Mt 11,30: Auslegung
Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht. Mt 11:30
Ein hartes Joch und eine schwere Last ist es auch, dem Zeitlichen untertan zu sein, nach dem Irdischen zu streben, an dem Wandelbaren zu halten, in dem Unbeständigen stehen zu wollen, nach dem Vergänglichen zwar streben, aber mit dem Vergänglichen nicht vergehen zu wollen. Denn wenn uns wider unseren Willen Alles entflieht, das früher den Geist durch die Sehnsucht der Erlangung gefesselt hatte, so drückt es uns nachher aus Furcht, es zu verlieren. Goldene Perle
Kommt, nicht weil ich eurer Herrlichkeit bedarf, sondern weil ich euer Heil will. Daher sagt er: Und ich will euch erquicken. Er sagte nicht: Ich will euch erlösen, sondern, was viel mehr ist, ich will euch erquicken, d.h. zur vollkommenen Ruhe bringen. Goldene Perle
Wir müssen also von unserm Erlöser lernen, sanft an Sitten und demütig im Geiste zu sein, niemanden zu beleidigen, niemanden zu verachten, und die Tugend, welche wir äußerlich im Werk zeigen, innerlich im Herzen zu bewahren. Goldene Perle
Daher beginnt er seine Gebote mit der Demut, und verheißt den größten Lohn, indem er sagt: Und ihr werdet Ruhe für eure Seelen finden. Dieses ist der größte Lohn. Denn nicht nur wirst du für den Nächsten nützlich, sondern du erwirbst dir auch selbst die Ruhe, und vor der Zeit gibt er dir diesen Lohn, in der Zukunft aber wirst du die ewige Ruhe genießen. Goldene Perle