Tägliche Andacht mit Wochenthema und Bibelkommentar

Sprüche (Spr) Kapitel 30: Auslegung und Kommentar

Auslegung und Kommentar zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch der Sprüche (Spr) Kapitel 30

Spr 30,1: Folgende Worte stammen von Agur, dem Sohn von Jake. Dieser Mann sagte: Ich habe mich abgemüht, o Gott, ich habe mich abgemüht und bin am Ende!

Spr 30,2: Denn ich bin zu dumm, um als Mensch gelten zu können, und besitze keinen Verstand.

Spr 30,3: Ich habe keine Weisheit erlangt, ich weiß fast nichts über den heiligen Gott und bin mit ihm nicht vertraut.

Spr 30,4: Sag mir: Wer ist jemals zum Himmel hinauf- und wieder hinabgestiegen? Wer hat den Wind mit seinen Händen gezähmt oder die Wassermassen gebändigt? Wer setzte die Grenzen der Erde fest? Weißt du, wer das alles vollbracht hat? Dann nenn mir seinen Namen und den seines Sohnes!

Spr 30,5: Was Gott sagt, ist wahr und zuverlässig; er beschützt alle, die Schutz bei ihm suchen.

Er beschützt alle, die Schutz bei ihm suchen: Obwohl Gottes Weisheit für den Menschen aus sich heraus unzugänglich ist, schafft Gott einen Weg. Er offenbart sich nicht nur allgemein in der Schöpfung, der Geschichte oder im Gewissen, sondern speziell in seinem Wort. Das Problem des Nichtwissens löst sich im Moment der Beziehung auf. Weisheit findet nicht der intellektuell Starke, sondern der Demütige, der sich ehrlich um eine Beziehung mit dem Schöpfer bemüht. Wer nach Gottes Namen fragt, also Gott als Person erkennen will, der findet auch in der Begegnung mit Gott dessen Weisheit. Gott allein besitzt Weisheit und offenbart sie durch sein Wort denen, die danach suchen. Erst wenn wir uns vor Gott beugen und Gott als den anerkennen, der alles vermag und für den kein Plan unausführbar ist (Hiob 42,2), öffnen wir die Tür zu seiner Weisheit, weil wir – wie Hiob – seine Stimme hören

Spr 30,6: Füge seinen Worten nichts hinzu, sonst zieht er dich zur Rechenschaft, und du stehst als Lügner da!

Spr 30,7: Herr, ich bitte dich um zweierlei, erfülle mir doch diese Bitten, solange ich lebe:

Spr 30,8: Bewahre mich davor, zu lügen und zu betrügen, und lass mich weder arm noch reich sein! Gib mir nur so viel, wie ich zum Leben brauche!

Spr 30,8: Lass mich weder arm noch reich sein! Gib mir nur so viel, wie ich zum Leben brauche!

Das richtige Maß: Hinter viel Besitz steht immer die Gefahr, dass man seine Hoffnung auf sein Vermögen und nicht mehr auf Gott setzt. Der Reiche steht in der Gefahr, Gott zu vergessen. Aber arm zu sein ist nun auch nicht schön. Hier wird nun der Mittelweg genannt: weder arm noch reich, genug, aber nicht zu viel. Diese Bitte ist wahre Weisheit und gleichzeitig die Haltung, die ein Mensch braucht, dem Gott Wohlstand anvertrauen kann, um damit in Gottes Sinn Gutes zu bewirken.

Spr 30,9: Denn wenn ich zu viel besitze, bestreite ich vielleicht, dass ich dich brauche, und frage: »Wer ist denn schon der Herr?« Wenn ich aber zu arm bin, werde ich vielleicht zum Dieb und bereite dir, meinem Gott, damit Schande!

Spr 30,10: Mach einen Diener bei seinem Herrn nicht schlecht, sonst verflucht er dich, und du musst es büßen!

Spr 30,11: Was müssen das für Leute sein, die ihren Vater verfluchen und ihre Mutter missachten!

Spr 30,12: Was müssen das für Leute sein, die sich selbst für untadelig halten und doch besudelt sind mit ihrer Schuld!

Spr 30,13: Was müssen das für Leute sein, die hochmütig und überheblich auf andere herabschauen!

Spr 30,14: Was müssen das für Leute sein, die alle Armen und Hilflosen rücksichtslos ausbeuten und von der Erde vertilgen!

Spr 30,15: Manche Leute sind wie Blutegel: »Gib her, gib her!«, fordern sie und saugen andere damit aus. Drei sind unersättlich, und auch das Vierte bekommt niemals genug:

Spr 30,16: das Reich der Toten, eine unfruchtbare Frau, die gerne Kinder haben möchte, trockener Boden, der nach Regen dürstet, und das Feuer, das gierig immer weiterfrisst.

Spr 30,17: Wer spöttisch auf seinen Vater herabsieht und seiner Mutter nicht gehorchen will, dem werden die Raben die Augen aushacken, und die Geier werden ihn auffressen!

Spr 30,18: Drei Dinge sind mir rätselhaft, und auch das Vierte ist für mich unbegreiflich:

Spr 30,19: der Flug des Adlers am Himmel, das Schleichen der Schlange über einen Felsen, die Fahrt des Schiffes über das tiefe Meer und die Liebe zwischen Mann und Frau!

Spr 30,20: So benimmt sich eine untreue Frau: Sie schläft mit einem anderen Mann, wäscht sich und sagt: »Ich habe doch nichts Böses getan!«

Spr 30,21-23: Unter drei Dingen zittert ein Land und vier kann es nicht ertragen: wenn ein Sklave König wird  und wenn ein Narr zu Wohlstand kommt; wenn eine Verschmähte geheiratet wird und wenn eine Magd ihre Herrin beerbt.

Geduld haben: Eine Magd, die plötzlich Herrin wird, wird leicht überheblich. Es bestünde daher auch für die Seele, die lange Zeit ihren eigenen Leidenschaften und Neigungen gedient hat, große Gefahr, stolz und eitel zu werden, wenn sie in eine Augenblick völlig Herrin über sich würde. Wir müssen uns daher nach und nach und Schritt für Schritt die Beherrschung derselben erwerben. Daher heißt es Geduld haben mit allem, in erster Linie aber mit sich selbst. Solange wir auf der Erde sind, müssen wir uns selbst ertragen, bis Gott uns in den Himmel trägt. Wir müssen Geduld haben und dürfen nicht denken, wir könnten an einem Tag soviel üble Gewohnheiten ablegen, die wir durch unsere geringe Sorge um unsere geistige Gesundheit angenommen haben.

Spr 30,24: Vier Tiere sind sehr klein und doch überaus klug:

Spr 30,25: die Ameisen – sie sind ein schwaches Volk, und doch legen sie im Sommer einen Vorrat an;

Lernen von den Ameisen: Von den Ernteameisen kann man kluges Vorausplanen und diszipliniertes Handeln lernen. Weil sie im Winter nicht genug Nahrung finden, sammeln sie im Sommer genug Vorräte, um Dürre- und Frostperioden gut zu überstehen. Dieses Prinzip lässt sich auf viele Bereiche des Lebens übertragen. Es gibt eine Zeit des Sammelns und eine Zeit, in der man von dem lebt, was man gesammelt hat. Unser Leben ist so eingerichtet, dass man nicht alles zu allen Zeiten gleichtun kann; und dieser Tatsache müssen wir Rechnung tragen.

Spr 30,26: die Klippdachse – sie sind nicht kräftig, aber sie bauen ihren Unterschlupf in den unzugänglichen Felsklüften;

Lernen vom Klippdachs: Der Klippdachs weiß, wie man sich versteckt. In der Anwendung kann dieses Prinzip in zwei Richtungen gedacht wer-den. Gott ist unser Schutz, bei dem wir uns bergen können. Er ist der Fels unserer Rettung (5Mose 32,15.37; Psalm 89,27), ein Fels der Zuflucht (Psalm 31,3), meine Festung (Psalm 31,4; 62,3.7) und meine Burg (Psalm 71,3). Ihn kennen und wissen, wie man sich in Zeiten der Not bei ihm bergen kann, das ist der Inbegriff von Weisheit. 

Spr 30,27: die Heuschrecken – sie haben zwar keinen König, aber sie ziehen in geordneten Scharen aus;

Lernen von den Heuschrecken: Weisheit liegt in einem Team, in dem jedes Mitglied von sich aus, freiwillig, intrinsisch motiviert und uneigennützig seinen Beitrag zum Ergebnis liefert. Es ist gut, die Aufgaben im Leben, die mich überfordern, mit guten Freunden an meiner Seite anzugehen.

Spr 30,28: die Eidechsen – du kannst sie mit den Händen fangen, und doch findest du sie in Palästen!

Spr 30,29: Drei schreiten stolz umher, und auch der Vierte hat einen majestätischen Gang:

Spr 30,30: der Löwe, König der Tiere, der vor nichts Angst hat;

Spr 30,31: ein Hahn, der umherstolziert; ein Ziegenbock und ein König, der sein Heer anführt.

Spr 30,32: Wenn du meinst, du seist besser als andere, ob zu Recht oder zu Unrecht, dann halte den Mund und schweig lieber!

Spr 30,33: Denn wenn man Milch schlägt, gibt es Butter; schlägt man die Nase, kommt Blut heraus; und reizt man den Zorn, dann gibt es Streit!


Das war eine Auslegung und ein Kommentar zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch der Sprüche (Spr) Kapitel 30


Infos zum Impuls 

– Start mit dem Wort Gottes in den Tag

– Kurzimpuls

– es gibt stets ein Wochenthema

– täglich nur 1x

– entweder über

   * Whatsapp

   * Facebook-Seite

   * Telegram

– ca. zwischen 6-7 Uhr 

– hier geht´zur Anmeldung

Tägliche Andacht

Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014.

Ich in der Wüste