Einzelne Andachten 1
Kurze Andachten zu ausgewählten Bibelversen zur heiligen Schrift / Bibel. Kommentar und Auslegung für den Alltag für einen geistlichen Start in den Tag.
1. Köstliche Gedanken Gottes
Ps 139,17: Aber wie köstlich sind vor mir, Gott, deine Gedanken! Wie ist ihrer so eine große Summe.
Gott denkt allezeit an uns. Er wendet Seine Gedanken nie von uns ab. Er hat uns beständig vor Seinen Augen. Und das ist es gerade, was wir brauchen, denn es wäre schrecklich, wenn wir auch nur einen Augenblick von der Obhut unseres himmlischen Vaters ausgeschlossen wären. Seine Gedanken sind immer zärtlich, liebevoll, weise, umsichtig, weitreichend und sie gewähren uns unbeschreibliche Segnungen. In all unseren Verirrungen ist der wachsame Blick des ewigen Hüters unabwendbar auf uns gerichtet. In unseren Ängsten beobachtet Er uns unentwegt. Ihm entgeht kein einziger Seufzer. In all unserem Mühen achtet er auf unser Ermatten und verzeichnet in Seinem Buch jeden Kampf Seiner Getreuen. Diese Gedanken des Herrn begleiten uns auf all unseren Wegen und durchdringen unser innerstes Wesen. Liebe Seele, ist dieser Gedanke dir kostbar? Dann halte ihn fest. Wenn der Herr an uns denkt, so ist es gut und wir freuen uns dessen ohne Ende. Spurgeon
2. Hoffnung und Auferstehung
1. Petrus 1:3: Wir sind neu geboren, weil Jesus Christus von den Toten auferstanden ist, und jetzt erfüllt uns eine lebendige Hoffnung.
Der Herr befreie uns aus dieser schrecklichen Falle, davon, Christen ohne Hoffnung zu sein, die leben, als ob der Herr nicht auferstanden wäre und der Mittelpunkt des Lebens unsere Probleme wären. Der Tröster lässt nicht alles schön erscheinen, er beseitigt nicht das Böse mit dem Zauberstab, sondern flößt die wahre Kraft des Lebens ein. Diese besteht nicht in der Abwesenheit der Probleme, sondern in der Gewissheit, von Christus immer geliebt zu werden und Vergebung zu empfangen, von ihm, der für uns die Sünde besiegt hat, den Tod besiegt hat und die Angst besiegt hat. Gedenken wir des Herrn, seiner Güte und seiner Worte des Lebens, die uns berührt haben. Erinnern wir uns an sie und machen wir sie zu den unseren, um Wächter zur Morgenstunde zu sein, welche die Zeichen des Auferstandenen zu erkennen wissen. Papst Franziskus
3. Zum Hohelied der Liebe
Das Hohelied der Liebe (1. Kor Kap. 13) ist einzigartig. Es ist und bleibt ein Leitbild für jeden von uns auf dem Weg der Liebe. So vielfältig, facettenreich und wunderschön wird die Liebe in diesem Lied beschrieben. Das Hohelied der Liebe führt uns allerdings auch an unsere Grenzen. Den Ansprüchen dieses Liedes schaffen wir wenn überhaupt, dann nur bruchstückhaft gerecht zu werden. Dennoch bleibt das Richtungsvorgebende: Jede praktische Aktion, all unser Tun bleibt zu wenig, wenn in diesem Tun nicht die Liebe zum Menschen selbst spürbar wird, die sich von der Begegnung mit Christus nährt.
4. Gegensätze annehmen
Koh 3:1: Alles hat seine bestimmte Stunde, und jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine Zeit.
Das Leben lässt sich nicht planen. Wie finden wir bei so viel Unwägbarkeiten und Unabsehbarkeiten dennoch einen Zusammenhang und einen Sinn in unserem Leben? Wie können wir all das Brüchige zu einem Ganzen integrieren? Schon Kohelet ist überzeugt: Unser Leben gelingt nur, wenn wir uns verabschieden von der Idee, dass alles immer perfekt, immer liebevoll, immer
erfolgreich, immer glücklich ist. Nur wenn wir die Gegensätze in uns annehmen und wenn wir uns damit aussöhnen, dass die Erfahrungen in der Zeit gegensätzlich sind, finden wir bei aller Brüchigkeit und Gegensätzlichkeit unseres Lebens zu einer Versöhnung mit uns selbst und mit dem Leben. Anselm Grün
5. Nähe
Jak 4,8: Sucht die Nähe Gottes, dann wird er euch nahe sein.
Liebe braucht Nähe. Aus der Ferne lässt es sich nur schwer lieben oder Liebe empfangen. Je weiter wir uns von Gott entfernen, desto mehr verblasst das Bild des Geliebten und wird schließlich zu einer diffusen Vorstellung. Die Distanz zwischen Mensch und Gott hat immer die Schwächung der Liebesbeziehung zur Folge. Dann wird das Herz kalt und der Glaube gerät zu einer anstrengenden Formsache. Man glaubt vielleicht nach wie vor an Gott, doch man liebt ihn nicht mehr so wie einst und erfährt wenig von Gottes glücklich machender Liebe. Rainer Harter
Bitten Sie ihn, da zu sein. Bitten Sie ihn, Ihnen nahzukommen. Erlauben Sie ihm, in Ihr Leben zu kommen. In Ihre Gedanken. Ihren Kummer. Ihre Freuden. In Ihren Körper. In Ihre Familie. Werden Sie warm mit IHM. Sprechen Sie wie mit einem Freund. Vielleicht wird er einmal Ihr bester Freund werden. Er wird Sie niemals enttäuschen. Teresa Zukic
6. Dankbarkeits-Zitate
Kol 3,15: Seid dankbar!
Dankbarkeit trägt das Gute der Vergangenheit in die Gegenwart. Arno Backhaus
Dankbarkeit sucht über der Gabe den Geber. Bonhoeffer
In der Dankbarkeit gewinne ich das rechte Verhältnis zu meiner Vergangenheit. In ihr wird das Vergangene fruchtbar für die Gegenwart. Bonhoeffer
Undankbarkeit beginnt mit dem Vergessen. Aus Vergessen folgt Gleichgültigkeit, aus der Gleichgültigkeit Unzufriedenheit, aus der Unzufriedenheit Verzweiflung, aus der Verzweiflung der Fluch. Bonhoeffer
Dankbarkeit ist der normale Ausdruck einer lebendigen Beziehung zu Christus und ein Maß dafür, wie intensiv wird die Echtheit dieser Beziehung tatsächlich erleben. Jerry Bridges
Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens. Peter Hahne
Eine Hauptursache unserer Undankbarkeit gegen Gott ist wohl die natürliche Blindheit und der Unglaube unseres Herzens, mit anderen Worten, unsere Entfremdung von Gott. Ludwig Hofacker
7. Gelassenheit
Spr 14,30: Wer gelassen und ausgeglichen ist, lebt gesund. Doch der Eifersüchtige wird von seinen Gefühlen zerfressen.
Gelassen ist ein Mensch, der sein Ego losgelassen und sich in Gott hinein ergeben hat, der ruhig geworden ist in seinem Herzen, weil er sich in den göttlichen Grund hinein hat fallen lassen. Gelassenheit meint in der Mystik die Befreiung des Menschen von seinem eigenen Ich, das Leerwerden von allen Sorgen und Ängsten um sich selbst, damit Gott in unserem Herzen geboren werden kann. Gelassenheit als Haltung innerer Freiheit, innerer Ruhe, als gesunde Distanz zu dem, was von außen auf mich einströmt, was mich zu „besetzen“ und in Besitz zu nehmen droht, das ist nicht einfach eine Charakterhaltung. Sie kann auch eingeübt werden. Um zur Gelassenheit zu gelangen, muss ich vieles lassen. Anselm Grün
8. Intimität
Hld 2:16: Mein Geliebter ist mein, und ich bin sein, der unter den Lilien weidet.
Intimität meint viel mehr als körperliche Nähe. Echte und umfassende Intimität beschreibt eine Beziehung, in der die Partner zu einer tiefen gegenseitigen Vertrautheit gelangt sind, die sich aus der Hingabe füreinander, dem Teilen von Emotionen und einer gemeinsamen Geschichte speist. Die Möglichkeit und die Fähigkeit, Intimität mit einem geliebten Menschen zu erfahren und zu teilen, ist eines der faszinierendsten und beglückendsten Geschenke, die Gott uns gemacht hat. Intimität bildet den Ort, an dem wir schwach sein können. Sie gibt uns Sicherheit und in ihr erfahren wir Geborgenheit. In einer intimen Beziehung dürfen wir ganz wir selbst sein und in ihr wird ein positives Selbstwertgefühl gestärkt. Rainer Harter
9. Seid heilig
1. Petr 1,16: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.
Heiligkeit ist freilich ein sehr groß klingendes Wort, aber bitte glauben Sie nicht, dass Heiligkeit zuerst mit Ihrer oder meiner Leistung zu tun hätte. Es geht nicht um eine Art Leistungssport in Tugend- oder Gebetsübungen. Heiligkeit wächst im Herzen von jedem Menschen, der sich der Liebe Gottes immer neu aussetzt, der sich von ihr wirklich berühren und verwandeln lässt. Heiligkeit wächst in denen, die Jesus ehrlich suchen, ihn lieben und sich von ihm lieben lassen. Heiligkeit ist deshalb der Wille Gottes für jeden von uns, nicht nur für Bischöfe oder andere so genannte Berufschristen. Es ist vielmehr so, dass der Bischof, die Priester, die Diakone und alle Männer und Frauen, die in einen Dienst in der Kirche berufen sind, diese Berufung auch deshalb haben, damit sie mithelfen, dass auch alle anderen tiefer entdecken, dass sie ebenfalls zur Heiligkeit, also zur tiefen Christuszugehörigkeit berufen sind. Bischof Oster
10. Vergesst den Heiligen Geist nicht.
Röm 15,13: Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und mit Frieden im Glauben, dass ihr überströmt in der Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes!
Vergesst den Heiligen Geist nicht. Sucht eine klare Erkenntnis Seines Wesens und Seiner Eigenschaften, Seines Waltens und Seines Wirkens zu erlangen. Habt Acht auf diesen Geist des Herrn, der zuerst über den Wassern der Tiefe schwebte und Ordnung schuf, und der auch jetzt das Chaos unserer Seelen heimsucht und in uns eine heilige Ordnung hervorruft. Betrachte Ihn als den Herrn und Geber des geistlichen Lebens, als den Erleuchter, Lehrer, Tröster und Vollender eines heiligen Wandels. Spurgeon
11. Schaue in der Angst auf Gott
Ps 56,4: Wenn mir angst ist, vertraue ich auf dich!
Die existenzielle Angst, die wesentlich zu uns gehört, konfrontiert den Menschen mit seiner Sterblichkeit und Hinfälligkeit. Er kann krank werden, von Unfällen geschädigt. Er wird letztlich sterben. Letztlich hat jede Angst etwas mit dem Tod zu tun. Der Tod ist der Stachel, der uns bedrängt. Er bohrt sich oft in unser Herz als Schrecken ein, der uns die Freude am Leben verleidet. Der Tod steht immer an der Tür unseres Lebens. Er bedroht alles, was wir tun. Wenn wir aber angesichts dieser Realität auf Gott schauen und ihn ernst nehmen, können wir unser Leben trotzdem in Gelassenheit und Freude leben. Anselm Grün
12. Jesus ruft dich
Joh 10,3: Er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus.
Jesus ruft dich. Am Anfang unserer Heilsgeschichte stehen nicht wir mit unseren Verdiensten, unseren Fähigkeiten, unseren Strukturen. Am Anfang steht Gottes Ruf, sein Wunsch, uns zu erreichen, seine Sorge um jeden einzelnen von uns, die Fülle seiner Barmherzigkeit, die uns von Sünde und Tod erlösen will, um uns Leben in Fülle und unendliche Freude zu schenken. Jesus ist als der gute Hirte der Menschheit gekommen, um uns zu rufen und wieder nach Hause zu führen. So können wir uns dankbar an seine Liebe zu uns erinnern, zu uns, die wir fern von ihm waren. Und auch heute noch ruft er uns in jeder Lebenssituation, bei allem, was wir in unseren Herzen tragen, in unseren Verwirrungen, in unseren Ängsten, im Gefühl der Niederlage, das uns manchmal überkommt, im Gefängnis der Traurigkeit, das uns gefangen zu halten droht. Er kommt als der Gute Hirte und ruft uns beim Namen, um uns zu sagen, wie wertvoll wir in seinen Augen sind, um unsere Wunden zu heilen und unsere Schwächen auf sich zu nehmen, um uns in Einheit in seinem Schafstall zu sammeln und uns mit dem Vater und miteinander vertraut zu machen. Papst Franziskus
13. Vertraue immer und überall Gott
Ps 31,15: Aber ich vertraue auf dich, o Herr. Ich sage: Du bist mein Gott!
Gott begleitet uns durch unser Leben. Dieses Gottvertrauen verschließt aber nicht die Augen vor den Problemen unserer Welt. Gottvertrauen heißt nicht, sich einfach zurücklehnen und darauf vertrauen, dass Gott es schon richten wird. Im Gegenteil! Der Optimismus, der aus dem Gottvertrauen erwächst, ist für uns so etwas wie ein starker Rückenwind, der uns antreibt, die Probleme in unserem persönlichen Leben und die in unserer Umgebung mit Mut und Zuversicht anzugehen und sie im Vertrauen auf Gott zu lösen versuchen.
Wir dürfen alles verlieren, nur nicht den Mut und das Gottvertrauen. Franz von Sales
14. Danke Gott
Ps 69,31: Ich will den Namen Gottes loben mit einem Lied und ihn erheben mit Dank.
Gott danken: Gott hat uns so viel Gutes getan. Lasst uns dankbar sein für alles, was wir haben und was wir erreicht haben. Seien wir dankbar für unsere Gesundheit, unsere Familie und Freunde, unser Zuhause und unsere Arbeit. Dankbarkeit bringt Frieden und Freude in unser Leben. Lasst uns jeden Tag Gott danken und ihm unsere Liebe zeigen. Dankbarkeit ist eine Einstellung des Herzens, die uns hilft, das Gute im Leben zu schätzen und die Herausforderungen zu überwinden. Wenn wir dankbar sind, fokussieren wir uns auf das, was wir haben, statt auf das, was uns fehlt. Wir erkennen, dass jeder Tag ein Geschenk ist und dass wir in jeder Situation etwas finden können, wofür wir dankbar sein können. Lasst uns dankbar sein für das Leben, die Liebe, die Freundschaft und die unzähligen Segnungen, die wir täglich empfangen
15. Jesus, Mitte unseres Lebens
1. Petr 3,15: Lasst Christus, den Herrn, die Mitte eures Lebens sein!
Jesus Christus ist die richtige Mitte, die uns wahres Leben bringt und nie zerbricht, auch nicht bei größten Belastungen. Mit ihm als Mitte erhalten alle anderen Teile unseres Lebens ihren besonderen wichtigen Sinn. Sie konkurrieren dann nicht gegenseitig, sondern ergänzen sich. So kann es sein, dass jemand Jesus neu zur Mitte nehmen muss, seine Mitte auswechseln muss und Jesus nimmt oder dass jemand sich dessen neu bewusst wird, dass Christus die Mitte ist.
Mann kommt nicht zur Ruhe, wenn Jesus nicht der Mittelpunkt ist. Hermann von Bezzel
Wir sollten das Wesentliche in den Mittelpunkt unseres Lebens stellen: Jesus Christus. Alles andere ist zweitrangig. Papst Franziskus
