchung, die diese Gewissheit erschüttert. Suchen wir immer wie der Täufer, diese Gewissheit zurückzuerhalten. Bertalan Egervári (zu Mt 11,3)

Möglichkeit zwei

Es ist möglich, dass Johannes diese Frage nicht um seiner selbst willen gestellt hat, sondern um seiner Jünger willen – er wollte, dass sie zu Jesus gehen und die Frage für sich selbst stellen, wodurch sie ihre Aufmerksamkeit auf Jesus richten.

Mt 11,4: ‭Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und berichtet dem Johannes, was ihr hört und seht:

Tägliche christliche Andacht

Mt 11,5: ‭Blinde werden sehend und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote werden auferweckt, und Armen wird das Evangelium verkündigt.

Geht hin und berichtet

In der Wallfahrtskirche St. Salvator in Bettbrunn bei Kösching steht über dem Altarraum die Inschrift „Gehet und berichtet, was ihr hört und seht“ aus Mt 11,4. Mit Jesus verbunden sein, seine Worte aufnehmen und weitersagen. – Dadurch wird Gott unser Vater verherrlicht. Richard Birnkammer (zu Mt 11,5)

Mt 11,6: Glückselig ist, wer nicht Anstoß nimmt an mir!

Mt 11,7-11: Zeugnis über Johannes den Täufer

‭Mt 11,7: Als aber diese unterwegs waren, fing Jesus an, zu der Volksmenge über Johannes zu reden: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen zu sehen? Ein Rohr, das vom Wind bewegt wird?‭

Mt 11,8: Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Kleidern bekleidet? Siehe, die, welche weiche Kleider tragen, sind in den Häusern der Könige!

Vorbild des Johannes des Täufers

Weder eine gut ausgestattete Garderobe noch reichhaltiges Essen gehörten zum Leben des Täufers. Er wohnte in der Wüste und besaß so gut wie nichts. Und doch besaß er mehr als alle anderen. Die Menschen spürten das und kamen in Scharen zu ihm. Er fand zum Leben, indem er auf das Nötige zum Leben verzichtete. Das wahre Leben, das von Gott kommt und Gott ist, erschließt sich uns besonders in der Bedürftigkeit und Schwäche.

Wie sollen wir erkennen, dass wir völlig auf Gott angewiesen sind, wie bemerken, dass unsere Seele ihn braucht wie die Luft zum Atmen? Wer materiell im Überfluss lebt, ist dadurch oft wie betäubt und erkennt nicht den großen Mangel seiner Seele. Materielle Bedürftigkeit hilft uns, den Blick auch auf die seelischen Nöte zu richten. Jesus sagt ja: Selig, die arm sind vor Gott. Bertalan Egervári (zu Mt 11,8)

Mt 11,9: Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja, ich sage euch: einen, der mehr ist als ein Prophet!

Mt 11,10: Denn dieser ist’s, von dem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten soll.

Der Bote Johannes der Täufer

Ein Prophet wird von Gott erwählt, um das Volk zur Bekehrung zu rufen. Es sollte zum Leben der Gebote zurückkehren, gemäß dem Bund, den es mit Gott geschlossen hat. Aber ohne es zu wissen, haben die Propheten noch mehr getan: Sie haben auf Jesus hingewiesen. Die fünf Bücher des Mose schreiben über Jesus, ja sogar die gesamte Heilige Schrift.

Es ist interessant, das Alte Testament zu lesen und darin Hinweise auf Jesus zu suchen. Johannes hatte die besondere Berufung, noch mehr zu tun, als nur aus der Ferne auf Jesus hinzuweisen. Er durfte direkt auf ihn weisen und ihm den Weg bereiten. Die Befolgung seiner Botschaft der Umkehr macht uns Menschen bereit für eine echte, innerliche Begegnung mit dem Erlöser. Bertalan Egervári (zu Mt 11,10)

Jesus braucht auch uns als Boten

Unser Leben erfahren wir dann als lebenswert, wenn wir eine sinnvolle Aufgabe haben, wenn wir wissen wozu wir da sind, wozu unser Leben gut ist. Eine christliche Aufgabe ist es, Bote und Wegbereiter Jesu zu sein in unserer Zeit zu sein. Christ sein ist keine Fertigkeit, die biologisch weitergegeben wird. Jede Generation muss neu dafür gewonnen werden. Jesus braucht daher Wegbereiter und Boten, er braucht dich! Peter Hahne sagt: Die Welt braucht keine Angstmacher, sondern Hoffnungsboten.

Mt 11,11: Wahrlich, ich sage euch: Unter denen, die von Frauen geboren sind, ist kein Größerer aufgetreten als Johannes der Täufer; doch der Kleinste im Reich der Himmel ist größer als er.

Johannes, der Große

Warum sagt Jesus, dass Johannes der Größte gewesen war? Natürlich stammt alles, was Johannes war und vermochte, aus Gottes Gnade. Schon im Schoß seiner Mutter Elisabet war er erfüllt von seiner Sendung als Prophet und Wegbereiter des Messias. Und er war dieser Berufung treu bis zum Ende. Nicht nur mit Worten hat er ohne Angst oder Menschenfurcht die Ankunft des Messias verkündigt, sondern ihn auch mit der richtigen Einstellung empfangen. Sein ganzes Leben, alle seine Gesten standen im Einklang mit seinen Worten. In Johannes gab es keine Heuchelei, kein Doppelleben. Er war ein Mann, der nur für Gott lebte. Alejandro Espejo (zu Mt 11,11)

Was macht die Größe des Johannes aus?

Und muss ich genauso werden wie er, mich in die Wüste zurückziehen, mich in Kamelhaare kleiden und mich von wildem Honig ernähren? Die eigentliche Größe des Johannes besteht darin, dass er sich nicht selbst predigt, gar nicht selbst die Botschaft ist. Wie es auf einem Bild auf dem Isenheimer Altar dargestellt ist, verweist alles von ihm auf Jesus. Für mich bedeutet das, dass ich in jeder Kleidung, in jeder Lebenssituation, in jedem Stand Johannes nacheifern kann … so lange mein Leben auf Jesus verweist. Und vielleicht fiele mir Letzteres sogar schwerer, als äußerlich so zu sein wie Johannes? Darum ist er der Größte. Felix Honekamp (zu Mt 11,11)

M 11,12-15: Die Tage des Johannes des Täufers

Mt 11,12: Aber von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt leidet das Reich der Himmel Gewalt, und die, welche Gewalt anwenden, reißen es an sich.‭

Dem Himmelreich wird Gewalt angetan

Das ist an dieser Stelle sicher ein Hinweis darauf, was mit Johannes passiert, was mit Jesus passieren wird, und was auch in unserer Zeit noch immer passiert: Jesu Verkündigung des Himmelreichs wird allzu oft nicht angenommen, sie wird abgelehnt oder so verfälscht, dass man die Botschaft leichter ertragen kann. Aber was das Himmelreich ist und wie ich es erreiche, erfahre ich nur durch das Leben Jesu, durch die Kirche, die Sakramente und das Gebet. Es gibt keinen „billigeren“ Weg in den Himmel als den der Nachfolge. Aber bevor ich mit dem Finger auf andere zeige: Wo tue ich dem Himmelreich auf diese Art Gewalt an? Felix Honekamp (zu Mt 11,12)

Mt 11,13: ‭Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis hin zu Johannes.‭

Mt 11,14: Und wenn ihr es annehmen wollt: Er ist der Elia, der kommen soll.

Mit dem Größten in Verbindung stehen

Bevor das Reich Gottes kommt – so die Prophezeiung des Alten Testaments – muss Elija kommen. Nun sagt der Herr, dass in Johannes Elija gekommen sei. Also beginnt mit Christus das Reich Gottes sich unverhüllt zu offenbaren. Alle Propheten bis Johannes haben über diese Dinge geweissagt, Johannes hingegen wies mit dem Finger unmittelbar auf das Reich Gottes hin, weil er Jesus Christus selbst begegnet ist. Von daher ist Johannes der Größte, weil er mit dem Größten unmittelbar in Verbindung steht. Michaela Weimann (zu Mt 11,14)

Tägliche christliche Andacht

Mt 11,15: Wer Ohren hat, der höre.

Gefahr der inneren Taubheit

Wir alle haben Ohren, aber oft können wir nicht hören. Warum? Brüder und Schwestern, es gibt in der Tat eine innere Taubheit, wo wir Jesus bitten können, sie zu berühren und zu heilen. Und diese innere Taubheit ist schlimmer als die körperliche, denn es ist die Taubheit des Herzens. Von Eile getrieben, in der wir tausend Dinge zu sagen und zu tun haben, finden wir keine Zeit, innezuhalten und denen zuzuhören, die zu uns sprechen.

Wir laufen Gefahr, für alles undurchlässig zu werden und keinen Raum für diejenigen zu schaffen, die es nötig haben, dass man ihnen zuhört: Ich denke dabei an Kinder, Jugendliche, ältere Menschen, viele, die nicht so sehr Worte und Predigten brauchen, sondern dass man ihnen zuhört. Papst Franziskus (zu Mt 11,15)

Wer Ohren hat, der höre! 

Diese letzte Zeile enthält eine Anleitung für uns; sie sagt uns, dass wir in unserem Gebet vor allem zuhören sollen, während Gott zu uns spricht. Umgeben von einer Flut von Worten empfinden wir das Zuhören als fremd, vor allem sind wir nicht daran gewöhnt, uns in einen inneren und äußeren Zustand der Stille zu begeben, in dem wir für die Botschaft Gottes an uns empfänglich sind. Beim Vernehmen der Botschaft werden wir zur Reue, zur Umkehr, zum Wachstum in der Liebe und zur erneuten Ausrichtung auf ihn hin bewogen. Michaela Weimann (zu Mt 11,15)

Mt 11,16-19: Flötenspiel und Klagelieder

Mt 11,16: Wem soll ich aber dieses Geschlecht vergleichen? Es ist Kindern gleich, die an den Marktplätzen sitzen und ihren Freunden zurufen.

Mt 11,17: Wir haben euch aufgespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben euch Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint!

Hang zur ständigen Kritik

Die Idee ist, dass diejenigen, die ein Herz zum Kritisieren haben, etwas zum Kritisieren finden werden. Viele Menschen wären weder mit Johannes noch mit Jesus zufrieden. Unter den Kindern versteht man die Propheten, welche in der Einfalt des Sinnes wie die Kinder verkündeten und mitten in der Synagoge wie vor dem Volk auf dem Markte es rügen, dass es seine Stimmung nicht nach ihrem Vorspiel einrichtete und ihren Worten nicht gehorchte. Goldene Perle (zu Mt 11,17)

Kritiksucht? 

Kinder, die zu Hochzeitsliedern nicht tanzen und sich bei Klageliedern nicht an die Brust schlagen, verhalten sich im Widerspruch zu ihrem kindlichen Gemüt. Jesus zeigt seinen Jüngern und mir, dass viele Menschen solche Widersprüche in sich tragen. Möglicherweise sind sie beherrscht von unverantwortlicher Kritiksucht und verstecken sich hinter ihrer Kritik an Gott und der Kirche, um sich nicht ernsthaft mit den tieferen Fragen des Lebens beschäftigen zu müssen. Mir soll das zeigen, dass ich Jesu Botschaft nur verkünden kann, wenn ich fest mit ihm verbunden und bereit bin, Widerstand wegzustecken. Daher ist es unerlässlich, dass wir zuallererst seine Nähe im Gebet suchen, von seinem Beispiel lernen, und uns von ihm umgestalten lassen, damit wir ihm immer ähnlicher werden. Wir müssen immer wieder neu auf ihn schauen, vor allem im Gebet und in den Sakramenten. So wird Widerspruch für uns nicht zum Ärgernis werden. Georg Rota (zu Mt 11,17)

Mt 11,18: ‭‭Denn Johannes ist gekommen, der aß nicht und trank nicht; da sagen sie: Er hat einen Dämon!‭

‭Mt 11,19: Der Sohn des Menschen ist gekommen, der isst und trinkt; da sagen sie: Wie ist der Mensch ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder! Und doch ist die Weisheit gerechtfertigt worden von ihren Kindern.‭

Mt ‭11:19‬: Doch wie recht die Weisheit Gottes hat, erweist sich in dem, was sie bewirkt.

Die Werke der Weisheit

Oft haben wir Angst, vor unseren Mitmenschen Zeugnis für unseren Glauben abzulegen. Wir fühlen uns vielleicht auch vom Auftrag überfordert, die Botschaft Christi in die Welt zu tragen. Wir stellen unser Licht unter den Scheffel, damit es unsere Mitmenschen ja nicht blendet. Auch wenn das manchmal verständlich ist, müssen wir uns doch bewusstmachen, dass nicht wir Großes und Außerordentliches vollbringen müssen. Jesus ist das Licht der Welt! Er ist die Weisheit, die gute Taten hervorbringt. Wir müssen ihn nur aufstrahlen lassen, indem wir uns bemühen, ihm den ersten Platz in unserem Leben zu geben. Nicht durch schöne Reden sollen wir die Welt beeindrucken, sondern durch unsere guten Taten dazu bringen, Gott zu loben. Wir müssen die vielen Kleinigkeiten unseres Alltags eben mit großer Liebe tun. Dann strahlt sein Licht auf, und wir verkünden seine Botschaft trotz unserer Schwachheit und Ängstlichkeit. Die Weisheit wird Recht bekommen. Georg Rota (zu Mt 11,19)

Die Weisheit hat durch ihre Taten recht bekommen

Auf die gleiche Art lehrte er auch, dass man einen Baum an seinen Früchten erkennen könne. Weil wir wissen, wie leicht es ist, andere falsch zu beurteilen, dürfen wir uns nicht darüber Sorgen machen, was andere über uns sagen oder denken könnten. Vielmehr müssen wir wie Jesus stets das Gute tun. Gute Taten sprechen für sich selbst, auch wenn es dauern kann, bis andere das merken oder anerkennen. Wenn wir so ‐ durch diese guten Taten – seine Botschaft verbreiten, können wir sicher sein, dass Gott uns segnet und dass er bewirkt, dass unsere guten Taten auch Früchte hervorbringen.

Mt 11,20-24: Wehrufe über galiläische Städte

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Matthäus Evangelium Mt 11,20-24

Mt 11,20: ‭Da fing er an, die Städte zu schelten, in denen die meisten seiner Wundertaten geschehen waren, weil sie nicht Buße getan hatten:

Mt 11,21: ‭Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Zidon die Wundertaten geschehen wären, die bei euch geschehen sind, so hätten sie längst in Sack und Asche Buße getan.

Wehrufe

Nur bei Matthäus steht die Begründung für die Wehrufe über die galiläischen Städte: dort hatte er die meisten Wunder gewirkt, und trotzdem haben sie nicht geglaubt. Aber konnten sie denn glauben. waren die Wunder so eindeutig? Damals wie heute lässt sich jedes Wunder wegerklären, und nicht die Leichtgläubigen sind es, die durch die Wunder zum Glauben kommen. In den Wundern die Zeichen der angebrochenen Gottesherrschaft erkennen kann nur, wer bereit ist, auf Gottes Anrede zu antworten.

Geistlicher Alzheimer

Welches Problem haben die Städte Chorazin und Betsaida? Warum macht Christus gerade den Städten, in denen er die meisten Wunder vollbracht hat, solche Vorwürfe? Teil der Antwort ist, dass sie an einer Art geistlichem Alzheimer erkrankt sind. Sie haben Wunder und große Zeichen Gottes erlebt, doch mit der Zeit sind diese Erfahrungen in Vergessenheit geraten.

Sie scheinen so weit weg, dass sie für das Hier und Jetzt keine Bedeutung mehr haben. Im geistlichen Leben gibt es immer Zeiten, in denen wir Gottes Wirken realer erfahren, und Zeiten, in denen Gott abwesend scheint. Wenn wir uns in letzteren befinden, ist es essenziell, sich an die prägenden Momente mit Gott zu erinnern und unser Leben auf sie und nicht auf unsere schwankende Gefühlslage aufzubauen. Nils Benedikt Schäfer (zu Mt 11,21)

Präsent machen

Unser Glaube zeichnet sich dadurch aus, dass in ihm Gottes Wirken präsent gemacht wird. Bei der Feier der heiligen Messe, zum Beispiel, wird durch die Handlung des Priesters Christi Opfer am Kreuz auf dem Altar für mein Leben real präsent gemacht. Doch auch im eigenen Leben müssen wir uns unsere persönlichen Erfahrungen mit Gott vergegenwärtigen, damit sie uns prägen können. In welchen Momenten meines Lebens habe ich Gottes Wirken besonders erfahren? Welche Erfahrungen haben mich geprägt? Habe ich sie noch präsent oder sind sie in Vergessenheit geraten? Nils Benedikt Schäfer (zu Mt 11,21)

Worte von Papst Franziskus

Der heutige Tag könnte für uns ein Tag der Gewissenserforschung sein, mit diesem Refrain: „Wehe dir, wehe dir“, denn ich habe dir so viel gegeben, ich habe dir mich selbst gegeben, ich habe dich erwählt, Christ zu sein, und du ziehst ein Leben halb hier, halb da vor, ein oberflächliches Leben: schon ein wenig Christentum und etwas Weihwasser, aber nichts weiter. In Wirklichkeit ist es so: Wenn wir in dieser christlichen Heuchelei leben, dann verjagen wir Jesus aus unserem Herzen. Wir tun so, als hätten wir ihn bei uns, aber wir haben ihn hinausgejagt. Wir sind Christen, stolz darauf, Christen zu sein, doch wir leben wie die Heiden. Papst Franziskus (zu Mt 11,21)

Mt 11,22: ‭Doch ich sage euch: Es wird Tyrus und Zidon erträglicher gehen am Tag des Gerichts als euch!

Mt 11,23: ‭Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöht worden bist, du wirst bis zum Totenreich hinabgeworfen werden! Denn wenn in Sodom die Wundertaten geschehen wären, die bei dir geschehen sind, es würde noch heutzutage stehen.

Auf das Jetzt kommt es an

Christi Klarheit und Direktheit in diesem Evangelium mag uns überraschen. Seine Aussage ist klar: Kafarnaum hat sich von Gott abgewandt und kann sich nicht durch seine Vergangenheit rechtfertigen. Für die Erlösung zählt das Jetzt, das Hier und Heute. Vielleicht war ich Gott in der Vergangenheit nahe und habe mich von ihm abgewandt.

Dann gibt dir Gott den heutigen Tag, um zu ihm zurückzukehren. Vielleicht war ich Gott nie wirklich nahe. Auch dann gibt dir Gott heute die Chance, sich ihm anzunähern. Schließlich gibt es keinen Heiligen ohne Vergangenheit und keinen Sünder ohne Zukunft. Gott sehnt sich nach deiner Liebe im jetzigen Moment, egal wie deine Vergangenheit aussah und wie unsicher deine Zukunft dir erscheinen mag. Nils Benedikt Schäfer (zu Mt 11,23)

Gespräch mit Christus: Jesus, ich will dich im Hier und Jetzt lieben und anbeten. So schnell vergesse ich deine Wunder und dein Handeln in meinem Leben. Hilf mir, sie mir präsent zu machen. Lass mich über deine Treue in meinem Leben staunen!

Vorsatz: Heute will ich mir drei Momente in meinem Leben aufschreiben, in denen ich Gottes Nähe in besonderer Weise erfahren durfte.

Mt 11,24: ‭Doch ich sage euch: Es wird dem Land Sodom erträglicher gehen am Tag des Gerichts als dir!

Umkehr, Umkehr und wieder Umkehr! 

Jesus macht uns in diesem Evangelium eine Sache ganz klar: Ohne Umkehr und Buße können wir im geistlichen Leben nicht den ersten Schritt beginnen, nicht wachsen und nicht bestehen. Im Buch der Sprüche heißt es: Denn siebenmal fällt der Gerechte und steht wieder auf, doch die Frevler stürzen ins Unglück (Spr 24,16). Den Gerechten, also den Heiligen, zeichnet nicht aus, dass er nicht sündigt und keine Fehler begeht, sondern dass er sich immer wieder erhebt und neu auf sein Ziel ausrichtet. Alle Menschen sündigen. Das lässt sich nicht vermeiden. Doch Umkehren und das Herz durch Buße reinigen, darin besteht der Schlüssel zu einem Herzen, das Gott wohlgefällt. Peter Hemm (zu Mt 11,24)

Gerechtigkeit und Gericht

Oft versuchen wir, Erlebnisse und Erfahrungen, die uns innerlich bedrücken, zu verdrängen und zu vergessen. Das Jüngste Gericht, die realistische Möglichkeit, dass man am Ende seines Lebens in die Hölle gelangt, und die Endgültigkeit unserer Entscheidung für oder gegen Gott sind Wahrheiten, die erschrecken können. Doch bleiben sie trotz dieses subjektiven Schrecks dennoch objektiv wahr. Wie selten hören wir etwas über diese Grundwahrheiten! Lebe ich jetzt so, dass ich auf einen barmherzigen Richter hoffen kann? Lasse ich meinen Lebensstil von Jesus hinterfragen? Welche Rolle spielt für mein jetziges Leben das zukünftige Gericht? Peter Hemm (zu Mt 11,24)

Wie schlimm ist es ohne Gott! 

Jesus spricht Klartext. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir entscheiden uns für Gott oder gegen ihn. Es gibt keine Alternative! Er verheimlicht uns das nicht. Er legt von vornherein die Karten offen auf den Tisch. Wie hart erscheinen uns deswegen seine Worte! Er droht nicht nur einigen Personen oder einer Stadt, sondern gleich mehreren Städten, dass sie in die Hölle hinabgeworfen werden. Wie traurig ist ein Leben ohne Gott! Und wie furchtbar die Konsequenz eines solchen Lebens für die Ewigkeit! Wie oft lehne ich Gott ab? Höre ich auf seine leisen Eingebungen im Alltag? Lebe ich manchmal ohne ihn? Peter Hemm (zu Mt 11,24)

Mt 11,25-30: Das leichte Joch Jesu

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Matthäus Evangelium Mt 11,25-30

Mt 11,25: Zu jener Zeit begann Jesus und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen geoffenbart hast!‭

Jesus spricht mit dem Vater

Wenn man den Zusammenhang sieht, so ist hier nirgends die Rede davon, dass Ihn jemand etwas gefragt, oder dass Er mit irgendeinem Menschen ein Gespräch geführt hätte. Dennoch heißt es: „Zu der Zeit antwortete Jesus und sprach: Ich preise dich, Vater“. Wenn ein Mensch antwortet, so antwortet er einer Person, die mit ihm gesprochen hat. Wer hatte also mit Christus gesprochen? Sein Vater! Und doch wird an dieser Stelle hiervon nichts erwähnt. Nun, das soll uns zeigen, dass der Herr Jesus in beständiger Gemeinschaft mit Seinem Vater lebte und dass Gott so oft, so unaufhörlich in Seinem Herzen mit Ihm redete, dass dieser Umstand keiner besonderen Erwähnung bedurfte.

Es war des Herrn Jesu Gewohnheit und Leben, mit Seinem Vater zu reden. Und wie dies mit dem Herrn Jesus auf der Erde der Fall war, so sollte es auch mit uns der Fall sein; und darum wollen wir uns die wichtige Lehre aneignen, die sich aus dem angeführten Beispiel aus dem Leben Jesu für uns ergibt. Möchten auch wir diesen stillen Herzensumgang mit dem Vater pflegen und Ihm oft antworten! Welch ein Vorrecht ist doch die innige Gemeinschaft unserer Seelen mit dem Vater! Es ist ein Geheimnis, das der Welt verborgen ist und eine Freude, von welcher selbst der nächste unserer Freunde nichts weiß. Spurgeon (zu Mt 11,25)

Jesus preist den Vater

Zu Beginn dieser Bibelstelle kann Jesus nicht anders, als den Vater zu preisen. „Das Lob ist die Gebetsform, die am unmittelbarsten Gott anerkennt. Das Lob besingt Gott um seiner selbst willen. Es erweist ihm Ehre, nicht nur wegen seiner Taten, sondern weil er ist“ (KKK 2639); weil er unendlich groß, liebevoll, barmherzig, geduldig, mächtig ist. Welchen Teil nimmt der Lobpreis in meinem Gebet ein? Wie sehr muss es Gott gefallen, wenn wir ihn loben und preisen, weil er ist, wie er ist. Mathias Reimer (zu Mt 11,25)

Ein Herz der Liebe

Wie schön sind diese Zeilen, in denen Jesus zu seinem Vater spricht! Da erscheint so deutlich diese kindliche Liebe Jesu zu seinem Papa. Er kennt seinen Vater durch und durch und liebt ihn unendlich. Das bringt ihn dazu, ihn ganz spontan vor den Jüngern zu loben. Er bemerkt, wie gegenwärtig sein himmlischer Vater in seinem Leben ist. Diese gegenwärtige Liebe ist das Fundament, auf das Jesus sein ganzes Leben baut. Jesus erfährt tief in seinem Herzen die Liebe des Vaters. Diese Erfahrung lässt in seinem eigenen Herzen die gleiche Liebe auflodern. Welch ein schönes Herz Jesus hat, so voller Liebe! Peter Hemm (zu Mt 11,25)

Den Unmündigen geoffenbart

Unmündigkeit meint hier Demut. Die Demut, sich selbst nicht für so „weise und klug“ zu halten, dass man meint, Gott nicht zu brauchen und allein zurechtzukommen. Uns wird hiermit eine positive Haltung der einfachen Offenheit vorgeschlagen. Die Offenheit, uns von Gott beschenken zu lassen. Anzunehmen, was aus seiner Hand kommt. Ihn sich uns offenbaren zu lassen. Mathias Reimer (zu Mt 11,25)

Zur Demut

Oft geht es im geistlichen Leben nicht darum, Neues zu entdecken, sondern unser Fundament zu vertiefen. Genau dazu lädt uns Christus heute ein. Was ist die Grundlage unserer Beziehung zu Gott? Die Demut. Echte, authentische Demut. Die tiefe Erkenntnis, dass Gott allein Gott ist und nicht ich. Demut ist die Grundlage, auf die alles aufbaut.

Im Gegensatz dazu wurde Stolz schon durch die ganze Kirchentradition hindurch als Wurzel aller Sünde identifiziert. Hinter jeder Sünde steht letztlich versteckt die stolze Annahme, dass ich—und nicht Gott—weiß, was das Beste für mich ist. In welchen Bereichen meines Lebens regiert noch mein eigener Stolz? Wo meine ich, dass ich es besser weiß und Gott eigentlich gar nicht brauche? Nils Benedikt Schäfer (zu Mt 11,25)

Frei sein zu empfangen

Demut macht uns letztlich frei, alles von Gott als Geschenk zu empfangen. Genau dazu lädt uns Christus im Evangelium ein. Oft sind es die Weisen und Klugen, denen die tiefe Schönheit des Glaubens verborgen bleibt, weil sie meinen, sie könnten sie selbst erkennen. Die Kleinen allerdings wissen, dass sie echte Herzenserkenntnis nicht aus eigener Kraft erlangen, sondern nur als Geschenk empfangen können.

Wie es in den Psalmen heißt: Gott verbirgt sich vor den Stolzen und offenbart sich den Demütigen. Das ist ein grundlegendes Gesetz des geistlichen Lebens. Je demütiger ich bin, desto mehr erkenne ich Gott und empfange seine Freude im Heiligen Geist. Je stolzer und unabhängiger ich bin, desto weniger Raum gebe ich Gott, um in mir zu wohnen und zu wirken. Nils Benedikt Schäfer (zu Mt 11,25)

Mt 11,26: ‭Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen vor dir.‭

Mt 11,27: Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden, und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater; und niemand erkennt den Vater als nur der Sohn und der, welchem der Sohn es offenbaren will.

Vater und Sohn sind eins

Dadurch, dass er allein den Vater kennt, gibt er zu verstehen, dass er gleichen Wesens mit ihm sei, als wollte er sagen: Wie soll man sich wundern, wenn ich der Herr von Allem bin, da ich etwas Größeres habe? Nämlich den Vater zu kennen und gleichen Wesens mit ihm zu sein. Goldene Perle

Und der, dem es der Sohn offenbaren will

Die Kenntnis vom Vater ist das höchste Gut, das der Mensch besitzen kann, weil sie der tiefsten Sehnsucht im menschlichen Herzen nach Glück entspricht. Der heilige Thomas von Aquin sagt uns, dass Glück die Erkenntnis ist, dass wir das Gut besitzen, das wir suchen. Wir nennen die vollkommene Kenntnis des Guten, das wir besitzen, „Himmel”, der unser letztes Ziel in unserem Leben ist. Wem würde Jesus den Vater nicht offenbaren wollen?

Gab es jemals einen Menschen, dem Jesus nicht wünschte, den Vater zu kennen und im Himmel zu sein? Die Taten Jesu ‐ seine Predigten, seine Opfer und sein Tod am Kreuz ‐ zeigen, dass er den Vater jedem offenbaren will. Doch gefällt es ihm, Sie und mich auszuwählen, ihm dabei zu helfen, dieses Ziel zu erreichen. Wünschen wir uns wirklich, dass jeder den Vater kennt und in den Himmel kommt? Unser Handeln wird bereits diese Frage für uns beantworten. Shawn Aaron (zu Mt 11,27)

Cyrill von Jerusalem

Glauben musst du an den einen und einzigen Sohn Gottes, unsern Herrn Jesus Christus, Gott, erzeugt aus Gott, Leben, erzeugt aus dem Leben, Licht, erzeugt aus dem Lichte. Ähnlich ist er in allem dem Erzeuger. Nicht in der Zeit hat er das Sein erhalten, sondern vor aller Ewigkeit ist er ewig vom Vater in unfassbarer Weise geboren worden. Er ist die Weisheit Gottes und die persönliche, wesenhafte Kraft und Gerechtigkeit. Er sitzt zur Rechten des Vaters vor aller Ewigkeit.

Denn nicht ist er, wie einige geglaubt haben, nach seinem Leiden gewissermaßen von Gott gekrönt worden, nicht hat er wegen seiner Geduld den Thron zur Rechten erhalten, sondern seitdem er ist – er ist aber ewig erzeugt –, hat er die königliche Würde und thront mit dem Vater, da er, wie gesagt, Gott, Weisheit und Kraft ist.

Er regiert zugleich mit dem Vater und hat alles um des Vaters willen erschaffen. Nichts fehlt ihm zur göttlichen Herrlichkeit. Er kennt den Erzeuger, wie er vom Erzeuger gekannt wird. Um es kurz zu sagen, denke an das Wort, das in den Evangelien geschrieben ist: Niemand kennt den Sohn außer der Vater, und niemand kennt den Vater außer der Sohn“ (Mt 11,27). Cyrill von Jerusalem (zu Mt 11,27)

Tägliche christliche Andacht

Mt 11,28: Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.

Was belastet mich? 

Hier können wir kurz innehalten, um wahrzunehmen, was uns auf dem Herzen liegt. Was bewegt mich? Was bereitet mir Sorgen und Ängste? Wo fällt es mir schwer loszulassen? Wir können gerne an vergangene Dinge denken oder an den heutigen Tag oder an all die Dinge, die noch kommen, aber uns schon heute beunruhigen. Welche Kreuze trage ich mit mir herum? Welche Gedanken und Gefühle? Peter Hemm (zu Mt 11,28)

Wie oft plagen wir uns durch das Leben und binden uns selbst schwere Lasten auf! Noch 2000 Jahre nach diesen Worten aus Jesu Mund sind die Gründe dieser Plackerei dieselben: Uns quält die unersättliche, unruhige Suche nach Ehre, Macht, Lust und Geld, wie es schon Thomas von Aquin formulierte. Unser Leben ist zu sehr auf die Güter dieser Welt ausgerichtet und genau diese Güter können unser unruhiges Herz einfach nicht stillen.

Sie hinterlassen in uns eine Leere – wie eine Serie Fata Morganas, die uns auf unserer Suche durch die Wüste nach echtem Wasser begegnen. Unser Herz ist schlichtweg für mehr gemacht. In welchem Bereich meines Lebens bemerke ich, wie ich Ehre, Macht, Lust oder Geld nachjage? Bemerke ich, wie sie in meinem Herzen eine Leere zurücklassen und mein Leben in einen Zustand der unendlichen Suche – der Unruhe – versetzen? Nils Benedikt Schäfer (zu Mt 11,28)

Was mache ich damit? 

Jesus lädt uns ein, alles, was unser Herz beunruhigt, an ihn abzugeben. Wir dürfen mit allen unseren Problemen zu ihm kommen. Vor Gott müssen wir keine makellosen Heiligen sein. Er möchte, dass wir vor ihn hintreten, wie wir sind. Er möchte uns zuhören. Er möchte eine Beziehung zu uns haben, zu mir, hier und heute. Sprechen wir mit ihm und teilen wir ihm alles mit, was wir in unserem Herzen entdeckt haben, alles, was uns beunruhigt und uns den Frieden raubt.  

Ist jetzt alles gut? Gott ist nicht wie eine Entsorgungsfirma, bei der man Ungewünschtes abliefert und es nie wieder zu Gesicht bekommt. Jesus erlöst uns durch seine übergroße Liebe; das ist außer Frage! Doch er möchte unser Leben gemeinsam mit uns leben, gerade auch alles, was uns bedrückt, besorgt und schwerfällt. So können genau diese Belastungen eine Gelegenheit bieten, enger mit Jesu Liebe verbunden zu sein. Jesus möchte alles gemeinsam mit uns durchleben, um uns dadurch noch konkreter und persönlicher seine Liebe offenbaren zu können. Peter Hemm (zu Mt 11,28)

Zu Jesus mit seiner Last kommen

Du hast häufig schwer an dir selbst zu tragen, an deiner Menschlichkeit und den damit verbundenen Schwächen. Selbstzweifel, Selbstmitleid, Selbstvorwürfe sind kein guter Weg, damit um zu gehen. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Ich bitte dich: Akzeptiere liebend, dass du Fehler machst. Nimm an, was nicht so perfekt an dir ist und trage es zu Jesus hin.

Er, der in uns ist, trägt deine Menschlichkeit mit. Das bedeutet nicht, dass du dich diesen Fehlern resignierend hingibst im Sinne eines „So bin ich halt.“ Aus deinen Fehlern kannst und sollst du lernen. Des anderen Last tragen können wir nur dann, wenn wir unsere eigene Last in inniger Verbindung mit Christus annehmen. Das eine geht nicht ohne das andere! So trage nun heute des anderen Last sowie deine eigene und erfülle somit das Gesetz Christi.

Mit unseren Problemen zu Jesus Christus gehen

Probleme und Schwierigkeiten sind ein fester Bestandteil unseres Lebens. Manchmal leiden wir sehr und sehen keinen Ausweg. Vielleicht sieht sogar unser normaler Alltag so aus. „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.“ Dieses Versprechen Jesu dürfen wir ernst nehmen. Er wird unser Problem nicht in jedem Fall lösen, aber egal, wie ausweglos die Situation ist, Jesus wird unsere Seele wieder zur Ruhe kommen lassen. Wenden wir uns vertrauensvoll an ihn, statt frustriert um uns selbst zu kreisen und in Selbstmitleid oder Hoffnungslosigkeit zu versinken. Sein Versprechen ist kein leeres Wort, er hilft wirklich. Bertalan Egervári (zu Mt 11,28)

Papst Franziskus

Der Herr weiß, wie schwer das Leben sein kann. Er weiß, dass viele Dinge das Herz ermüden. Angesichts all dessen besteht das erste Wort Jesu in einer Einladung, einer Einladung, sich in Bewegung zu setzen und zu reagieren: Kommt! Wenn die Dinge schlecht laufen, wäre es ein Fehler, dort zu verharren, wo man ist. Jesus nimmt nicht die Lasten des Lebens hinweg, sondern die Angst aus dem Herzen; er nimmt uns nicht das Kreuz ab, sondern er trägt es mit uns. Und mit ihm wird jede Last leicht, da er die Ruhe ist, die wir suchen.

Er erwartet uns, er erwartet uns immer, nicht um auf magische Weise die Probleme zu lösen, sondern um uns in unseren Problemen stark zu machen. Jesus nimmt nicht die Lasten des Lebens hinweg, sondern die Angst aus dem Herzen; er nimmt uns nicht das Kreuz ab, sondern er trägt es mit uns. Und mit ihm wird jede Last leicht (vgl. V. 30), da er die Ruhe ist, die wir suchen.

Wenn Jesus in das Leben eintritt, kommt der Friede, jener Friede, der auch in den Prüfungen, in den Leiden bleibt. Wir wollen zu Jesus gehen, ihm unsere Zeit schenken, ihm jeden Tag im Gebet in einem vertrauensvollen, persönlichen Gespräch begegnen; lasst uns mit seinem Wort vertraut werden, furchtlos seine Vergebung neu entdecken, und uns an seinem Brot des Lebens sättigen: wir werden uns geliebt fühlen, wir werden uns von ihm getröstet fühlen. Papst Franziskus (zu Mt 11,28)

Worte von Gertrud von Helfta

Kommt, kommt, kommt. Ich komme, ich komme, ich komme zu dir, Jesus, Geliebtester, den ich geliebt, gesucht, mir gewünscht habe: wegen deiner Süße, deiner Güte und deiner barmherzigen Liebe folge ich dir nach in Liebe von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit aller meiner Kraft, da du nach mir rufst: Lass mich nicht scheitern, sondern handle an mir nach deiner Güte und deinem großen Erbarmen. Mir Herr, die ich flehentlich um deine Hilfe bitte, und mir, die ich von dem Sakrament deines Segens Kraft und Stärke ersehne, schenke das Bollwerk deines Schutzes und deine Leitung.

Es herrsche in mir, Herr, durch die Gabe deines Geistes kluges Maß, weise Güte, besonnene Milde, keusche Freiheit. Lass mich in barmherziger Liebe brennen, nichts außer dir lieben, lobenswert leben, aber ein Lob dafür nicht anstreben. Dich lass mich in der Heiligkeit deines Leibes, dich in der Reinheit deiner Seele lobpreisen, voll Liebe dich lieben, voll Liebe dir dienen.

Sei du mir meine Ehre, du meine Freude, du meine Begierde, du in der Trauer mein Trost, du im unschlüssigen Zweifel mein Rat. Sei du im Unrecht meine Verteidigung, in der Bedrängnis Geduld, in der Armut Überfluss, beim Hunger Speise, beim Wachen mein Schlaf, in Krankheit Medizin. In dir möchte ich alles besitzen, in dir, den ich mehr als alles zu lieben bestrebt bin. Gertrud von Helfta (zu Mt 11,28)

Rückzug in die Ruhe

Die Vögel haben ihre Nester auf den Bäumen, um sich dorthin zurück zu ziehen, wenn sie dessen bedürfen. Der Hirsch hat sein Gebüsch und sein Dickicht, in dem er sich verbirgt und vergräbt und im Sommer sich der Kühle des Schattens erfreut. So muss auch unser Herz sich jeden Tag irgendeinen Platz suchen, den Kalvarienberg, die Wunden des Herrn oder einen Ort nahe bei ihm, um sich dorthin inmitten der äußeren Arbeit bei jeder Gelegenheit zurück zu ziehen, sich dort zu stärken und zu erholen und sich wie in einer Festung gegen die Versuchung zu verteidigen. Franz von Sales

Ruhe des Herzens

Eines der besten Kennzeichen für die Güte der Eingebungen ist Friede und Ruhe des Herzens. Denn der göttliche Geist ist wohl gewaltig, aber von einer sanften, milden, friedlichen Gewalt. Dem Frieden des Herzens ist die Demut untrennbar verbunden. Demut nenne ich aber nicht einen Wortschwall, äußere Gesten, das Küssen des Erdbodens oder Verneigungen, wenn man diese Dinge ohne inneres Empfinden der eigenen Niedrigkeit tut. Denn all das ist nur ein eitles Getue schwacher Geister und muss eher eine Verzerrung der Demut als Demut genannt werden. Ich rede vielmehr von einer echten und handfesten Demut, die uns empfänglich für Zurechtweisungen, lenksam und bereit zum Gehorsam macht.

Das Gebet der Ruhe

Die liebenswerte Ruhe der Seele nennt Theresia von Jesus das Gebet der Ruhe. Liebende begnügen sich zuweilen damit, bei der Person zu sein, die sie lieben, wenn sie auch nicht mit ihr reden. Sie sind, wie es scheint, zufrieden und froh, diese geliebte Gegenwart auszukosten. Ihr Gemüt findet darin Ruhe und Frieden. Wenn du daher in diesem einfachen, reinen, kindlichen Vertrauen bei unserem Herrn bist, so verweile da und rühre dich keineswegs, um fühlbare Akte des Verstandes oder des Willens zu erwecken.

Diese einfache Liebe des Vertrauens und dieses liebevolle Schlafen deines Geistes in den Armen deines Erlösers schließt alles in sich, wonach immer dich gelüsten möchte. Es ist besser, an dieser heiligen Brust zu schlafen, als irgendwo anders, wo immer es auch sei, zu wachen. Eine Seele, die in Ruhe und Schweigen vor Gott ist nimmt die Wonne dieser Gegenwart in sich auf.

Seelenfrieden

Jesus verspricht uns nicht, dass wir nie wieder leiden werden, sondern er verspricht uns ein Herz, dass inmitten der Leiden und Unannehmlichkeiten des Lebens doch zutiefst im Frieden ist. Im Frieden mit sich selbst, mit der Welt und mit Gott. Die Last wird dadurch leicht, dass er unser Herz verwandelt. Er möchte unser Herz demütig und gütig machen und dadurch wird es sozusagen auch „liebesfähiger“. Das kleine, vom Leiden verhärtete Herz wird durch seine verwandelnde Liebe größer, weicher und fähig, aus seiner Kraft alle und alles zu lieben. Georg Rota (zu Mt 11,28)

Ruhe für eure Seele

Das Wort „Ruhe” bedeutet in diesem Zusammenhang nicht das Ende von Arbeit und Kampf, sondern Seelenfrieden, Freude und tiefgründiges Glück. Das ist die Ruhe, die wir alle ersehnen, die Ruhe, die eines Tages ununterbrochen in der Glückseligkeit des Himmels herrschen wird. Wir haben Einzelne getroffen, die diesen Frieden und diese Freude trotz ihrer jeweiligen Lebensumstände erfahren haben.

Wir müssen aber beachten, dass Jesus nicht versprochen hat, uns die schweren Lasten, die Prüfungen oder die Leiden abzunehmen. Aber wenn wir sein Joch auf uns nehmen, wenn wir uns seinem Plan, seinem Willen und seiner Liebe fügen, garantiert er uns die Freude. Wenn wir es noch niemals erlebt haben, dann sollten wir heute beginnen; geben wir ihm das, von dem wir in unserem Herzen wissen, dass er uns darum bittet. Obwohl das Joch zuerst schmerzt, wie jedes Joch, bringt es die Helligkeit des Friedens und die Leichtigkeit der Freude. Shawn Aaron (zu Mt 11,28)

Er ist derjenige, der unser Herz befreit und unsere Lasten auf sich nimmt

Dadurch, dass wir ihm alles hinlegen, was uns bedrückt, schaffen wir neuen Platz in unseren Herzen. Und diesen Raum kann Jesus mit seiner Ruhe füllen. Er wird uns Ruhe schenken. Wenn wir ihm vertrauen, kommt unsere Seele zur Ruhe. Wir müssen nicht alleine tragen, Jesus ist bei uns und hilft uns.

Wenn wir zuviel mit uns herumschleppen, sind wir nicht frei. Wir sind so damit beschäftigt unsere Koffer zu tragen, dass wir keine Kraft mehr haben für andere. Wir können niemanden helfen Lasten zu tragen, wenn wir selber beladen sind. Um derer Willen, die dich lieben – reise mit leichtem Gepäck. Um Gottes Willen, der dich gebrauchen will – reise mit leichtem Gepäck und um deiner eigenen Freude willen – reise mit leichtem Gepäck. Ulrike Puintner (zu Mt 11,28)

Zusammensein mit Jesus

Wir lieben Jesus oder üben uns zumindest in unserer Unvollkommenheit ihn zu lieben. Wenn wir einen Menschen lieb haben hier in dieser Welt, begnügen wir uns oft allein damit, bei dieser Person zu sein. Gespräche und viele Worte sind dabei nicht das Wichtigste, sondern allein das Zusammensein. Ebenso ist es mit unserer Beziehung zu Christus. Wir müssen nicht unentwegt mit ihm reden, um Ruhe in ihm zu finden. Allein das Bewusstsein seiner Gegenwart ist genug. In diesem einfachen, reinen, kindlichen Vertrauen bei unserem Herrn sein, ist Mittelpunkt unseres Lebens. Diese einfache Liebe des Vertrauens und dieses liebevolle Schlafen unseres Geistes in seinen Armen schließt alles in sich, ist genug.

Eine Seele, die in Ruhe und Schweigen vor Gott ist nimmt die Wonne dieser Gegenwart in sich auf. Franz von Sales

Kommt alle her zu mir

Nicht selten fühle ich mich von Gott verlassen, leer und ausgebrannt.  Ich habe kaum mehr Kraft, um auf meinen Nächsten einzugehen, bin gereizt und deprimiert. Ich rede kaum mit meiner Frau, bin lieblos zu meinen Kindern und oberflächlich gegenüber den Gästen und Studenten. Und dann frage ich mich nach dem Grund und beginne zu grübeln. Wenn ich mich mal wieder so richtig down fühle, wenn ich nichts von der Kraft von Jesus verspüre, dann ist das Problem in der Regel nicht mein schwacher Glaube, nicht meine eigene Unfähigkeit, auch nicht die schwierigen Gäste und nicht einmal meine Frau. Der Grund ist ganz einfach: Ich habe wieder einmal vergessen, wozu Gott mich geschaffen hat, ich habe wie wieder einmal die enge Gemeinschaft mit Gott vernachlässigt oder beiseitegestellt. Als Christ werde ich nirgends sonst Erfüllung finden als in der Gemeinschaft mit meinem Herrn Jesus, denn dazu hat Gott mich gemacht. Dazu sind wir gebaut! Erst da, wo ich als Christ zum Herrn Jesus laufe, wird meine Seele wieder ruhig und findet Frieden. Hans Peter Royer

Mt 11,29: Lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und demütig von Herzen.

Tugend der Sanftmut

Die Sanftmut ist eine meiner Lieblingstugenden, weil sie so praktisch ist. Es vergeht bei mir kein Tag, bald keine Stunde, wo ich nicht vor der Wahl stehe allzu streng zu reagieren oder eben sanftmütig. Lernen können wir das, wie sollte es anders sein, von Jesus, der selbst noch am Kreuz in seiner Liebe die Sanftmut walten lässt. Sanftmut ist nach Gal 5,23 auch eine Frucht des heiligen Geistes. Beten und bitten wir für diese Frucht.

Sanftmut Christi

Wir können die Sanftmut Christi unter vier Umständen betrachten. Zunächst können wir die Sanftmut Christi in seinem gewöhnlichen Leben erkennen, denn all seine Gesinnungen waren friedlich: Er legte es nie darauf an, Streitgespräche zu provozieren, sondern vermied alles, was zu einer Auseinandersetzung führen konnte. Darin müssen wir ihn nachahmen. Ebenso scheint die Sanftmut Christi auf in seinen Zurechtweisungen.

Er musste von seinen Verfolgern viel Schmach erleiden, und doch antwortete er ihnen nie wütend oder in einem aggressiven Ton. Seine Sanftmut tritt erneut in Erscheinung, wenn er jemanden in Gnade aufnahm. Er ließ sie an seinen Mahlzeiten teilnehmen oder nahm ihre Einladung an. Schließlich offenbart sich die Sanftmut Christi in seiner Passion, denn er ging in diese Passion wie ein Lamm, er, der, als er geschmäht wurde, nicht schmähte. Thomas von Aquin (zu Mt 11,29)

Bedeutung der Demut

Demut bedeutet das gläubige Anerkennen Gottes. Es beinhaltet ein Bewusstsein unendlichen Zurückbleibens hinter der erstrebten Vollkommenheit. Von seiner altdeutsche Herkunft bedeutet Demut dienstwillig zu sein. Demut bedeutet sich in einer dienenden Haltung zu Gott zu befinden. Wir sind seine geliebten Werkzeuge. Von seiner hebräischen Herkunft dagegen bedeutet Demut „sich beugen“. Demut bedeutet, sich vor Gott zu beugen, ihn somit als Gott anzuerkennen und als Herr unseres Lebens. Das lateinische Wort für Demut „humilitas“ hat mit Humus zu tun, mit Erdnähe. Demütige Menschen stehen mit beiden Beinen auf der Erde, um zum Himmel zu blicken. Ein Glauben ohne Demut ist undenkbar. Es ist neben der Tugend der Liebe die Tugend schlechthin.

Franz von Sales: Die Demut macht uns vollkommen vor Gott, die Sanftmut dem Nächsten gegenüber. Schließlich muss man dem Nächsten gegenüber Milde bis zum äußersten walten lassen, selbst bis zur Torheit, und darf niemals Vergeltung üben.

Demütig sein. Demut ist die entspannteste Haltung, die es gibt. Demut heißt nicht, sich zum Fußabtreter für die anderen zu machen. Demut heißt nicht, seine Fähigkeiten klein zu reden oder zu verstecken. Demut heißt, dass ich mir bewusst bin, dass ich in allem beschenkt bin – allein durch die Güte Gottes. Meine Talente, meine guten Taten, mein Gebet, meine Liebe zu den anderen, alles ist Geschenk Gottes.

Er schenkt mir das alles einfach so, ohne dass ich irgendetwas vorher habe tun müssen. Aus Güte. Das schafft Ruhe. Ich darf sein Werkzeug sein und mich daran freuen. Aus dieser Perspektive ist die Freude eine doppelte: einmal über die eigenen Fähigkeiten und Erfolge, und dann nochmal, weil Gott mich so beschenkt. Aus dieser Haltung heraus lebt Jesus ohne Angst und voller Güte als Kind seines Vaters. Mit ihm, unter seinem Joch, darf auch ich so leben. Dorit Wilke-Lopez (zu Mt 11,29)

Mt 11,30: Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.

Joch des Herrn

Jesus verspricht, allen Ruhe zu verschaffen, doch er richtet an uns auch eine Aufforderung, die wie ein Gebot ist: Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig. Das Joch des Herrn besteht darin, sich der Last der anderen mit brüderlicher Liebe anzunehmen.

Wenn wir einmal die Ruhe und den Trost Christi empfangen haben, sind wir unsererseits berufen, in der Nachfolge des Meisters mit gütigen und demütigen Haltungen zu Ruhe und Trost für die Brüder und Schwestern zu werden. Die Güte und die Demut des Herzens helfen uns nicht nur, uns der Last der anderen anzunehmen, sondern auch, ihnen mit unseren persönlichen Ansichten, mit unseren Urteilen, mit unseren Kritiken oder mit unserer Gleichgültigkeit nicht zur Last zu werden. Papst Franziskus (zu Mt 11,30)

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Mt 11. Kap.


Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Matthäus Evangelium Mt 11. Kap.


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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.