Christliche Andachten

Johannes Evangelium Joh 9. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 9. Kap.

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Zum Johannes Evangelium Joh 9. Kap.

Johannes Evangelium Kapitel 9 erzählt die Geschichte von einem Mann, der von Geburt an blind war und von Jesus geheilt wurde. Diese Heilung wurde von den Pharisäern kritisiert und führte zu einer Debatte über Jesus als Messias. Der blinde Mann zeigte sich gläubig und erkannte Jesus als Sohn Gottes an, während die Pharisäer in ihrer Blindheit Jesus verurteilten. Das Kapitel betont die Bedeutung des Glaubens und zeigt, dass Jesus als Licht in die Welt gekommen ist, um die Blindheit der Menschen zu heilen und ihnen die Wahrheit zu offenbaren.

Joh 9,1-12: Jesus heilt einen Blinden

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 9,1-12

Joh 9,1-5: Der Herr sieht einen Blindgeborenen

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 9,1-5

Joh 9,1: Und als er vorbeiging, sah er einen Menschen, der blind war von Geburt an.

Jesus begegnet dem Blinden

Dieser Blinde steht für den Mensch. Wie häufig geht Jesus auch an uns vorüber und sucht die Hinwendung unserer Seele zu ihm und wir sehen ihn nicht. Doch welche Worte des Trostes. Der Blinde sah den Herrn nicht, aber der Herr sah ihn. Jesus geht vorüber und bemerkt sogleich das Leid. Das ist göttliche Barmherzigkeit!

Gott sieht dich und mich. Er liebt uns so sehr, dass er uns helfen und das, worum wir ihn bitten, tun will. Wie ganz anders waren hingegen die Gedanken seiner Jünger. Sie fragen nach der Sünde. Sie, die Christus so nahestehen, denken Böses über den armen Blinden. Es soll uns nicht wundern, daß viele Menschen u.a eben auch wir ähnlich reagieren: schlecht denken und sprechen vom anderen. 

Für heute: Schauen wir auf den Herrn. Der Herr klagt nicht an, sondern verzeiht. Er verurteilt nicht, sondern er spricht frei.

Worte von Anselm Grün

Die Kirchenväter haben die Geschichte von der Heilung des Blindgeborenen immer als Taufgeschichte verstanden. Wir alle sind mehr oder weniger von Geburt an blind. Wir sind unfähig, unsere eigenen blinden Flecken anzuschauen. Und wir sind blind für die Wirklichkeit. Wir sehen die Wirklichkeit nicht so, wie sie ist, sondern durch getrübte Augen. Wir verschließen die Augen vor der Not der Menschen. Und wir verschließen unsere Augen vor den Problemen unserer Welt.

Joh 9,2: ‭Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Rabbi, wer hat gesündigt, sodass dieser blind geboren ist, er oder seine Eltern?‭

Joh 9,3: An ihm sollten die Werke Gottes offenbar werden! Ich muss die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist. Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.

Worte von Anselm Grün

Die Jünger wollen wissen, wer da gesündigt hat, er oder seine Eltern. Damit bringen sie die jüdische Auffassung von Krankheit zum Ausdruck. Krankheit ist immer Schuld des Menschen. Heute sehen wir die Krankheit zwar nicht mehr als Folge einer moralischen Schuld an. Aber viele möchten auch heute hinter jeder Krankheit eine psychische Schuld sehen. In der Esoterik gibt es den bösen Satz: Du machst dir deine Krankheit selber. Damit aber vermittelt man den Kranken zu ihrer Krankheit noch Schuldgefühle.

Sie sind durch ihr Verhalten oder ihre innere Einstellung selbst schuld an ihrer Krankheit. Jesus weigert sich, die Krankheit mit irgendeiner Schuld in Beziehung zu bringen. Sie ist einfach da. Für ihn kommt es darauf an, dass das Wirken Gottes an dieser Krankheit offenbar wird. Das Wirken Gottes könnte man so verstehen: Was will mir Gott durch die Krankheit, durch mein Blindsein sagen? Und wie heilt Gott meine Krankheit? Wie wirkt Gott auf mich ein?

Für heute: Das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden. Diese Worte Jesu gelten auch uns. Jesus will jeden von uns von unserer Blindheit befreien und so nicht nur uns Heilung und neues Leben bringen, sondern Gottes persönliche Liebe zu uns sichtbar machen.

Joh 9,4: ‭Ich muss die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.‭

Die Werke des Vaters wirken

Werke der Not und der Barmherzigkeit könnten an jenem Tag niemals von ihm verboten werden, dessen Name Barmherzigkeit ist und dessen Natur Liebe ist.

Joh 9,5: Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.

Licht der Welt

Er war als Licht in diese Welt gekommen, damit die Nichtsehenden, die erkennen und akzeptieren, dass sie blind sind, sehend werden. Dazu ist er in die Welt gesandt. Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.

Joh 9,6-7: Der Blindgeborene wird geheilt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt Johannes Evangelium Joh 9,6-7

Joh 9,6: Als er dies gesagt hatte, spie er auf die Erde und machte einen Brei mit dem Speichel und strich den Brei auf die Augen des Blinden.

Worte von Anselm Grün

Jesus heilt den Blinden, indem er auf die Erde spuckt, auf den „humus“. Er will ihm zeigen, dass er von der Erde genommen ist, von Gott aus dem Lehm der Erde geformt. Und er streicht ihm den Dreck in die Augen, um ihn zu mahnen: Schau auch auf das Schmutzige in dir. Nur wenn du bereit bist, auch deine Schattenseiten anzuschauen, kannst du wieder sehen. Jesus will dem Mann Demut lehren. Demut heißt im Lateinischen „humilitas“. Das kommt von „humus = Erde“. Jesus beugt sich zur Erde, um uns einzuladen, die eigene Erdhaftigkeit und Menschlichkeit anzunehmen und die Erde in dem Zustand, in dem sie sich heute befindet, mit offenen und ehrlichen Augen anzuschauen.

Worte von Anselm Grün

Der Speichel, mit dem Jesus den Lehm mischt, erinnert an die Mutter, die mit Speichel die Wunde des Kindes bestreicht. Das Wesen der Mutter ist, dass sie nicht bewertet. Sie nimmt das Kind so wie es ist. Jesus schlägt dem Blinden die Wahrheit nicht um die Ohren, sondern vermittelt ihm liebevoll wie eine Mutter, dass er Mensch unter Menschen ist, mit irdischen Bedürfnissen, mit erdhaften Seiten.

Nur wenn uns jemand liebevoll auf die eigenen Schattenseiten hinweist, ohne uns zu bewerten, sind wir bereit, unsere Augen zu öffnen und uns so zu sehen, wie wir wirklich sind. Und nur wenn einer uns mütterlich behandelt, sind wir auch bereit, die Probleme dieser Welt ehrlich wahrzunehmen. Wenn uns jemand eine Moralpredigt hält, wie schlecht wir alle sind, weil wir unsere Augen vor der Wirklichkeit verschließen, dann versuchen wir uns zu rechtfertigen und verschließen erst recht die Augen vor der Wirklichkeit.

Geste der Heilung

Mit etwas Erde und Speichel macht er einen Teig und streicht ihn dem Blinden auf die Augen. Diese Geste ist eine Anspielung auf die Erschaffung des Menschen. Indem Jesus den Menschen heilt, wirkt er eine neue Schöpfung. Es ist weiterhin eine sehr geerdete, sinnlich massive Handlung. Das heißt: wir, die wir alle blind sind, müssen spüren und verstehen, dass wir es tatsächlich sind.

Tägliche christliche Andacht

Joh 9,7: Geh jetzt zum Teich Siloah und wasch dich dort. Siloah heißt übersetzt: der Gesandte. Der Blinde ging hin, wusch sich, und als er zurückkam, konnte er sehen.

Wie vorbildlich fest ist der Glaube des Blinden!

Ein lebendiger Glaube, ein Glaube mit Werken. Er befolgt, was Jesus ihm geboten hat. Befolgst auch du so die Weisungen Gottes, wenn du, wie so oft, blind bist und deine Seele von Sorgen verdunkelt wird? Besaß das Wasser etwa medizinische Eigenschaften, um durch bloße Berührung die Blindheit zu heilen? Nein, da wäre wohl irgendeine geheimnisvolle Salbe aus einer Alchimistenküche geeigneter gewesen. Aber der Blinde glaubt, er setzt den göttlichen Befehl in die Tat um und kehrt heim mit klar sehenden Augen. Mit einem festen Glauben müssen wir uns an den halten, der uns heilt; an den göttlichen Arzt, der gesandt wurde, damit wir genesen. Je schwerer und aussichtsloser unsere Lage ist, um so stärker muß unser Glaube sein.

Bonhoeffer: Nur der Glaubende ist gehorsam, nur der Gehorsame glaubt.

Joh 9,8-12: Das Zeugnis gegenüber den Nachbarn

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 9,8-12

Joh 9,8: Die Nachbarn nun, und die ihn zuvor als Blinden gesehen hatten, sprachen: Ist das nicht der, welcher dasaß und bettelte?‭

Joh 9,9: ‭Etliche sagten: Er ist’s! — andere aber: Er sieht ihm ähnlich! Er selbst sagte: Ich bin’s!‭

Joh 9,10: ‭Da sprachen sie zu ihm: Wie sind deine Augen geöffnet worden?‭

Joh 9,11: Ein Mensch, der Jesus heißt, machte einen Brei und bestrich meine Augen und sprach zu mir: Geh hin zum Teich Siloah und wasche dich! Als ich aber hinging und mich wusch, wurde ich sehend.

Joh 9,12: Wo ist er? Er antwortete: Ich weiß es nicht!

Jesus, der sich entzieht

Die Heilung beeindruckt die Menschen. Neugierig fragen sie nach. So wird der Geheilte zum Verkünder der Gnade, indem er aus seinem erfahrenen Leben erzählt. Für uns bedeutet das: wir können nicht das Evangelium Jesu verkünden ohne das konkrete Zeugnis unseres Lebens. Geben wir Zeugnis! Weiter: Nach der Heilung entzieht sich Jesus und auch der Geheilte weiß nicht mehr, wo Jesus ist. Auch uns entzieht sich Jesus immer wieder, um unseren Glauben zu festigen. Wenn Gott uns entzieht, dann werden wir offen dafür, auf ihn zu hören. Zu unserem eigenen Nutzen und Wohl entzieht sich also Gott zuweilen, damit wir erkennen, dass ohne Gottes Schutz der Mensch ein reines Nichts ist.

Für heute: Unabhängig ob wir seine Anwesenheit gerade fühlen, seien wir stets bereit Zeugnis zu geben von Christus und seinem Wirken in unserem Leben.

Joh 9,13-34: Juden befragen geheilten Mann

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 9,13-34

Joh 9,13-17: Die Pharisäer verhören den Mann

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt Johannes Evangelium Joh 9,13-17

Joh 9,13: ‭Da führten sie ihn, der einst blind ge­wesen war, zu den Pharisäern.‭

Joh 9,14: ‭Es war aber Sabbat, als Jesus den Teig machte und ihm die Augen öffnete.‭

Joh 9,15: ‭Nun fragten ihn auch die Pharisäer wieder, wie er sehend geworden war. Und er sprach zu ihnen: Einen Brei hat er auf meine Augen gelegt, und ich wusch mich und bin nun sehend!‭

Joh 9,16: Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hält! Andere sprachen: Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun? Und es entstand eine Spaltung unter ihnen.

Eskalation und Spaltung

Mit der Heilung hat Jesus aus der Sicht vieler Pharisäer den Sabbat gebrochen. Sie fordern den geheilten Blinden auf Gott zu ehren, weil Jesus ein Sünder wäre. Was sie fordern ist eine Unmöglichkeit. Man kann Gott nicht ehren, wenn man den Sohn nicht ehrt. Der Streit eskaliert soweit, dass der Blinde hinaus gestoßen wurde, weil er ein ganz in Sünde Geborener wäre. Das war nicht nur ein körperliches Entfernen, sondern glich einem Ausschluss aus dem jüdischen Glauben.

Sie hatten zwar recht, denn der geheilte Blinde war in Sünden geboren. Nur waren sie es auch. Auch sie waren in Sünden geboren und damit ebenfalls Blinde und als solche keine tauglichen Leiter der Blinden. Jene nun stoßen aus, der Herr nimmt auf. Um so mehr ist er ein Christ geworden, weil er ausgestoßen wurde.

Joh 9,17: ‭Sie sprachen wiederum zu dem Blinden: Was sagst du von ihm, weil er dir die Augen geöffnet hat? Er aber sprach: Er ist ein Prophet!‭

Wachsendes Verständnis

In Johannes 9:11 war alles, was die Menschen über Jesus wussten, Sein Name. Hier verkündete der geheilte Mann, dass Jesus ein Prophet war. Er wuchs in seinem Verständnis und seiner Verkündigung über Jesus.

Joh 9,18-23: Die Eltern des Mannes werden verhört

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 9,18-23

Joh 9,18: ‭Nun glaubten die Juden nicht von ihm, dass er blind gewesen und sehend geworden war, bis sie die Eltern des Sehendgewordenen gerufen hatten.‭

Joh 9,19: ‭Und sie fragten sie und sprachen: Ist das euer Sohn, von dem ihr sagt, dass er blind geboren ist? Wieso ist er denn jetzt sehend?‭

Joh 9,20: ‭Seine Eltern antworteten ihnen und sprachen: Wir wissen, dass dieser unser Sohn ist und dass er blind geboren ist.

Joh 9,21: ‭Wieso er aber jetzt sieht, das wissen wir nicht; und wer ihm die Augen geöffnet hat, wissen wir auch nicht. Er ist alt genug; fragt ihn selbst. Er soll selbst für sich reden!‭

Joh 9,22: ‭Das sagten seine Eltern deshalb, weil sie die Juden fürchteten; denn die Juden waren schon übereingekommen, dass, wenn einer ihn als den Christus anerkennen würde, dieser aus der Synagoge ausgeschlossen werden sollte.‭

Androhung der Exkommunikation

Es ist instinktiv und normal für Eltern, ihre Kinder zu schützen, selbst wenn die Kinder erwachsen sind. Die Eltern waren so erschrocken über die Androhung der Exkommunikation, dass sie alles in ihrer Macht Stehende taten, um die Aufmerksamkeit wieder auf ihren Sohn und von ihnen abzulenken.

Menschenfurcht macht blind

Die Eltern des geheilten Mannes geben ein eigenartiges Zeugnis ab. Statt überschäumender Freude und Dankbarkeit, die unter diesen Umständen zu erwarten wären, tritt bei ihnen nur der peinliche Versuch zu Tage, sich so schnell und unversehrt wie möglich aus dieser Situation herauszuwinden. Ja, es ist ihr Sohn, er war blind und kann jetzt sehen. Doch sie halten sich völlig aus dem Geschehen heraus. Angst und Menschenfurcht lähmen sie, blenden sie.

Sie sind nicht in der Lage, dazu zu stehen, dass Gott an ihrem Sohn ein Wunder bewirkt hat. Sie fühlen sich bedroht und schaffen es nicht, sich um der Wahrheit willen dem Spott und Hohn der Pharisäer auszusetzen. Unser Glaube bringt uns manchmal in Situationen, in denen wir uns bedroht fühlen und vor die Entscheidung gestellt werden, entweder Zeugnis für die Wahrheit abzulegen, oder uns dem anzupassen, was in den Augen der Welt akzeptabel ist. Herr, befreie mich von Angst und Menschenfurcht und von der lähmenden Fessel, mit der sie mich umgeben. Lorli Pregel

Joh 9,23: ‭Darum sprachen seine Eltern: Er ist alt genug; fragt ihn selbst!‭

Joh 9,24-27: Der Mann wird erneut verhört

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt Johannes Evangelium Joh 9,24-27

Joh 9,24: ‭Da riefen sie zum zweiten Mal den Menschen, der blind gewesen war, und sprachen zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder ist.‭

Eine unmögliche Forderung

Was die Obersten vom Blindgeborenen fordern, ist eine Unmöglichkeit. Er soll Gott die Ehre geben und gleich zeitig Jesus als einen Sünder bezeichnen? Man kann aber Gott nicht ehren, wenn man den Sohn nicht ehrt.

Joh 9,25: ‭Da antwortete jener und sprach: Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht. Eines weiß ich: dass ich blind war und jetzt sehend bin!‭

Joh 9,26: ‭Sie sprachen aber wiederum zu ihm: Was hat er mit dir gemacht? Wie hat er dir die Augen geöffnet?‭

Joh 9,27: ‭Er antwortete ihnen: Ich habe es euch schon gesagt, und ihr habt nicht darauf gehört; warum wollt ihr es noch einmal hören? Wollt auch ihr seine Jünger werden?‭

Joh 9,28-34: Hinausgeworfen

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 9,28-34

Joh 9,28: ‭Sie beschimpften ihn nun und sprachen: Du bist sein Jünger! Wir aber sind Moses Jünger.‭

Joh 9,29: ‭Wir wissen, dass Gott zu Mose geredet hat; von diesem aber wissen wir nicht, woher er ist.‭

Joh 9,30: ‭Da antwortete der Mensch und sprach zu ihnen: Das ist doch verwunderlich, dass ihr nicht wisst, woher er ist, und er hat doch meine Augen geöffnet.‭

Joh 9,31: ‭Wir wissen aber, dass Gott nicht auf Sünder hört; sondern wenn jemand gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, den hört er.‭

Joh 9,32: ‭Von Ewigkeit her hat man nicht gehört, dass jemand einem Blindgeborenen die Augen geöffnet hat.‭

Joh 9,33: ‭Wenn dieser nicht von Gott wäre, so könnte er nichts tun!‭

Joh 9,34: Sie antworteten und sprachen zu ihm: Du bist ganz in Sünden geboren und willst uns lehren? Und sie stießen ihn hinaus.‭

Ausstoß

Nach langen Diskussionen und Befragungen mit den Pharisäern eskaliert die Situation und der Geheilte wird aus der Synagoge gestoßen. Das war ein Ausschluß aus der Glaubensgemeinschaft. Der gläubig gewordene Geheilte erfährt Leid durch andere Menschen. Die Verfolgungen sind keine Realität der Vergangenheit, auch heute erleiden wir sie. Das eine mal sind es extreme Verfolgungen bis hin zur Tötung, wie sie durch die Organisation „opendoors“ geschildert werden. Andere Male handelt es sich um Verspottungen, die unseren Glauben verzerren und uns als lächerlich darstellen wollen. Jeden Tag den Weg des Evangeliums annehmen, auch wenn er Schwierigkeiten mit sich bringt, das ist gelebte Nachfolge und gelebter Glaube an Christus.

Für heute: Schließen wir heute in unser Gebet die vielen Christen ein, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden oder allerlei anderes Leid dadurch erfahren.

Joh 9,35-41: Über geistliche Blindheit

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 9,35-41

Joh 9,35-38: Glaube und Anbetung

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 9,35-38

Joh 9:35: ‭Jesus hörte, dass sie ihn ausgestoßen hatten, und als er ihn fand, sprach er zu ihm: Glaubst du an den Sohn Gottes?

Joh 9:36: ‭Er antwortete und sprach: Wer ist es, Herr, damit ich an ihn glaube?

Joh 9:37: ‭Jesus aber sprach zu ihm: Du hast ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist es!

Tägliche christliche Andacht

Joh 9,38: Er aber sprach: Ich glaube, Herr! und fiel anbetend vor ihm nieder.

Zur Anbetung

Anbetung ist das Bedürfnis, vor Gott niederzufallen, weil Gott Gott ist. In der Anbetung will ich nicht etwas Bestimmtes. Ich bete nicht für jemanden, ich danke nicht, ich klage nicht. Ich bin einfach da vor Gott. In der Anbetung werden wir uns unserer Zugehörigkeit zu Gott bewusst, bringen sie zum Ausdruck und vertiefen sie. Die Anbetung lässt uns vertrauter werden mit Gott.

Wir vernehmen seine Sprache, wir hören sein Wort, wir sprechen mit ihm in der Sprache des Herzens. Und selbst unsere Grenzen erscheinen in der Anbetung Gottes in einem anderen Licht. Vor Gott können wir uns aussöhnen mit unserer Begrenztheit und mit unserem Schatten. Es tut gut, anbetend vor Gott zu weilen. Die Anbetung bringt die Wahrheit unseres Daseins zum Ausdruck: Wir sind von Gott erschaffen und erlöst. Wir sind für ihn bestimmt. Anselm Grün

Hamilton Smith: Anbetung ist das Überfließen eines Herzens, das vom Herrn Jesus erfüllt ist.

Die Heilungsgeschichte als Ganzes

Am Anfang sah Jesus den Blinden, nun hört er ihn, denn Gott hört das Seufzen der Bedrängten. Er suchte ihn, er fand ihn und nun am Ende führt er ihn in das tiefe Geheimnis ein, dass er der Sohn Gottes ist. Jesus war der Grund für die Freude des Blinden, dem er nicht nur das körperliche Sehen, sondern auch das geistige Licht verlieh. Der Blinde glaubte und erhielt das Licht Christi. Dagegen blieben die Pharisäer, die sich allwissend und sehend glaubten, blind auf Grund ihrer Hartherzigkeit und ihrer Sünden.

Wie wichtig ist für uns das Licht Christi, um die Wirklichkeit in ihrem echten Ausmaß zu sehen! Ohne das Licht des Glaubens wären wir blind. Der Glaube dagegen rührt Gott tief im Herzen und ist somit die verlässlichste Quelle des Lichtes. Wir haben das Licht Jesu Christi erhalten und unser ganzes Leben muss durch dieses Licht erhellt werden. Und noch mehr: dieses Licht muss so heilig leuchten, damit es viele Menschen anzieht, die es noch nicht kennen. All dies setzt Bekehrung und wachsende Nächstenliebe voraus. Die Heilung des Blinden ist eine Metapher für die Befreiung von der Sünde, die Christus anbietet.

Immer tieferes Verstehen von Jesus

Der ehemals blinde Mann zeigte ein zunehmendes Bewusstsein für Jesus. Jesus ist ein Mensch (Joh 9:11). Jesus ist ein Prophet (Joh 9:17). Jesus ist mein Meister, ich bin sein Jünger (Joh 9:27). Jesus ist von Gott (Joh 9:33). Jesus ist der Sohn Gottes (Joh 9:35-38). Jesus ist, dem ich vertraue (Joh 9:38). Jesus ist es, den ich anbete (Joh 9:38).

Joh 9,39-41: Der Herr Jesus spricht zu den Pharisäern

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 9,39-41

Joh 9,39: Ich bin zum Gericht in diese Welt gekommen, damit die, welche nicht sehen, sehend werden und die, welche sehen, blind werden.

Tägliche christliche Andacht

Joh 9:40: ‭Und dies hörten etliche der Pharisäer, die bei ihm waren, und sprachen zu ihm: Sind denn auch wir blind?

Joh 9:41: ‭Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr blind wärt, so hättet ihr keine Sünde; nun sagt ihr aber: Wir sind sehend! — deshalb bleibt eure Sünde.

Sehen und Nichtsehenden

Die Nichtsehenden sind alle, die durch Gottes Wirken zur Einsicht gekommen sind, dass sie nicht sehen. Das ist Gottes erstes Werk, das er an allen tut, denen er die Augen öffnet. Er überführt sie ihres wahren Zustands vor Gott. Er öffnet ihnen die Augen für die Sünde und für die Gerechtigkeit. So suchen sie den Arzt Jesus. Auf diesem Weg werden sie sehend.

Du bist das Licht. Du bist der Tag. Du befreist von der Finsternis. Die Sehenden dagegen sind alle, die von sich selbst halten, sie seien sehend. Alle aber sind zuerst blind. Da ist keiner, der verständig ist. (Röm 3,11). Wer sich für sehend hält, sucht aber nicht den Arzt Jesus und wird so durch das Licht Jesus nur in seiner hohen Meinung von sich selbst bestärkt. Das Licht wird ihm zum Gericht über seinen Hochmut und seinen Unglauben.

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Joh 9. Kap.


Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 9. Kap.


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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.