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Sprüche (Spr) Kapitel 27: Auslegung und Kommentar

Auslegung und Kommentar zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch der Sprüche (Spr) Kapitel 27

Spr 27,2: Überlass es anderen, dich zu loben! Es ist besser, ein Fremder rühmt dich, als du selbst!

Spr 27,3: Schon ein Stein oder eine Karre Sand sind sehr schwer, aber der Ärger über einen Dummkopf wiegt mehr als beide zusammen!

Spr 27,4: Zorn und Wut sind so zerstörerisch wie ein reißender Strom – gegen die Eifersucht aber verblassen sie beide!

Spr 27,5: Liebe, die offen zurechtweist, ist besser als Liebe, die sich ängstlich zurückhält.

Zurechtweisende Liebe: Korrektur und Liebe gehören ganz eng zueinander. Es geht nicht darum jemanden überkritisch fertig zu machen. Hinter dem Tadel steckt Fürsorge, Interesse und Verantwortungsbewusstsein. Wer seine Liebe versteckt, indem er sich nicht traut, die Sünde eines Freundes offen anzusprechen, handelt schlechter als der, welcher Sünde beim Namen nennt, selbst dann, wenn seine Korrektur auf eine ungeschickte Weise vorgetragen wird.

Der Tadel in diesem Spruch ist eine Zurechtweisung aus Liebe. Es geht nicht darum jemanden überkritisch oder pharisäerhaft fertig zu machen, noch dazu vor anderen. Hinter dem Tadel steckt Fürsorge, Interesse und Verantwortungsbewusstsein. Wer seine Liebe versteckt, indem er sich nicht traut, die Sünde eines Freundes offen anzusprechen, handelt schlechter als der, welcher Sünde beim Namen nennt; selbst dann, wenn seine Korrektur auf eine ungeschickte Weise vorgetragen wird. Jürgen Fischer

Spr 27,6: Ein Freund meint es gut, selbst wenn er dich verletzt; ein Feind aber schmeichelt dir mit übertrieben vielen Küssen.

Spr 27,7: Eine übersättigte Seele tritt Honigseim mit Füßen, einer hungrigen Seele aber ist alles Bittere süß.

Das richtige Maß: Während der Satte das beste Essen verachtet, ist der Ausgehungerte bereit, alles zu essen. Beide begehen einen Fehler. Der Volle kann das Gute nicht wertschätzen und der Hungrige isst alles, auch das, was ihm nicht gut tut. Im Hinblick auf menschliche Bedürfnisse (Essen, Sport, Genussmittel, Sexualität, Feiern, Freundschaft, Unterhaltung…) sollten wir immer die Mitte zwischen übermäßigem Genuss und Mangelernährung anstreben. Zuviel des Guten macht uns blind für den Wert der guten Gaben Gottes. Genuss wird so zur Qual. Eine ausgehungerte Seele hingegen, die sich nach etwas Genuss verzehrt, wird schließlich auch solche Formen des Genusses akzeptieren, die ihr nicht gut tun. Es ist ebenso falsch, der eigenen Seele das Gute vorzuenthalten, wie es falsch ist, sie mit dem Guten zu überfluten. Der Genusssüchtige ist ebenso unweise wie der Asket.

Gibt es Momente im Leben, in denen du deine Seele mit Dingen „gesättigt“ hast, die nicht gut waren? Bist du eher der Genusssüchtige oder der Asket?

Spr 27,8: Wer seine Heimat verlässt, ist wie ein Vogel, der seinem Nest entflieht.

Spr 27,9: Duftendes Öl und Weihrauch erfreuen das Herz, genauso wohltuend ist der gute Rat eines Freundes.

Spr 27,10: Verlass niemals deinen Freund oder den Freund deines Vaters! Wenn du in Not gerätst, dann geh nicht bis zum Haus deines Bruders! Ein Nachbar in der Nähe kann dir besser helfen als der Bruder in der Ferne.

Spr 27,11: Sei verständig, mein Sohn, und mach mir diese Freude! Dann habe ich eine passende Antwort für jeden, der mich verachtet und beschimpft.

Spr 27,12: Der Kluge sieht das Unglück voraus und bringt sich in Sicherheit; ein Unerfahrener rennt mitten hinein und muss die Folgen tragen.

Spr 27,13: Wenn jemand so leichtsinnig war, für die Schulden eines Fremden zu bürgen, dann leihe ihm nur etwas gegen Pfand

Spr 27,14: Wenn jemand seinen Nachbarn frühmorgens mit lauter Stimme begrüßt, dann wird es ihm als Verwünschung ausgelegt.

Spr 27,15: Eine nörgelnde Frau ist so unerträglich wie ein undichtes Dach bei Dauerregen!

Spr 27,16: Sie zum Schweigen zu bringen ist so sinnlos, wie den Wind zu fangen oder Öl mit den Händen zu halten!

Spr 27,17: Eisen wird mit Eisen geschärft, und ein Mensch bekommt seinen Schliff durch Umgang mit anderen.

Spr 27,17: Wie man Eisen durch Eisen schleift, so schleift ein Mensch den Charakter eines anderen.

Veränderung durch Mitmenschen: Solange wir hier leben, verändern wir uns. Wir sind ständig auf dem Weg. Wer stehen bleibt, steht in der Gefahr, innerlich zu sterben. Auf diesem Weg sind es vor allem unsere Mitmenschen, die in uns Bewegung anstoßen. Das sind sowohl Menschen, die uns sehr nahe stehen, von denen wir uns was sagen lassen, aber häufig noch viel mehr Menschen, an denen wir uns reiben. Danken wir Gott auch für die Menschen, die uns Schwierigkeiten bereiten. Wir wachsen durch diese Begegnungen. Überlasse dich ganz einfach dem Leben des Heiligen Geistes, welchen Menschen er dich auch immer begegnen lässt. Das ganze Leben besteht aus Gelegenheiten, Jesus zu begegnen und wir begegnen in jedem Menschen Christus!

Spr 27,18: Wer seinen Feigenbaum pflegt, kann die Früchte ernten; wer sich für seinen Herrn einsetzt, der findet Anerkennung.

Spr 27,19: Im Wasser spiegelt sich dein Gesicht, und durch die Menschen um dich herum erkennst du dich selbst!

Spr 27,19: Wie sich im Wasser das Angesicht spiegelt, so spiegelt sich das Herz des Menschen im Menschen.

Herzensspiegelung: Wer ins Wasser blickt, der sieht sein Spiegelbild. Das Spiegelbild meines Gesichtes entspricht meinem Gesicht. Dasselbe gilt für mein Herz. Mein Innerstes – meine Gedanken, Wünsche, Ziele, Motivation usw. – wird in dem sichtbar, was ich tue. Wer ein gutes Herz hat, der bringt aus dem guten Herzen das Gute hervor und wer ein böses Herz hat, der produziert Böses, vor allem böse Worte. Unser Herz wird an unseren Taten und Worten erkannt. Niemand bilde sich ein, er sei im Grunde seines Herzens ein „netter Typ“, wenn er dieser Behauptung keine netten Worte und Taten folgen lässt. Was zeigt dein Leben, vor allem dein Reden, über dein Herz? Bist du ein guter Mensch oder hältst du dich nur dafür

Spr 27,20: Der Abgrund des Totenreichs ist unersättlich – ebenso die Augen des Menschen: Sie haben nie genug!

Spr 27,20: Die Augen eines Menschen sind unersättlich.

Der Spruch will nicht nur beschreiben, sondern mahnen. Er warnt den Leser vor dem im Menschen angelegten, unersättlichen Streben nach immer mehr Besitz. Wer sich darauf einlässt und seiner Lust nachgibt, der wird nie dahin kommen, dass er zufrieden und „gesättigt“ ist. Gier erzeugt immer neue Gier. Wirklich zufrieden macht nur die Mischung, die Paulus empfiehlt: Gottseligkeit und Genügsamkeit (1Timotheus 6,6); also eine tiefe Beziehung zum Herrn und ein Leben, das mit dem zufrieden ist, was Gott ihm gibt. Jürgen Fischer

Spr 27,21: Gold und Silber prüft man durch Schmelzen, der Prüfstein eines Menschen ist sein Ruf.

Spr 27,22: Du könntest einen Unverständigen wie Getreide stampfen und mahlen – seine Dummheit wirst du doch nicht aus ihm herausbekommen!

Spr 27,23: Kümmere dich gut um deine Viehherden, sorge für deine Schafe und Ziegen,

Spr 27,24: denn Reichtum bleibt nicht für immer, und selbst Königreiche vergehen!

Spr 27,25: Mähe die Wiesen, damit frisches Gras nachwachsen kann, und hole das Heu von den Bergen!

Spr 27,26: Aus der Wolle der Schafe kannst du Kleider anfertigen, und von dem Geld, das du für die Ziegenböcke bekommst, neues Land kaufen.

Spr 27,27: Die Ziegen geben Milch für dich und deine Familie und für alle deine Mägde.


Das war eine Auslegung und ein Kommentar zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch der Sprüche (Spr) Kapitel 27


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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014.

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