Christliche Andachten

Jeremia Jer – Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Hier findet ihr eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Buch Jeremia Jer

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Zum Buch Jeremia Jer

Das Buch Jeremia ist ein Buch des Alten Testaments der Bibel und hat eine große Bedeutung sowohl für das Judentum als auch für das Christentum. Es ist das zweitlängste Buch der Bibel nach dem Buch Psalmen.

Das Buch Jeremia ist eine Sammlung von Prophetie und Poesie, die dem Propheten Jeremia zugeschrieben wird. Jeremia war ein Prophet im 6. Jahrhundert v. Chr. und seine Botschaften konzentrierten sich auf die bevorstehende Zerstörung Jerusalems und des Tempels sowie auf die bevorstehende babylonische Gefangenschaft des Volkes Israel. Jeremia warnte das Volk vor den Folgen seiner Sünden und forderte sie zur Umkehr und zur Rückkehr zum Glauben an Gott auf.

Jer Kap. 1-10: Berufung Jeremias / Gerichtsworte

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Jeremia Jer Kap. 1-10

Jer 1,4: Das Wort des Herrn erging an mich.

Worte zum Buch Jeremia

Jeremia ist in vieler Hinsicht der geistige Erbe des Propheten Hosea. Seine Berufung zum Propheten erfolgte im dreizehnten Jahr des Königs Joschija, also ums Jahr 626 v. Chr. Wie bei keinem anderen Propheten ist bei Jeremia das persönliche Leben unlösbar mit der prophetischen Verkündigung vermischt. Das zeigt sich schon im Bericht über seine Berufung. Jesaja hatte gerufen: Sende mich! (Jes 6,8). Jeremia hatte Bedenken und Einwände, ähnlich wie Mose sie gehabt hatte.

Jeremia war jung und schüchtern, und im Verlauf der nächsten vierzig Jahre wurde ihm das Prophetenamt nicht leichter, sondern immer noch schwerer. Jahwe nimmt die Sendung nicht zurück; sie ist beschlossen, noch ehe Jeremia geboren wurde. Ich sende dich – du wirst gehen – du wirst verkünden: das sind Befehle. Zum Befehl kommt die Versicherung hinzu: „Ich bin mit dir, um dich zu retten.“ Mit diesem Wort als einziger Ausrüstung betritt der Prophet seinen Weg. Erzabtei Beuron

Jer 1,5: Ich habe dich schon gekannt, ehe ich dich im Mutterleib bildete.

Gekannt und berufen

Gott kannte uns bevor er uns schuf. Wow! Er dachte an uns und machte Pläne für uns. Wenn wir entmutigt sind, sollten wir daran denken: Wir sind wertvoll in Gottes Augen und er hat einen Plan für unser Leben. Gott hat mit jedem etwas vor. Überlassen wir das Steuer unserer Seele ganz ihm. Er wird dich führen. Der Sinn unseres Lebens ist ihm allein zu dienen. Wofür hat Gott dich bestimmt?

Tägliche christliche Andacht

Jer 1,8: Fürchte dich nicht vor ihnen, ich bin bei dir und werde dich beschützen.

Gott ist bei uns

Jeremia sträubt sich gegen seinen Auftrag. Er sieht sich der Aufgabe nicht gewachsen, zu jung, zu unerfahren. Doch Gott lässt seinen Einwand nicht gelten. Aber: Gott verspricht bei ihm zu sein. Er verspricht jedoch nicht, ihn vor allen Schwierigkeiten zu bewahren. Jeremia wurde später inhaftiert, deportiert, verhöhnt und abgelehnt. So ist es auch bei uns. Auch uns erspart Gott die schweren Zeiten des Lebens nicht, aber er geht mit uns durch sie hindurch und hilft uns. Am Auftrag Jeremias kann mir klar werden, dass der lebendige Gott auch mir etwas zumuten kann, aber immer sind wir darin von ihm gehalten.

Jer 1,9: Ich lege dir meine Worte in den Mund.

Ohr öffnen

Diese Worte spricht Gott zu Jeremia. Er legt ihm seine Worte in den Mund. Es werden Worte des Gerichtes sein. Für uns hört sich das dann zuerst verängstigend an. Und doch sind es gute Worte von Gott, der Liebe ist. In seiner Liebe will er warnen vor falschen Wegen. In seiner Liebe will er zur Einsicht und zur Umkehr bewegen. Dies ist heilsam und notwendig für uns, die eben immer wieder vom guten Weg abkommen und in falschen Dingen Sicherheit suchen. Haben wir Mut, auch die Gerichtsworte der Bibel zu hören und uns in sein Licht zu stellen. Das wird gut und heilsam für uns sein.

Jer 2,2: Ruf Jerusalem laut ins Ohr: So spricht der Herr: Ich denke an deine Jugendtreue, an die Liebe deiner Brautzeit, wie du mir in der Wüste gefolgt bist, im Land ohne Aussaat.

Laut ins Ohr

Seine erste Rede (2,1-19) hat Jeremia in Jerusalem gehalten, und zwar „laut ins Ohr“, so dass jeder es hören musste. Jeremia beurteilt die Geschichte ähnlich wie Hosea. Die Zeit der Wüstenwanderung gilt ihm als die Zeit der ungebrochenen Treue zum Gott des Sinaibundes. Damals hielt sich Israel an Jahwe, und Jahwe half seinem Volk. Nach der Einwanderung in das „Gartenland“ Kanaan kam der Abfall zu den Landesgottheiten, den Baalen.

Die Schuld trifft vor allem die Verantwortlichen im Volk: Priester, Gesetzeslehrer, Könige und Propheten. Ist es zu verwundern, dass Jahwe dieses Volk seinen Feinden preisgab? Aber unbegreiflich, unerhört ist es, dass ein Volk seinen Gott verlässt, der ihm nur Gutes getan hat. Der heutige Leser findet das vielleicht nicht so unerhört: wir haben in der Geschichte des Neuen Bundes Ähnliches gesehen und uns daran gewöhnt. Erzabtei Beuron

Jer 2,7: Ich brachte euch dann in das Gartenland, um euch seine Früchte und Güter genießen zu lassen. Aber kaum seid ihr dort gewesen, da habt ihr mein Land entweiht und mir mein Eigentum zum Abscheu gemacht.

Jer 2,8: Die Priester fragten nicht: Wo ist der Herr? Die Hüter des Gesetzes kannten mich nicht, die Hirten des Volkes wurden mir untreu. Die Propheten traten im Dienst des Baal auf und liefen unnützen Götzen nach.

Jer 2,8: Sie liefen denen nach, die nicht helfen können.

Nicht an falsche Dinge hängen

Das Volk suchte Sicherheit in allem, nur nicht in Gott. Vor allem wandten sie sich einer anderen Religion zu, der Baal-Religion. Auch wir sind oft versucht, unsere Sicherheit in Besitz, Menschen oder unseren eigenen Fähigkeiten zu suchen, weil wir unser Herz zu stark daran hängen. Woran dein Herz hängt, das ist dein Gott. Sicherheit aber gibt es allein bei Gott, der allein wirklich hilft.

Ah, wenn man wüßte, was man gewinnt, wenn man allen Dingen entssagt! Therese vom Kinde Jesu

Jer 2,13: Erst haben sie mich verlassen, die Quelle mit Leben spendendem Wasser, und dann haben sie sich rissige Zisternen ausgehauen, die überhaupt kein Wasser halten.

Wasser des Lebens

Zisternen werden künstlich angelegt, sind marode und beinhalteten abgestandenes Wasser. Diese Zisterne ist hier ein Bild für alles, was uns so wichtig werden kann (Geld, Macht, Stolz etc.). Die Gefahr ist dann, dass wir nicht mehr in der vollen Gemeinschaft mit Gott leben. Von diesen Dingen gilt es sich zu trennen. Je mehr wir uns mit Christus beschäftigen werden, desto mehr wird unser Herz von seiner Person erfüllt sein. Je mehr aber unsere Herzen mit Ihm gefüllt sind, desto mehr wird das unser Denken, Sprechen und Handeln charakterisieren und ändern. Gott ist die sprudelnde Quelle frischen Wassers. Er allein bringt und erhält Leben.

Jer 2,27: Mir kehren sie nur noch den Rücken zu.

Jer 3,12-14: Komm zurück zu mir! […] Ich bin ein barmherziger Gott und werde dir vergeben. Sieh deine Schuld endlich ein! […] Kehr um.

Bekehrung

Wir haben Bekehrung immer wieder notwendig. Einerseits bekehren wir uns von etwas weg. Bei einem jeden von uns gibt es immer wieder Dinge, von denen wir lassen müssen. An erster Stelle steht da häufig unser Eigenwille. Immer neu gilt es mit Herz und Verstand zu sagen: Nicht mein, sondern dein Wille! Andererseits bekehren wir uns zu etwas hin. Bekehrung ist Ausrichtung auf Gott. Mit der Bekehrung zu Gott fängt das christliche Leben an. Und dann ist es erfüllt mit dem Dienst für den lebendigen und wahren Gott. Wir wollen Ihm dienen. Ihm zu dienen ist ein Dienst voll Würde.

Jer 3,22: Ja, wir kommen zu dir, o Herr.

Tägliche christliche Andacht

Jer 4,3: Pflügt ein Neues und sät nicht unter die Dornen!

Neues pflügen

Wenn wir uns von Gott entfernen, gedeiht mehr und mehr das Unkraut auf dem Acker unserer Seele. Ein Neues pflügen, bedeutet anders als bisher zu leben. Pflügen wir ein Neues, indem wir vom innersten Herzen Gott jeden Tag neu vertrauen, dass er da ist, wirkt, mir meinen Nächsten zeigt und mich mit seinem Schutz und Weisung umgibt, gerade dann, wenn das manchmal nicht direkt seh- oder spürbar für mich ist. Misstrauen dagegen ist ein Säen unter Dornen. Wir säen unter Dornen, wenn wir Gottes Liebe nicht trauen. Wir säen unter Dornen, wenn wir zweifeln, dass sich etwas ändern kann, wir aus Bequemlichkeit oder Angst die eingefahrenen Wege fahren, alte Gedanken denken, uns zu sehr an alten Gewohnheiten klammern.

Jer 4,4: Ändert euch von Grund auf und wendet euch von ganzem Herzen mir zu!

Jer 4,14: Reinige dein Herz.

Jer 6,16: Fragt nach dem richtigen Weg, und dann beschreitet ihn. So findet ihr Ruhe für euer Leben.

Fragt nach dem richtigen Weg

Zu wissen, was Gott will, zu wissen, was der Weg des Lebens ist, das ist unsere Freude. Der Wille Gottes entfremdet uns nicht, er reinigt uns (und das kann weh tun) aber so bringt er uns zu uns selber, und so dienen wir nicht nur ihm, sondern dem Heil der ganzen Welt. Wie oft gehen wir aber auf falschen Wegen verloren. Wir alle sind das verlorene Schaf, das in der Wüste keinen Weg mehr findet.

Gott kann den Menschen nicht in solcher Not stehen lassen. Er steht selber auf, verläßt den Himmel, um das Schaf zu finden und geht ihm nach bis zum Kreuz. Er lädt es auf die Schulter, er trägt unser Menschsein, er leitet uns auf dem rechten Weg, indem er sich selbst als Weg offenbart.

Jer 7,3: Ihr müsst euer Leben vollkommen ändern.

Das Leben vollkommen ändern

Diese vollkommene Änderung vollzieht sich in der umfassenden Hingabe und Leben mit Jesus. Das Buch Nachfolge Christi beschreibt dies so: Jesu edle Liebe spornt uns zu großen Taten an und ruft uns auf, immer größere Vollkommenheit zu erstreben. Die Liebe strebt aufwärts und läßt sich nicht durch niedrige Dinge fesseln.

Die Liebe will frei sein und unbeschwert von aller irdischen Neigung … denn die Liebe ist aus Gott geboren und kann in keinem erschaffenen Wesen, sondern nur in Gott Ruhe finden. Der Liebende fliegt, läuft und ist voll Freude; er ist frei und läßt sich nicht aufhalten. Er gibt alles für alles und hat alles in allem, weil er, über alles erhoben, ruht in dem einen Höchsten, dem alles Gute wie einer Quelle entströmt

Jer 7,5: Ändert euer Leben von Grund auf!

Jer 7,23: Gehorcht meiner Stimme, so will ich euer Gott sein.

Gehorcht meiner Stimme

Ich glaube, dieser Vers sagt alles. Er steht für das, was Gott von Seinem Volk erwartet – in allen Zeitaltern, allen Dispensationen, allen Kulturen und allen gesellschaftlichen Schichten. Viele Faktoren im Leben von Gottes Volk mögen sich ändern. Doch diese eine Anforderung bleibt immer gleich. Gott sagt: „Möchtest du, dass Ich dein Gott bin? Dann gehorche Meiner Stimme.

Jer 9,22: Ein Weiser soll nicht stolz sein auf seine Weisheit, der Starke nicht auf seine Stärke und ein Reicher nicht auf seinen Reichtum.

Stolz auf Erkenntnis des Herrn

So schön die Ehre ist, wenn sie uns als Geschenk zufällt, so hässlich wird sie, wenn man sich um sie bemüht, nach ihr verlangt und sie fordert. Wir sollten uns vor jeglichem Stolz und versteckter Ehrsucht hüten. Wer sich über andere erhebt, macht das Miteinander schwer, da er die anderen entwertet. Entscheidend ist nicht, was wir haben, sondern von wem wir es haben. Es gibt aber einen Stolz gibt, der froh macht: Stolz auf die Erkenntnis des Herrn. Dies drückt eine ganz intensive intime Gemeinschaft aus. So sehr will Gott uns persönlich bekannt sein.

Jer 9,23: Grund zum Stolz hat nur, wer mich erkennt und begreift, dass ich der Herr bin.

Jer 10,10: Der Herr aber ist der wahre und lebendige Gott, der ewige König.

Das Königtum Jesus Christi

Sein Königtum gründet in der Liebe. Es ist die Macht seiner Liebe, die es versteht, Gutes aus dem Bösen zu gewinnen, mein verhärtetes Herz zu erweichen, Frieden in unseren Streit zu tragen, Hoffnung in mein Dunkel zu bringen. Sein Königreich ist grenzenlos, d.h. seine Liebe wendet sich allen Menschen zu! Er ist der fürsorgende königliche Hirte, wir seine Herde, die seine Stimme hört.

Im Gebet wenden wir uns diesem König zu. Durch das Gebet haben wir allzeit freien Zutritt beim König, dessen Herrschaft in der dienenden Liebe besteht.

Jer 10,23: Das Leben eines Menschen liegt nicht in seiner Hand. Niemand kann seine Schritte nach eigenem Plan lenken.

Unser Leben in seiner Hand

Erhoffe alles von Jesus. Er wirkt, wenn du dich Ihm ganz überlässt. Jeden Tag vertraue ich weniger auf mich und mehr auf Jesus! Mein Leben liegt in seiner Hand. Jesus! In Dir ruhe ich. Mit dir alles, ohne dich nichts. Nur eines ist wichtig: ihm mehr zu vertrauen, ihn mehr handeln zu lassen, sich in allen Dingen an ihn wenden.

Wenn du Ihn nicht lässt, wird Er dich nicht lassen. Josemaría Escrivá

Vertrauen Sie der Vorsehung! 

Warum glauben wir also nicht, dass das, was gesagt wurde, von Gott kommt, weil es von Kleinen und zu Kleinen gesagt wurde? Ja, Gott hat ein solches Gefallen daran, wir dürfen sogar sagen, es ist seine große Freude, sich den Demütigen zu offenbaren. Es wäre für ihn ein Leichtes, äußeren Prunk und Pracht herzustellen; doch ihm gefällt es in einer demütigen Seele, die nur ihn als Lehrer gewählt hat und sich nicht von der Wissenschaft dieser Welt beeindrucken lässt. Machen wir uns also bei allem Unerfreulichen, das uns widerfährt, keinerlei Sorge; überlassen wir alles der Vorsehung. Es soll uns genügen, dass unser Herr uns sieht. Vinzenz von Paul

Gott lenkt alles

Gott wird dich immer mit dem überraschen, was Er dir begegnen lässt. Du wirst immer wieder mit dem Ungeplanten und Unerwarteten konfrontiert werden. All das geschieht, weil du dein eigenes Leben nicht regierst und deine eigene Geschichte nicht selbst schreibst. Und der Eine, der dein Leben regiert und deine Geschichte schreibt, erzählt dir nicht alles über dein Leben und über Seinen Plan. Nein, Er sagt dir nur die Dinge, die du wissen musst, um so leben zu können, wie du als Christ leben solltest, und dann begnadet Er dich mit Seiner Gegenwart und mit Seiner Kraft. Weil Er die Details deines Lebens lenkt, ist Er dir immer nahe. Allein im Vertrauen auf Ihn kannst du immer Ruhe finden. Paul David Tripp

Jer Kap. 11-20: Klagen und Gerichtsworte

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Jeremia Jer Kap. 11-20

Jer 11,1: Erinnert euch doch an meinen Bund mit euch!

Erinnerung

Dein Vertrauen in Gott muss immer stärker werden. Rufe dir deshalb häufig sein Verhalten dir gegenüber ins Gedächtnis, all seine Zärtlichkeit, die sanften Mittel, die seine Barmherzigkeit eingesetzt hat, um dich von den Wegen zurückzuholen, wohin du dich verirrt hattest, um dich von den Fesseln der Erde zu befreien und dich an seine heilige Liebe zu ziehen. Alphons-Maria von Liguori

Unsere Zuversicht für die Gegenwart stärkt sich an frohen Rückblicken auf die Vergangenheit.

Jer 12,3: Mich aber, Herr, kennst du und siehst mich und prüfst mein Herz vor dir.

Gott kennt, sieht und prüft mich

Gott kennt mich und prüft mein Herz. Von Ihm geprüft zu werden ist ein Ausdruck Seines Wohlwollens. Ein Juwelier prüft das Gold, weil es sehr wertvoll ist. Gott prüft uns, weil wir in seinen Augen wertvoll sind. Petrus vergleicht unseren Glauben mit Gold, dessen Echtheit sich in Feuerproben zu erweisen hat. Immer führt diese Prüfung zur inneren Demut, weil wir die Prüfungen nicht unbedingt glänzend bestehen. Aber gerade diese Demut stärkt unseren Glauben an Gott, der sich dem Demütigen zuwendet.

Jer 13,15: Seid nicht überheblich, sondern hört genau zu und nehmt es euch zu Herzen!

Gott und den Nächsten hören

Es geht um eine umfassende Hörfähigkeit, wo wir achtsam wahrnehmen, was an uns heran getragen wird. An erster Stelle steht das Wort Gottes, dem wir auf unterschiedlichster Weise begegnen (nicht „nur“ in der Bibel). An zweiter Stelle steht das Hören auf die Worte des Nächsten. Wer Gott hört, bekommt auch ein Ohr für die Menschen. Er spürt, was Menschen brauchen und wo ihre Nöte liegen. Mit dem Herzen sollen wir bei Gottes und der Menschen Sache sein.

Jer 14,7;20: Wir haben dir oft die Treue gebrochen, gegen dich haben wir gesündigt. Gegen dich haben wir gesündigt, wir bekennen dir unsere Schuld.

Eingeständnis der Sünde

Reue ist eine Voraussetzung für Vergebung. Wer keine Erkenntnis der Schuld hat, der zeigt auch keine Reue. Wer keine Reue zeigt, dem kann auch nicht vergeben werden. Das deutsche Wort Reue meint ursprünglich traurig und betrübt zu sein, beschreibt also den seelischen Schmerz über etwas, das wir getan oder unterlassen haben mit dem Vorsatz, es zukünftig besser zu machen (=Buße). Reue bedeutet eine Veränderung des Herzens und die bewusste Entscheidung, umzukehren. Es geht nicht um eine oberflächliche und vorübergehende Umkehr, sondern um einen geistlichen Weg, der die Haltungen des Gewissens in der Tiefe betrifft und einen aufrichtigen Vorsatz zur Besserung verlangt. In wahrer Reue und in einem demütigen Herzen erst wird die Hoffnung auf Verzeihung geboren. 

Die Reue ist innerlich im Herzen. Thomas von Aquin

Jer 14,22: Du hast alles geschaffen. Darum hoffen wir auf dich!

Hoffen auf Gott

Hoffnung trägt, weil sie Kraft gibt, aussichtslose Situationen durchzustehen. Hoffnung beweist sich im Leid und sie trägt uns auch in Zeiten der Freude. Diese wahre, die große und durch alle Brüche hindurch tragende Hoffnung des Menschen kann nur Gott sein. Gott ruft dich, jetzt streckt er dir seine Hand entgegen, jetzt arbeitet der Heilige Geist mit dir und jetzt stützt dich Jesus Christus, der Herr, mit seiner Rechten. Habe keine Angst, sondern habe immer und überall Hoffnung.

Jer 15,16: Als ich deine Worte fand, da verschlang ich sie; deine Worte sind mir zur Freude und Wonne meines Herzens geworden, denn ich bin ja nach deinem Namen genannt, o Herr, du Gott der Heerscharen!

Jer 15,16: Ich bin nach deinem Namen genannt.

Wir tragen seinen Namen

Wir sind nach seinem Namen genannt. Wir gehören Ihm und tragen seinen Namen. Dadurch sind wir ganz in ihm und er in uns. Er ist uns näher als jeder Mensch es sein kann. Das ist unsere Zuversicht. Zuversicht kommt von sehen. Ich sehe, wie Gott in Christus alles lenkt und leitet. Und ich vertraue, weil ich nicht alles verstehe. Die Zuversicht vertraut auf Christus, der mit uns durch diese Welt geht. Das erfüllt uns mit Mut, innerer Ruhe und Freude.

Hüten Sie sich vor Überhastung, Melancholie und Ängstlichkeit! Sie wollen doch um nichts in der Welt Gott beleidigen. Das genügt, um frohen Herzens zu leben. Franz von Sales

Jer 15,16: Deine Worte waren vorhanden.

Gott spricht zu uns

Die Worte Gottes sind vorhanden. In seiner Gnade hat er sie uns mitgeteilt. Er hat uns in seinem Wort sein ganzes Herz kundgetan. In seinem Sohn Jesus Christus hat Gott alles gesagt, was zu sagen ist. Durch ihn ist er uns immer gegenwärtig. Man muss sich klar machen, dass Gott dauernd bei uns ist. In all den kleinen Begebenheiten deines normalen Tagesablaufs entwickle ein tiefes Gespür für seine Gegenwart. Das passiert nicht nur im Gebet. Der Umgang mit deinen Mitmenschen bietet dir im Laufe des Tages ebenso sehr viele Gelegenheiten dazu.

Jer 15,16: Ich habe sie gegessen.

Wir essen Gottes Wort

Jeremia hatte die Worte des Herrn, die vorhanden waren, gegessen. Das zeigt, dass das Hören und Lesen der Worte allein nicht genügt. Wir müssen die Worte des Herrn essen. Dieses Essen spricht davon, dass wir die Worte Gottes nicht nur hören und aufnehmen, sondern auch verinnerlichen sollen. Sie müssen Teil von uns selbst werden. Und wie geschieht das? Indem wir die Worte des Herrn unter Gebet lesen, darüber nachsinnen und in unserem Leben verwirklichen.

Jer 15,16: Deine Worte waren mir zur Wonne und zur Freude meines Herzens.

Sein Wort bereitet uns Freude

Die Worte des Herrn lösten im Herzen Jeremias Wonne und Freude aus. Dieses innere Glück ist nicht von den Umständen des Lebens abhängig, sondern liegt im Herrn selbst begründet. Er kennt unsere Herzen wie kein anderer und weiß, welche Worte wir in der jeweiligen Lebenssituation benötigen. Seine Worte können unsere Herzen ganz ausfüllen und vor Freude zum Überfließen bringen. Dem, der seine Worte zu Herzen nimmt und auf seinen Wegen wandelt, schenkt Er eine tiefe, innere Freude.

Jer 15,18: Warum ist mein Schmerz dauernd geworden und meine Wunde tödlich? Sie will nicht heilen. Willst du mir denn sein wie ein trügerischer Bach, wie Wasser, das versiegt?

Klage über das eigene Los

Von den Menschen, die Gott berufen und für sich in Anspruch genommen hat, ist Jeremia nicht der Erste und nicht der Letzte, der sich über sein Los beklagt; Abraham, Mose, Paulus. Aber nie ist (von Ijob abgesehen) die Klage so laut und eindringlich ins Wort gekommen wie bei Jeremia; seine „Bekenntnisse“ stammen wohl alle aus der Zeit des gottlosen Königs Jojakim (608-598). Jeremia fühlt sich seinen Feinden schutzlos preisgegeben.

Er hat nur Feinde, denn man kennt ihn nur als den Unheilspropheten; die andere Seite seiner Tätigkeit, das fürbittende Flehen für sein Volk, wird nicht wahrgenommen. In seiner Verzweiflung lässt sich Jeremia zu bitteren Anklagen gegen Gott selbst hinreißen (V. 16-18); Gott fordert immer nur von ihm, versagt ihm aber jeden Trost, auch jede menschliche Freundschaft und Gemeinschaft, und lässt ihn dann im Stich wie ein Bach, der versiegt.

Jer 15,19: Darum, so spricht der Herr: Wenn du umkehrst, so will ich dich wieder vor mein Angesicht treten lassen; und wenn du das Edle vom Unedlen scheidest, sollst du sein wie mein Mund. Jene sollen sich zu dir wenden, du aber sollst dich nicht zu ihnen wenden!

Jer 15,20: Und ich will dich diesem Volk gegenüber zur festen, ehernen Mauer machen; und sie werden gegen dich kämpfen, aber sie sollen dich nicht überwältigen; denn ich bin bei dir, um dich zu retten und um dich zu befreien, spricht der Herr.

Jer 15,21: Ja, ich werde dich befreien aus der Hand der Bösen und dich erlösen aus der Faust der Gewalttätigen!

Jer 15,21: Ich will dich erretten aus der Hand der Bösen und erlösen aus der Hand der Tyrannen.

Ich will

Achte gut auf die herrliche und persönliche Gültigkeit der Verheißung „ich will“. Der Herr selbst hat Mittel und Wege, Sein Volk zu erretten und zu befreien. Er verbürgt sich persönlich, dass Er sie erlösen will. Sein eigener Arm wird es tun, auf dass Er geehrt werde. Hier steht auch keine einzige Silbe von irgendeiner Anstrengung von unserer menschlichen Seite, die zum Beistand des Herrn nötig wäre. Weder unsere Kraft noch unsere Schwachheit werden ins Kalkül gezogen. Das alleinige „ich“ strahlt, gleich der Sonne am Himmelsgewölbe, in ausreichender Herrlichkeit.

Alle unsere Blicke auf Freunde und Verwandte ringsum sind umsonst. Oft, wo sie helfen könnten, wagen sie es nicht; und wo sie möchten, können sie es nicht. Wieso? Weil die Verheißung allein von Gott ausgeht. Deshalb ist es gut, wenn wir uns allein auf Ihn verlassen. Denn wenn wir das tun, ist unser Leben nie hoffnungslos.

Ich bin mit dir

Die Antwort, die er von Gott erhält (15,19-21), ist zuerst Forderung, dann Zusage. Gott entlässt den Propheten nicht aus seinem Dienst, er soll weiterhin Gottes Mund sein (V. 19), aber nur wenn er, der anderen die Umkehr predigt, zuerst selbst umkehrt und nicht mehr so redet, wie er es eben getan hat. Dann wird Gott zu der Zusage stehen, die er ihm in der Stunde seiner Berufung gegeben hat: Ich bin mit dir.

Jer 16,19: Du bist meine Stärke und mein Schutz!

Stärke & Schutz

Gott ist meine Zuflucht, mein Schutzwall, mein Dach gegen den Regen, mein Schatten gegen die Hitze. Die Vögel haben ihre Nester auf den Bäumen, um sich dorthin zurück zu ziehen, wenn sie dessen bedürfen. Der Hirsch hat sein Gebüsch und sein Dickicht, in dem er sich verbirgt und vergräbt und im Sommer sich der Kühle des Schattens erfreut. So muss auch unser Herz sich jeden Tag irgendeinen Platz suchen, den Kalavarienberg, die Wunden des Herrn oder einen Ort nahe bei ihm, um sich dorthin inmitten der äußeren Arbeit bei jeder Gelegenheit zurück zu ziehen, sich dort zu stärken und zu erholen und sich wie in einer Festung gegen die Versuchung zu verteidigen. Franz von Sales

Jer 17,7: Gesegnet ist der Mann, der auf den Herrn vertraut und dessen Zuversicht der Herr geworden ist!

Vertrauen auf Gott

Sich von Gott trennen, das ist, als wenn man einer Pflanze kein Wasser und Sonnenlicht mehr gibt. Gott ist unsere einzige innere Kraftquelle. Wer sich von ihm abwendet, wendet sich vom Leben ab und schadet so sich selbst.

Gott allein kommt, die Seele zu ergreifen, und hebt sie empor. Das Begehren allein aber veranlasst Gott, herniederzusteigen. Er kommt nur zu denen, die ihn bitten, dass er komme. Die ihn oftmals, lange und inbrünstig bitten, zu denen steigt er hernieder, er kann nicht anders. Simone Weil

Jer 17,8: Er ist wie ein Baum, der nah am Bach gepflanzt ist und seine Wurzeln zum Wasser streckt: Die Hitze fürchtet er nicht, denn seine Blätter bleiben grün.

Geborgen im Sturm

Gottesnähe beruhigt den Sturm in uns. Sie lässt einen in dem oft turbulenten Alltag den Blick aufs Wesentliche nicht verlieren. Worauf kommt´s denn wirklich und ausschließlich an: uns als geliebte Kinder unseres Vaters zu erkennen und auf ihn unsere Hoffnung setzen. Und dennoch: an manchmen Tagen brischt die Welt auf dich so dermaßen ein, dass man dann doch den Blick verliert, sich mitreißen lässt, beunruhigen, stressen lässt. Es ist, wie es eben ist.

Wir sind nicht vollkommen. Aber jeder Tag ist ein neuer Anfang, eine neue Chance, ein neues Geschenk, dass wir dankbar annehmen und nach bestem Wissen und Gewissen das Beste daraus machen. So lebe diesen Tag mit dem Vater, vertraue auf Christus unseren Herrn und lass dich führen durch den heiligen Geist

So stark wie ein Baum möchte ich sein

Nichts soll mich so schnell umwerfen, was mir in die Quere kommt. So fest wie ein Baum möchte ich sein. Nichts soll mich so schnell abbringen von meinen Entscheidungen. Viel stärker als ein Baum kann dein Vertrauen sein. Viel fester als ein Baum können deine Entschlüsse sein, wenn du dich auf den Herrn verlässt, der Himmel und Erde gemacht hat. Hermann Traub

Der Glaube ist gewissen Gefahren ausgesetzt

Die Stürme des Lebens, schwierige Umstände, Sorgen, Krankheit, Leid drohen den Glauben zu zerstören. Ein Mensch, der am Wasser des Lebens gepflanzt ist und sich (seine Wurzeln) danach ausstreckt, braucht sich nicht zu fürchten oder Sorgen zu machen, wenn Prüfungen kommen. Er hat ein starkes Fundament und nichts kann ihn so schnell umhauen. Der Mensch, der auf den Herrn vertraut, dessen Hoffnung der Herr ist, wird auch in Schwierigkeiten wachsen und gestärkt hervorgehen. Mit Jesus an seiner Seite kann er bestehen. Wie ein Baum wird auch er Früchte tragen. Ulrike Puintner

Jer 17,9: Nichts ist so undurchschaubar wie das menschliche Herz, es ist unheilbar krank. Wer kann es ergründen?

Heile du Gott mein Herz

Unser Herz neigt zur Sünde. Gestehen wir uns das ein und bitten wir Gott, dass er unser Herz heilt, es von der Enge in die Weite führt hin zu ihm und den Mitmenschen. Wer ein weites Herz hat, der urteilt nicht über andere, der ist offen für andere Menschen, für das, was sie bewegt. Wer ein enges Herz hat, regt sich über jeden auf, der anders ist als er selbst. Mit einem weiten Herzen haben wir Verständnis für die Eigenart der Menschen.

Wir legen den andern nicht fest auf unsere Maßstäbe. Und das weite Herz ist offen für die Menschen. Es lässt auch andere Menschen eintreten. Wir sagen von einem Menschen: Er hat ein Herz für andere. Dann fühlen sich andere bei ihm wohl. Nur was aus unserem Herzen strömt, erreicht auch das Herz des andern. Dann gibt es eine Herzensverbindung

Jer 17,14: Heile du mich, Herr, dann werde ich geheilt, hilf mir, dann ist mir geholfen!

Jer 17,17: Du bist doch meine Zuflucht.

Jer 18,6: Ihr seid ja in meiner Hand wie Ton in der Hand des Töpfers!

Das ist unsere Hoffnung

Er wird uns formen und begleiten. Er wird selbst Schuld und Niederlagen, Versäumnisse und Verletzungen erfolgreich einarbeiten. Er hat das gute Ende im Blick und er wird es erreichen. Gott sei Dank! Gott lässt uns immer wieder erinnern und warnen, bringt uns zum Nachdenken über unser Denken, Tun und Handeln. Damit das entsteht, was seinem Ziel entspricht, zeigt Gott Wege zum Heil, schenkt Möglichkeiten zum Neubeginn. Dafür ist Jesus Christus gestorben. Heil und Vergebung will Gott uns schenken, wenn wir ernsthaft bereit sind, umzukehren, Vergebung zu erbitten und ganz mit ihm zu leben.

Jer 19,11: Wie man eines Töpfers Gefäß zerbricht, so will ich dies Volk und diese Stadt zerbrechen.

Zerbrochenes Gefäß

Jeremia nimmt einen Krug und zerschmettert ihn. Diese Worte weisen auf das Gericht hin, das über Jerusalem ergehen sollte. Wir können dies Bild auf uns beziehen. Das Gefäß ist ein Bild des zerbrechlichen Lebens. Gott straft uns nicht, aber unseres Heiles wegen erzieht er uns. In guten Zeiten merken wir nicht, wenn wir in die Irre gehen. In guten Zeiten sind wir in Gefahr, uns treiben zu lassen – und treiben weg von Gott.

Das Gute, das wir empfangen, wird uns zur Selbstverständlichkeit. Erst wenn uns Krisen und Erschütterungen treffen, wachen wir auf. Erst dann hören wir Gottes Rufen. Es sind Worte der Liebe, die er uns sagt. Er ließ die Not über uns hereinbrechen, um uns wieder in seine Nähe zu ziehen. Denn nur bei ihm haben wir Zukunft. Nur durch seine Liebe leben wir.

Jer 20,9: Dann brennt dein Wort in meinem Herzen wie ein Feuer, ja, es glüht tief in mir.

Sein Wort brennt im Herzen

Der Prophet Jeremia ist innerlich zerrissen. Sein Auftreten im Namen Gottes hat ihm Hohn und Spott eingebracht und in Lebensgefahr gebracht. Er versucht, seinen Auftrag zu verdrängen. Aber man kann Gott nicht abschütteln. Gottes Wort brennt in uns wie ein Feuer, es glüht tief in mir. Was für Worte! Jeremias Gottvertrauen gibt ihm die Kraft, die Krise auszuhalten und seiner Überzeugung treu zu bleiben. Mitten in der tiefsten Verzweiflung, im Ringen mit Gott, weiß er, dass Gott ihm unverändert beisteht.

Jer 20,11: Du, Herr , stehst mir bei wie ein mächtiger Held!

Jer 20,12: Dir habe ich meine Sache anvertraut.

Die Sache dem Herrn anvertrauen

Hier spricht Jeremias davon, was sein Leben belastet, was ihm zusetzt. Dann sagt er, was ihm trotz allem Licht ist und Hoffnung gibt. Die größte Zuversicht ist ihm, dass er Gott sein Leben anvertraut hat und sich daran hält. Unsere Lebenssituationen, unsere Belastungen sind vermutlich ganz andere als die seinen. Aber fragen wir uns und versuchen wir das betend zu tun, was uns zusetzt und schwer auf uns lastet. Fragen wir uns und tun wir das bestenfalls dankbar und dankend, wo wir Streifen von Licht und wenigstens Spuren von Zuversicht in unserem Leben finden.

Jer 20,13: Er rettet den Armen.

Der Herr rettet

Jesus ist auf die Erde gekommen, um das Heil des ganzen Menschen und aller Menschen zu verkünden und zu verwirklichen, und zeigt dabei eine besondere Vorliebe für jene, die an Leib und Geist verletzt sind: die Armen, die Sünder, die Besessenen, die Kranken, die Ausgegrenzten. So offenbart er sich als Arzt sowohl der Seelen als auch des Leibes, als barmherziger Samariter des Menschen. Er ist der wahre Heiland: Jesus rettet, Jesus macht gesund, Jesus heilt. Franziskus

Jer 20,13: Singt für den Herrn und lobt ihn!

Jer Kap. 21-24: Jerusalem wird zerstört werden!

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Jeremia Jer Kap. 21-24

Jer 23,3: Ich selbst werde die Schafe sammeln.

Der Hirte sammelt die Schafe

Das Bild des Hirten ist tief im Alten Testament verwurzelt. Dort besitzt der Titel Hirte Israels    messianische Bedeutung. Für die Christen wurde diese Figur des Hirten Bild für den, der aufgebrochen ist, das verlorene Schaf, d.h. die Menschheit zu suchen. Jesus ist der wahre Hirte, der die Natur der Menschen annehmen wollte, um ihnen das neue Leben zu schenken und sie zum Heil zu führen, zum Leben: Ich aber bringe Leben und dies im Überfluss. (Joh 10:10). So ist das Bild des Hirten ein tiefes Bild, das unserer Seele Ruhe und Frieden geben kann. Unser Hirte ist ein Meister darin, unserer Seele immer wieder neue Hoffnung zu geben

Jer 23,4: Niemand von ihnen geht verloren.

Jer 23,5: Da werde ich einen König aus der Nachkommenschaft von David hervorgehen lassen, den man wirklich als gerecht bezeichnen kann.

Jesus Christus, der Hirte

Mit Jesus als König verbinden wir sein Leiden und Sterben für uns am Kreuz. Weil er sich zum Sühneopfer hingab, wird Jesus zum König für alle Menschen. Er schenkt uns dadurch eine Gerechtigkeit, die Gnade und Vergebung bedeutet, und Freiheit, die unseren Tod und unsere Schuld überwindet. Dieses Königtum bezeugen und verkündigen wir, indem wir seinem Weg folgen, seine Logik annehmen, die Logik der Demut und des Dienstes, des Weizenkorns, das stirbt, um Frucht zu bringen. Ahme seine Demut und seinen Dienst nach! 

Jer 23,6: Der Herr ist unsere Gerechtigkeit, so wird man diesen König nennen.

Jer 23,23: Ich bin nicht nur der Gott in eurer Nähe, sondern auch der ferne Gott, über den ihr nicht verfügt.

Der ferne Gott

Der lebendige Gott ist anders, als wir denken. Größer. Nah und fern zugleich. Trotzdem wendet er sich uns zu. Er spricht zu unseren Herzen und will, dass wir ihn verstehen. Das ist nicht der „liebe Gott“ irgendwelcher Wunschträume; er ist die Liebe selbst. Seine Wahrheit schmerzt zuweilen und ist unbequem. Doch nur sie heilt. Karl Rahner hat gesagt: Glauben heißt, die Unbegreiflichkeit Gottes ein Leben lang auszuhalten.

Der Herr verlässt uns nie, wenn wir ihn nur nicht verlassen, aber es kann sein, dass er uns zuweilen seine spürbare Nähe verbirgt. Das ist eine vorübergehende Prüfung, die aufhört, sobald der Herr es will. Gott ist getreu und lässt sich niemals an Grossmut übertreffen. P. Pio

Jer 24,6: Ich habe einen guten Plan mit ihnen.

Jer 24,6: Ich werde mich ihnen wieder zuwenden.

Gottes guter Plan mit uns

Dies sind Worte an die Menschen im Exil, die auf den ersten Blick große Not erlitten. Gott aber wird das Exil dazu benutzen, die Verbannten zu läutern, um sie zu ihn zu ziehen. Bedenke: Wir meinen gesegnet zu sein, wenn das Leben es gut mit uns meint. Aber Not, die uns stärker macht, ist ein Segen, und Wohlstand, der uns von Gott wegbringt, ist eben kein Segen. In allem hat Gott einen guten Plan mit uns.

Mit dem Vertrauen und der Einfalt eines kleinen Kindes gebe ich mich daher heute hin an Gott. Ihm überlasse ich völlige Freiheit im Leiten meiner Seele. Er führt mich auf Wegen, wie er will. Ich will sie nicht ergründen. Vertrauend will ich ihm nachfolgen. Er führt und behütet mein Herz.

Zuwendung zum anderen

Wenn ich mich dem anderen zuwende, folge ich Gottes Wegen, der sich mir immer wieder neu zuwendet. Wenn ich die Zuwendung zum Nächsten aus meinem Leben weglasse und nur fromm sein möchte, dann verdorrt auch die Gottesbeziehung. Dann ist sie nur noch korrekt, aber ohne Liebe. Nur meine Bereitschaft, auf den Nächsten zuzugehen, ihm Liebe zu erweisen, macht mich auch fühlsam Gott gegenüber.

Nur der Dienst am Nächsten öffnet mir die Augen dafür, was Gott für mich tut und wie er mich liebt. Diese Zuwendung ist nicht immer leicht ist und kostet bisweilen Überwindung. Benedikt XVI schreibt hierzu: In dieser täglichen Passion, die den Menschen erst erfahren lässt, wie vielfach sein Ich ihn bindet, in dieser täglichen Passion und nur in ihr wird der Mensch Stück um Stück geöffnet für Gott und für den Nächsten.

Jer 24,7: Ich gebe ihnen ein verständiges Herz, damit sie erkennen, dass ich der Herr bin.

Jer Kap. 25: Ansage des 70-jährigen Exils

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Jeremia Jer Kap. 25

Jer Kap. 26-29: Schicksal Jeremias (A)

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Jeremia Jer Kap. 26-29

Jer 26,13: Bessert nun eure Wege.

Unsere Wege bessern

Du musst, wenn du untreu warst, sofort zu Gott zurückkehren, selbst wenn du hundert Mal am Tag fallen würdest; und wenn das geschehen ist, dann versetze dich gleich wieder in den inneren Frieden. Unter Freunden, die sich von ganzem Herzen lieben, kommt es nicht selten vor, dass ein Fehlverhalten, wenn es durch demütige Entschuldigungen wiedergutgemacht wird, die Freundschaft noch vertieft. Lass es zwischen Gott und dir genauso sein: Benutze deine Fehler, um die Liebesbeziehung mit ihm zu vertiefen. Alphons-Maria von Liguori

Jer 29:11: Denn ich allein weiß, was ich mit euch vorhabe: Ich, der Herr, habe Frieden für euch im Sinn und will euch aus dem Leid befreien. Ich gebe euch wieder Zukunft und Hoffnung. Mein Wort gilt!

Ich allein weiß, was ich mit euch vorhabe

Diese Passage drückt Gottes liebevolle Fürsorge aus. Inmitten von Herausforderungen versichert sie, dass Gottes Pläne für uns von Frieden und Hoffnung durchdrungen sind. Es ist ein Aufruf, Vertrauen zu haben, selbst wenn die Umstände unsicher erscheinen. Die Gewissheit, dass Gottes Absichten auf Wohlergehen und eine hoffnungsvolle Zukunft abzielen, gibt Trost und ermutigt dazu, festen Glauben zu bewahren, selbst wenn das Leben unklar ist.

Jer 29,12: Ruft ihr mich an, geht ihr hin und betet zu mir, dann werde ich auf euch hören.

Ruf mich an, so erhöre ich dich

Das ist doch ein wunderbarer Zuspruch. „Ruf mich an, ich werde auf dich hören.“ Da nimmt sich Gott extra für mich Zeit! Er will nicht nur hören – nein, er wird hören, wenn ich zu ihm bete. Er wartet auf mich. Er hört mir zu. Er hört mich an, nimmt auf was ich ihm sage, ohne dass er mich dabei unterbricht und mich bei jedem Wort korrigiert.

Er nimmt es so auf, wie ich es ihm sage. Und weil ich das wissen darf, kann ich ganz befreit, ihm ALLES sagen. Brauche mich dabei nicht in der Wortwahl zu verkünsteln. Es gibt nichts, aber auch gar nichts, was ich vor ihm verheimlichen müsste. Es ist nichts zu gering. Ich darf mit den kleinsten Kleinigkeiten kommen. Rolf Aichelberger

Beten sollte das Mittel sein, wodurch ich unablässig alles, was ich bedarf, erhalte, es sollte meine tägliche Zuflucht, mein täglicher Trost, meine tägliche Freude, meines Lebens reiche und unerschöpfliche Glücksquelle sein. O. Hallesby

Jer 29,13-14: Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden. Ja, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt will ich mich von euch finden lassen.

Suchen und Finden

Bereiten wir unsere Seele, dass dieses Suchen und Fragen wächst. Die Stille, die Ruhe, das Sich-Zurücknehmen spielt dabei eine wichtige Rolle. Stellen wir uns die Oberfläche eines Sees vor, über dem die Sonne scheint. Wenn die Oberfläche des Sees ruhig ist, spiegelt sich die Sonne darin. Wenn die Oberfläche des Sees unruhig ist, tut sie dies nicht. Genauso ist es mit unserer Seele und Gott. Je ruhiger eine Seele ist, um so stärker vermag Gott sich in ihr widerzuspiegeln. Je stärker Gottes Bild sich dann in uns einprägt, um so mehr kann seine Gnade in uns wirksam werden. Dann lässt er sich finden.

Hat einer vor, glücklich zu sein, dann muss er sich verschaffen, was Dauer hat, was kein Schicksalssturm ihm rauben kann. Augustinus

Jer 29,11: Ich, der Herr, habe Frieden für euch im Sinn und will euch aus dem Leid befreien. Ich gebe euch wieder Zukunft und Hoffnung. Mein Wort gilt!

Jer 29,12: Wenn ihr dann zu mir ruft, wenn ihr kommt und zu mir betet, will ich euch erhören.

Jer Kap. 30-35: Heilsworte – Neuer Bund 

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Jeremia Jer Kap. 30-35

Jer 31,3: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.

Geliebt und gezogen

Gott liebt uns so wie wir sind, aber eine Begegnung mit ihm lässt uns nicht so, wie wir sind. Gott liebt uns bedingungslos, in guten wie in schlechten Zeiten, seine Liebe ist nicht abhängig von unserer Leistung, unserem Status, unserem Ansehen, unserem Gefühlszustand, unserem Aussehen. Er liebt uns wenn wir stark sind, genauso wenn wir schwach sind, ob wir arm sind oder reich, im Mittelpunkt stehen oder Außenseiter sind, in Gesundheit und in Krankheit, in Freude und Leid. Gott hat uns immer schon geliebt und seine Liebe hat kein Ende. Ulrike Puintner

Jer 31,9: Ich will sie trösten und leiten. Ich will sie zu Wasserbächen führen.

Das ist Gottes Zusage an uns

Er leitet uns. Häufig ist Gottes Plan für dich jedoch nicht klar sichtbar. Mutiges Vertrauen bedeutet, dass du nicht daran zweifelst, dass er dich führt, auch wenn es in der Realität auf den ersten Blick anders aussieht. Wähle die Hoffnung, die uns in Christus geschenkt ist. Jesus Christus ist der Arzt, der Tröster, der Leitende, der Wasserspender für alle.

Lass uns, Herr, in unseren Tag hinausgehen, ohne vorgefasste Ideen zu haben. Lass uns aufbrechen, ohne auf vorgezeichnete Wege zu achten. Gib dich zu erkennen. Denn wir wissen: man trifft dich unterwegs und nicht am Ziel. Madeleine Delbrêl

Jer 31,13: Ich tröste sie und mache sie wieder froh nach all ihrem Leid.

Jer 31:18: Ich habe wohl gehört, wie Ephraim klagt: Du hast mich gezüchtigt, und ich bin gezüchtigt worden wie ein ungezähmtes Rind! Bringe du mich zur Umkehr, so werde ich umkehren; denn du, Herr, bist mein Gott!

Worte von Hans Löhr

Der Hintergrund dieses erschütternden Wortes ist die Vernichtung des antiken Staates Ephraim/Israel durch die Assyrer in den Jahren 722/720 vor Christus. Er bildete das sogenannte Nordreich des von den hebräischen Stämmen eroberten Landes. Das Südreich Juda mit der Hauptstadt Jerusalem und dem Tempel wurde 587 v.Chr. von den Babyloniern unter Nebukadnezar II zerstört. Dabei wurden große Teile der Bevölkerung als Sklaven in die damaligen Weltreiche verschleppt. [Verdis Oper Nabucco handelt von diesen Ereignissen].

Es geht es um eine doppelte Umkehr und Rückkehr

Einmal bitten die Leute von Ephraim/Israel Gott, dass er sie wieder in ihre Heimat zurückbringen möge. Zugleich aber sagen sie, dass sie sich auch zu Gott bekehren, also zu ihm zurückkehren möchten. In beiden Fällen soll er ihnen dabei helfen; denn aus eigener Kraft scheint das für sie nicht möglich zu sein. Für mich lerne ich aus den beiden Bibelworten heute, dass eine „Bekehrung“ (= Buße) also Hinwendung zu Gott, von ihm selbst veranlasst wird und nicht allein meine Sache ist.

Aus dem Neuen Testament erfahre ich, dass sich deshalb Gott selbst in Jesus Christus zu uns Menschen „bekehrt“, also sich uns zugewandt hat, um uns zu sich zu ziehen. Damit erledigt sich jeder offene oder heimliche Stolz auf Bekehrung aus eigener Initiative oder Kraft. Hans Löhr 

Jer 31,19: Ich erkenne meine Sünden, sie tun mir leid.

Jer ‭31:19‬: Denn nach meiner Umkehr empfinde ich Reue, und nachdem ich zur Erkenntnis gekommen bin, schlage ich mir auf die Hüfte; ich schäme mich und bin sogar zuschanden geworden; denn ich trage die Schmach meiner Jugend!

Reue und Umkehr

Wir alle wünschen uns, dass wir bestimmte Momente und bestimmte Entscheidungen noch einmal erleben könnten. Wenn du auch nur ein wenig Demut hast und fähig bist, mit einer gewissen Sorgfalt auf deine Vergangenheit zurückzublicken, empfindest du Reue. Keiner von uns hat stets das Richtige begehrt. Keiner von uns hat immer die beste Entscheidung getroffen. Keiner von uns war immer demütig, freundlich und liebevoll. Wir waren nicht immer sofort zum Dienen und zum Vergeben bereit. Keiner von uns hat immer die Wahrheit gesagt. Keiner von uns war frei von Zorn, Neid oder Rachegedanken. Keiner von uns ist mit einer tadellosen Würde durchs Leben gegangen. Keiner von uns. Darum haben wir alle Ursache zum Bedauern und zur Reue. Uns allen bleibt die Betrübnis über das, was wir getan haben und nicht ungeschehen machen können.

Seiner begangenen Fehler wegen soll man sich betrüben mit einer starken, besonnenen, beharrlichen, ruhigen, aber nicht mit einer aufgeregten, unruhigen, verzagten Reue. Nachdem du die Beleidigung verabscheut hast, umfange liebevoll die Demut, die du wegen deines Fehlers empfindest. Demütige dich vor Gott, rufe seine Barmherzigkeit an, wirf dich vor dem Angesicht seiner Güte nieder und bitte ihn deswegen um Vergebung. Ist das geschehen, so bleib in Frieden. Bleiben wir in Frieden, damit immer Ruhe in unserem Herzen herrsche.

Ruhige Reue

Die Reue über unser Fehlverhalten darf nie agressiv gegen uns sein im Sinne dekonstruktiver Selbstvorwürfe. Ich muss nicht mit einem schlechten Gewissen in den Tag hineingehen. Gott hat mich von aller Schuld und von allen Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen befreit. Haben wir einen Fehler begangen, dann mahnen wir unser Herz ruhig und liebevoll. Wir reden unserem Herzen zu, sich zu bessern. Dann wird die Reue viel tiefer ins Herz eindringen und nachhaltiger beeinflußen, als durch eine verärgerte, zornige und stürmische Reue. Dieses Reden mit dem eigenen gefallenen Herzen drückt Franz von Sales sehr beeindruckend mal so aus: Mein armes Herz, jetzt bist du wieder in die Grube gefallen, die wir zu meiden so entschlossen waren. Laß uns wieder aufstehen und ein für allemal der Eitelkeit entsagen! Rufen wir die Barmherzigkeit Gottes an, vertrauen wir auf sie; sie wird uns helfen, in Zukunft tapferer zu sein. Kehren wir wieder auf den Weg der Demut zurück. Mut!

Jer 31,25: Ich will den Erschöpften neue Kraft geben, und alle, die vom Hunger geschwächt sind, bekommen von mir zu essen.

Das Kreuz auf unserem Weg

Der Weg mit Gott beinhaltet immer auch den Weg des Kreuzes. Du wirst meist an etwas zu leiden haben, ob es dir recht ist oder nicht. Immer wirst du das Kreuz finden. Entweder hast du körperlich zu leiden oder du fühlst dich seelisch bedrängt. Einmal fühlst du dich von Gott verlassen, ein andermal vom Nächsten geplagt und oft bist du dir selber die größte Last. Unterwerfe dich in allem Leid immer ganz Gott, der dir im Leiden hilft. In Mühen und Schwierigkeiten sein Herz weiten und seinen Mut vergrößern, denn dazu schickt Gott sie und lässt er sie zu.

Jer 31,31: Es kommt die Zeit, in der ich mit dem Volk Israel und dem Volk von Juda einen neuen Bund schließe.

Der neue Bund in Christus

Durch unseren Glauben an Christus sind wir in diesem neuen Bund. Glauben bedeutet, sich ihm zu überlassen. Glauben bedeutet, im Heiligen Geist eine sehr persönliche Bindung zu unserem Schöpfer und Erlöser Jesus Christus aufzubauen und dafür zu sorgen, daß diese Bindung die Grundlage des ganzen Lebens ist. Die vollkommen einfache Seele hat so nur eine Liebe: Jesus Christus. Und diese Liebe hat wiederum nur ein Verlangen: Ruhen an seiner Brust, ihm alles Sorgen um das eigene Wohl überlassen.

Jer 31,33: Ich schreibe mein Gesetz in ihr Herz, es soll ihr ganzes Denken und Handeln bestimmen.

Das Gesetz ins Herz geschrieben

Die Zukunft Israels wird ein neuer Beginn sein, ein neues Schöpfungswort Gottes, der Anfang eines neuen Zwiegesprächs des liebenden Gottes mit seinem geliebten Volk. Was von Anfang an gemeint war, wird endlich wahr werden: Gott wird sein Volk befreien, und mit ihm einen neuen Bund schließen. Er wird dem Volk alle frühere Schuld verzeihen und ihm das Gesetz des neuen Bundes nicht mehr auf steinerne Tafeln, sondern ins lebendige Herz schreiben.

In der Treue Gottes ruht die Einheit der Geschichte Israels vom Anfang bis ans Ende. Aber wo ist das Ende? Das einzig Sichere ist, dass es nicht hinter uns, sondern immer noch vor uns liegt. Jesus hat mit seinem Blut den Neuen Bund gegründet, er hat alle Schuld gesühnt und die Erkenntnis Gottes gebracht. Aber nur „wer glaubt, hat das ewige Leben. Erzabtei Beuron

Jer 31,33: Ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.

Gott ist der Schöpfer von allem und in allem

Und: Du bist ganz Sein Erbe! Keine Lobestöne der lieblichsten Harfen, kein Jubelgesang der süßesten Engelchöre klingt so herrlich wie Seine wundervolle Verheißung: „Ich will ihr Gott sein.“ In ihr liegt ein unergründliches Meer der Seligkeit. Wenn bei diesen Worten dein Auge nicht glänzt, wenn da dein Herz nicht vor Glück pocht, dann steht es gewiss um deine Seele nicht gut. Du brauchst mehr als nur gegenwärtiges Glück. „Ich will ihr Gott sein“, das ist das Meisterstück aller Verheißungen. Spurgeon

Jer 32,40: Nie werde ich aufhören, ihnen Gutes zu tun.

Gott tut Gutes

Gott hat Freude daran, seinem Volk Gutes zu tun. Er tut uns Gutes aus dem einzigen Grund, dass er Freude daran hat. Das ist das Wesen der Liebe Gottes zu seinen Menschen. Liebe ist Freude, geliebten Menschen Gutes zu tun. Wir müssen uns bei Gott nichts Gutes verdienen, sondern er tut es, weil er Freude daran hat. Das Gute, das Gott uns tut, ist vielfältig. Gesundheit gehört dazu, Heilung von Krankheiten, seelisches und materielles Wohlergehen, Familie und Freunde.

Nicht immer zugleich alles von allem. Das Gute, das Gott uns tut, besteht auch darin, uns ein Herz zu geben. Das eine Herz, das Gott uns gibt, ist der Glaube an ihn. Dieses eine Herz verbindet uns mit Gott und miteinander. Gott verbindet uns durch ein Herz und einen Wandel zu einer Gemeinschaft von Menschen, die Freude daran haben, einander Gutes zu tun. Wir müssen nichts weiter tun, als uns darauf einzulassen und sein Geschenk anzunehmen. Das macht unser Leben reich und schön und es freut und ehrt ihn. Professor Dr. Jürgen von Hagen

Jer 32,41: Es wird mir Freude bereiten, ihnen Gutes zu tun.

Jer 33:3: Rufe mich an, so will ich dir antworten und dir große und unbegreifliche Dinge verkünden, die du nicht weißt.

Rufe mich an

In diesem Vers ermutigt uns Gott, ihn im Gebet anzurufen. Er verspricht nicht nur zu antworten, sondern auch tiefe und unverständliche Offenbarungen zu teilen. Dies zeigt Gottes Bereitschaft, in persönlicher Verbindung zu uns zu stehen und uns Weisheit zu schenken, die über menschliche Erkenntnis hinausgeht. Das Gebet wird als kraftvolles Mittel dargestellt, um Gottes Geheimnisse zu erfahren und eine intime Beziehung zu ihm aufzubauen. Diese Verse erinnern uns daran, dass im Gebet eine transformative Verbindung mit Gott möglich ist.

Gebet ist Begegnung mit Gott

Genau diesen Zweck verfolgt Gebet; wir wollen  Gott näher kommen, indem wir ein persönliches Gespräch führen.  Es ist eine Art der „Beziehungsarbeit“, wobei es hier nicht auf „Leistung“ ankommt, sondern nur darauf, sich für die Begegnung Zeit zu nehmen. Wenn wir Ihn um Hilfe bitten, mehr von Ihm verstehen, Ihn kennenlernen wollen, dann lohnt es sich, mit ihm ins Gespräch zu gehen. Ein Gebet ist persönlich, wie ein Gespräch mit einem Freund. Es gibt natürlich auch vorformulierte Gebete, die helfen können, die Begegnung mit Gott zu wagen. Gebet ist im Alltag wertvoll. Es gibt neue Kraft, innere Ruhe und eine Möglichkeit, unseren Dank auszudrücken.

Jer Kap. 36-45: Das Schicksal Jeremias (B)

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Jeremia Jer Kap. 36-45

Jer 38,20: Höre doch auf die Stimme des Herrn.

Auf Jesus hören

Das heißt, daß wir Jesus auf immer persönlichere Weise kennenlernen müssen, indem wir auf ihn hören, mit ihm zusammen leben, uns bei ihm aufhalten. Auf ihn hören, indem wir die Heilige Schrift nicht auf akademische, sondern auf geistliche Weise lesen. So lernen wir, Jesus zu begegnen, der anwesend ist und zu uns spricht. Wir müssen vor ihm und mit ihm seine Worte und sein Handeln durchdenken und Überlegungen dazu anstellen. Das Lesen der Heiligen Schrift ist Gebet, es muß Gebet sein. Es muß aus dem Gebet hervorgehen und zum Gebet hinführen. Benedikt XVI

Jer Kap. 46-51: Worte gegen fremde Völker

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Jeremia Jer Kap. 46-51

Jer 46,28: Ich, der Herr, bin bei euch, um euch zu helfen!

Gottes Wort hilft uns

Gottes Wort an uns hilft uns, um auf dem richtigen Weg zu bleiben, Kraft zu schöpfen, in Verbindung mit Gott zu bleiben und überhaupt ein geistliches Leben zu führen. Das personale Wort Gottes an uns ist Jesus, ihm geben wir uns hin und aus ihm empfangen wir alles.

Halten Sie Ihr Herz weit offen vor Gott; gehen Sie Ihren Weg in seiner Gegenwart immer fröhlich weiter. Er liebt uns zärtlich, er ist ganz unser, dieser gütige Jesus. Seien auch wir nur ganz die Seinen, lieben wir ihn, geben wir uns ihm hin. Franz von Sales

Jer 50,34: Sie haben einen starken Erlöser.

Ein starker Erlöser

Hier leuchtet das Evangelium auf. Mit ewiger Liebe liebt uns Gott. Wir wissen nun: nichts kann uns vom Herrn trennen. Alles kann sich verändern, aber seine Liebe niemals, niemals. Sie ist immer dieselbe. Der Glaube an den Erlöser nun ist nicht ein Gedanke des Kopfes, sondern eine Tat des Herzens, eine freiwillige Übergabe des ganzen Menschen an seinen Schöpfer und Erlöser.

Mir genügt mein herzlieber Erbarmer und Erlöser Jesus Christus, dem ich hold sein muss. Ihm will ich singen, solange ich lebe. Martin Luther 

Jer Kap. 52: Zerstörung Jerusalems

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Jeremia Jer Kap. 52

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Jeremia Jer


Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Jeremia Jer Kap. 1 bis 52.

Jer

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.