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Matthäus Evangelium Mt Kapitel 1: Auslegung und Kommentar

Auslegung und Kommentar zum Matthäus Evangelium Mt Kapitel 1

Zum Evangelium nach Matthäus Kap. 1:

Das Matthäusevangelium ist das erste Buch des Neuen Testaments und wird traditionell dem Apostel Matthäus zugeschrieben. Kapitel 1 enthält die Genealogie Jesu, beginnend mit Abraham bis hin zu Josef, dem Ehemann von Maria. Es betont Jesu jüdische Abstammung und erfüllt gleichzeitig alttestamentliche Prophezeiungen. Das Kapitel berichtet auch von der Geburt Jesu, verkündet durch den Engel Gabriel an Maria und die Erfüllung von Jesajas Prophezeiung, dass eine Jungfrau einen Sohn gebären wird.

Mt 1,1-17: Stammbaum Jesu

Auslegung und Kommentar zu Mt 1,1-17

Mt 1,1: Geschlechtsregister Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.

Stammbaum Jesus

Das Matthäusevangelium beginnt mit dem Stammbaum Jesu Christi. Und der hat es in sich. Es finden sich dort u.a. auch Ehebrecher, Mörder, Prosituierte, Nichtjuden etc. Das hat Aussagekraft. Gott tut das Unerwartete. Jesus selbst sagt, dass er zu den Kranken gekommen ist und nicht zu den Gesunden. Auch ich muss nicht perfekt sein, um zu Jesus zu kommen, um zu seiner Familie zu gehören, nein im Gegenteil, ich muss gerade zu meinen Schattenseiten stehen, sie ihm hinhalten, ansonsten mache ich mir selbst etwas vor. Das schließt auch Barmherzigkeit gegenüber den Schattenseiten meines Gegenübers mit ein.

Sohn Davids und Abrahams

In seinem gesamten Werk stellt Matthäus Jesus als den verheißenen königlichen Messias aus Davids königlicher Linie dar. Das Alte Testament prophezeite, dass der Messias der Sohn Davids sein würde. Gleich im ersten Satz weist Matthäus auf Jesus als die Erfüllung alttestamentlicher Prophezeiungen hin. Matthäus verband Jesus nicht nur mit David, sondern noch weiter zurück mit Abraham. Jesus ist der Same Abrahams, in dem alle Nationen gesegnet werden würden

Mt 1,2-16: Abraham zeugte den Isaak; Isaak zeugte den Jakob; Jakob zeugte den Juda und seine Brüder; Juda zeugte den Perez und den Serach mit der Tamar; Perez zeugte den Hezron; Hezron zeugte den Aram; Aram zeugte den Amminadab; Amminadab zeugte den Nachschon; Nachschon zeugte den Salmon; Salmon zeugte den Boas mit der Rahab; Boas zeugte den Obed mit der Ruth; Obed zeugte den Isai; Isai zeugte den König David. Der König David zeugte den Salomo mit der Frau des Uria; Salomo zeugte den Rehabeam; Rehabeam zeugte den Abija; Abija zeugte den Asa; Asa zeugte den Josaphat; Josaphat zeugte den Joram; Joram zeugte den Usija; Usija zeugte den Jotam; Jotam zeugte den Ahas; Ahas zeugte den Hiskia; Hiskia zeugte den Manasse; Manasse zeugte den Amon; Amon zeugte den Josia; Josia zeugte den Jechonja und dessen Brüder zur Zeit der Wegführung nach Babylon. Nach der Wegführung nach Babylon zeugte Jechonja den Schealtiel; Schealtiel zeugte den Serubbabel; Serubbabel zeugte den Abihud; Abihud zeugte den Eljakim; Eljakim zeugte den Asor; Asor zeugte den Zadok; Zadok zeugte den Achim; Achim zeugte den Eliud; Eliud zeugte den Eleasar; Eleasar zeugte den Mattan; Mattan zeugte den Jakob; Jakob zeugte den Joseph, den Mann der Maria, von welcher Jesus geboren ist, der Christus genannt wird.

Linie des Josefs

Die Juden legten großen Wert auf Genealogien, und für Judenchristen hing die Messianität Jesu davon ab, dass bewiesen wurde, dass er ein Nachkomme Davids war. Diese Genealogie begründet den Anspruch Jesu auf den Thron Davids durch seinen Adoptivvater Joseph. Dies ist keine Blutslinie von Jesus durch Maria, sondern die legale Linie von Jesus durch Joseph. Das Lukasevangelium liefert die Blutslinie Jesu durch Maria.

Wurzel aus trockenem Boden

Mit ein oder zwei Ausnahmen sind dies die Namen von Personen von geringer oder keiner Bedeutung. Die späteren waren ganz und gar obskure und unbedeutende Personen. Unser Herr war eine Wurzel aus trockenem Boden; ein Spross aus einem verwelkten Stamm von Jesse. Er legte wenig Wert auf irdische Größe. Spurgeon

Vier Frauen

Tamar, Rahab, Ruth und die Frau von Uriah: Diese Genealogie ist bekannt für die ungewöhnliche Anwesenheit von vier Frauen. Frauen wurden in alten Genealogien selten erwähnt, und die vier hier erwähnten verdienen besondere Beachtung als Beispiele für Gottes Gnade. Sie zeigen, wie Gott unwahrscheinliche Menschen nehmen und sie auf großartige Weise gebrauchen kann. Jesus ist Erbe einer Linie, in der das Blut der Hure Rahab und der bäuerlichen Ruth fließt ; er ist den Gefallenen und den Niedrigsten verwandt, und er wird seine Liebe sogar den Ärmsten und Unbekanntesten zeigen. Spurgeon

Mt 1,17: So sind es nun von Abraham bis zu David insgesamt vierzehn Generationen und von David bis zur Wegführung nach Babylon vierzehn Generationen und von der Wegführung nach Babylon bis zu Christus vierzehn Generationen.

Vier und Zehn

Darum aber führte er je vierzehn Geschlechter an, weil die Zehnzahl die zehn Gebote, die Vierzahl aber die vier Evangelienbücher bezeichnet. Darum zeigt er dadurch die Übereinstimmung des Gesetzes und des Evangeliums. Darum verdreifachte er auch die Vierzehnzahl, um zu zeigen, daß die Vollendung des Gesetzes, des Prophetentums und der Gnade in dem Glauben der heiligen Dreifaltigkeit bestehe. Goldene Perle

Mt 1,18-25: Geburt Jesu

Auslegung und Kommentar zu Mt 1,18-25

Mt 1,18: Die Geburt Jesu Christi aber geschah auf diese Weise: Als nämlich seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, noch ehe sie zusammengekommen waren, erwies es sich, dass sie vom Heiligen Geist schwanger geworden war.

Prüfung

Wir sollten bedenken, was für eine große Prüfung dies für eine gottesfürchtige junge Frau wie Maria und für Joseph, ihren Verlobten, war. Ihre Situation war die bedrückendste und demütigendste, die man sich vorstellen kann. Nur das vollste Bewusstsein ihrer eigenen Integrität und das stärkste Vertrauen in Gott hätten sie in solch schwierigen Umständen, in denen ihr Ruf, ihre Ehre und ihr Leben auf dem Spiel standen, unterstützen können.

Mt 1,19: Aber Joseph, ihr Mann, der gerecht war und sie doch nicht der öffentlichen Schande preisgeben wollte, gedachte sie heimlich zu entlassen.

Gerechter Josef

Als gerechter Mann wusste Joseph, dass es unmöglich wäre, die Ehe durchzuziehen, wenn Maria ihm untreu gewesen wäre. Aber auch seine Natur als gerechter Mann wollte dies nicht zu einer unnötigen Not oder Schande für Maria machen. Joseph traf die verständliche Entscheidung, sich stillschweigend scheiden zu lassen. Spurgeon sagt dazu: Wenn wir etwas Schweres tun müssen, lasst uns die zarteste Art wählen. Vielleicht müssen wir es gar nicht tun.

Mt 1,20: Während er aber dies im Sinn hatte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum, der sprach: Joseph, Sohn Davids, scheue dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was in ihr gezeugt ist, das ist vom Heiligen Geist.

Gott greift ein

Dramatik der Ereignisse. Josef, verlobt mit Maria, dann ist sie schwanger, aber nicht von ihm. Er wollte sich trennen. Gott greift ein, wendet die Lage. Gott ist immer der Ich-bin-da, Ich-greife-ein und nicht nur bei den großen Dingen unseres Lebens, nein, selbst bei kleinen Dingen.

Mt 1,21: Sie wird aber einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden.‭

Er wird sein Volk erretten

Jesus, der Retter: Diese Beschreibung des Werkes Jesu erinnert uns daran, dass Jesus uns in unserer Sünde begegnet, aber sein Ziel ist es, uns von unseren Sünden zu retten. Er rettet uns zuerst von der Strafe der Sünde, dann von der Macht der Sünde und schließlich von der Gegenwart der Sünde. Der Name Jesus wird durch einen Engel überbracht. Jesus heißt übersetzt: Der Herr rettet. Namen tragen Botschaften in sich. Durch den Namen Jesus ist sein Auftrag definiert: Er rettet! Diese Rettung beginnt mit seiner Geburt und vollendet sich in seinem Tod und Auferstehung. Auch du hast einen Namen bei Gott. In Jes 49,16 heisst es: Unauslöschlich habe ich deinen Namen auf meine Handflächen geschrieben.

Benedikt XVI: In der Nacht der Welt wollen wir uns aufs neue von diesem völlig unerwarteten Handeln Gottes überraschen und erleuchten lassen: Gott wird ein Kind. Lassen wir uns überraschen, erleuchten von dem Stern, der das Universum mit Freude erfüllt hat. Wenn das Jesuskind zu uns kommt, soll es uns nicht unvorbereitet finden und nur damit beschäftigt, die äußere Wirklichkeit schöner zu gestalten. Die Sorgfalt, die wir aufwenden, um unsere Straßen und Häuser im Glanz erstrahlen zu lassen, möge uns noch stärker anspornen, unser Herz zu bereiten, um ihm zu begegnen, der zu uns kommt und der die wahre Schönheit und das wahre Licht ist. Reinigen wir also unser Gewissen und unser Leben von dem, was diesem Kommen entgegensteht: Gedanken, Worte, Haltungen und Taten, indem wir uns bemühen, Gutes zu tun und dazu beizutragen, in dieser unserer Welt Frieden und Gerechtigkeit für jeden Menschen zu schaffen und so dem Herrn entgegenzugehen.

Mt 1,22: ‭Dies alles aber ist geschehen, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten geredet hat, der spricht:‭

Damit es sich erfülle

Dies ist die erste Verwendung dieses wichtigen Satzes, der durch Matthäus hindurch zu einem vertrauten Thema werden wird.

Mt 1,23: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären; und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott mit uns.

Gott mit uns

Das zentrale Wort in der Erzählung des Evangelisten Matthäus von der Geburt Jesu ist Immanuel: Gott ist mit uns. In Jesus ist Gott mit uns und für uns. Er geht mit uns unsere Wege. Es gibt keinen Ort mehr, an dem wir allein sind, weder eine Krankheit, noch ein Leidensweg, der uns nicht genauso wie Jesus treffen kann. Das ganze Geschick Jesu ist von diesem Wort Immanuel zusammengehalten. Der auferstandene Herr tröstet beim Abschied mit diesem Wort: Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt. Alles, was Jesus widerfährt und was auch uns widerfahren kann, sollen wir im Licht dieser Zusage sehen. Dann weicht von uns alle Furcht. Und die Freude über Gottes heilende und liebende Nähe kann in unser Herz einziehen. Anselm Grün

Immanuel

Wir können tief über die Bedeutung dieses Namens Immanuel meditieren. Es zeigt, wie tief Gott sich herabbeugte, um den Menschen zu retten; Er fügte die Natur eines seiner eigenen Geschöpfe zu seiner eigenen göttlichen Natur hinzu und akzeptierte die Schwächen, Schwächen und Abhängigkeiten, die das Geschöpf erfährt. Es zeigt, was für ein großes Wunder es war, dass Gott seiner eigenen eine menschliche Natur hinzufügen und dennoch Gott bleiben konnte.Es zeigt, dass wir zu Ihm kommen können; wenn Er zu uns gekommen ist, dann können wir zu Ihm kommen. Dann, wenn Jesus Christus Gott mit uns ist, lasst uns ohne Fragen oder Zögern zu Gott kommen. Wer auch immer du sein magst, du brauchst keinen Priester oder Fürbitter, um dich Gott vorzustellen, denn Gott hat sich dir vorgestellt.

Worte von Papst Franziskus: Das Wort offenbart Gott; durch die Heilige Schrift offenbart es uns das Antlitz Gottes, der sich um unsere Not kümmert und dem unser Schicksal am Herzen liegt. Er thront nicht herrschaftlich im Himmel – jenes schlechte Bild; nein, so ist er nicht – sondern er ist ein Vater, der unseren Weg begleitet. Er ist kein kalter, distanzierter und teilnahmsloser Beobachter, kein „mathematischer“ Gott. Er ist der Gott-mit-uns, dem unser Leben am Herzen liegt und der uns so nahe ist, dass er unsere Tränen weint. Er ist kein neutraler und gleichgültiger Gott, sondern der die Menschen liebende Geist, der uns verteidigt, der uns berät, der für uns einsteht, der sich für uns einsetzt und sich unserer Schmerzen annimmt. Er ist immer zugegen. Dies ist die »frohe Botschaft« (V. 18), die Jesus vor den staunenden Mienen aller verkündet: Gott ist nahe und will sich meiner, deiner und aller annehmen. Und das ist der Wesenszug Gottes: Nähe.

Aelred von Rievaulx: Immanuel – das heißt übersetzt: Gott mit uns. Ja, Gott mit uns! Bis dahin war er „Gott über uns“, „Gott, uns gegenüber“, doch heute ist er der „Immanuel“. Heute ist er der Gott mit uns in unserer Natur, mit uns in seiner Gnade. Er ist mit uns in unserer Schwachheit, mit uns in seiner Güte. Er ist mit uns in unserem Elend, mit uns in seiner Barmherzigkeit. Er ist mit uns durch die Liebe, mit uns durch Familienbande, mit uns durch Zärtlichkeit, mit uns durch sein Mitleiden.

Mt 1,24: Als nun Joseph vom Schlaf erwachte, handelte er so, wie es ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.

Gehorsam des Josefs

Als Josef erwachte, tat er, was ihm gesagt worden war. Es ist beeindruckend, wie Josef reagiert: mit Vertrauen und Entschlossenheit. Als er aus dem Traum erwachte, tat er alles, was ihm gesagt worden war. Er hatte klar erkannt, was seine Aufgabe war, er wankte nicht und machte sich an die Arbeit. Es war für ihn ein Sprung in den Glauben. Bin ich fähig in meinem Herzen die leisen Einladungen Gottes wahrzunehmen und sie zu befolgen? Eva Gloserová

Aufnahme von Maria

Und er nahm sie zu sich. Nicht in sein Haus nahm er sie auf, denn er hatte sie ja noch nicht entlassen, sondern in seinem Herzen hatte er sie entlassen, und so nahm er sie wiederum in seine Seele auf.

Mt 1,25: Und er erkannte sie nicht, bis sie ihren erstgeborenen Sohn geboren hatte und er gab ihm den Namen Jesus.

Josef erkannte Maria nicht, bis…

Man kann auch sagen, daß hier das Wort, das Beiwohnen bedeutet, für Wissen, oder Erkennen im eigentlichen Sinne stehe. Denn in der Tat erkannte er sie nicht vorher, von welcher Würde sie war; erst, nachdem sie geboren war, erkannte er sie, weil sie schöner und würdiger geworden war, als die ganze Welt, weil sie den, welcher die ganze West nicht fassen konnte, allein in dem engen Raum ihres Leibes empfing. Goldene Perle

Josef und Jesus

Joseph nahm den Sohn des himmlischen Vaters als ein neugeborenes Kind in seine Arme, und er diente ihm als seinem Gott. Er freute sich an ihm wie an der Güte selbst. Er, der gerecht war, trug Sorge für jenen, der allein gerecht ist: Welch ein Paradox! Wie kommt es mir zu, du Sohn des Allerhöchsten, dass du mein Sohn wirst? Ich zürnte deiner Mutter und dachte daran, sie zu entlassen: Ich wusste ja nicht, dass in ihrem Schoß ein großer Schatz verborgen war, der mich in meiner Armut plötzlich reich machen würde! König David, der unter meinen Vorfahren auftrat, trug die Krone. Wie groß ist die Erniedrigung, in die ich geraten bin: Statt König zu sein, bin ich Zimmermann. Und doch ist mir eine Krone zugefallen, denn siehe: In meinen Armen liegt der Herr aller Kronen. Hl. Ephräm


Das war eine Auslegung und ein Kommentar zum Matthäus Evangelium Kapitel 1.


Matthäus Kapitel 1

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.