Sprüche Spr Kap. 7: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt
Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch der Sprüche Spr Kap. 7
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In Kapitel 7 des Buches der Sprüche geht es um die Warnung vor der Verführung durch eine fremde Frau. Es betont die Bedeutung der Weisheit und Disziplin, um den Versuchungen der sündigen Welt zu widerstehen. Es ermahnt dazu, der Ehefrau treu zu bleiben und sich nicht von verführerischen Versuchungen verleiten zu lassen, da dies zu Zerstörung und Schmerz führt. Es ist eine Aufforderung zur Wachsamkeit und zur Erkenntnis der Konsequenzen unseres Handelns.
Spr. 7,1-27: Die treulose Frau
Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Spr. 7,1-27
Spr 7,1: Bewahre meine Worte.
Spr 7,1: Mein Sohn, beachte, was ich dir sage, halte unter allen Umständen daran fest.
Pflege die Andacht zum Wort Gottes
Ob du es in der Predigt hörst oder in vertraulicher Zwiesprache mit geistlichen Freunden, höre es immer mit Aufmerksamkeit und Ehrfurcht an. Lass es nicht zur Erde fallen, sondern zieh Nutzen daraus: nimm es in dein Herz auf wie einen kostbaren Balsam, gleich der allerseligsten Jungfrau, die, „in ihrem Herzen sorgfältig die Worte bewahrte“, die man zum Lob ihres Kindes sagte (Lk 2,19). Sei eingedenk, dass der Herr die Worte, die wir in unseren Gebeten an ihn richten, so aufnimmt, wie wir die Worte aufnehmen, die er an uns durch die Predigt richtet. Franz von Sales
Spr 7,2: Wenn du dich danach richtest, so wird dein Leben gelingen. Hüte meine Worte wie deinen Augapfel.
Worte wie den Augapfel hüten
Der Augapfel ist wesentlich zuständig für die Erleuchtung und Leitung eines Menschen. Ohne ihn sind wir blind und sehen nicht, wohin wir gehen. Deshalb sind wir gewohnt, auf ihn aufzupassen. Wer vorsichtig mit seinem Augenlicht umgeht, sollte dieselbe Sorgfalt und Achtsamkeit im Umgang mit Gottes Wort an den Tag legen. Nicht weniger als das Leben hängt davon ab! Jürgen Fischer
Spr 7,3: Denke jederzeit über sie nach und schreibe sie dir ins Herz!
Spr 7,3: Binde sie um deine Finger, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens!
Die Gebote um den Finger binden
Natürlich kann man im wörtlichen Sinn keine Gebote um die Finger binden, aber gemeint ist damit (auch im Gegensatz zu der Tafel deines Herzens), dass die Finger als handelnde Akteure der Hand das Tun des Menschen bestimmen. Wie die Füße für die Schritte und im übertragenen Sinn für den Lebensweg stehen, so die Finger für das Verhalten eines Menschen. Die Aufforderung binde beschreibt die enge Verbindung zwischen den Gesetzen, die mein Leben prägen, und dem Handeln, das daraus resultiert. Man darf beides nicht voneinander trennen. Was man auf die Tafel eines Herzens schreibt, darüber denkt man viel nach (vgl. Jer 17,1.2). Zusammen genommen beschreiben die beiden Bilder, wie Gottes Gebote Denken und Tun durchdringen und einen geistlichen Charakter formen (wollen). Jürgen Fischer
Spr 7,4: Lass die Weisheit eine Schwester für dich sein, mach dir die Einsicht zur besten Freundin.
Schwester Weisheit
Wer die Weisheit Schwester, nennt bringt mindestens eine große persönliche Nähe zum Ausdruck, vielleicht aber auch eine Liebesbeziehung.
Spr 7,5: Das wird dich schützen vor der Frau eines anderen Mannes, vor der Verführerin, die dir mit schmeichelnden Worten den Kopf verdrehen will.
Spr 7,6: Einmal stand ich am Fenster und schaute durch das Gitter hinaus auf die Straße.
Spr 7,7: Dort sah ich eine Gruppe noch unerfahrener junger Männer vorbeikommen. Besonders einer von ihnen fiel mir durch sein kopfloses Verhalten auf.
Spr 7,8: Er lief die Straße hinunter, an deren Ecke eine bestimmte Frau wohnte, und näherte sich ihrem Haus.
Spr 7,9: Inzwischen war die Nacht hereingebrochen, und es war dunkel geworden.
Spr 7,10: Da kam sie ihm entgegen, herausgeputzt und zurechtgemacht wie eine Hure. Sie verfolgte keine guten Absichten – so viel stand fest!
Spr 7,11: Leidenschaftlich und hemmungslos, wie sie war, hielt sie es zu Hause nie lange aus.
Spr 7,12: Man sah sie jeden Tag draußen auf den Straßen und Plätzen, an jeder Straßenecke stand sie und schaute sich nach einem neuen Opfer um.
Spr 7,13: Jetzt ging sie auf den jungen Mann zu, umarmte und küsste ihn. Mit herausforderndem Blick sagte sie:
Spr 7,14: »Heute habe ich ein Gelübde eingelöst und Gott ein Friedensopfer dargebracht. Davon ist noch Fleisch übrig.
Spr 7,15: Also bin ich hinausgegangen, um dich zu suchen. Endlich habe ich dich gefunden!
Spr 7,16: Ich habe mein Bett mit schönen bunten Decken aus Ägypten gepolstert
Spr 7,17: und mit herrlichem Parfüm besprengt.
Spr 7,18: Komm doch mit! Wir wollen uns die ganze Nacht hindurch lieben und uns bis zum Morgen vergnügen!
Spr 7,19: Mein Mann ist nicht da, er macht gerade eine lange Reise.
Spr 7,20: Er hat viel Geld mitgenommen und kommt frühestens in zwei Wochen wieder zurück!
Spr 7,21: Ihre Einladung klang verlockend, und so überredete sie den jungen Mann.
Spr 7,22: Er folgte ihr ins Haus wie ein Ochse, der zum Schlachten geführt wird – nichts ahnend wie ein Hirsch, der in die Schlinge des Jägers gerät:
Spr 7,23: Plötzlich schnappt die Falle zu, und ein Pfeil durchbohrt ihm das Herz! Ohne dass er etwas von der tödlichen Gefahr merkte, hatte sie ihn gefangen wie einen Vogel im Netz.
Plötzlich schnappt die Falle zu
An dieser Stelle ist es für den Einfältigen zu spät. Die Falle der Ehebrecherin schnappt zu. Wie ein Tier (Ochse, Hirsch, Vogel) lässt er sich abführen und stürzt sich in die Falle. Auf sehr bildhafte Weise führt uns der Vater vor Augen, dass der Lohn der Sünde tatsächlich der Tod ist (vgl. Römer 6,23). Mit der Formulierung auf einmal wird angedeutet, dass der junge Mann ohne langes Nachdenken reagiert. Er lässt sich von seinen Hormonen leiten, folgt seinen Instinkten und nicht seinem Verstand. Er weiß nicht, in welche Gefahr er sich begibt, und deshalb denkt er nicht an Flucht. Jürgen Fischer
Spr 7,24: Darum hört auf meine Warnung, ihr jungen Männer, und befolgt sie!
Spr 7,25: Lasst euch von solch einer Frau nicht verführen, sondern geht ihr aus dem Weg!
Spr 7,26: Denn sie hat schon viele Männer zu Fall gebracht, die Zahl ihrer Opfer ist groß.
Spr 7,27: Ihr Haus steht am Rand des Abgrunds; wer zu ihr geht, den reißt sie mit in den Tod.
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Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch der Sprüche (Spr) Kap. 7
