Christliche Andachten

Apostelgeschichte Apg 6. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zur Apostelgeschichte Apg 6. Kap.

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Zur Apostelgeschichte Apg 6. Kap.

Apostelgeschichte Kapitel 6 erzählt von einem Konflikt in der frühchristlichen Gemeinde. Die griechischsprachigen Witwen werden bei der täglichen Versorgung vernachlässigt. Die Apostel berufen sieben Männer, die als Diakone dienen sollen, um sich um die Verteilung der Nahrung zu kümmern. Dadurch wird die Gemeinde geeint und die Apostel können sich weiterhin dem Gebet und der Verkündigung des Wortes Gottes widmen. Dieses Kapitel betont die Bedeutung der dienenden Gemeinschaft und zeigt, dass auch inmitten von Konflikten Weisheit und Lösungen gefunden werden können.

Apg 6,1-7: Wahl der Sieben Diakone

Apg 6:1: ‭In jenen Tagen aber, als die Zahl der Jünger wuchs, entstand ein Murren der Hellenisten gegen die Hebräer, weil ihre Witwen bei der täglichen Hilfeleis­tung übersehen wurden.

Unzufriedenheit unter den Gläubigen

In Apostelgeschichte 6,1 wird beschrieben, wie in der frühchristlichen Gemeinde in Jerusalem Unzufriedenheit unter den Gläubigen aufkommt, weil die Witwen der hellenistischen Juden bei der täglichen Versorgung benachteiligt werden. Die Apostel erkennen die Notwendigkeit, die Gemeindearbeit besser zu organisieren, und wählen sieben Männer, die als Diakone dienen sollen. Diese sollen sich um die materiellen Bedürfnisse der Gemeinde kümmern, damit die Apostel sich weiterhin dem Gebet und der Verkündigung des Wortes Gottes widmen können. Die Auswahl der Diakone trägt zur Harmonie in der Gemeinde bei und zeigt die Bedeutung einer effektiven Verwaltung, um den geistlichen Fokus zu bewahren.

Apg 6,2: Da beriefen die Zwölf die Menge der Jünger zusammen und sprachen: Es ist nicht gut, dass wir das Wort Gottes vernachlässigen, um bei den Tischen zu dienen.

Die wachsende Gemeinde erforderte eine Aufgabenverteilung. Es wurden Mitarbeiter bestimmt, sog. Diakone, deren Aufgabe es war, sich um die Armen zu kümmern, so dass sich die Apostel ausschließlich der geistlichen Leitung der Gemeinden widmen konnten. Die Apostel legten ihnen die Hände auf und übertrugen ihnen somit diese Aufgabe. Zwei der Diakone, Stephanus und Phillipus, zeigen später, dass diese Diakone nicht nur caritativ engagiert waren, sondern auch Männer voller Geist und Glauben waren. Ob nun in der Verkündigung im Wort oder durch caritative Taten, je tiefer wir in Gott sind, umso stärker drängt es uns in die Welt.

Je tiefer jemand in Gott hineingezogen wird, desto mehr muss er auch aus sich herausgehen, das heißt in die Welt hinein, um das göttliche Leben in sie hineinzutragen. Teresia Benedicta vom Kreuz

Apg 6:3: ‭Darum, ihr Brüder, seht euch nach sieben Männern aus eurer Mitte um, die ein gutes Zeugnis haben und voll Heiligen Geistes und Weisheit sind; die wollen wir für diesen Dienst einsetzen,

Apg 6:4: ‭wir aber wollen beständig im Gebet und im Dienst des Wortes bleiben!

Gebet und Dienst am Wort

In Apostelgeschichte 6,4 betont die Bibel die Bedeutung des Gebets und der Verkündigung des Wortes Gottes. Die Apostel erkannten, dass ihre Hauptaufgabe darin bestand, sich dem Gebet und dem Dienst am Wort zu widmen, um die spirituellen Bedürfnisse der Gemeinschaft zu erfüllen. Dies zeigt, dass die geistliche Führung nicht vernachlässigt werden sollte. Durch diese Auslegung wird betont, wie wichtig es ist, im Dienst an Gott ausgewogen zu sein, indem man sowohl im Gebet verankert als auch im Verständnis der Heiligen Schrift vertieft ist. Diese Verse erinnern uns daran, dass eine ausgeglichene geistliche Priorität entscheidend ist, um die Bedürfnisse der Gemeinschaft effektiv zu erfüllen.

Tägliche christliche Andacht

Apg 6,5: Und das Wort gefiel der ganzen Menge, und sie erwählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und Heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, einen Proselyten aus Antiochia.

Erfüllt mit heiligem Geist

Im Alltag ist es oft mühsam sein Wirken zu spüren. Und dennoch: Der Geist wohnt in unseren Herzen und es liegt an uns ihn als Führer unserer Seelen anzunehmen. Was ist diese „Kraft“ des Heiligen Geistes? Es ist die Kraft des göttlichen Lebens! Es ist die Kraft desselben Geistes, der am Anfang der Schöpfung über den Wassern schwebte und der Jesus von den Toten auferweckt hat.

Er treibt uns an, den anderen zu begegnen, er entzündet in uns das Feuer der Liebe. Das Wichtigste ist, dass wir im Atemraum des Heiligen Geistes bleiben, in Berührung mit ihm sind. Gerade in unserer menschlichen Schwachheit wird der Heilige Geist zur Entfaltung kommen uns in das göttliche Leben einführen. Dieses göttliche Leben ist vor allem die Liebe, die durch den Heiligen Geist in unseren Herzen ausgegossen ist.

Tägliche christliche Andacht

Apg 6,6: Diese stellten sie vor die Apostel, und sie beteten und legten ihnen die Hände auf.

Der Dienst der Diakone

In einer Gemeinschaft gehören Konflikte dazu. Hier nun gibt es Probleme bei der Verteilung der täglichen Hilfeleistung. Lösungsorientiert (!) handeln darauf hin die Apostel, indem sie Diakone ernennen, die alles gerecht regeln sollen, während sie selbst das Wort verkünden. Es wird aber nicht sogleich und irgendwie gedankenlos losgelegt. Sie beten und legen ihnen die Hände auf. Egal, was wir heute zu tun haben, beginnen wir es mit Gebet um Gottes Segen. Unsere Beziehung zu Gott kapselt uns ja nicht ab, sondern lässt uns in Gott aus uns heraus gehen in die Welt hinein, um das göttliche Leben in sie hineinzutragen geleitet und getragen von seinem Segen, um den wir im Gebet bitten.

Apg 6:7: ‭Und das Wort Gottes breitete sich aus, und die Zahl der Jünger mehrte sich sehr in Jerusalem; auch eine große Zahl von Priestern wurde dem Glauben gehorsam.

Zahl der Jünger mehrte sich sehr

In Apostelgeschichte 6,7 heißt es, dass Gottes Wort weiter wuchs, und die Zahl der Jünger in Jerusalem stark zunahm. Dies geschah, weil die Apostel nicht nur die Verkündigung des Evangeliums priorisierten, sondern auch die Versorgung der Bedürftigen im Blick hatten. Die Auswahl der sieben Diakone, einschließlich Stephanus und Philippus, ermöglichte eine effiziente Organisation. So entstand eine gestärkte Gemeinschaft, die sich in Wort und Tat dem Glauben widmete. Diese Passage betont die Wichtigkeit von sowohl geistlichem Wachstum als auch praktischer Nächstenliebe in der frühen Kirche.

Apg 6,8-15: Stephanus vor Gericht

Apg 6:8: ‭Und Stephanus, voll Glauben und Kraft, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk.

Voll Glauben und Kraft

Stephanus tiefe Hingabe an den Glauben und seine klare Überzeugung machten ihn zu einem kraftvollen Zeugen für Jesus Christus. Trotz seiner beeindruckenden Fähigkeiten stieß Stephanus auf Widerstand und wurde fälschlicherweise beschuldigt. Seine Geschichte erinnert uns daran, dass selbst in schwierigen Momenten der Glaube und die Gnade Gottes uns befähigen können, standhaft zu bleiben. Stephanus‘ tapferer Einsatz für seinen Glauben inspiriert Gläubige, unbeirrt ihren Überzeugungen zu folgen und die Liebe Gottes weiterzugeben.

Apg 6:9: ‭Aber etliche aus der sogenannten Synagoge der Libertiner und Kyrenäer und Alexandriner und derer von Cilicien und Asia standen auf und stritten mit Stephanus.

Apg 6:10: ‭Und sie konnten der Weisheit und dem Geist, in dem er redete, nicht widerstehen.

Apg 6,11: Da stifteten sie Männer an, die sagten: Wir haben ihn Lästerworte reden hören gegen Mose und Gott!

Verteidigungsrede

Stephanus war einer dieser Diakone. Auch er predigt und bekommt deswegen Anfeindungen zu spüren. Auch er muss vor den hohen Rat. Seine Verteidigungsrede ist in Länge und Inhalt atemberaubend. Er bezieht die ganze israelitische Geschichte mit ein. Er verweist auf Josef, den Gott aus aller Bedrängnis rettete.

So wie Gott mit Josef war, so ist Gott auch bei mir durch den Retter Jesus Christus. Er verweist auf Moses und den Auszug aus Ägypten, um begreifbar zu machen, dass Gott das Leid sieht und handelt. In unserem tiefsten Leid hat er in der Hingabe seines Sohnes unbeschreiblich an uns gehandelt. Er rettet uns durch Jesus aus der Verlorenheit. Dafür hat Christus sein Leben gegeben. In Jesus Christus ist uns Gott nah!

Apg 6:12: ‭Und sie wiegelten das Volk und die Ältesten und die Schriftgelehrten auf und überfielen ihn, rissen ihn fort und führten ihn vor den Hohen Rat.

Apg 6:13: ‭Und sie stellten falsche Zeugen, die sagten: Dieser Mensch hört nicht auf, Lästerworte zu reden gegen diese heilige Stätte und das Gesetz!

Apg 6:14: ‭Denn wir haben ihn sagen hören: Jesus, der Nazarener wird diese Stätte zerstören und die Gebräuche ändern, die uns Mose überliefert hat!

Apg 6,15: Und als alle, die im Hohen Rat saßen, ihn anblickten, sahen sie sein Angesicht wie das Angesicht eines Engels.

Gesicht eines Engels

Der Diakon Stephanus predigt und wird darauf vom Hohen Rat verhört. Dabei fällt dem Hohen Rat sein Gesichtsausdruck auf. Stephanus Gesicht hatte nicht einen Blick von strengem Urteil und Zorn. Stephanus Gesicht hatte aber auch nicht diesen sanften, engelsgleichen Ausdruck, wie wir uns eben Engel fälschlicherweise vorstellen.

Stephanus Gesicht spiegelte das Vertrauen eines Menschen wider, der seinen Gott kennt und ihm vertraut. Es spiegelte den vollkommenen Frieden, den wir in Christus haben, der unser Friede ist. Schon hier auf Erden wird uns in ihm eine köstliche Ruhe zuteil, wie sie die Welt nie geben könnte, ein Friede, der ein Vorgeschmack jenes Friedens im Himmel ist, wo wir in bräutlicher Umarmung die ganze Wonne der Vereinigung mit ihrem Gott genießen werden.

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Apg 6. Kap.


Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten einzelnen Bibelversen aus der Apostelgeschichte Apg 6. Kap.


Apg 6

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.