Markus Evangelium Mk Kapitel 3: Auslegung und Kommentar
Auslegung und Kommentar zum Markus Evangelium Mk Kapitel 3
Zum Markus-Evangelium Kapitel 3: Das Markusevangelium Kapitel 3 enthält mehrere wichtige Ereignisse, die die Bedeutung von Jesu öffentlichem Wirken verdeutlichen. Jesus heilt an einem Sabbat einen Mann mit einer gelähmten Hand, was zu Konflikten mit den Pharisäern führt. Außerdem beruft Jesus seine zwölf Apostel, denen er Vollmacht gibt, Dämonen auszutreiben und Kranke zu heilen. Dieses Kapitel betont die Autorität und Macht Jesu, sowohl in Bezug auf seine Lehre als auch auf seine Wunder. Es zeigt auch, dass Jesu Handeln oft auf Kritik und Widerstand stößt, insbesondere von den religiösen Führern seiner Zeit. Durch die Berufung seiner Apostel etabliert Jesus seine Gemeinde und befähigt sie, seine Botschaft weiterzutragen und seine Taten fortzusetzen. Insgesamt betont dieses Kapitel die Zentralität von Jesu Lehre und Wunder in seinem öffentlichen Wirken und legt den Grundstein für seine weitere Mission
Mk 3,1-7: Jesus heilt eine Hand am Sabbat
Auslegung und Kommentar zu Mk 3,1-7
Parallelstellen: Mt 12,9-14; Lk 6,6-11
Mk 3,1: Und er ging wiederum in die Synagoge. Und es war dort ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand.
Bild der verdorrten Hand: Im geistigen Sinne bedeutet aber der Mensch, welcher eine verdorrte Hand hatte, das Menschengeschlecht, welches durch die Unfruchtbarkeit an guten Werken verdorrte, aber durch die Barmherzigkeit des Herrn geheilt wurde. Goldene Perle
Mk 3,2: Und sie lauerten ihm auf, ob er ihn am Sabbat heilen würde, damit sie ihn verklagen könnten.
Mk 3,2: Seine Gegner beobachteten ihn ganz genau.
Negativer verurteilender Blick: Menschen achten häufig auf schlechte Eigenschaften eines anderen Menschen. Wir fokussieren schnell die Negativ-Liste. Schnell sind wir im kritisieren, langsam dagegen in der Wahrnehmung des Guten beim Anderen. Vorurteile schleichen sich ein, wo ich bei jeder Begegnung meine Wahrnehmung darauf richte, dass mein schlechtes Bild bestätigt wird. Selbsterfüllende Prophezeiung heißt das in der Psychologie. Der andere hat keine Chance. Das ist nicht gut. Dagegen: der sich öffnende Mensch versucht immer wieder neu hinzuschauen. Ich habe die Gewohnheit, mir für mich schwierige Menschen gedanklich herzunehmen und aufzuzählen, welche gute Eigenschaften dieser Mensch hat. Meine Seele beruhigt sich dann und die Negativ-Liste des anderen ist auf einmal gar nicht mehr so groß und mächtig und ich erkenne den anderen in seiner Menschlichkeit. Sei kritisch mit deiner eigenen Wahrnehmung oder um es mit Heinz Erhardt zu sagen: Sie dürfen nicht alles glauben was sie denken.
Lehre mich, an anderen Menschen unerwartete Talente zu entdecken, und verleihe mir, o Herr, die schöne Gabe, sie auch zu erwähnen. Teresa von Ávila
Mk 3,3: Und er spricht zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Steh auf und tritt in die Mitte!
Den Mensch in die Mitte stellen: Er aber stellt jenen Menschen in den Mittelpunkt, damit sie durch seinen Anblick bewegt werden und so Mitleid mit ihm empfinden und ihre Bosheit ablegen. Pseudo-Chrysostomus
Mk 3,4: Und er spricht zu ihnen: Darf man am Sabbat Gutes tun oder Böses tun, das Leben retten oder töten? Sie aber schwiegen.
Mk 3,5: Und indem er sie ringsumher mit Zorn ansah, betrübt wegen der Verstocktheit ihres Herzens, sprach er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und seine Hand wurde wieder gesund wie die andere.
Worte von Beda: Symbolisch gedeutet steht der Mann mit der verdorrten Hand für die Menschheit, die krank ist, weil sie unfähig ist, gute Werke hervorzubringen; doch durch das Erbarmen des Herrn wurde sie geheilt. Ihre Hand verdorrte, als sie im Urvater [Adam] die Frucht des verbotenen Baumes pflückte, doch durch die Gnade des Erlösers, der seine unschuldigen Hände am Baum des Kreuzes ausstreckte, wurde sie durch das vollbrachte gute Werk wieder heil gemacht.
Zorniger Jesus: Dies ist einer der wenigen Orte, wo Jesus als zornig beschrieben wird , und Er war wütend über die Härte der Herzen der Menschen. Jesus war wütend, weil dies eine perfekte Gelegenheit für seine Kritiker war, ihre Meinung über ihn und ihre Traditionen zu ändern. Aber sie weigerten sich, ihre Meinung zu ändern und lehnten stattdessen Jesus ab. Daran können wir erkennen, dass Jesus diese Gelegenheit bewusst nutzte, um eine Reaktion hervorzurufen. Jesus hätte dies am nächsten Tag tun können. Jesus hätte es privat tun können. Aber er entschied sich dafür, es zu dieser Zeit und an diesem Ort zu tun.
Mk 3,6: Da gingen die Pharisäer hinaus und hielten sogleich mit den Herodianern Rat gegen ihn, wie sie ihn umbringen könnten.
Mk 3,7: Aber Jesus zog sich mit seinen Jüngern an den See zurück und eine große Menge aus Galiläa folgte ihm nach, auch aus Judäa.
Es war noch nicht seine Stunde: Er floh als Mensch vor den Nachstellungen der Verfolger, weil weder die Stunde zu seinem Leiden schon gekommen, noch außerhalb Jerusalem der Ort für sein Leiden war. Goldene Perle
Mk 3,8-12: Große Menschenmenge folgt Jesus
Auslegung und Kommentar zu Mk 3,8-12
Parallelstellen: Mt 12,15-21
Mk 3,8: Und von Jerusalem und von Idumäa und von jenseits des Jordan und die aus der Gegend von Tyrus und Zidon kamen in großen Scharen zu ihm, weil sie gehört hatten, wie viel er tat.
Folgende Menschenmenge: Die Menschenmengen kamen von fernen Orten in der Nähe des Sees von Galiläa zu Jesus. Doch es scheint, dass diese Menge von Jesus mehr wegen Seiner wunderbaren Werke angezogen wurde als wegen Seiner Botschaft. Es ist wunderbar für Menschen, sich von Jesus angezogen zu fühlen. Aber wenn ihr Fokus auf dem liegt, was er für sie tun kann, statt darauf, wer er ist , werden sie ihm nicht lange folgen.
Mk 3,9: Und er befahl seinen Jüngern, ihm ein kleines Schiff bereitzuhalten um der Volksmenge willen, damit sie ihn nicht bedrängten.
Mk 3,10: Er heilte viele, sodass alle, die eine Plage hatten, sich an ihn herandrängten, um ihn anzurühren.
Mk 3,11: Wenn ihn die unreinen Geister erblickten, fielen sie vor ihm nieder, schrien und sprachen: Du bist der Sohn Gottes!
Worte von Benedikt XVI: Der Herr reicht uns seine Hand, richtet uns auf und heilt uns. Und er tut dies in allen Jahrhunderten; er nimmt uns durch sein Wort an der Hand und löst so die Nebel der Ideologien, der Idolatrien auf. Er nimmt uns in den Sakramenten an der Hand, im Sakrament der Versöhnung heilt er uns durch die Lossprechung vom Fieber unserer Leidenschaften und unserer Sünden. Er gibt uns die Fähigkeit, aufzustehen und aufrecht vor Gott und den Menschen zu stehen. Er heilt uns immer wieder mit der Gabe seines Wortes, der Gabe seiner selbst.
Indem wir unsere Augen dem Glauben öffnen, dem Licht, das von Gott kommt, heilt uns Jesus weiterhin von der Finsternis der Verwirrung und der Sünde, die in dieser Welt sind. Möge sein Licht unsere Herzen allezeit läutern und unsere christliche Liebe erneuern, während wir mit ihm auf dem Weg zum ewigen Leben sind.
Mk 3,12: Und er gebot ihnen streng, dass sie ihn nicht offenbar machen sollten.
Mk 3,13-19: Jesus wählt die zwölf Apostel aus
Auslegung und Kommentar zu Mk 3,13-19
Parallelstellen: Lk 6,12-16
Mk 3,13: Er stieg auf den Berg und rief zu sich, welche er wollte und sie kamen zu ihm.
Jesus auf dem Berg: Nun steigt der Herr auf einen Berg. Der Berg ist in der Heiligen Schrift das Bild eines erhabenen Standpunktes in Gemeinschaft mit Gott und in Abgeschiedenheit von der Welt. Arend Remmers
Mk 3,14: Und er bestimmte zwölf, die bei ihm sein sollten und die er aussandte, um zu verkündigen,
Mk 3,15: und die Vollmacht haben sollten, die Krankheiten zu heilen und die Dämonen auszutreiben:
Bestimmung der Zwölf: In gewisser Hinsicht gab es nichts Wichtigeres in den drei Jahren des Dienstes Jesu vor dem Kreuz. Dies waren die Männer, die weiterführen würden, was Er begonnen hatte; ohne sie würde sich das Werk Jesu niemals über die ganze Welt erstrecken. Deshalb traf er die Wahl mit Gottes Weisheit: Er rief zu sich, die er selbst wollte. Er bestimmte diese aus seinem größeren Kreis von Anhängern, und Er bestimmte sie, damit sie bei Ihm seien. Die erste Aufgabe der Jünger bestand einfach darin, bei Jesus zu sein und von seiner Nähe zu lernen. Dann erwählte Er sie in einem sekundären Sinn, damit Er sie zum Predigen aussenden konnte. Ein Prediger wird für Jesus nur in dem Maße nützlich sein, in dem er mit Jesus „gewesen“ ist. Wer predigt, ohne eine echte, persönliche Beziehung zu Jesus Christus zu haben, tut wenig für das ewige Gute.
Worte von Raphaela Kloiber: In dieser Nacht wählt Jesus zwölf Männer aus, die ihn in seiner Zeit des öffentlichen Wirkens begleiten und dann seine Kirche aufbauen und die frohe Botschaft in die Welt tragen werden. Natürlich denkt man als Erstes, dass es dafür am vorteilhaftesten wäre, die Stärksten, Schlauesten und Perfektesten zu erwählen. Doch Jesus denkt anders. Er ruft einfache Fischer. Normale, einfache Männer, die alle ihre Macken hatten. Simon Petrus mit seiner aufbrausenden, starrköpfigen Art, Thomas mit seinem Unglauben, Männer, denen er so vieles wieder und wieder erklären musste, weil sie es immer noch nicht verstanden hatten. Und 12 Freunde, die ihn fast alle in seinen schwersten Stunden aus Angst verlassen haben. Genau diese Apostel erwählt er. Er braucht sie nicht, aber er will sie. Als Freunde, als Begleiter, als schwache Menschen, die ihn brauchen und so sein Evangelium verkünden. Was müssen die Apostel gedacht haben, als Jesus, der Sohn Gottes, sie einlud, ihm zu folgen und seine Begleiter zu werden? Jesus ruft auch mich jeden Tag, ihm nachzufolgen, bei ihm zu sein, von ihm zu lernen und sein Evangelium in die Welt zu tragen. Kann ich seinen Ruf annehmen, oder denke ich, dass ich dafür nicht gut genug bin. Bin ich mir bewusst, dass Jesus mich ruft, genauso wie ich bin, mit meiner Persönlichkeit, Schwachheit, Stärken, oder denke ich, dass meine Schwäche ein Hindernis ist, um diese Lebensaufgabe zu erfüllen?
Mk 3,16: Simon, dem er den Beinamen Petrus gab,
Mk 3,17: und Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, denen er den Beinamen »Boanerges« gab, das heißt Donnersöhne,
Zum Apostel Jakobus: Jakobus war der Sohn des Fischers Zebedäus und der Salome sowie der ältere Bruder des Jüngers Johannes. Beide gehörten zu den erstberufenen Jüngern. Jakobus zählte neben seinem Bruder und Petrus zu den drei bevorzugten Jüngern, die bei der Verklärung Jesu und in seiner Todesangst im Garten Getsemani dabei waren. Während die Apostelgeschichte vom Wirken Petrus und Johannes ausführlich berichtet, wird von Jakobus nur die Hinrichtung durch König Herodes Agrippa I. von Judäa im Jahr 43 – verbunden mit einer Verfolgung anderer Christen – erwähnt. Jakobus war somit der erste Märtyrer unter den Aposteln. Attribute: als Pilger
Apostel Johannes: Der Apostel Johannes, nach der Überlieferung Verfasser des vierten Evangeliums und dreier Briefe, war ein Bruder Jakobus’ des Älteren und stammte aus Betsaida, wo sein Vater Zebedäus die Fischerei betrieb. Johannes war kaum jener sanfte Jüngling, den uns die christliche Kunst gemalt hat; er hatte wie sein Bruder ein heftiges Temperament, Jesus nannte die beiden „Donnersöhne“. Johannes war zuerst Jünger des Täufers gewesen, dann folgte er Jesus. Das besondere Vertrauen, das Jesus zu ihm hatte, zeigte sich darin, dass er ihm sterbend seine Mutter anvertraute (Joh 19, 26–27). Nach dem Zeugnis des Johannes-Evangeliums war er der einzige Jünger unter dem Kreuz, wo Jesus ihn als seinen Lieblingsjünger bezeichnete. Mit Petrus war er auch der erste, der nach der Nachricht der Frauen zum leeren Grab Jesu eilte. In der Frühphase der Urgemeinde in Jerusalem war Johannes zusammen mit Petrus die prägende Gestalt. Paulus zählte Johannes, seinen Bruder Jakobus und Petrus zu den Säulen der Urgemeinde (Galaterbrief 2, 9)
Mk 3,18: und Andreas, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Jakobus, den Sohn des Alphäus, Thaddäus, Simon den Kananiter,
Zum Apostel Andreas: Andreas war der Bruder des Simon Petrus, wie dieser von Beruf Fischer. Er war der erste, den Jesus als seinen Jünger berief. Zuvor war er Anhänger Johannes des Täufers. Er starb als Märtyrer auf folgende Weise: In Patras heilte Andreas nach der Überlieferung Maximilla, die Frau des Statthalters Ägeas, und bekehrte sie zum Christentum. Er riet ihr eheliche Enthaltsamkeit; daraufhin dem Statthalter gegenüber gestellt, konnte er diesen in einer ausführlich berichteten Disputation nicht vom Christentum überzeugen. Der Statthalter ließ Andreas geißeln und zu besonderer Pein und langsamem Tod an ein X-förmiges Kreuz binden. Zwei lange Tage hängend, predigte Andreas dem Volk.
Apostel Philippus: Philippus, der zunächst dem Jüngerkreis um Johannes den Täufer angehörte, wurde von Jesus zum Jünger berufen, er führte dann Nathanael als weiteren Jünger in den Kreis um Jesus ein. Vor der Speisung der Fünftausend stellte Jesus ihn auf die Probe (Joh 6, 5 – 7). Griechen, die Jesus sehen wollten, wandten sich an Philippus (Joh 12, 21 – 22). Er nahm am Abendmahl in Jerusalem teil und wurde dabei von Jesus gerügt, weil er dessen Sendung offenbar noch immer nicht verstanden hatte (Joh 14, 8 – 9). Philippus soll am Kreuz gestorben sein. Nach lokaler Tradition wirkte Philippus – nachdem Paulus dort offenbar keine Gemeindegründung gelungen war – seine letzten beiden Lebensjahre in Athen und starb dort als Märtyrer
Apostel Bartholomäus: Von vielen Bibelinterpreten wird er mit Nathanael identifiziert. Er wurde demnach aus dem Kreise der Jünger Johannes des Täufers am Jordan von Philippus unter seinem israelitischen Namen Nathanael von Kana zu Jesus geführt. Dieser erkannte ihn als Mann in dem kein Trug ist, denn er hatte gesehen, wie du unter dem Feigenbaum warst – d. h. als einen, der schon einen hohen Grad geistlicher Weisheit erreicht hat (Joh 1, 45 – 48). Als Nathanael wird er noch bei der Erscheinung des Auferstandenen am See Gennesaret bezeichnet (Joh 21, 2), in der Berufung der Apostel aber als Bartholomäus. Bartholomäus soll später in Indien, Mesopotamien und vor allem in Armenien gepredigt haben, wo er auch das Martyrium erlitt. Seine Reliquien wurden nach der Insel Lipara und nach Benevent überführt; Kaiser Otto III. ließ sie nach Rom übertragen und auf der Tiberinsel beisetzen.
Apostel Matthäus: Er war Zöllner in Kafarnaum, wahrscheinlich im Dienst des Herodes Antipas. In der Berufungsgeschichte bei Markus heißt er „Levi, Sohn des Alphäus“ (Mk 2,14: vgl. Lk 5,27); bei Mt 9,9 und in den Apostellisten heißt er einfach Matthäus. Nach seiner Berufung gab Matthäus für Jesus und seine Begleitung ein Festessen, bei dem Jesus zu den Pharisäern das Wort sagte: „… Ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.“ – Später soll Matthäus in Äthiopien, Parthien und Persien das Evangelium gepredigt haben. Seine Reliquien werden in Salerno verehrt.
Apostel Thomas: Thomas war bis zu seiner Berufung als Jünger Fischer. Berühmt wurde Thomas durch seine Zweifel an der Auferstehung Jesu und sein Verlangen, handgreiflich die Auferstehung zu überprüfen: erst nachdem Jesus ihn aufforderte, seine Wundmale zu berühren, glaubte er das Unfassbare und bekannte: Mein Herr und mein Gott! Damit erkannte er als erster der Jünger die göttliche Natur Christi (Joh 20, 24 – 29). Attribute daher: dem Auferstanden an die Wundmale fassend. Nach der Legende soll er später in Indien missioniert haben und dort als Märtyrer gestorben sein. Im 3. Jahrhundert wurden seine Reliquien nach Edessa überführt. Ephräm der Syrer (vgl. 9. Juni) hat ihn durch Hymnen verherrlicht.
Apostel Jakobus, der Sohn des Alphäus: Ob er derselbe ist wie der „Bruder des Herrn“ (Gal 1,19) und der Verfasser des Jakobusbriefs, wird von der heutigen Forschung mit guten Gründen bezweifelt. Die römische Liturgie scheint jedoch bei dieser Gleichsetzung zu bleiben. Jakobus, „der Bruder des Herrn“, d. h. ein Verwandter Jesu, hat in der Kirche von Jerusalem eine führende Rolle gespielt und beim sog. Apostelkonzil in Jerusalem ein wichtiges Wort zur Frage der Aufnahme der Heiden gesprochen (Apg 15,13-21). Nach der Überlieferung starb er im Jahr 62 als Märtyrer.
Apostel Simon: Simon mit dem Beinamen „der Eiferer“ gehörte vermutlich zu der kämpferisch nationalistischen Gruppe der Zeloten (Mt 10,4; Mk 3,18; Lk 6,15; Apg 1,14). Im Übrigen wissen wir von ihm nicht mehr, als dass er zum Kreis der Zwölf berufen wurde. Später soll er in Ägypten und Persien gepredigt und in Persien zusammen mit Judas Thaddäus das Martyrium erlitten haben. Dieser Judas Thaddäus wird in Lk 6,16 und Apg 1,13 „Judas des Jakobus“ genannt, was wahrscheinlich als „Sohn (nicht Bruder) des Jakobus“ zu verstehen ist. Welcher Jakobus hier gemeint ist, wissen wir nicht. Auch Judas scheint aus nationalistischen Kreisen zu stammen und in Jesus zunächst einen politischen Messias, einen nationalen Befreier, erwartet zu haben.
Mk 3,19: und Judas Ischariot, der ihn auch verriet.
Mk 3,20-30: Jesus beziehe Macht vom Satan
Auslegung und Kommentar zu Mk 3,20-30
Parallelstellen: Mt 12,22-37
Mk 3,20: Jesus ging nach Hause, und wieder strömten so viele Menschen bei ihm zusammen, dass er mit seinen Jüngern nicht einmal zum Essen kam.
Papst Franziskus: Das heutige Evangelium spricht von einer weiteren, ganz anderen Art des Unverständnisses Jesus gegenüber: dem seiner Angehörigen. Sie waren besorgt, weil ihnen sein neues Wanderleben ein Wahnsinn zu sein schien. Tatsächlich war er für die Menschen, besonders für Kranke und Sünder, so verfügbar, dass er nicht einmal mehr Zeit hatte, etwas zu essen. Jesus war so: zuerst die Menschen, den Menschen dienen, den Menschen helfen, die Menschen lehren, die Menschen heilen. Er war für die Menschen da. Er hatte nicht einmal Zeit zu essen. Jesus hat eine neue Familie gebildet, die nicht mehr auf natürlichen Banden beruht, sondern auf dem Glauben an ihn, auf seiner Liebe, die uns aufnimmt und uns untereinander im Heiligen Geist vereint. Alle, die das Wort Jesu annehmen, sind Kinder Gottes und Brüder und Schwestern untereinander. Das Wort Jesu anzunehmen macht uns zu Geschwistern, es macht uns zur Familie Jesu
Mk 3,21: Und als die, welche um ihn waren, es hörten, gingen sie aus, um ihn zu ergreifen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen!
Mk 3,21: Als seine Angehörigen das erfuhren, machten sie sich auf, um ihn mit Gewalt zurückzuholen, denn sie sagten sich: Er muss den Verstand verloren haben.
Er ist von Sinnen: Es gab zumindest einen Grund, warum einige aus Seinem eigenen Volk dachten, Jesus sei von Sinnen. Er verließ ein florierendes Geschäft, um Wanderprediger zu werden. Die religiösen und politischen Führer planten, ihn zu ermorden, aber er gab nicht nach ( Markus 3:6 ). Sie hatten Angst um Jesu willen. Riesige Menschenmengen fingen an, Jesus nachzufolgen, und sie wussten, wie solch ein Ruhm und eine solche Aufmerksamkeit und Berühmtheit jemandem zu Kopf steigen konnten ( Markus 3:7-8 ). Er zeigte geistliche Kraft und Dienst, den er nie zuvor in seinem Leben wirklich gezeigt hatte ( Markus 3:9-11 ). War etwas sehr falsch? Er wählte eine so unwahrscheinliche Gruppe von Jüngern aus, dass sein Urteil durchaus in Frage gestellt werden konnte
Mk 3,22: Und die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sprachen: Er hat den Beelzebul! und: Durch den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus!
Urteil der Schriftgrlehrten: Dies war eine offizielle Delegation von Experten aus Jerusalem , die nach Galiläa kam, um den Dienst Jesu zu beobachten und zu beurteilen. Die Meinung dieser Schriftgelehrten hatte bei vielen Menschen großes Gewicht.
Mk 3,23: Da rief er sie zu sich und sprach in Gleichnissen zu ihnen: Wie kann der Satan den Satan austreiben?
Mk 3,24: Und wenn ein Reich in sich selbst uneins ist, so kann ein solches Reich nicht bestehen.
Mk 3,25: Und wenn ein Haus in sich selbst uneins ist, so kann ein solches Haus nicht bestehen.
Mk 3,26: Und wenn der Satan gegen sich selbst auftritt und entzweit ist, so kann er nicht bestehen, sondern er nimmt ein Ende.
Mk 3,27: Niemand kann in das Haus des Starken hineingehen und seinen Hausrat rauben, es sei denn, er bindet zuvor den Starken; dann erst wird er sein Haus berauben.
Das Beispiel bedeutet folgendes: Der starke Mann ist der Dämon, sein Hausrat sind die Menschen, bei denen er Aufnahme gefunden hat. Wenn man also nicht zuerst den Dämon besiegt und bindet, wie kann man ihm seinen Hausrat, d. h. die von diesem Dämon Besessenen rauben? Ich, [Jesus,] bin aber der, der seinen Hausrat raubt, das heißt, ich befreie die Menschen von den durch die Dämonen verursachten Leiden. Doch zuvor binde ich die Dämonen, ich besiege sie und bin ihr Feind. Wie könnt ihr also sagen, daß ich von Beelzebub besessen bin und als Freund der Dämonen die Dämonen austreibe? Theophylactus
Der starke Mann, von dem Jesus spricht, ist der Teufel. Er hat die Menschheit seit Adams und Evas Fall unter Kontrolle. Er musste sich bislang um nichts Sorgen machen, weil er der starke Mann war, der seinen Preis der gefallenen menschlichen Natur in alle Richtungen verteidigen konnte. Aber Jesus ist stärker, und er ist gekommen, um den Teufel anzugreifen und von ihm zurückzugewinnen, was er genommen hat. Er nimmt seine Waffen des Bösen, des Hasses, der Wut, der Lust und des Egoismus weg. Er erlöst die Menschheit von den Fesseln des Bösen. Kann ich wirklich sagen, dass ich mein ganzes Vertrauen, meinen Glauben auf Gott setze, und dass er wirklich das Gute hervorbringt trotz der natürlichen Übel oder der schlechten Absichten und Handlungen anderer, eingeschlossen die des Teufels selbst?
Mk 3,28: Wahrlich, ich sage euch: Alle Sünden sollen den Menschenkindern vergeben werden, auch die Lästerungen, womit sie lästern;
Mk 3,29: wer aber gegen den Heiligen Geist lästert, der hat in Ewigkeit keine Vergebung, sondern er ist einem ewigen Gericht verfallen.
Sünde gegen den heiligen Geist: Warum ist die Lästerung gegen den Heiligen Geist nicht zu vergeben? Was ist unter dieser Lästerung zu verstehen? Der heilige Thomas von Aquin antwortet, dass es sich hier um eine Sünde handelt, „die ihrer Natur nach unvergebbar ist, weil sie jene Elemente ausschließt, derentwegen die Vergebung der Sünden geschieht“. Nach dieser Deutung besteht die Lästerung nicht eigentlich in verletzenden Worten gegen den Heiligen Geist, sondern in der Weigerung, das Heil anzunehmen, welches Gott dem Menschen durch den Heiligen Geist anbietet, der in der Kraft des Kreuzesopfers wirkt. Wenn der Mensch jenes „Offenlegen der Sünde“, das vom Heiligen Geist ausgeht und heilswirksamen Charakter hat, zurückweist, weist er damit zugleich das „Kommen“ des Trösters zurück, jenes „Kommen“, das sich im Ostergeheimnis vollzieht, in der Einheit mit der erlösenden Kraft des Blutes Christi, das „unser Gewissen von toten Werken reinigt“. Wir wissen, dass die Frucht einer solchen Reinigung die Vergebung der Sünden ist. Wer den Geist und das Blut zurückweist, verbleibt deshalb in „toten Werken“, in der Sünde. Die Lästerung gegen den Heiligen Geist besteht gerade in der radikalen Verweigerung der Annahme jener Vergebung, deren innerster Vermittler er ist und die eine echte Bekehrung voraussetzt, die von ihm im Gewissen gewirkt wird. Wenn Jesus sagt, dass die Lästerung gegen den Heiligen Geist weder in diesem noch im zukünftigen Leben vergeben wird, dann liegt der Grund darin, dass diese „Nicht-Vergebung“ ursächlich mit der Unbußfertigkeit verbunden ist, das heißt mit der radikalen Weigerung, sich zu bekehren […] Nun ist aber die Lästerung gegen den Heiligen Geist die Sünde jenes Menschen, der sich auf sein vermeintliches „Recht“ zum Verharren im Bösen – in jeglicher Sünde – beruft und dadurch die Erlösung verwirft. Ein solcher Mensch bleibt in der Sünde gefangen, indem er von seiner Seite her seine Bekehrung und damit die Sündenvergebung unmöglich macht, die er als unwesentlich und unbedeutsam für sein Leben erachtet. Dies ist eine Situation des geistlichen Ruins; denn die Lästerung gegen den Heiligen Geist erlaubt es dem Menschen nicht, sich aus seiner selbstverhängten Gefangenschaft zu befreien und sich den göttlichen Quellen der Reinigung der Gewissen und der Verzeihung der Sünden zu öffnen. Johannes Paul II
Die Lästerung des Heiligen Geistes wird niemals vergeben werden – nicht weil es eine Sünde ist, die „zu groß“ ist, als dass Gott sie vergeben könnte, sondern weil es eine Herzenshaltung ist, die sich nichts um Gottes Vergebung schert
Mk 3,30: Denn sie sagten: Er hat einen unreinen Geist.
Mk 3,31-35: Jesus benennt seine wahre Familie
Auslegung und Kommentar zu Mk 3,31-35
Parallelstellen: Mt 12,46-50; Lk 8,19-21
Mk 3,31: Da kamen seine Brüder und seine Mutter; sie blieben aber draußen, schickten zu ihm und ließen ihn rufen.
Mk 3,32: Siehe, deine Mutter und deine Brüder sind draußen und suchen dich!
Draussen und drinnen: Wenn Christus aber nicht einmal seine Eltern kennen will, solange sie draußen stehen, wie will er uns kennen, wenn wir draußen stehen bleiben? Drinnen ist das Wort, und drinnen ist das Licht! Beda
Mk 3,33: Wer ist meine Mutter?
Wer ist meine Mutter: Jesus stellt im Evangelium die provozierende Frage: Wer ist meine Mutter? Man könnte meinen, dass es sich um eine abwertende Äußerung über seine Mutter handelt. Dem ist aber nicht so. Als ob er nicht wüsste, wer seine Mutter ist! Jesus möchte klarstellen, dass in seinen und in den Augen seines Vaters der entscheidende Wert eines Menschen nicht von Fleisch und Blut abhängt, sondern von der Bereitschaft, den Willen Gottes zu tun und ihm, Jesus, nachzufolgen. Ellen Charlotte Petermann
Wort von Papst Franziskus: Jene Antwort Jesu ist kein Mangel an Respekt seiner Mutter und seinen Angehörigen gegenüber. Sie ist vielmehr die größte Anerkennung für Maria, denn gerade sie ist die vollkommene Jüngerin, die in allem den Willen Gottes befolgt hat.
Mk 3,34: Und indem er ringsumher die ansah, die um ihn saßen, sprach er: Siehe da, meine Mutter und meine Brüder!
Mk 3,35: Denn wer Gottes Willen tut, der ist für mich Bruder, Schwester und Mutter!
Glaubensverwandte: Dadurch zeigt der Herr, daß man die Glaubensverwandten vor den Blutsverwandten ehren müsse. Wir sollen aber wissen, daß wir seine Brüder und Schwestern seien, wenn wir den Willen seines Vaters erfüllen, so daß wir seine Miterben werden, weil es nicht auf das Geschlecht, sondern auf die Werke ankommt. Goldene Perle
Den Willen Gottes tun: Ich will alles, was Gott will und ich will nichts, was Gott nicht will. In dieser seligen Hingabe finde ich meinen Frieden und eine tiefe Ruhe des Herzens. Was aber ist der Wille des Vaters? Häufig ist das nicht eindeutig. Bonhoeffer schreibt dazu: “Der Wille Gottes kann sehr tief verborgen liegen unter sich anbietenden Möglichkeiten.” Gottes Wille ist kein festes System von Regeln. Darum musst du immer wieder neu in deinen verschiedenen Lebenslagen genau hinschauen und durch Herz & Verstand, Beobachtung & Erfahrung und dem Gebet zu ergründen suchen, was sein Wille ist.
Papst Franziskus: Jene Antwort Jesu ist kein Mangel an Respekt seiner Mutter und seinen Angehörigen gegenüber. Sie ist vielmehr die größte Anerkennung für Maria, denn gerade sie ist die vollkommene Jüngerin, die in allem den Willen Gottes befolgt hat. Möge uns die Jungfrau und Mutter helfen, immer in Gemeinschaft mit Jesus zu leben, indem wir das Wirken des Heiligen Geistes erkennen, der in ihm und in der Kirche wirkt und die Welt zu neuem Leben erweckt.
Wir wissen also, daß wir seine Brüder und seine Schwestern sind, wenn wir den Willen des Vaters erfüllen, und daß wir so auch seine Miterben sind. Hieronymus
Das war eine Auslegung und ein Kommentar zum Markus Evangelium Kapitel 3.