Tägliche Andacht mit Wochenthema und Bibelkommentar

Kohelet (Koh) Kapitel 6: Auslegung und Kommentar

Auslegung und Kommentar zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Kohelet (Koh) Kapitel 6

Koh 6,1-12: Unbeständigkeit des Daseins

Koh 6:1: ‭Es gibt ein Übel, das ich gesehen habe unter der Sonne, und schwer lastet es auf den Menschen:

Koh 6:2: ‭Wenn Gott einem Menschen Reichtum, Schätze und Ehre gibt, sodass ihm gar nichts fehlt, wonach seine Seele begehrt, wenn ihm Gott aber nicht gestattet, davon zu genießen, sondern ein Fremder bekommt es zu genießen, so ist das nichtig und ein schweres Leid!

Koh 6:3: ‭Wenn ein Mann hundert Kinder zeugte und viele Jahre lebte — so groß auch die Zahl seiner Lebenstage würde, wenn seine Seele nicht gesättigt wird von dem Guten und ihm kein Begräbnis zuteilwird, so sage ich: Eine Fehlgeburt ist glücklicher als er!

Kein Glück im Reichtum: Was hilft aller Reichtum, das ist der Gedankengang, wenn der, der ihn hat, ihn nicht genießen kann oder, wenn er ihn genießt, ihn mit Sorgen und Ängsten genießt, oder, wenn auch das nicht, ihn doch bald wieder verliert, so daß ihm am Ende nicht einmal so viel bleibt, daß er sich ein ehrliches Begräbniß verschaffen kann? An einem Dinge, das so ungewiß ist, wie der Reichtum, kann wahrhaftig das Glück nicht haften. Emil Quandt

Koh 6:4: ‭Denn sie kam in Nichtigkeit und ging im Dunkel dahin, und ihr Name ist im Dunkel geblieben;

Koh 6:5: ‭auch hat sie die Sonne nie gesehen noch gekannt; ihr ist wohler als jenem!

Koh 6:6: ‭Und wenn er auch zweitausend Jahre lebte und dabei nichts Gutes sähe — geht denn nicht alles dahin an denselben Ort?

Koh 6:7: ‭Alle Arbeit des Menschen ist für seinen Mund; die Seele aber wird nicht gesättigt!

Koh 6:8: ‭Denn was hat der Weise vor dem Toren voraus, was der Demütige, der weiß, wie man vor den Lebenden wandeln soll?

Koh 6:9: ‭Besser das, was wir mit den Augen anschauen, als das, wonach die Seele umherschweift. Auch das ist nichtig und Haschen nach Wind.

Koh 6,9: Sei zufrieden mit dem, was du hast und verlange nicht ständig nach mehr, denn das ist vergebliche Mühe.

Zufriedenheit in Bescheidenheit: Wenn man begehrt, was man nicht hat, ist man unzufrieden. Und weil man nie alles haben, alles genießen, alles sehen und erleben kann, wird man nie zufrieden sein. „Willst du glücklich werden, vermehre nicht deinen Besitz, sondern vermindere deine Wünsche!“ (Seneca) Wir denken dabei meist an materielle Werte. Schwerwiegender für unsere Seele sind allerdings andere Bereiche z.B. ein überhöhtes Begehren nach Anerkennung und Ehre. Vermindere deine Wünsche. Begehre weniger. Lass den perfektionistischen Anspruch, was du alles haben solltest. Auch wenn dieses Loslassen Kraft und Leiden kosten, am Grund wartet eine stille Zufriedenheit, die unabhängig ist von allem Äußerem. Herr, lass dein Licht in unseren Herzen aufstrahlen und führe uns durch das Dunkel dieses Lebens in deine unvergängliche Klarheit.

Genügsam und zufrieden: Es ist ein eitles, windiges Streben, in die Ferne zu schweifen, während das Gute so nahe liegt. Genieße froh, was dir beschieden; entbehre gern, was du nicht hast. Bei vielen Menschen besteht das Kreuz, über das sie klagen, einfach in ihrer eignen Unzufriedenheit. Ein Christ soll immer genügsamer werden und immer zufriedner. Emil Quandt

Koh 6:10: ‭Was immer entstanden ist, längst wurde es mit Namen genannt! Und es ist bekannt, was ein Mensch ist: er kann nicht rechten mit dem, der mächtiger ist als er;

Koh 6:11: ‭denn wenn er auch viele Worte macht, so sind sie doch ganz nichtig; was hat der Mensch davon?

Koh 6:12: ‭Denn wer weiß, was für den Menschen gut ist im Leben, während der gezählten Tage seines nichtigen Lebens, die er wie ein Schatten verbringt? Wer will dem Menschen sagen, was nach ihm sein wird unter der Sonne?

Eucharistie und Schrift: Es gibt von den Kirchenvätern hier eine christologische Auslegung. Hieronymus sieht in dieser Seelennahrung das Studium der Heiligen Schrift sieht. Aus christlicher Perspektive kommen dann noch die eucharistischen Gaben Brot und Wein dazu. Das Essen und Trinken, an dem man sich erfreuen soll, kann daher, zu Ende gedacht, nur Schrift und Eucharistie sein. So haben wir nur dieses Gut in der gegenwärtigen Welt, dass wir uns von seinem Leib nähren und von seinem Blut trinken, nicht nur im eucharistischen Geheimnis, sondern auch in der Lektüre der Schriften. Denn das wahre Fleisch und Blut, das man aus dem Wort Gottes zu sich nimmt, ist die Kenntnis der Schriften.


Das war eine Auslegung und ein Kommentar zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Kohelet (Koh) Kapitel 6


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Tägliche Andacht

Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014.

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