Christliche Andachten

Apostelgeschichte Apg 20. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zur Apostelgeschichte Apg 20. Kap.

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Zur Apostelgeschichte Apg 20. Kap.

Apostelgeschichte Kapitel 20 erzählt von der Reise des Apostels Paulus nach Makedonien und Griechenland. Es zeigt die Hingabe von Paulus an den Dienst und die Verbreitung des Evangeliums trotz der Herausforderungen und Gefahren, denen er gegenüberstand. Das Kapitel betont auch die Bedeutung der Gemeinschaft der Gläubigen und des gemeinsamen Gottesdienstes. Paulus ermahnt die Ältesten der Gemeinde von Ephesus, wachsam zu sein und auf die Herde Gottes aufzupassen. Die Passage enthält auch den berühmten Abschiedsgruß von Paulus: „Geben ist seliger denn nehmen.“ Insgesamt betont Kapitel 20 die Bedeutung der Mission, des Dienstes und der Liebe innerhalb der Gemeinde.

Apg 20,7: Das sonntägliche Brotbrechen

Apg 20,7: Am Sonntagabend, dem ersten Tag der neuen Woche, kamen wir zusammen, um das Abendmahl zu feiern.

Im Neuen Testament lesen wir acht Mal vom ersten Tag der Woche, unserem heutigen Sonntag. Wir ruhen an diesem Tag, um dann die Woche zu arbeiten. Ja, wir ruhen auf dem vollbrachten Erlösungswerk des Herrn Jesus, haben durch ihn Frieden mit Gott und können so unser ganzes Leben ihm dienen. Dieser Tag des Herrn, der Sonntag, ist für uns jedoch nicht in erster Linie ein Tag zum Ausruhen, sondern des Ruhens, d.h. des Innehaltens und der neuen Ausrichtung zu Gott.

Es ist ein Tag, an dem wir in besonderer Weise mit der Person des Herrn, seinem Werk und seinem Wort beschäftigt sein dürfen. Wenn es etwas gibt, was an diesem Tag Vorrang vor allen anderen Dingen hat, dann sicherlich das Gedenken an seine Leiden und seinen Tod in Verbindung mit dem Brechen des Brotes, dem Abendmahl. Hermann von Bezzel schreibt: Nicht das weiht den Sonntag, dass du an ihm nichts arbeitest, sondern das weiht ihn, dass du an ihm Gott ganz besonders für dich und in dir arbeiten lässt.

Der Sabbath und dessen Feier am Samstag gehörte für die Juden zum tiefsten Kern ihrer Identität. Nur ein Ereignis von umstürzender Gewalt konnte den Verzicht auf den Sabbat und seine Ablösung durch den ersten Tag der Woche, dem Herrentag, herbeiführen: die Auferstehung. Die Feier des Herrentages (unser Sonntag), die zur christlichen Gemeinde von Anfang an gehört, ist einer der stärksten Beweise dafür, dass an jenem Tag Außergewöhnliches geschehen ist: die Begegnung mit dem auferstandenen Herrn.

Lasse auch du dich im Geist der Auferstehung immer wieder raus reißen aus alten Wegen und Gewohnheiten hin zu dem, was Gott mit dir vorhat. Er liebt dich und will das Beste für dich.

Apg 20,9: Totenerweckung

Apg 20,9-10: Paulus lief hinunter, beugte sich über den Toten und nahm ihn in seine Arme. Dann sagte er zu den Leuten: Beruhigt euch! Er lebt.

Während der langen Predigt von Paulus fällt Eutychus vom Schlaf überwältigt aus dem Fenster und stirbt dabei. Paulus erweckt ihn wieder zum Leben. Dann wird der Gottesdienst fortgesetzt, weil Gottes Wort und Mahl für alle lebensnotwendig sind. Ein wunderbares Bild: Das Leben kann uns müde machen, sogar in der Mitte der Gemeinde einschlafen lassen.

Aber in der Vollmacht Gottes können andere uns wecken und zurück ins Leben führen. Ein wunderbares Wort: Beruhigt euch! In allen Ängsten soll man versuchen, sich in der Gegenwart Gottes aus Liebe zu seiner Liebe zu beruhigen. Beruhige deinen Geist, indem du die göttliche Vorsehung verehrst, die alles liebevoll macht. Wenn uns auch die Beweggründe ihrer Beschlüsse verborgen sind, so ist uns doch ihre Milde bekannt, die alles mit vollkommener Güte tut.

Tägliche christliche Andacht

Apg 20,11: Paulus ging wieder hinauf. Er brach das Brot und sie feierten gemeinsam das Abendmahl.

Apg 20,13: Zu Fuß nach Milet

Apg 20,13: Wir bestiegen ein Schiff und segelten nach Assos. Paulus aber wollte unbedingt bis dorthin zu Fuß gehen.

Paulus wollte zu Fuß gehen, obwohl er mit dem Schiff hätte fahren können. Sicher empfand er das Bedürfnis, vor seinem schweren Weg nach Jerusalem sich in Stille zu sammeln. Für jeden von uns ist es wichtig, recht oft in der Gegenwart Gottes stille Augenblicke zu verbringen, frei von jeder Ablenkung, gerade wenn Herausforderungen auf uns warten.

Bereite also deine Seele vor allem am Morgen zur Stille vor. Trage während des Tages Sorge, deine Seele oft zu dieser Stille zu rufen und sie wieder in deine Hand zu bekommen. Pflege die Stille, um das Wort des Herrn zu hören und darüber nachzudenken, damit es durch das Wirken des Heiligen Geistes alle Tage deines Lebens immer neu in dir wohnt, in dir lebt und zu dir spricht. Wir bedürfen dessen gerade für die schweren Wege unseres Lebens.

Apg 20,19: In Demut dienen

Tägliche christliche Andacht

Apg 20,19: Ich habe dem Herrn gedient in aller Demut.

Glücklich die Seele, die sich in Wahrheit und bedingungslos dem Dienst Gottes weiht. Gott lässt nicht zu, dass ihr Leben unfruchtbar und unnütz sei. Für alles, was die Seele aus Liebe zu Gott verlässt, wird ihr unermesslicher Lohn in diesem Leben wie im Jenseits gegeben. Was für eine Gnade, wenn Gott sich unser bedienen will, um dem Nächsten zu helfen, den er so innig liebt, für dessen Erlösung er so viel gelitten hat.

Dient also eifrig dem Nächsten, scheut weder Arbeit, noch Mühe, noch Opfer! Für alles wird euch reichlicher Lohn gegeben. Aber nicht die Belohnung soll die treibende Kraft sein, sondern der Wunsch, Gott zu gefallen und ihn zu verherrlichen. Hanna Hümmer schreibt: Dein geringster Dienst wird göttlich geadelt durch die Fußwaschung Jesu.

Apg 20:22: Vertrauen auf den Herrn

Apg 20,22: Und siehe, jetzt reise ich gebunden im Geist nach Jerusalem, ohne zu wissen, was mir dort begegnen wird.

Paulus hatte Grund zu der Annahme, dass es in Jerusalem schwierig werden würde. Aber das störte ihn nicht. Er konnte alles Gott übergeben, auch wenn er nicht wusste, was passieren würde. Er vertraute. Ärgern wir uns nicht bei den Stürmen, die manchmal unser Herz aufstören über gegenwärtige oder zukünftige Dinge und es seiner angenehmen Ruhe berauben. Lassen wir ruhig alle Dinge umstürzen, wenn nur unser Glaube in Treue verharrt, und leben wir im Vertrauen.

Wenn auch alles in uns stürbe, was kümmert es uns, vorausgesetzt, daß Gott in uns lebt! Vorwärts denn, wir sind auf dem rechten Weg! Schauen wir weder nach rechts noch nach links; nein, dieser unser Weg ist der beste für uns. Gott führt uns alle in einer einzigartigen Weise, damit wir uns in der ewigen Heimat wiedersehen! Aber er führt auf unterschiedlichen Wegen.

Apg 20,24: Paulus und Jesus

Apg 20,24: Aber auf das alles nehme ich keine Rücksicht; mein Leben ist mir auch selbst nicht teuer, wenn es gilt, meinen Lauf mit Freuden zu vollenden und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, nämlich das Evangelium der Gnade Gottes zu bezeugen.

Es ist faszinierend, sich vorzustellen, wie sehr dieser Abschnitt im Leben des Paulus das Leben Jesu widerspiegelte. Wie Jesus reiste Paulus mit einer Gruppe seiner Jünger nach Jerusalem. Wie Jesus wurde Paulus von feindseligen Juden bekämpft, die gegen sein Leben planten. Wie Jesus machte oder erhielt Paulus drei aufeinanderfolgende Vorhersagen über seine kommenden Leiden in Jerusalem, einschließlich seiner Übergabe an die Heiden.

Wie Jesus erklärte Paulus seine Bereitschaft, sein Leben hinzugeben. Wie Jesus war er entschlossen, seinen Dienst zu vollenden und sich nicht davon abbringen zu lassen. Wie Jesus drückte er seine Hingabe an den Willen Gottes aus. Hätten wir etwas anderes erwartet? Ist der Diener größer als sein Herr? Auch wir sollten erwarten, die Gemeinschaft Seiner Leiden zu kennen ( Philipper 3:10 ).

Apg 20,28: Paulus beginnt letzten Weg

Apg 20,28: Von jetzt an müsst ihr auf euch selbst achten und auf die ganze Gemeinde, für die euch der Heilige Geist als Hirten eingesetzt hat.

Apg 20,28: ‭So habt nun acht auf euch selbst.

Paulus hatte nun die Reise nach Jerusalem, viele Leiden, Gefangenschaft und das Ende des Dienstes, den er von dem Herrn empfangen hatte, vor sich. Paulus bittet darum die Ältesten von Ephesus zu sich in das 50 Kilometer entfernte Milet, um sich von ihnen zu verabschieden. Er gibt ihnen einen zweifachen Auftrag: Achtet auf euch selbst und gebt eurer Gemeinde ein Vorbild!

Auf sich selbst achten bedeutet vor allem auch selbst nicht hochmütig wichtig nehmen. „Mein Leben ist mir nicht wichtig. Vielmehr will ich bis zum Schluss den Auftrag ausführen, den mir Jesus, der Herr, gegeben hat.“ (Apg 20:24) Er mahnt auch zur gebenden Nächstenliebe. „Geben macht glücklicher als Nehmen.“ (Apg 20:35). Es ist eine ergreifende Abschiedsrede, die ebenso mit einem ergreifenden Abschied endet.

Notwendigkeit der Selbstfürsorge

Es ist gut, wenn wir nicht ständig um uns selbst kreisen, um unsere eigenen Bedürfnisse und Wünsche, sondern wenn wir uns für andere einsetzen. Das Engagement für andere ist Ausdruck christlicher Nächstenliebe. Aber ich kenne Menschen, die ständig ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie etwas für sich selbst tun. Sie meinen, sie müssten immer für andere da sein. Aber wir sollten da auf unsere Seele hören. Solange es uns Freude bereitet, uns für andere einzusetzen, ist es stimmig, von sich selbst abzusehen und für die anderen da zu sein. Aber wenn wir uns ausgenutzt fühlen oder wenn wir gereizt reagieren oder wenn wir müde geworden sind in unserem Einsatz für andere, sollten wir auf die Signale unserer Seele hören. Es geht um einen gesunden Ausgleich von Sorge für andere und Selbstfürsorge.

Apg 20,35: Geben ist seliger

Tägliche christliche Andacht

Apg 20,35: Geben ist seliger denn nehmen.

Warum heißt es hier seliger und nicht besser? Im Unterschied zu dem neutralen Wort besser ist das Wort selig ein Beziehungswort. Es spielt auf die Beziehung zu Gott an. Und es spielt auf die Beziehung zwischen Geber und Empfänger an. Der gibt, der hat selber etwas davon, der wird dadurch selig, der freut sich darüber, der empfindet Mitfreude über der Freude, die er beim Empfänger ausgelöst hat.

Gebt, und es wird euch gegeben werden. Wer großherzig ist, wird immer Segen empfangen. Johannes XXIII

Je mehr du gibst, desto mehr empfängst du. Mutter Teresa

Wir empfangen, wenn wir geben, sei es nun Geld oder Zeit oder sonst etwas. Morgens wenn ich aufwache, fasse ich meinen Vorsatz für den Tag: dass dieser Tag eine Bedeutung haben soll. Und seine Bedeutung ist, dass ich anderen, so gut es geht, diene und helfe, mich selbst mit meiner ganzen Person gebe. Dann hat der Tag eine Bedeutung. Dann bin ich Gebender. Wir sind allerdings nie nur Gebende, sondern auch Empfangende. Andere Menschen geben uns Dinge, die wir uns selbst nicht geben können, und wären wir noch so reich.

Ehe wir den Menschen etwas geben, müssen wir zuerst selbst empfangen. Helmut Thielicke

Gott hat uns zwei Hände gegeben – eine zum Empfangen und eine andere zum Geben. Billy Graham

Apg 20,37: Herzergreifender Abschied

Apg 20,37-38: Sie küssten und umarmten Paulus zum Abschied; viele weinten laut, vor allem deshalb, weil er ihnen gesagt hatte, sie würden ihn nicht wiedersehen.

Abschied bedeutet oft Schmerz

Wir dürfen in diesem Schmerz weinen, gerade wenn wir lange mit jemanden vereint gewesen sind. Das hat die Herzen so aneinander gekettet, daß eine Trennung fast undenkbar ist. Bedenke: Deine Abschiede von Menschen sind keine Trennung, denn alle ziehen wir zwar hinaus und alle bleiben wir dennoch hier, weil wir eine Einheit bleiben, verbunden in Liebe.

In diesem innigen Einssein werden die vielen Herzen ein Herz, werden die vielen Glieder ein Leib. Wir haben also die absolute Gewißheit, daß es sich nur um eine räumliche Trennung handelt, da wir im Geiste unlöslich vereint sind. Es ist klar: einmal müssen wir voneinander gehen, ob wir wollen oder nicht. Zu fürchten ist nur das eine, daß die Herzen nicht mehr zueinander finden, daß keine Einigkeit der Seelen zustande kommt.

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Apg 20. Kap.


Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten einzelnen Bibelversen aus der Apostelgeschichte Apg 20. Kap.


Apg 20

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.