Lukas Evangelium Lk Kapitel 13 Auslegung und Kommentar
Auslegung und Kommentar zum Lukas Evangelium Lk Kapitel 13
Zum Lukas-Evangelium Kapitel 13: Lukasevangelium Kapitel 13 beinhaltet eine Lehre von Jesus, die auf zwei Ereignissen basiert: einem Unglück, bei dem ein Turm umfiel und 18 Menschen tötete, sowie der Frage nach der Anzahl der Geretteten. Jesus erklärte, dass das Unglück nicht aufgrund der Sünden dieser Menschen geschah und dass jeder zur Reue aufgerufen ist, um gerettet zu werden. Er betonte auch, dass der Weg zur Rettung schmal und schwierig ist und forderte seine Zuhörer auf, sich auf ihr eigenes Leben zu konzentrieren, anstatt sich auf die Fehler anderer zu konzentrieren. Schließlich erklärte er, dass die Ablehnung seiner Botschaft zu einem Ausschluss aus dem Reich Gottes führen wird.
Lk 13,1-9: Aufforderung zur Buße
Auslegung und Kommentar zu Lk 13,1-9
Lk 13,1: Es waren aber zur selben Zeit etliche eingetroffen, die ihm von den Galiläern berichteten, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte.
Lk 13,2: Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer größere Sünder gewesen sind als alle anderen Galiläer, weil sie so etwas erlitten haben?
Lk 13,3: Nein, sage ich euch; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch so umkommen!
Worte von Kristell Köhler: Jesus stellt an dieser Stelle das Muster von Tun und Ergehen nicht in Frage, aber äußert einen Zweifel an der Gradlinigkeit solchen Denkens. Wenn einige Galiläer leiden mussten und das im Tun-Ergehen-Denken auf ein falsches Verhalten ihrerseits schließen lässt. Kann man andersherum sagen, dass diejenigen, denen nichts geschehen ist, ohne Sünde sind? Jesu Antwort ist klar: Nein, das kann man eben nicht daraus schließen. Und Jesus geht in seiner Antwort noch weiter. Er weist darauf hin, dass die Zuhörer selbst auch umkommen, wenn sie ihr Leben nicht neu ausrichten. Die Rede von der Umkehr erinnert dabei an die Anfangsverkündigung des Täufers in Lk 3,3 und an das Wirken und Wort Jesu.
Jederzeit sterben können: Das bedeutet, dass wir alle jederzeit sterben können, also muss die Reue oberste Priorität haben. Diejenigen, die in diesen beiden Fällen starben, dachten nicht, dass sie bald sterben würden, aber sie taten es, und wir können annehmen, dass die meisten von ihnen nicht bereit waren.
Was ist Buße? Unter Buße versteht man jene Reue, durch welche man die begangenen Sünden verwirft und verabscheut und sich zugleich vornimmt, das Unrecht wieder gut zu machen. Die vollkommene Buße hat zwei verschiedene Wirkungen: Kraft ihres Reueschmerzes und ihres Abscheues vor der Sünde trennt sie uns von der Sünde und Kraft des Liebesmotives versöhnt und vereinigt sie uns mit unserem Gott, von dem wir uns durch Mißachtung seiner Gebote getrennt hatten. Insofern sie uns daher als Reue von der Sünde entfernt, insofern vereinigt sie uns mit Gott. Der Antrieb zur Vereinigung in der Liebe wurzelt im Wohlgefallen, während der Antrieb zur Vereinigung in der Buße im Mißfallen wurzelt.
Der Büßer trauere immerzu, aber er erfreue sich immer seiner Traurigkeit. Augustinus
Lk 13,4: Oder jene achtzehn, auf die der Turm in Siloah fiel und sie erschlug, meint ihr, dass diese schuldiger gewesen sind als alle anderen Leute, die in Jerusalem wohnen?
Lk 13,5: Nein, sage ich euch; sondern wenn ihr nicht Buße tut, so werdet ihr alle auch so umkommen!
Lk 13,6: Und er sagte dieses Gleichnis: Es hatte jemand einen Feigenbaum, der war in seinem Weinberg gepflanzt; und er kam und suchte Frucht darauf und fand keine.
Worte von Papst Franziskus: Der Feigenbaum, den der Besitzer im Gleichnis fällen lassen will, stellt ein unfruchtbares Dasein dar, das nicht zu geben vermag und nicht in der Lage ist, Gutes zu tun. Er ist ein Symbol für denjenigen, der für sich selbst lebt, satt und ruhig, eingebettet in seine Bequemlichkeiten, unfähig, seine Augen und sein Herz denen zuzuwenden, die ihm neben ihm sind und sich in einem Zustand von Leiden, Armut und Entbehrung befinden. (…) Wir können uns ganz fest Gottes Barmherzigkeit anvertrauen, ohne sie jedoch zu missbrauchen. Wir dürfen die geistliche Trägheit nicht rechtfertigen, sondern müssen uns vermehrt engagieren, um umgehend mit aufrichtigem Herzen dieser Barmherzigkeit zu entsprechen.
Lk 13,7: Da sprach er zu dem Weingärtner: Siehe, drei Jahre komme ich und suche Frucht an diesem Feigenbaum und finde keine. Haue ihn ab! Warum macht er das Land unnütz?
Lk 13,8: Er aber antwortet und spricht zu ihm: Herr, lass ihn noch dieses Jahr, bis ich um ihn gegraben und Dünger gelegt habe,
Lk 13,9: ob er vielleicht doch noch Frucht bringt— wenn nicht, so haue ihn danach ab!
Inhalt vom Gleichnis: Keine einzige Frucht. Das ist bitter. Das ist enttäuschend. Der Baum ist ein hoffnungsloser Fall. Doch der tödliche Schlag findet nicht statt. Hau ihn um, wird zwar gesagt, aber nicht getan. Wie kommt’s? Da ist der Weingärtner. Der macht sich für den Feigenbaum stark. Er kämpft für ihn. Obwohl der schon seit drei Jahren nichts bringt und nur den Boden auslaugt, legt er Fürsprache für ihn ein. Ganz persönlich will er sich noch einmal um den Baum mühen, sich einsetzen, ihm viel Gutes zukommen lassen, damit er vielleicht doch noch die gesuchten Früchte bringt. Mir ist, als sei der Gärtner in den Baum verliebt. Sein Herz hängt an ihm. Pius Kirchgessner
Jesus als Gärtner des Weinbergs: Im Weinbergsgärtner dürfen wir Jesus selbst erkennen. Jesus zeichnet in diesem Gleichnis sozusagen ein Selbstportrait. Mir sagt das: Jesus hat Hoffnung für mich, auch wenn meine Früchtebilanz alles andere als berauschend ist. Jesus hat Hoffnung für mich, auch wenn ich mich manchmal so wenig umkehrbereit und veränderungsfähig erlebe. Jesus schreibt mich nicht ab. Er gibt mich nicht auf. Er ist der, der das geknickte Rohr nicht bricht und den glimmenden Docht nicht auslöscht. Er ist der Heiland der Armen, der Freund der Sünder. Er tritt bei Gott für uns ein. Pius Kirchgessner
Geduld Gottes: Der bestimmte Mann in dem Gleichnis illustriert die Geduld Gottes im Gericht. Er wartete drei Jahre und gab ihm eine zweite Chance. Der bestimmte Mann, der Gott darstellt, ließ den Baum nicht allein. Er widmete ihm besondere Sorgfalt. Wenn Gott sich besonders um jemanden kümmert, mag es sich für ihn anfühlen, als wäre er von Mist umgeben, aber er nährt und bereitet ihn auf das kommende Fruchttragen vor.
Barmherzigkeit Gottes: Der Feigenbaum, den der Besitzer im Gleichnis fällen lassen will, stellt ein unfruchtbares Dasein dar, das nicht zu geben vermag und nicht in der Lage ist, Gutes zu tun. Dieses Gleichnis vom Winzer offenbart die Barmherzigkeit Gottes, der uns Zeit für die Umkehr lässt. Trotz der Unfruchtbarkeit, die manchmal unser Dasein kennzeichnet, hat Gott Geduld und bietet uns die Möglichkeit, uns zu ändern und auf dem Weg des Guten Fortschritte zu machen. Doch der erbetene und in der Erwartung gewährte Aufschub, dass der Baum endlich Frucht trage, zeigt auch die Dringlichkeit der Umkehr. Papst Franziskus
Lk 13,10-17: Jesus heilt verkrüppelte Frau
Auslegung und Kommentar zu Lk 13,10-17
Lk 13,10: Er lehrte aber in einer der Synagogen am Sabbat.
Lk 13,11: Da war eine Frau, die seit 18 Jahren einen Geist der Krankheit hatte, und sie war verkrümmt und konnte sich gar nicht aufrichten.
Jesus lehrt in einer Synagoge und sieht eine kranke Frau. Ihre Krankheit kann man auch symbolhaft verstehen als Bild des Menschen, der durch die Sünde und den Einfluss unreiner Geister vor Gott nicht mehr aufrecht stehen kann und wie in sich selbst verkrümmt ist, d.h. er sieht nur noch sich. Die Frau bittet Jesus nicht um Heilung – vielleicht weiß sie gar nicht, wer er ist, da ihr Horizont so eingeschränkt ist (so geht es vielen Menschen). Beate Scheilen
Bild des Gebeugtseins: Sie war aber gebeugt und konnte nicht emporschauen, weil sie umsonst den Ruf hörte: Erhebt eure Herzen. Denn jeder Sünder, welcher an das Irdische denkt und das Himmlische nicht sucht, vermag nicht emporzublicken, weil er, wenn er seinen niedrigen Begierden folgt, von der Geradheit seines Zustandes oder seiner Seele gekrümmt wird. Goldene Kette
Lk 13,12: Als nun Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: Frau, du bist erlöst von deiner Krankheit!
Lk 13,13: Und er legte ihr die Hände auf, und sie wurde sogleich wieder gerade und pries Gott.
Vier Möglichkeiten, den anderen aufzurichten: Lukas erzählt in der Heilung der gekrümmten Frau vier Bedingungen, dass der andere sich aufrichten kann: Wir sehen ihn an und schenken ihm Ansehen. Wir sprechen ihn an, wir sprechen mit ihm auf gleicher Augenhöhe, anstatt auf ihn einzureden. Wir sprechen ihm etwas zu, was wir an Gutem in ihm sehen. Wir berühren ihn, damit er mit sich selbst in Berührung kommt. Wir berühren nicht nur mit den Händen. Wir können den andern auch durch Worte berühren, so dass er mit der eigenen Kraft in Berührung kommt. Anselm Grün
Lk 13,14: Der Synagogenvorsteher aber war empört darüber, dass Jesus am Sabbat heilte, und er ergriff das Wort und sprach zu der Volksmenge: Es sind sechs Tage, an denen man arbeiten soll; an diesen kommt und lasst euch heilen, und nicht am Sabbattag!
Lk 13,15: Der Herr nun antwortete ihm und sprach: Du Heuchler, löst nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe und führt ihn zur Tränke?
Lk 13,16: Diese aber, eine Tochter Abrahams, die der Satan, siehe, schon 18 Jahre gebunden hielt, sollte sie nicht von dieser Bindung gelöst werden am Sabbattag?
Lk 13,17: Und als er das sagte, wurden alle seine Widersacher beschämt; und die ganze Menge freute sich über all die herrlichen Taten, die durch ihn geschahen.
Lk 13,18-21: Über das Königreich Gottes
Auslegung und Kommentar zu Lk 13,18-21
Lk 13,18: Da sprach er: Wem ist das Reich Gottes gleich, und womit soll ich es vergleichen?
Lk 13,19: Es gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und in seinen Garten warf. Und es wuchs und wurde zu einem großen Baum, und die Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen.
Bild vom Senfkorn: Hier liegt der Gedanke zugrunde, dass das Christentum einen bescheidenen Anfang nahm, so klein wie ein Senfkorn. Doch als es wuchs, wurde das Christentum überall bekannt, und die Christenheit, wie wir sie heute kennen, entwickelte sich. Die Senfpflanze wächst normalerweise nie über das hinaus, was man einen Busch nennen würde, und ist bei ihrer normalen Größe ein unwahrscheinlicher Ort für Vogelnester. Der große baumartige Wuchs dieses Senfkorns beschreibt etwas Unnatürliches.
Geriebenes Senfkorn: Das Senfkorn ist eine geringe und unbedeutende Sache; wenn es gerieben wird, verbreitet es seine Kraft. Auch der Glaube scheint zuerst einfältig; aber wenn er durch Widerwärtigkeiten zerrieben wird, gießt er die Gnade seiner Kraft aus. Goldene Kette
Auch ist der Herr selbst das Senfkorn. Er wollte zerrieben werden, daß wir sagten (2. Kor. 2): Christi Wohlgeruch sind wir. Er wollte wie ein Senfkorn ausgestreut werden, das ein Mensch nahm und in seinen Garten säte. Denn im Garten wurde Christus gefangen und begraben, wo er auch auferstand und ein Baum wurde. Goldene Kette
Lk 13,20: Und wiederum sprach er: Womit soll ich das Reich Gottes vergleichen?
Lk 13,21: Es gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und heimlich in drei Scheffel Mehl hineinmischte, bis das Ganze durchsäuert war.
Worte von Maria-Eugen vom Kinde Jesus: Die Seele und ihre Fähigkeiten werden also von diesem göttlichen Leben eingehüllt und durchdrungen. In der Tat ist das geistliche Leben ja nichts anderes als das erobernde Fortschreiten des göttlichen Lebens durch immer tieferes Eindringen. Die Gnade ist wirklich jener Sauerteig, den eine Frau unter drei Sea Mehl mischte. Das einzige Ziel dieser Verwandlung ist, uns noch mehr mit Gott zu vereinen. Vereinigung und Umwandlung gehen Hand in Hand. Und genau dies ist die wesentliche Eigenschaft der Liebe; und diese Gnade ist Liebe, wie Gott Liebe ist.
Schritt für Schritt zur Heiligkeit: Ein Mann sät ein Senfkorn. Eine Frau knetet einen Teig. Was ist das schon? Nur eine Kleinigkeit. Aber ohne diese kleine Tat startet der Prozess nicht. Den Rest tut Gott. Das gilt auch für unser (geistliches) Leben. Eine Seele, die von Gott berührt wurde, verändert sich normalerweise nach und nach. Ich werde in der Regel nicht von einem Gebet, einer Kommunion und einer Beichte heilig, sondern von der beständigen Wiederholung jeden Tag, jede Woche, jeden Monat… Deswegen ist die einzelne Handlung aber nicht überflüssig! Eine einzelne Treppenstufe ist nicht viel- aber ohne die Stufen komme ich nicht oben an, denn wer kann schon vom Erdgeschoss in die erste Etage springen? Haben wir Geduld mit uns und unseren Mitmenschen. Wer Gott wirklich sucht, kommt auch irgendwann bei ihm an. Beate Scheilen
Worte von Papst Franziskus: Manchmal hindert uns der Lärm der Welt, zusammen mit den vielen Aktivitäten, die unsere Tage ausfüllen, daran, innezuhalten und zu sehen, wie der Herr die Geschichte führt. Und doch – versichert das Evangelium – ist Gott am Werk, wie ein kleines, gutes Samenkorn, das still und langsam keimt. Und ganz allmählich wird daraus ein üppiger Baum, der allen Leben und Erfrischung schenkt. Auch der Same unserer guten Werke mag nicht nach viel aussehen; aber alles, was gut ist, gehört Gott und trägt deshalb demütig und langsam Frucht. Das Gute – denken wir daran – wächst immer auf bescheidene Weise, auf verborgene Weise, oft unsichtbar.
Lk 13,22-30: Über Hineinkommen ins Reich
Auslegung und Kommentar zu Lk 13,22-30
Lk 13,22: Und er zog durch Städte und Dörfer und lehrte und setzte seine Reise nach Jerusalem fort.
Lk 13,23: Es sprach aber einer zu ihm: Herr, sind es wenige, die errettet werden? Er aber sprach zu ihnen:
Lk 13,24: Ringt danach, durch die enge Pforte hineinzugehen! Denn viele, sage ich euch, werden hineinzugehen suchen und es nicht können.
Jesus ist die enge Pforte: Sehe ich Jesus Christus vorangehen, Schritt für Schritt, sehe ich allein auf ihn und folge ihm, Schritt für Schritt, so werde ich bewahrt. Jesus selbst ist der schmale Weg und das enge Tor. Es geht nicht um ein großes religiöses Regelwerk, sondern um die intime Eins-zu-Eins-Beziehung zu Christus, durch die ich nur hineintreten kann, wenn ich alles zurück lasse, was mich an diese Welt bindet (Stolz, Geld, Egoismus etc.). Aus dieser Gefangenschaft des eigenen Ichs hat uns der Herr befreit.
Bemühet euch. Denn wenn die Anstrengung der Seele nicht groß wird, wird die Woge der Welt nicht besiegt, wodurch die Seele immer abwärts gezogen wird. Da der Weg eng ist, erfordert es Anstrengung und Zielstrebigkeit, ihn zu betreten. Ein enges Tor impliziert auch, dass wir keine unnötigen Dinge mitnehmen können. Deshalb müssen wir uns bemühen (das Wort ist wörtlich „quälen“), um diese Dinge beiseite zu legen und hineinzukommen.
Worte von Papst Franziskus: Es geht darum, bereits jetzt durch den richtigen Durchgang zu gehen, und dieser richtige Durchgang ist für alle, aber er ist eng. Das ist das Problem. Jesus will uns nicht täuschen, indem er sagt: „Ja, bleibt schön ruhig, das ist einfach, es gibt eine schöne Autobahn und am Ende eine große Tür…“ Nicht das sagt er uns: Er spricht von der engen Tür. Er erzählt uns die Dinge so, wie sie sind: Der Durchgang ist eng. In welchem Sinne? In dem Sinne, dass man Gott und seinen Nächsten lieben muss, um gerettet zu werden, und das ist nicht bequem! Es ist eine „enge Tür“, denn das ist anspruchsvoll, die Liebe ist immer anspruchsvoll, sie erfordert Engagement, mehr noch: Anstrengung, das heißt einen entschlossenen und ausdauernden Willen, nach dem Evangelium zu leben. Der heilige Paulus nennt es „den guten Kampf des Glaubens“ (1 Tim 6,12). Die Anstrengung ist jeden Tag, notwendig, den ganzen Tag über, um Gott und die anderen zu lieben
Worte von Papst Benedikt XVI: Alle können in das Leben eintreten, aber für alle ist die Tür eng. Es gibt keine Privilegierten. Der Durchgang zum ewigen Leben ist für alle offen, aber er ist eng, weil anspruchsvoll; er erfordert Einsatz, Opferwillen, Abtötung des eigenen Egoismus. Wie an den letzten Sonntagen fordert uns das Evangelium erneut dazu auf, die Zukunft in Betracht zu ziehen, die uns erwartet und auf die wir uns während unserer Pilgerreise auf Erden vorbereiten müssen. Das Heil, das Jesus gewirkt hat, ist universal. Er ist der einzige Erlöser und lädt uns alle zum Festmahl des ewigen Lebens. Dies aber unter der einen, einzigen und gleichen Bedingung, sich anzustrengen, ihm nachzufolgen und dabei, wie er es getan hat, sein Kreuz auf sich zu nehmen und das Leben dem Dienst an den Schwestern und Brüdern zu weihen.
Lk 13,25: Wenn einmal der Hausherr aufgestanden ist und die Türe verschlossen hat, dann werdet ihr anfangen, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, Herr, tue uns auf! Dann wird er antworten und zu euch sagen: Ich weiß nicht, woher ihr seid!
Lk 13,25: Hat der Hausherr erst einmal das Tor verschlossen, werdet ihr draußen stehen. Soviel ihr dann auch klopft und bettelt: ›Herr, mach uns doch auf!‹ – es ist umsonst! Er wird euch antworten: ›Was wollt ihr von mir? Ich kenne euch nicht!
Kennen und Beziehung: Natürlich kannte Jesus sie in gewisser Weise; Er wusste, wer sie waren und kannte ihr Leben. Er kannte sie jedoch nicht im Sinne von Beziehung, von der lebendigen Verbindung des Glaubens. Seine Worte betonen die Wichtigkeit der Beziehung.
Lk 13,26: Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unseren Gassen hast du gelehrt!
Lk 13,27: Und er wird antworten: Ich sage euch: Ich weiß nicht, woher ihr seid; weicht alle von mir, ihr Übeltäter!
Lk 13,28: Da wird das Heulen und das Zähneknirschen sein, wenn ihr Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes seht, euch selbst aber hinausgestoßen!
Lk 13,29: Und sie werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, und zu Tisch sitzen im Reich Gottes.
Lk 13,30: Und siehe, es sind Letzte, die werden Erste sein; und es sind Erste, die werden Letzte sein.
Lk 13,31-35: Jesus trauert über Jerusalem
Auslegung und Kommentar zu Lk 13,31-35
Lk 13,31: An demselben Tag traten etliche Pharisäer hinzu und sagten zu ihm: Gehe fort und reise ab von hier; denn Herodes will dich töten!
Jesus begegnet auf seiner Reise nach Jerusalem Widerstand. Pharisäer kommen, um ihn vor Herodes zu warnen. Jesus lässt sich nicht verunsichern. Er weiß, dass der Wille des Vaters für ihn darin besteht, nach Jerusalem zu gehen und sein Leben am Kreuz hinzugeben. Er versteckt sich nicht oder versucht, dem Willen des Vaters zu entkommen. Er weiß, dass das Kreuz vor ihm liegt, aber er weiß auch, dass der Tod und das Kreuz nicht das Ende sind. Jenseits des Todes ist die Auferstehung: „Am dritten Tag werde ich mein Werk vollenden.“ Christi Beispiel sollte uns Zuversicht geben, mitten in unseren eigenen Schwierigkeiten und Kämpfen vorwärts zu schreiten. Wir sollten uns ihm zuwenden, weil er weiß, wie man in der Sendung standhaft bleibt. Und weil er in unser Leben mit einbezogen werden möchte, wird er uns auf unserem Weg begleiten. Er ist immer bei uns, bereit, uns mit seiner Gnade und der Stärke seiner Hand zu helfen. James Swanson
Lk 13,32: Er sprach zu ihnen: Geht hin und sagt diesem Fuchs: Siehe, ich treibe Dämonen aus und vollbringe Heilungen heute und morgen, und am dritten Tag bin ich am Ziel.
Lk 13,33: Doch muss ich heute und morgen und übermorgen reisen; denn es geht nicht an, dass ein Prophet außerhalb von Jerusalem umkommt.
Das Muss des Christus: Ich muß, so drückt er keine ihn treffende Notwendigkeit aus, sondern daß er vielmehr aus freiem Antriebe dahinginge, wohin er wollte, bis er am ehrwürdigen Kreuze das Ende nähme. Christus zeigt, daß die Zeit dazu schon nahe, indem er sagte: Heute und morgen. Goldene Perle
Lk 13,34: Jerusalem, Jerusalem, die du die Propheten tötest und steinigst, die zu dir gesandt sind; wie oft habe ich deine Kinder sammeln wollen wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt!
Jerusalem, Jerusalem: Die Verdoppelung des Wortes drückt den großen Schmerzt), oder die große Liebe aus; denn der Herr redet zu ihr wie zu einer Geliebten, welche auf den Liebenden nicht achtet. Aber die Verdoppelung des Namens drückt auch den starken Tadel aus; denn da es Gott kennt, wie verfolgt es die Diener Gottes? Goldene Perle
Worte von Papst Franziskus: Die Zärtlichkeit, die in diesem Ausdruck steckt. Jesus könnte Jerusalem verurteilen, schlechte Dinge sagen. Stattdessen klagt er, weil Jerusalem sich nicht lieben lässt wie die Küken von der Henne. Diese Zärtlichkeit der Liebe Gottes in Jesus. Und das ist es, was Paulus verstanden hat. Wenn es uns nicht gelingt, die Zärtlichkeit der Liebe Gottes in Jesus für jeden von uns zu fühlen, werden wir nie verstehen können, was die Liebe Christi ist. Papst Franziskus
Lk 13,35: Siehe, euer Haus wird euch verwüstet gelassen werden! Und wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet mich nicht mehr sehen, bis die Zeit kommt, da ihr sprechen werdet: »Gepriesen sei der, welcher kommt im Namen des Herrn!
Das war eine Auslegung und ein Kommentar zum Lukas Evangelium Lk Kapitel 13.