Tägliche Andacht mit Wochenthema und Bibelkommentar

Sprüche (Spr) Kapitel 15: Auslegung und Kommentar

Auslegung und Kommentar zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch der Sprüche (Spr) Kapitel 15

Spr 15,1: Eine milde Antwort stillt den Zorn.

Spr 15,1: Eine freundliche Antwort vertreibt den Zorn, aber ein kränkendes Wort lässt ihn aufflammen.

Mildes Reden: Das Leben mutet uns derweilen einiges zu. Häufig hat das auch mit dem Verhalten anderer Menschen gegen uns zu tun. Verbitterung und Groll können die Folge sein. In unserer Verantwortung und unserem Glauben aber liegt es, ob wir darin auch Lern-Lektionen für uns entdecken können, z.B. indem wir darin unsere Unvollkommenheiten und Schwächen erkennen und annehmen lernen (z.B. dass ich mal wieder gereizt bin aufgrund des Verhaltens einer Person). Erkenne und nehme ich diese meine Schwächen an und darin auch mein Menschsein, stehen die Chancen gut, dass ich auch die Schwächen des anderen erkenne und annehme. Wer hart über andere urteilt, der hat seine Fehler und Schwächen nicht wirklich überwunden.

Friedensstifter sein: Dieser Vers ist so wichtig! Eine sanfte Antwort ist liebevoll, einsichtig, beruhigend. Sie nimmt die Verstimmung und den Grimm beim Gegenüber wahr und ernst. Wie leicht ist es, in einer hitzigen Debatte mit unbedachten Worten selbst noch Öl ins Feuer zu schütten und durch ein verletzendes Wort den schon bestehenden Ärger anzuheizen. Aber genau das sollen wir nicht tun! Wir sollen Friedensstifter sein. Dazu ist es nötig, dass wir unsere Emotionen im Griff haben. Dazu ist es nötig, das richtige Wort zu finden, um eine angespannte Situation zu entschärfen. Dazu ist es nötig, demütig zu sein, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen, die eigenen Verletzungen runter zu schlucken und nett zu bleiben, auch wenn man sich ärgert. Gott ist gegen Streit und wir sollten ihn deshalb mit allen Mitteln vermeiden. Jürgen Fischer

Spr 15,2: Wenn kluge Menschen sprechen, wird Wissen begehrenswert; ein Dummkopf gibt nur Geschwätz von sich.

Spr 15,3: Dem Herrn entgeht nichts auf dieser Welt; er sieht auf gute und böse Menschen.

Spr 15,4: Ein freundliches Wort heilt und belebt, aber eine böse Zunge raubt jeden Mut.

Spr 15,5: Nur ein unverständiger Mensch verachtet die Erziehung seiner Eltern; wer sich ermahnen lässt, ist klug.

Spr 15,6: Wer Gott gehorcht, hat immer mehr als genug; wer von ihm nichts wissen will, dem wird sein Besitz zum Verhängnis.

Spr 15,7: Ein verständiger Mensch gibt sein Wissen weiter, aber ein Dummkopf hat nichts Gutes zu sagen.

Spr 15,8: Die Opfergaben gottloser Menschen sind dem Herrn zuwider, aber er freut sich über die Gebete der Aufrichtigen.

Gebete der Aufrichtigen: Wenn mein Herz Gott nicht gehört, dann will er auch kein anderes Opfer von mir. Und er will es nicht nur nicht, sondern er empfindet Abscheu. Es ist ihm ein Gräuel. Das Opfer der Gesetzlosen will Gott manipulieren  oder täuschen, aber was für ein „Gott„ muss das sein, der darauf hereinfällt! Dagegen können die Aufrichtigen beten und Gott hat Wohlgefallen daran. Es geht ihnen um den Herrn selbst und nicht um ein Ritual. Sie sind nicht wie Kain, der ein Opfer brachte, aber sich nichts von Gott sagen ließ (1Mose 4,3-7). Jürgen Fischer

Spr 15,9: Der Herr verabscheut die Lebensweise der Menschen, die ihn missachten; aber er liebt den, der seine Gebote befolgt.

Spr 15,10: Wer krumme Wege geht, wird hart bestraft; wer jede Ermahnung verwirft, schaufelt sich sein eigenes Grab.

Spr 15,11: Der Herr sieht hinab bis in den Abgrund des Totenreiches – erst recht durchschaut er, was in den Herzen der Menschen vorgeht!

Spr 15,12: Ein Lästermaul will nicht ermahnt werden, darum geht er klugen Menschen aus dem Weg.

Spr 15,13: Einen fröhlichen Menschen erkennt man an seinem strahlenden Gesicht, aber einem verbitterten fehlt jede Lebensfreude.

Die Kraft des Lächelns: Jeder kann lächeln. Auch du! Es ist eines der schönsten Geschenke, das Gott dir gemacht hat. Ein Lächeln sorgt dafür, dass es Menschen gut geht. Ich hätte nie gedacht, dass Lächeln so eine ernste Sache ist, aber Gott hat mir gezeigt, welche verändernde Kraft ein einfaches Lächeln hat. Freude durch ein ruhiges, vergnügtes Lächeln auszudrücken bringt Gutes in dein Leben und wir teilen so die Freude und das Licht des Herrn mit anderen. Also: Bitte lächeln!

Fang jeden Tag mit einem fröhlichen Gesicht an! Es besteht eine Wechselwirkung zwischen deinem Gesicht und deinem Herzen. Alles verändert sich, wenn sich dein Gesicht verändert. Du wirst nicht so müde bei der Arbeit, wenn du mit einem entspannten, fröhlichen Gesicht loslegst. Die guten und schönen Seiten des Lebens kannst du viel mehr genießen. Für die Menschen um dich geht eine Sonne auf. Und selbst wenn etwas danebengeht, hast du mehr Widerstandskräfte. Ein offenes, lachendes Gesicht ist ein Segen für alle deine Mitmenschen. Darum: Fang mit einem Lächeln an. Phil Bosmans

Gegen die Sorge: Das Herz eines Menschen steht hier für sein gedankliches Innenleben. Wenn wir von Freude erfüllt sind, dann sieht man das auf unserem Gesicht. Ein frohes Herz macht den Menschen schön, weil sein Gesicht strahlt. Wenn wir über schöne Dinge nachdenken, fangen wir an zu strahlen. Die Freude dringt nach außen. Sorgen entstehen auch auf der Ebene der Gedanken und Gefühle (Kummer des Herzens) und sicherlich sieht man sie im Gesicht (Sorgenfalten), aber sie haben eine Macht, die darüber hinaus geht. Sie zerschlagen den Geist, d.h. sie rauben uns die Lebensfreude. Kummer hat das Potential uns im tiefsten Innern kaputt zu machen. Jürgen Fischer

Spr 15,14: Vernünftige Menschen wollen ihr Wissen vergrößern, Dummköpfe haben nur am Unsinn ihren Spaß.

Spr 15,15: Für den Niedergeschlagenen ist jeder Tag eine Qual, aber für den Glücklichen ist das Leben ein Fest.

Das Leben als Fest: Wichtiger als meine Lebensumstände ist der Zustand meines Innenlebens (Herz). Es sind nicht die Erfahrungen, die darüber bestimmen, wie es uns geht. Wer ein fröhliches Herz besitzt, kann sich trotz der „bösen Tage„ (Eph 5,16) freuen, weil er seine Freude aus der Beziehung zu Gott bezieht. Ein fröhliches Herz wird zur Quelle für dauerhafte, erfüllende und tiefgehende Freude. Ein Kinderlied bringt diesen Spruch auf den Punkt: „Froh zu sein bedarf es wenig und wer froh ist, ist ein König. Mögen uns auch unsere Lebensumstände traurig machen, in Gott haben wir eine nie versiegende Quelle der Freude. Jürgen Fischer

Hast du ein fröhliches Herz? Gelingt es dir, dankbar und beschwingt durchs Leben zu gehen, weil du dich über Gottes Nähe freuen kannst?

Spr 15,16: Lieber arm und Gott gehorsam als reich und voller Sorgen.

Spr 15,17: Lieber eine einfache Mahlzeit mit guten Freunden als ein Festessen mit Feinden!

Spr 15,18: Ein zorniger Mann erregt Streit, aber ein Langmütiger stillt den Zank.

Spr 15,18: Ein Hitzkopf schürt Zank und Streit, aber ein besonnener Mensch schlichtet ihn.

Besonnenheit und Langmut: Viele Menschen tendieren zur Überreaktion. Sie versuchen sich sehr schnell zu verteidigen, interpretieren Bemerkungen als Angriffe und schlagen zurück. Es gibt viele, die innerlich einen großen Zorn aus ihrer Vergangenheit mit sich herumtragen. Die kleinste Provokation bringt den Zorn an die Oberfläche und legt ihn offen. Häufig wird die eigene Wut entschuldigt, meistens aber ist sie egoistisch und falsch. Wahrscheinlich haben Sie schon einmal den Ratschlag gehört: „Zähle erst bis zehn.“ Es ist besser darauf zu hören, als wild mit Worten um sich zu schlagen – Worte, die wir bereuen werden und die den Konflikt verschlimmern, statt zum Frieden beizutragen. Der erste Schritt zur Langmut ist deshalb Zurückhaltung und nichts zu tun. Wir sollten erst darüber nachdenken, welche Worte Gott hören möchte und welches Verhalten ihm gefällt. Wenn Ihre Gefühle verletzt wurden und Sie meinen, Sie müssten sofort etwas sagen, dann sprechen Sie ruhig und sagen Sie nichts, was im Gegenzug verletzen könnte. Nehmen Sie sich dann die Zeit, die Sie brauchen, um zu beten und eine weise und aufbauende Vorgehensweise gegenüber der anderen Person zu planen. Ihr Ziel sollte es sein, liebevoll zu handeln statt voller Hass zu reagieren.

Spr 15,19: Der Weg eines Faulpelzes ist dornenreich, dem Zuverlässigen aber stehen alle Wege offen.

Spr 15,20: Ein kluger Sohn macht seinen Eltern Freude, ein Dummkopf zeigt ihnen keinen Respekt.

Spr 15,21: Wer unvernünftig ist, hat Spaß an Dummheiten; ein weiser Mensch dagegen geht zielstrebig seinen Weg.

Spr 15,22: Ohne Ratgeber sind Pläne zum Scheitern verurteilt; aber wo man gemeinsam überlegt, hat man Erfolg

Spr 15,23: Es freut einen Mann, wenn sein Mund eine richtige Antwort geben kann, und wie gut ist ein Wort, das zur rechten Zeit gesprochen wird!

Ein Wort zur rechten Zeit: Eine passende Antwort oder ein rechtzeitiges Wort zu geben, erfordert eine Hörhaltung. Wo kann ich lernen, echtes Interesse zu zeigen und dann mit meinen Worten aufzubauen? Wichtig ist dabei, dass wir in der Liebe und Aufrichtigkeit wohnen.

Spr 15,24: Wer klug ist, folgt dem Weg aufwärts zum Leben; er meidet den Weg hinab ins Verderben.

Spr 15,25: Der Herr zerstört das Haus der Hochmütigen, aber den Grund und Boden der Witwen verteidigt er.

Spr 15,26: Böse Pläne sind dem Herrn verhasst, aber aufrichtige Worte erfreuen ihn.

Spr 15,27: Wer sich auf unehrliche Weise Gewinn verschafft, stürzt seine Familie ins Unglück; doch wer keine Bestechungsgelder annimmt, wird mit dem Leben belohnt.

Spr 15,28: Ein rechtschaffener Mensch überlegt sich, was er sagt; ein gewissenloser platzt mit giftigen Worten heraus.

Spr 15,29: Der Herr ist denen fern, die von ihm nichts wissen wollen; aber er hört auf das Gebet derer, die ihn lieben.

Spr 15,30: Ein freundlicher Blick erfreut das Herz, und eine gute Nachricht gibt neue Kraft.

Freundlicher Blick: Augen können strahlen und das Leuchten der Augen ist für den, der es sieht, eine wahre Freude (erfreut das Herz). Eine gute Nachricht steht für eine Botschaft, die uns gut tut. Sie bezieht sich auf ein Ereignis, das sich erst kürzlich ereignet hat und sehr zu unserem persönlichen Vorteil ausgefallen ist. So eine Nachricht tut uns durch und durch gut. Jürgen Fischer

Spr 15,31: Wer auf hilfreiche Ermahnung hört, den kann man klug nennen!

Spr 15,32: Wenn du jeden Tadel in den Wind schlägst, schadest du dir selbst. Wenn du dir etwas sagen lässt, gewinnst du Einsicht.

Spr 15,33: Wer Ehrfurcht vor dem Herrn hat, erlangt Weisheit. Bevor man zu Ehren kommt, muss man Bescheidenheit lernen.

Ehrfurcht vor dem Herrn: Furcht Gottes heißt Gott ernst nehmen. Das ist mehr als Respekt vor einem höheren Wesen. Furcht ist nicht zu verwechseln mit Angst. Wer sich in seiner Geschöpflichkeit erlebt, erfährt Grenzen für sein Wollen und Tun, weiß um die Vergänglichkeit seines Lebens und Handelns. Er anerkennt die Größe und Allmacht des Schöpfers und spürt das tiefe Erschauern vor der heiligen Gegenwart  Gottes. Die ehrfürchtige Schau vor Gottes Heiligkeit und die kindlich vertrauende Liebe zum Vater im Himmel verbinden sich zu einer geistlichen, uns beglückenden Erfahrung. Gottes Geist treibt die Angst aus. Wer Gott fürchtet, braucht sich vor nichts und niemand zu erschrecken.


Das war eine Auslegung und ein Kommentar zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch der Sprüche (Spr) Kapitel 15


Infos zum Impuls 

– Start mit dem Wort Gottes in den Tag

– Kurzimpuls

– es gibt stets ein Wochenthema

– täglich nur 1x

– entweder über

   * Whatsapp

   * Facebook-Seite

   * Telegram

– ca. zwischen 6-7 Uhr 

– hier geht´zur Anmeldung

Tägliche Andacht

Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014.

Ich in der Wüste