Mt 8,3: Auslegung
Jesus streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will; sei gereinigt! Und sogleich wurde er von seinem Aussatz rein. Mt 8:3
Jesus musste den Aussätzigen nicht berühren, um ihn zu heilen. Er hätte ihn mit einem Wort oder sogar einem Gedanken heilen können. Doch Er heilte den Aussätzigen mit einer Berührung, denn das war es, was der Aussätzige brauchte.
Ohne Nähe kann es keine Gemeinschaft geben; man kann nicht Frieden schließen ohne Nähe; man kann nicht Gutes tun, ohne sich zu nähern. Jesus hätte einfach zum Aussätzigen sagen können: Sei geheilt! Nein, er hat sich ihm genähert und ihn berührt. Mehr noch, in dem Augenblick, in dem Jesus den Aussätzigen berührte, wurde er selbst unrein. Und das ist das Geheimnis Jesu: Er nimmt unseren Schmutz, unsere Unreinheiten auf sich. Paulus hat es gut ausgedrückt: Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich. Und Paulus geht noch weiter und sagt: Er ist zur Sünde geworden. Jesus ist zur Sünde geworden. Jesus hat sich ausgeschlossen, er hat die Unreinheit auf sich genommen, um sich uns zu nähern. Papst Franziskus