Tägliche Andacht mit Wochenthema und Bibelkommentar

Sprüche (Spr) Kapitel 16: Auslegung und Kommentar

Auslegung und Kommentar zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch der Sprüche (Spr) Kapitel 16

Spr 16,1: Der Mensch denkt über vieles nach und macht seine Pläne, das letzte Wort aber hat der Herr.

Spr 16,2: Der Mensch hält sein Handeln für richtig, aber der Herr prüft seine Beweggründe.

Spr 16,3: Vertraue dem Herrn deine Pläne an, er wird dir Gelingen schenken.

Es kommt wie es kommt: Wir machen uns viele Gedanken, planen, versuchen zu lenken. Das ist zu einem gewissen Grad gut, wir sollen ja nicht planlos leben. Trotzdem merken wir doch häufig, dass wir vieles im Endeffekt nicht in der Hand haben und es auf einmal ganz anders kommt, wie wir gedacht haben. Nachfolge geht nicht ohne Loslassen: Ballast muss abgeworfen werden. Nur so können wir durch die Tür Jesus. Zu viel Gepäck und wir passen nicht durch. Das Gepäck ablegen können wir, wenn wir uns überlassen:

Überlasse alles vertrauensvoll der göttlichen Vorsehung und bleibe in seinem göttlichen Frieden. Franz von Sales

Spr 16,4: Der Herr sorgt dafür, dass jeden das Los trifft, das er verdient – auch für den Gottlosen kommt der Tag des Verderbens.

Spr 16,5: Der Herr verabscheut die Hochmütigen. Du kannst sicher sein: Keiner entkommt seiner Strafe!

Spr 16,6: Wer dem Herrn treu ist und Liebe übt, dem wird die Schuld vergeben; und wer Ehrfurcht vor dem Herrn hat, der meidet das Böse.

Spr 16,7: Wenn dein Handeln dem Herrn gefällt, bewegt er sogar deine Feinde dazu, mit dir Frieden zu schließen.

Spr 16,8: Besser wenig Besitz, der ehrlich verdient ist, als großer Reichtum, durch Betrug erschlichen.

Spr 16,9: Das Herz des Menschen denkt sich seinen Weg aus, aber der Herr lenkt seine Schritte.

Planen und sich lenken lassen: Als Menschen dürfen und müssen wir nachdenken. Unser Gehirn (Herz) ist uns gegeben, damit es unser Leben plant. Das kreative Denken ist unser schöpfungsmäßiges Recht, aber auf dem Weg brauchen wir Gott, der uns beim Gehen einen Schritt nach dem anderen festigt. Wenn der Herr uns nicht beisteht, kommen wir trotz allen klugen Planens nicht ans Ziel. Leben gelingt durch kluges Nachdenken und Gottes Hilfe. Es ist mein Verstand und sein Beistand. Im Miteinander von Einsicht und Gebet liegt das Geheimnis erfolgreichen, geistlichen Lebens. Jürgen Fischer

Der Mensch denkt – Gott lenkt: Unser Leben ist keine einfache gerade Linie, die unser Wille zieht, sondern das Leben ist etwas, das aus zwei verschiedenen Kräften besteht: des Menschen Gedanken und Gottes Wege. In Wahrheit gibt es des Menschen Weg allerdings nicht, er ist nur ein Weg in der Illusion. Da ist nur ein wirklicher Weg, den wir unvermeidlich zu gehen haben und das ist Gottes Weg. Der Mensch möchte oft das Ganze seines Lebens auf einmal voraussehen, aber Gottes Weg geht nur Schritt für Schritt. Gott möchte, daß der Mensch Schritt für Schritt geht, nicht von seinen eigenen Ideen über das Leben geleitet, sondern von Gottes Wort, welches bei jedem Schritt zu ihm kommt, wann immer er danach fragt. Es gibt kein Wort von Gott für das Ganze unseres Lebens. Gottes Wort ist neu und frei und es kann nur auf den Augenblick bezogen werden, in welchem wir es hören. Bonhoeffer

Spr 16,10: Der König urteilt an Gottes Stelle, darum irrt er sich nicht, wenn er Recht spricht.

Spr 16,11: Der Herr will, dass Waage und Gewichte stimmen, denn er selbst hat diese Ordnung aufgestellt.

Spr 16,12: Königen ist das Unrecht verhasst, denn ihre Macht ist nur sicher, wenn Gerechtigkeit herrscht.

Spr 16,13: Könige wollen die Wahrheit hören, darum achten sie ehrliche Menschen.

Spr 16,14: Der Zorn des Königs ist ein Vorbote des Todes, deshalb versucht ein kluger Mensch, ihn freundlich zu stimmen.

Spr 16,15: Die Gunst des Königs bedeutet Leben; seine Anerkennung ist so wohltuend wie ein sanfter Frühlingsregen.

Spr 16,16: Weisheit und Urteilsvermögen zu erlangen ist viel kostbarer als Silber oder Gold!

Kostbarer als Silber oder Gold: Ein Leben gewinnt seine Bedeutung und seine Sicherheit nicht aus der Höhe des Kontostands. Wir müssen uns jeden Tag neu dazu entscheiden, Weisheit und Verstand erwerben zu wollen. Deshalb brauchen wir beständigen Umgang mit Gottes Wort und nicht mit den Aktienkursen. Gott will dich beschenken, indem er dich zu einer weisen Person macht. Das ist die große Chance dieses Bibelbuches. Jürgen Fischer

Spr 16,17: Ein aufrichtiger Mensch meidet das Böse; wer dies beachtet, wird sein Leben retten.

Spr 16,18: Stolz führt zum Sturz, und Hochmut kommt vor dem Fall!

Hochmut und Demut: Strengen dich nicht an, den Hochmut zu zerstören, versuche vielmehr, die Demut durch positive Übung zu sichern. Bedenke: Das Wort ist Fleisch geworden. Und so rührt es uns an, rühren wir es an. Der Demut der Menschwerdung Gottes muß die Demut unseres Glaubens antworten, der den geistigen Hochmut des Besserwissens ablegt und sich in die Gemeinschaft des Leibes Christi hineinbeugt, auf sein Wort achtet und ihm vertraut.

Spr 16,19: Lieber bescheiden und arm sein als Beute teilen mit den Hochmütigen!

Aufruf zum Maßhalten: Das Genießen wird heute groß geschrieben. Man will dieses und jenes genießen. Man kommt in Sorge und Angst, etwas zu verpassen. Man will, man will immer mehr. Und bemerkt nicht, dass nicht das Genießen im Mittelpunkt steht, sondern dass man Opfer der eigenen Genußsucht geworden ist. Genußsucht ist die Tochter der Habgier. Immer mehr haben wollen. Diese Gier kann man nur durch das Maß in Zaum halten. Diese Gier spricht aber auch von der tiefen Sehnsucht nach der Fülle Gottes, die wir in unserem Herzen tragen, gleichsam als Wunde der Liebe. Diese Gier spricht aber auch von der tiefen Sehnsucht nach der Fülle Gottes, die wir in unserem Herzen tragen, gleichsam als Wunde der Liebe. Darum sind wir eingeladen in diesen Tagen allem ein Maß zuzuteilen, um so die Sehnsucht nach der Liebe wieder in unserem Herzen wach werden zu lassen. Sich nach Gott sehnen, lenkt den Blick auf das wichtige, auf die Liebe. ksf-Gedanken

Spr 16,20: Wer auf das Wort achtet, wird Gutes erlangen, und wohl dem, der auf den Herrn vertraut!

Spr 16,20: Wer auf das hört, was ihm beigebracht wird, der hat Erfolg; und wer dem Herrn vertraut, der findet Glück.

Auf Gottes Wort hören und vertrauen: Der Glaube an Gott zeigt sich in unserem Umgang mit dem Wort Gottes. Wer es achtet, ernst nimmt, darauf hört und darin Weisheit sucht, der findet Gutes. Er ist glücklich. Es ist ein Widerspruch in sich selbst, wenn jemand sagt, er würde Gott vertrauen, sich dann aber nicht für die Bibel interessiert. Wenn es stimmt, dass ich in Gott den gefunden habe, den ich lieben, dem ich dienen und folgen will, dann muss mich auch interessieren, was Gott mir zu sagen hat. Ich kann nicht an den Herrn glauben, ohne mich für sein Wort zu interessieren. Jürgen Fischer

Spr 16,21: Man verlässt sich auf das Urteil eines vernünftigen Menschen; und wenn er dazu noch gut reden kann, wird man viel von ihm lernen.

Spr 16:21: Ein weiser Mensch ist angesehen, und Anmut in der Sprache fördert Überzeugungskraft.

Spr 16:21: Wer weises Herzens ist, wird ein Verständiger genannt, und die Süßigkeit der Lippen mehrt die Belehrung.

Süßigkeit der Lippen: Dieser Vers macht deutlich, dass man nicht nur kluge Gedanken braucht, sondern auch fähig sein muss, sie auf angemessene Weise zu kommunizieren. Wer es versteht, die Gedanken seines weisen Herzens auf nette Weise verpackt zu präsentieren, der verstärkt seine Überzeugungskraft, der wird ein besserer Lehrer, geschickterer Mentor und gewinnt die Herzen der Zuhörer. Hast du schon einmal das Richtige auf die falsche Weise gesagt? Wer hat Süßigkeit der Lippen, d.h. wer kann so reden, dass du ihm gut zuhören kannst? Woran liegt das?

Spr 16,22: Wer Einsicht besitzt, für den ist sie eine Quelle des Lebens; aber ein Dummkopf wird durch seine eigene Dummheit bestraft.

Spr 16,23: Ein weiser Mensch spricht weise Worte und kann andere damit überzeugen.

Spr 16,24: Freundliche Worte sind wie Honig,  süß für die Seele und für den Körper gesund.

Freudliche Reden sind Honig für unser Leben. Gute Worte tun gut. Nicht nur der Seele, sondern dem ganzen Menschen. Gute Worte. Eine freundliche Begrüßung. Ein ehrliches Lob. Kritik, die respektvoll geäßert wird. Das ist Honig für unser Leben! Das tut gut. Da steckt viel Energie drin – wie im Honig. Es geht um mehr als eine oberflächliche Freundlichkeit. Sondern darum, dass in unseren Umgang mit den Menschen spürbar wird, was uns als Christen bewegt. Glaube Liebe und Hoffnung.  Damit werden wir nicht immer jedem nach dem Mund reden können. Aber wir werden es freundlich tun. Das ist Honig für unser Leben! Alexander Seidel

Ein freundliches Wort ist nicht nur für die Seele süß, sondern bringt auch körperliche Heilung! Wie ist das wohl möglich? Aus ganz einfachem Grund: Unsere Worte haben Macht! Gott hat alles mit Seinem Wort erschaffen und gab uns die Fähigkeit zu reden, um auch mit unseren Worten etwas zu vollbringen. Leider nutzen viele Menschen diese Fähigkeit, um zu verfluchen und zu zerstören. Gott möchte aber, dass wir unseren Mund aufmachen, um Heilung zu bringen, um Frohe Botschaft zu verkündigen, um Seelen zu retten.

Spr 16,25: Manch einer wähnt sich auf dem richtigen Weg – und läuft geradewegs in den Tod.

Spr 16,26: Hunger treibt den Menschen an; er muss arbeiten, um satt zu werden.

Spr 16,27: Ein gemeiner Mensch brütet immer neues Unheil aus; seine Worte zerstören wie Feuer.

Spr 16,28: Ein hinterlistiger Mensch sät Zank und Streit und ein Lästermaul bringt Freunde auseinander.

Gegen Klatsch und Tratsch: Menschen, die dir Klatsch erzählen, klatschen auch über dich! Sei dir dessen bewusst! Wenn du in ein solches Klatschgespräch verwickelt wirst, ziehe dich entweder sofort irgendwie raus oder konfrontiere den anderen mit einer positiven Sicht, indem du z.B. für Verständnis wirbst für denjenigen, über den der andere da „tratschen“ will. Andererseits ertappe ich mich manchmal auch, dass in mir eine Lust aufsteigt, mich an dem Tratsch zu beteiligen, durch das negative Tratschen über andere steigt in mir mein Selbstwertgefühl, wie toll ich doch bin und es schafft Beziehung mit demjenigen, mit dem ich tratsche. Glücklicherweise merke ich diese Lust mittlerweile recht schnell und kann meist auch früh genüg innerlich Stop sagen. Oft entstehen durch Tratsch und Klatsch Probleme an Stellen, an denen keine existieren – das erlebe ich so häufig! Darum: versuchen wir uns jeglichem Tratsch und Klatsch so weit wie möglich zu entziehen – unsere geschenkten Lebensjahre sind dafür einfach zu kostbar!

Spr 16,29: Ein verbrecherischer Mensch beschwatzt seinen Freund und bringt ihn auf krumme Wege.

Spr 16,30: Wer listig mit den Augen zwinkert, führt Böses im Schilde; wer entschlossen die Lippen zusammenpresst, hat es schon getan.

Spr 16,31: Graues Haar ist ein würdevoller Schmuck – angemessen für alle, die Gottes Gebote befolgen.

Spr 16,32: Geduld zu haben ist besser, als ein Held zu sein; und sich selbst beherrschen ist besser, als Städte zu erobern!

Geduld und Selbstbeherrschung: Wer die Weisheit des Alters gewinnen will (vgl. Sprüche 16,31), der tut gut daran, sein eigenes Temperament (Geist) in den Griff zu bekommen. Wer sich selbst nicht meistert, kann die Probleme der Welt nicht meistern. Ein Langmütiger kann geduldig darüber hinwegsehen, dass man ihm Unrecht tut. Ein solcher ist für eine Gesellschaft wertvoller als ein Held, der eine Stadt erobert. Wer nicht gleich in die Luft geht, der ist wirklich stark. Wer seinen Geist beherrscht, der lebt siegreich. Große Taten können Charakterdefizite nicht aufwiegen! Gott legt mehr Wert auf mein Sein als auf mein Tun! Süßigkeit der Lippen

Spr 16,33: Der Mensch wirft das Los, um Gott zu befragen; und der Herr allein bestimmt die Antwort.


Das war eine Auslegung und ein Kommentar zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch der Sprüche (Spr) Kapitel 16.


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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014.

Ich in der Wüste