Christliche Andachten

Apostelgeschichte Apg 3. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zur Apostelgeschichte Apg 3. Kap.

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Zur Apostelgeschichte Apg 3. Kap.

Apostelgeschichte Kapitel 3 erzählt die Geschichte von Petrus und Johannes, die zum Tempel gehen und dort einen gelähmten Mann heilen. Dieses Ereignis ist von großer Bedeutung, da es die Kraft und Autorität der Apostel im Namen Jesu demonstriert. Die Heilung des Gelähmten führt zu einer großen Verwunderung und Bekehrung vieler Menschen. Es zeigt auch, dass die Apostel befähigt sind, durch den Heiligen Geist Wunder zu wirken und das Evangelium zu verkünden. Die Episode betont die Bedeutung des Glaubens an Jesus Christus und verdeutlicht, dass das Reich Gottes durch die Handlung der Jünger auf der Erde voranschreitet.

Apg 3,1-11: Heilung eines Gelähmten

Apg 3:1: ‭Petrus und Johannes gingen aber miteinander in den Tempel hinauf um die neunte Stunde, da man zu beten pflegte.

Apg 3,2: Und es wurde ein Mann herbeigebracht, der lahm war von Mutterleib an, den man täglich an die Pforte des Tempels hinsetzte, die man »die Schöne« nennt, damit er ein Almosen erbitten konnte von denen, die in den Tempel hineingingen.

Der Gelähmte

Grenzen anzunehmen oder bis an die Grenzen zu gehen, das ist keine Kleinigkeit. Wir sehen das an dem gelähmten Bettler, der sich tragen lassen muss, und an denen, die ihn tragen. Der nicht mehr auf die eigenen Füße kommt und den Weg selbst gehen kann, der viel Selbststand verloren hat, den heben die anderen auf und setzen ihn an die Pforte des Tempels. Das sind sozial wertvolle menschliche Haltungen. Maria Laach

Apg 3,3: Als dieser Petrus und Johannes sah, die in den Tempel hineingehen wollten, bat er sie um ein Almosen.

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Apg 3,4: Petrus aber sah ihn an mit Johannes und sprach: Sieh uns an.

Apg 3,4: Die beiden blickten ihn aufmerksam an, und Petrus sagte: Sieh uns an.

Eine wundervolle Stelle für Beziehung in der Apostelgeschichte

Das „Sich anschauen“ erzeugt eine Nähe. In dieser Nähe bewegst du dich permanent in einem Spannungsfeld zwischen inneren Bedürfnissen und äußeren Anforderungen. So ist es nicht verwunderlich, dass der meiste Stress Beziehungsstreß ist. Umso mehr müssen wir auf die Qualität dieser Beziehungen achten. Hört sich simpel an, aber ich weiß durch meine Teamarbeit, dass wir oft monologisieren und im scheinbaren Gespräch nicht wirklich beim Nächsten sind. Das lässt uns leer werden und ausbrennen. Wenn mir das passiert, schaue ich dem anderen bewusst in die Augen. Das hilft um wieder ganz bei mir und ganz beim anderen zu sein. Bedenke: Der bedeutendste Mensch ist immer der, der dir gerade gegenübersteht.

Petrus und Johannes sehen den Gelähmten an

Nächstenliebe beginnt mit offenen Augen. Im Anschauen des Nächsten folgen wir im Tiefsten dem Herrn, der alle Menschen in Liebe anschaut. Gott hat sich nun sichtbar gemacht: In Jesus können wir den Vater anschauen. Pflege ebenso dein Empfinden für das Angeschautwerden von Gott. So ist es ein gegenseitiges Anschauen in der Gottesliebe. Und dies fliesst über in die Begegnung mit dem anderen Menschen, in denen wir ja Gott begegnen und somit schauen dürfen. Nehme heute bewusst die Bedeutung war, wie wichtig es ist, sich in die Augen zu schauen, um so ganz beim Gegenüber zu sein und so bei Gott zu sein.

Ungeteilte Aufmerksamkeit, in die Augen schauen, wirklich zuhören, dadurch Leben verschenken. Es geht um Zeit, die wir bewusst gemeinsam verbringen. Darin liegt eine hohe Qualität. Diese uneingeschränkte Aufmerksamkeit ist eine Beziehungsqualität, die wir nicht hoch genug einschätzen können, gerade in Zeiten der digitalen Technik, wo wir immer häufiger auf irgendwelchen technischen Geräten rumtippen. Das Ansehen – Auge in Auge – hat einen unaussprechlichen Zauber der Nähe, ein Grund übrigens dafür, warum meine Frau und ich wochenlang unser Eheversprechen auswendig lernten, damit wir uns währenddessen in der Kirche in die Augen schauen konnten. Es hat sich gelohnt! Also: Sieh den anderen an. In ihm siehst und begegnest du Jesus.

Sie sehen ihn an, sprechen ihn an, fassen ihn an der Hand, machen ihm Mut aufzustehen. Auf eigenen Füßen geht er, der das erfuhr, dann durch die Tempeltür ins Heiligtum hinein. Das Wunder im Namen Jesu geht über Menschenmaß hinaus, Gott weiß wie. Aber es baut auf menschlichem Verhalten auf, nimmt Menschen in Dienst, die das Vertrauen auf ihn darin bezeugen.

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Apg 3:5: ‭Er aber achtete auf sie in der Erwartung, etwas von ihnen zu empfangen.

Apg 3,6: Da sprach Petrus: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazareners, steh auf und geh umher!

Doch was ich habe, das gebe ich dir. Der Herr möchte uns einsetzen als lebendige, freie und kreative Menschen, die sich von seinem Wort durchdringen lassen, bevor sie es weitergeben. Seine Botschaft muss wirklich den Weg über den Prediger nehmen, aber nicht nur über seine Vernunft, sondern indem es von seinem ganzen Sein Besitz ergreift. Papst Franziskus

Apg 3,7: Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf; da wurden sogleich seine Füße und seine Knöchel fest,

Die Bedeutung des Aufrichtens

Petrus heilt den Gelähmten im Namen Jesus. Es bleibt nicht bei Worten, sondern es folgt die Tat. Petrus hilft ihm auf. Petrus richtet ihn auf. Gott hat es so eingerichtet, dass einer die Last des anderen tragen soll, denn keiner ist ohne Last. Lasst uns einerander trösten, stützen und richten wir uns gegenseitig auf. Für mich bedeutet das:

Gott nimmt mich in den Dienst. Gott möchte durch mich in dieser Welt wirken. Gott möchte durch mich Menschen aufrichten und kräftigen. Nehmen wir bewusst Menschen in unserer Umgebung ins Auge, die eine helfende, aufrichtende Hand brauchen. Und sind wir auch selbst nicht zu stolz, eine aufrichtende Hand zu ergreifen, wenn wir selbst mal am Boden liegen. Durch meine Hände wird Christus lebendig!

Was sie tun, will ich mitgehen lassen in meinen Tag heute: Sie sehen den an, der angewiesen ist, und sagen auch: »Sieh uns an!« Sie versprechen nicht, was sie nicht haben, sie tun nicht groß. Aber sie geben, was sie haben, die Hand, die aufrichtet, und das Vertrauen in Jesus über Menschengrenzen hinaus. Wie es in einem Lied von Alois Albrecht von 1974 heißt: »Manchmal feiern wir mitten im Tun ein Fest der Auferstehung. Sperren werden übersprungen und ein Geist ist da.«

Apg 3,8: und er sprang auf und konnte stehen, lief umher und trat mit ihnen in den Tempel, ging umher und sprang und lobte Gott.

Apg 3,9: Und alles Volk sah, wie er umherging und Gott lobte.

Apg 3:10: ‭Und sie erkannten auch, dass er derjenige war, der um des Almosens willen an der Schönen Pforte des Tempels gesessen hatte; und sie wurden mit Verwunderung und Erstaunen erfüllt über das, was mit ihm geschehen war.

Apg 3:11: ‭Da sich aber der geheilte Lahme zu Petrus und Johannes hielt, lief alles Volk voll Erstaunen bei ihnen zusammen in der sogenannten Halle Salomos.

Apg 3,12-26: Petrus predigt Jesus als Messias

Apg 3,12: Als Petrus das sah, wandte er sich an das Volk: Ihr Männer von Israel, weshalb verwundert ihr euch darüber, oder weshalb blickt ihr auf uns, als hätten wir durch eigene Kraft oder Frömmigkeit bewirkt, dass dieser umhergeht?

Tempelpredigt des Petrus

Vielleicht erinnern wir uns an Worte des Petrus aus den Evangelien. Wie anders sind die Worte im Text heute, die er zu all dem Volk spricht, das ihm nun im Tempel nach der Heilung des Gelähmten zuhört. Da ist eine Veränderung, die alles übertrifft, was man für möglich halten konnte. Gläubige Menschen erkennen darin, wie Petrus hier sprechen kann, das lebendige Wirken des Heiligen Geistes, der den Jüngern an Pfingsten ins Herz eingegossen wird. Er schenkt Menschen Erkenntnis und Freiheit und neues Sprechen. Der Heilige Geist kennt viele Wege, Menschen zu bewegen und zu verändern. Maria Laach

Apg 3:13: ‭Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht; ihn habt ihr ausgeliefert und habt ihn verleugnet vor Pilatus, als dieser ihn freisprechen wollte.

Apg 3:14: ‭Ihr habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und verlangt, dass euch ein Mörder geschenkt werde;

Apg 3,15: den Fürsten des Lebens aber habt ihr getötet! Ihn hat Gott aus den Toten auferweckt; dafür sind wir Zeugen.

Zeugen der Auferstehung

Wieder bezeugt Petrus voller Großmut die Auferstehung. Er bezeugt, dass Jesus von Gott in die Welt gesandt wurde als unser Retter, der leiden musste. Er bezeugt, dass er beauftragt war, uns zu segnen. Er bezeugt, dass Jesus uns helfen wird umzukehren und unser Leben zu ändern, so dass uns unsere Sünden vergeben werden. Er bezeugt, das allein das Vertrauen auf Jesus und heilt. Er bezeugt, dass alles Leben von ihm kommt.

Apg 3:16: ‭Und auf den Glauben an seinen Namen hin hat sein Name diesen hier stark gemacht, den ihr seht und kennt; ja, der durch Ihn gewirkte Glaube hat ihm diese volle Gesundheit gegeben vor euch allen.

Apg 3:17: ‭Und nun, ihr Brüder, ich weiß, dass ihr in Unwissenheit gehandelt habt, wie auch eure Obersten;

Apg 3:18: ‭Gott aber hat das, was er durch den Mund aller seiner Propheten zuvor verkündigte, dass nämlich der Christus leiden müsse, auf diese Weise erfüllt.

Apg 3:19: ‭So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung vom Angesicht des Herrn kommen

So tut nun Buße

Diese Aufforderung von Petrus betont die Notwendigkeit der Umkehr und Buße. Es ermutigt dazu, sein Leben zu ändern und zu Gott umzukehren, damit Vergebung erlangt werden kann. Die Worte spiegeln die bedeutsame Botschaft des Neuen Testaments wider, die Umkehr als einen entscheidenden Schritt zur Verbindung mit Gott hervorhebt. Die Buße öffnet die Tür zur göttlichen Gnade und Reinigung von Sünden. Es ist eine persönliche Einladung zur spirituellen Transformation, die auf Reue und einem aufrichtigen Wunsch nach Veränderung basiert.

Apg 3:20: ‭und er den sende, der euch zuvor verkündigt wurde, Jesus Christus,

Apg 3,21: den der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung alles dessen, wovon Gott durch den Mund aller seiner heiligen Propheten von alters her geredet hat.

Hinweis auf die Endzeit

Als Christen dürfen wir voller Hoffnung sein. Am Ende wird alles wiederhergestellt werden. Was das im Konkreten bedeutet, lässt sich schwer sagen. Eines aber ist sicher: Wir dürfen voller Gewissheit sein, dass die Geschichte dieser Welt ein Ziel hat und ein gutes Ende nimmt. Denn das Reich Gottes wird kommen. Die schwierigen Zeiten, in denen wir leben, sind nur Geburtswehen (Mk 13,8; Röm 8,22), und das Ende dieser (bösen) Welt ist nur der Durchgang zur erlösten Welt. Das letzte Wort aber wird Gott haben und Gott bringt sein Reich. Das steht fest.

Apg 3,22: Denn Mose hat zu den Vätern gesagt: »Einen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern; auf ihn sollt ihr hören in allem, was er zu euch reden wird«.

Einen Propheten wie mich

In Apostelgeschichte 3,22 heißt es, dass Gott einen Propheten wie Mose erwecken wird. Diese Prophezeiung bezieht sich auf Jesus Christus, den erwarteten Retter. Mose wurde als Führer Israels gesandt, und genauso wird Jesus als Erlöser für das Volk erscheinen. Der Vers betont die Kontinuität göttlicher Verheißungen und die Erfüllung in Jesus. Gott befähigt Christus, als Prophet und Retter zu wirken, und dies spiegelt die fortschreitende Offenbarung Gottes wider. Die Gläubigen sollten in Christus Hoffnung finden, da er das ultimative Werkzeug Gottes ist, um die Menschheit zu leiten und zu erlösen.

Apg 3:23: ‭Und es wird geschehen: Jede Seele, die nicht auf diesen Propheten hören wird, soll vertilgt werden aus dem Volk.

Apg 3:24: ‭Und alle Propheten, von Samuel an und den folgenden, so viele geredet haben, sie haben auch diese Tage im Voraus angekündigt.

Apg 3:25: ‭Ihr seid Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott mit unseren Vätern schloss, als er zu Abraham sprach: »Und in deinem Samen sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde«.

Apg 3:26: ‭Euch zuerst hat Gott, als er seinen Knecht Jesus erweckte, ihn gesandt, um euch zu segnen, indem ein jeder von euch sich von seiner Bosheit bekehrt!

Apg 3,26: Jesus möchte euch segnen.

Segen und Hilfe durch Christus

Dies sind die wundervollen Abschlussworte der zweiten Predigt des Petrus (Tempelpredigt). Wenn wir Gutes tun, tun wir wir es durch den Glauben an Christus und in seinem Segen. Die Versuchung besteht immer darin, Dinge im Vertrauen auf etwas oder jemand anderen zu tun. Auf gute Absichten vertrauen. Auf Talente und Gaben vertrauen. Auf materielle Ressourcen vertrauen. Auf den Ruf und den bisherigen Erfolg vertrauen. Auf harte Arbeit oder kluge Arbeit vertrauen. Stattdessen müssen wir immer auf seinen Namen vertrauen und im Glauben an ihn Gutes tun. Allein nach unserem Vertrauen verlangt ihn. Bei allem anderen ist uns seine Hilfe zur Seite.

Tägliche christliche Andacht

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Apg 3. Kap.


Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten einzelnen Bibelversen aus der Apostelgeschichte Apg 3. Kap.


Apg 3

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.