Mt 5,4: Auslegung
Glücklich sind, die über diese Welt trauern, denn sie werden Trost finden. Mt 5:4
Glückselig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden. Mt 5,4
Das hier verwendete griechische Wort für trauern ist das stärkste Wort für Trauer in der griechischen Sprache. Es ist das Wort, das für die Trauer um die Toten verwendet wird, für die leidenschaftliche Klage um einen Geliebten.
Glücklich, die Trauernden? Widersprüchlich? Christsein ist Freude und Trauer. Es geht nicht um das soziologische Trauern (z.B. beim Tod eines Menschen). Es geht um ein geistliches Trauern. Geistliches Trauern folgt aus der ersten Seligpreisung. Trauer hat etwas mit Verlust zu tun, bei der Armut im Geiste verliere ich viel, was mir lieb ist (mein Ego, Stolz, Kontrollwünsche, ….). Trauer ist in diesem Fall gut, mehr noch: notwendig. Abgesehen von der Tatsache, dass Gott auch gerade in den dunklen Stunden meines Lebens bei mir ist, geht es hier um etwas anderes: Echte Demut, tief empfundene Trauer über meinen Zustand und den Zustand der Welt. Und aus und in dieser Trauer empfange ich in echter Hinwendung die Liebe und den Trost Gottes, entspringt die Freude über das Errettet sein in Christus.
Der, der ich bin, grüßt trauernd den, der ich sein könnte. Kierkegaard