Christliche Andachten

Wochenthema der Andacht

Der leidende Gottesknecht

6. Wegen unserer Schuld

Jes 53,5: Doch man hat ihn durchbohrt wegen unserer Schuld, ihn wegen unserer Sünden gequält. Für unseren Frieden ertrug er den Schmerz, und durch seine Striemen sind wir geheilt. 

Martin Luther sagt treffend dazu: „Da siehst du den Ernst (!) Gottes über die Sünde. Es muss ein unaussprechlicher Ernst sein, dem so eine große unermessliche Person entgegengeht und dafür leidet und stirbt, und wenn du recht tief bedenkst, dass Gottes Sohn selbst leidet, so wirst du wohl erschrecken, und je länger je tiefer.“ Und wozu hat er gelitten? Damit wir Frieden haben, Frieden mit Gott, wenn wir nur wollen. Machen wir uns klar, dass es dieser Friede ist, der uns zu Gott zurückbrachte. Und diesen Frieden haben wir, weil Jesus stellvertretend die Schuld auf sich nahm. Es gibt wohl kaum eine Stelle im Alten Testament, die deutlicher sagt, dass Jesus Stellvertreter war, indem er unsere Übertretungen auf sich genommen hat.

Jesus Christus wurde geboren, um als unser Stellvertreter zu sterben. John Fullerton MacArthur

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 15.3)
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5. Er hat unsere Krankheit getragen

Jes 53,4: Fürwahr, er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen.

In seinem Herzen voll Mitgefühl nahm Jesus unsere Krankheiten und Schmerzen auf. Er heilte die Menschen, mehr noch: er brachte ihnen Heil. In seinem Erbarmen nun heilt er auch uns im Innersten unserer Seele, wenn wir ihn nur wirken lassen. Das große Aber: Menschen erfahren noch immer Leid und Schmerz durch Krankheit. Was bedeutet denn dann, dass Christus unsre Krankheit trug und unsre Schmerzen auf sich lud? Es bedeutet, dass wir, auch wenn wir immer noch zu leiden haben, an unserm Leid nicht mehr zerbrechen müssen. Es ist nämlich bereits ein anderer an unserm Leid zerbrochen, damit das Leid nicht das letzte Wort über uns behält. Zwar müssen wir noch leiden, aber wir können es zu­versichtlich tun, dass Gott uns in dem Maß, wie er uns Leiden zumutet, auch Kraft gibt, sie zu tragen.

Für mich gingst Du nach Golgatha! Du hast mich so geliebt! Stimmt das unsere Herzen zu Dank und Anbetung? Oder haben wir uns schon so sehr daran gewöhnt, dass wir unberührt bleiben?

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 14.3)
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4. Mann der Schmerzen

Jes 53,3: Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut.

Ob nun familiär oder beruflich habe ich immer wieder mit Menschen zu tun, die Schmerzen haben. Sowohl körperlich wie auch seelisch, hängt doch beides häufig eng zusammen. Hier nun heißt es, dass Jesus ein Mann der Schmerzen war, mit Leiden vertraut. Ist das ein Trost, wenn wir Schmerzen haben? Ich meine ja, weil es bedeutet, dass wir nicht einen fernen Gott haben, sondern einer, der uns in allem gleich war und uns so in unserem Leiden versteht. Das Mit-sein mit Jesus lässt den Schmerz nicht verschwinden, aber er trägt ihn mit uns. Weiter heißt es in dem Vers, dass Jesus verlassen war von den Menschen. Auch wir verlassen Jesus immer wieder, nicht unbedingt aus Unglauben, vielmehr aus Unverständnis und weil vieles anderes wichtiger erscheint. Hier heißt es, sich wieder auf das zu fokussieren, worauf es ankommt: Jesus. Oder wir verlassen ihn aus Enttäuschung, weil er uns nicht so hilft, wie wir es gerne möchten. Hier heißt es Vertrauen. Gottes Wege sind meist ganz anders, als wir uns das ausdenken. In diesem Sinne wünsche ich dir Gottes Segen, Beistand und Kraft für diesen Tag.

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 13.3)
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3. Unansehliche Gestalt 

Jes 53,2: Er hatte keine Gestalt und keine Pracht. Wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht.

Er hatte keine Gestalt und keine Pracht: Die Menschen erwarteten in Israel den Messias als politischen Befreier. Aber der Herr Jesus kam ganz anders: in der Verborgenheit aufgewachsen in Nazareth, einem verachteten Städtchen, ein Messias, der die Feindesliebe, das Kreuz, die Demut und dergleichen predigt. 

Auch wir erwarten Gottes Kommen im unser Leben oft ganz anders nach unseren Vorstellungen, was und wie er etwas tun sollte. 

Sein Anblick gefiel uns nicht: von Anfang an war Jesus der Verachtung und Verfolgung ausgesetzt. Es ist beeindruckend, dass der Herr Jesus das alles hingenommen hat, dass er nicht einfach in den Himmel zurückgekehrt ist und uns Menschen unserem Schicksal überlassen hat. 

Warum? Weil er uns liebt. Er war im Zeichen der Liebe gekommen, um sein Herz von Liebe auszuschütten. 

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 12.3)
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2. Der Wurzelspross

Jes 53,2: Er wuchs auf vor ihm wie ein Schössling, wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich.

Wie ein Wurzelsproß: Dieser ist klein und fast unscheinbar. Dies deutet auf die demütige und bescheidene Art, wie Jesus auf die Welt zu uns kam, in einem Stall in Bethlehem und 30 Jahre aufwuchs im bedeutungslosen Nazareth. Obwohl Jesus alle Dinge durch ein Wunder hätte vollbringen können, so machte er sich doch völlig mit den Menschen eins.

Aus dürrem Erdreich: Der Wurzelspross strahlt frisches, neues Leben aus. Dies deutet darauf hin, dass Jesus das Leben bringt, noch mehr, das Leben ist. Der Wurzelspross wächst aus dürrem Erdreich. In diesem dürren Erdreich dürfen wir uns selbst sehen. Er allein gibt diesem Leben.

Er wuchs auf vor ihm: Das heißt: von Anfang an war Jesus in völliger Gemeinschaft mit Gott. Das könnte von keinem von uns gesagt werden!

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 11.3)
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1. Einleitende Worte

Jes 53,1: Wer glaubt schon unserer Botschaft? Wer erkennt, dass der Herr es ist, der diese mächtigen Taten vollbringt?

Demut: Auch ich habe dieser Botschaft lange nicht geglaubt, dieser Botschaft vom leidenden und gekreuzigten Jesus, vom Immanuel, diesem „Gott mit uns“. Demütig erkenne ich, dass ich mir nichts auf meinen Glauben einbilden kann, sondern alles der Gnade Gottes verdanke.

Mut: Mutig bekenne ich mich nun zu dieser Botschaft, auch wenn viele um mich herum dieser Botschaft nicht oder nicht mehr glauben.

Zum Wochenthema: In Vorbereitung auf die Karwoche möchte ich Impulse zum 53. Kapitel aus dem Buch Jesaja schicken. Dieses Kapitel ist für mich besonders beeindruckend, spricht es doch in einer intensiven Form von den Leiden unseres Herrn Jesus Christus. Dieses kurze Kapitel (12 Verse) ist in der Bibel analogielos, d.h. es gibt nichts vergleichbares. Dieses Kapitel wird jedes Jahr in der Karfreitag-Liturgie gelesen.

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 10.3)
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Letzte Wochen – Andacht:  Ausrichtung nach Gott

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14. Sich selbst verleugnen

Mk 8,34: Wer mir nachkommen will, der verleugne sich selbst.

Dieses Nachgeben den Launen anderer gegenüber, dieses Ertragen rücksichtsloser und lästiger Handlungen und Haltungen des Nächsten, diese Siege über unsere eigenen Launen und Leidenschaften, dieser Verzicht auf unsere kleinen Neigungen, dieses Kämpfen gegen unseren Widerwillen und unsere Abneigungen, dieses herzliche und schlichte Geständnis unserer Unvollkommenheiten, diese ständige Mühe, die wir uns geben, unsere Seele im Gleichgewicht zu erhalten, diese Liebe zu unserer Erniedrigung, diese gutmütige und freundliche Annahme der Mißachtung und der Kritik unseres Wesens, Lebens, Umgangs und unserer Handlungen: all das ist für unsere Seelen viel fruchtbarer, als wir meinen, vorausgesetzt, daß es aus heiliger Liebe geschieht. Franz von Sales

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 9.3)
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13. Die kleinen Kreuze

Mk 8,34: Wer mir nachkommen will, der nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach!

Es gibt Seelen, die große Pläne schmieden, wie sie dem Herrn dienen können. Es sind aber Werke, für die sie gegenwärtig keine Gelegenheit haben. Gott bewahre uns vor solch eingebildetem Eifer, der sehr oft im Grunde unseres Herzens eine eitle, heimliche Selbstgefälligkeit nährt. Seien wir stets dagegen darauf bedacht, der Last gegenwärtiger, geringerer Kreuze nicht aus dem Weg zu gehen. Große Werke liegen nicht immer auf unserem Weg. Zu jeder Zeit aber können wir kleine in ausgezeichneter Weise, d.h. mit großer Liebe tun. So übt man die Liebe bei den kleinen, unscheinbaren Übungen der Frömmigkeit nicht nur öfter, sondern gewöhnlich auch demütiger und folglich mit mehr Nutzen und Heiligkeit. Alle sich bietenden Gelegenheiten soll man zur Übung der göttlichen Liebe benützen. Franz von Sales

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 8.3)
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12. Hingabe an Gott

Ps 119,94: Ich bin dein.

Durch die tägliche Erneuerung unserer Hingabe durchdringen wir unsere Handlungen mit der Kraft der Liebe, indem wir unser Herz von neuem der Verherrlichung Gottes weihen, wodurch es immer mehr geheiligt wird. Man verrichtet kleine Dinge dann in guter Weise, wenn man sie in sehr reiner Absicht und mit dem festen Willen tut, Gott zu gefallen. Dann heiligen sie uns in sehr wirksamer Weise. Weihen wir doch unser Leben hundertmal am Tag der göttlichen Liebe durch häufige Stoßgebete, Erhebungen unseres Herzens und geistliche Einkehr. Diese heiligen Übungen reißen unseren Geist fortwährend zu Gott empor, werfen ihn in die Gottheit hinein und führen ihm damit auch alle unsere Handlungen zu. Glücklich die Seele, die einmal allen Ernstes sich ihrer selbst entblößt und sich vollkommen den Händen Gottes überlassen hat. Franz von Sales 

Ich bleibe in ihnen, und du bleibst in mir. Genauso sollen auch sie vollkommen eins sein. Joh 17:23

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 7.3)
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11. Lieben aus seiner Liebe heraus 

Joh 4,19: Wir lieben, weil Gott uns zuerst geliebt hat.

Emphatie ist wichtig. Das Hineinfühlen in den anderen ist ein Werk der Nächstenliebe. Sie darf allerdings nicht uferlos sein. Wir müssen in der Emphatie darauf achten, einen geschützten Raum in uns zu bewahren, wo wir mit dem Herrn verbunden bleiben. Ansonsten nehmen wir ungefiltert uns der Gefühle des anderen an, was eine solche Macht entwickeln kann, dass es uns von der Liebe zu Gott abzieht. Franz von Sales drückt dies so aus: „Nehmen wir nicht wie ein Chamäleon die Farbe seines Aufenthaltsortes an, sondern bleiben wir immer ganz mit Gott verbunden, immer weiß an Reinheit, rot an Liebe und immer voll von Demut.“ Das ist nicht mißzuverstehen als Abkapselung, sondern eine Konzentration auf das allein Notwendige: das Ruhen beim Herrn. Aus diesem Ruhen heraus schreiten wir zur Tat. So erkennen wir die Einheit: Mein Reden und mein Schweigen, meine Taten und mein Gebet, meine Beschäftigungen und meine Ruhe singen in gleicher Weise in mir das Lied der Liebe.  

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 6.3)
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Ein Gebets-Hinweis ….

Gebet: Denk du in mir, o Jesus

10. Unsere Sorgen auf ihn werfen

1 Petr 5,7: Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.

Wir dürfen uns nicht dabei aufhalten, dies oder jenes zu wünschen oder zu wollen, sondern müssen es Gott für uns wollen und tun lassen, wie es ihm gefällt. Das ist die Stille unseres Willens, der gar nichts will, sondern einfach allem zustimmt, was Gott in uns, an uns und aus uns machen will. Wir müssen unsere ganze Sorge auf ihn werfen, weil er für uns sorgt. Herr, ich will nicht, daß das oder jenes geschieht, ich überlasse es Dir, alles für mich ganz nach Deinem Belieben zu wollen. Anstatt es zu wollen, will ich Dich preisen dafür, daß Du es gewollt hast. Wie herrlich ist diese Haltung unseres Willens, wenn er von der Sorge abläßt und stattdessen voller Lob und Dankbarkeit für Gott ist.

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 5.3)
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9. Allein Gott wollen lassen

Weish 14,3: Deine Vorsehung, Vater, steuert es.

Es ist eine heilige Haltung, Gott für alle Ereignisse, die seine Vorsehung anordnet, zu preisen und zu danken. Es ist eine heilige Haltung, es ganz ihm zu überlassen, in uns, über uns und mit uns zu schalten und zu walten, wie es ihm beliebt. Nichts wollen, sondern Gott wollen lassen! Allein in Erwartung zu sein, keine Tätigkeit, sondern ein einfaches Bereitsein, das zu empfangen, was geschehen wird. Und wenn die Ereignisse eingetreten und angenommen worden sind, verwandelt sich die Erwartung in Einwilligung und Zustimmung. Die Liebe allein gibt uns die Kraft, alles zu verlassen, vor allem unseren Eigenwillen. 

Meine Zukunft kümmert mich noch nicht. Sie gehört der göttlichen Vorsehung. Was mich kümmert, und was mich fordert, ist das Heute, das gehört der Gnade Gottes und der Hingabe meines Herzens, meines guten Willens. Franz von Sales

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 4.3)
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8. Wie ein kleines Kind

Ps 31,6: In deine Hand befehle ich meinen Geist.

Ein ganz in den Willen Gottes ergebener Wille soll nichts anderes wollen, als dem Willen Gottes einfach zu folgen. Nichts mehr wollen, sich ganz der göttlichen Vorsehung überlassen. Es ist wie bei einem kleinen Kind, das noch nicht den Gebrauch seines Willens hat, um irgendetwas anderes als die Brust und das Angesicht seiner lieben Mutter zu wollen und zu lieben. Es denkt gar nicht an etwas, außer in den Armen seiner Mutter zu sein, mit der es ein Wesen zu sein glaubt. Es überläßt seiner Mutter die Sorge, dorthin zu gehen, das zu wollen und zu tun, was sie für gut findet. So mit dem Willen unseres höchsten Gutes ganz eins sein, ist sicher die höchste Vollkommenheit unseres Willens. Franz von Sales

Sie alle sollen eins sein, genauso wie du, Vater, mit mir eins bist. So wie du in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns fest miteinander verbunden sein. Joh 17:21 

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 3.3)
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7. Dein Wille geschehe

Mt 6,10: Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden.

Fügen wir uns dem heiligsten Willen Gottes und singen wir Gott in einem Hymnus ewiger Einwilligung: Dein Wille geschehe! Ja, Herr, Dein Wille geschehe auf Erden, wo es keine Freuden ohne Beimischung irgendeines Schmerzes gibt, keine Rosen ohne Dornen, keinen Tag ohne darauffolgende Nacht, keinen Frühling ohne vorhergegangenen Winter; auf Erden, Herr, wo die Tröstungen selten, die Mühsale aber unzählbar sind. O Gott, trotzdem geschehe Dein Wille, nicht nur durch Ausführung Deiner Gebote und Eingebungen, die von uns befolgt werden müssen, sondern auch im Erleiden der Trübsale und Beschwernisse, die wir auf uns nehmen sollen, damit Dein Wille durch uns, für uns, in uns und an uns alles vollbringe, was ihm wohlgefällig ist. Franz von Sales

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 2.3)
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6. Der Wille des Vaters ist unser Heil

Joh 6,39: Das ist der Wille des Vaters, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern dass ich es auferwecke am letzten Tag.

Betrachten wir doch hundertmal des Tages diesen liebenden Willen Gottes. Verschmelzen wir unseren Willen mit dem seinen und rufen wir voll Innigkeit aus: O unendlich beglückende Güte! Wie liebenswert ist doch Dein Wille! Du hast uns für das ewige Leben geschaffen und Dein von unvergleichlicher Liebe glühendes Herz strömt über von Erbarmen. Wir müssen unser Heil wollen, wie Gott es will. Er will aber unser Heil, indem er danach Verlangen trägt. Dieses Verlangen ist ein echtes Verlangen. Deutlich drückt er dies im Gleichnis vom König aus, der zum Festmahl einlädt (Mt 22,2-10) und durch Bitten, Mahnen und Auffordern drängt und fast zwingt zu kommen, sich an den Tisch zu setzen und zu essen. Franz von Sales

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 1.3)
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5. Die Gleichförmigkeit mit Gottes Willen

Ps 119,111: Was uns als dein Wille überliefert wurde, ist für alle Zeit mein kostbarer Besitz und erfüllt mein Herz mit tiefer Freude.

Unsere Liebe gibt sich Gott hin mit inniger Liebe, eine Liebe, die Gott alles (!) unterwerfen will und ihn nicht allein als Seelentröster herbeiziehen will. Die Gleichförmigkeit unseres Herzens mit Gottes Willen, das Herz-an-Herz mit Gott besteht noch mehr darin….

– daß wir alles wollen und tun, was Gott will

– dass wir alles lieben, was Gott liebt

– dass wir alles glauben, was Gott uns lehrt, 

– dass wir alles erhoffen, was Gott verspricht, 

Die tiefe Liebe Gottes zu uns hin besteht nun darin, 

– dass er in unserem Herzen wohnen möchte

– dass er uns alles dazu gibt, was wir brauchen

– dass er uns antreibt, ermahnt und ermuntert 

– dass er uns anregt, uns hilft und unterstützt 

– dass er zu guter Letzt unseren Weg in allem leitet

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 29.2)
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4. Die Gleichförmigkeit Liebender

Ps 104,34: Wie freue ich mich über den Herrn, möge ihm mein Lied gefallen!

Das Herz, das an Gott Wohlgefallen gefunden hat, kommt nicht umhin, Gott auch Wohlgefallen bereiten zu wollen. Das ist die Quelle der Gleichförmigkeit Liebender. Sie gestaltet uns zu dem um, was wir lieben. So wird man auch durch das Gefallen an Gott ihm gleichförmig. Mit der Freude, die unser Herz an dem hat, was es liebt, nimmt es auch dessen Eigenschaften an, denn die Freude öffnet weit das Herz. Deshalb bildet uns auch das heilige Wohlgefallen in Gott um, den wir lieben. Wer immer wahrhaft an Gott sein Gefallen findet, sehnt sich danach, in aller Treue Gott zu gefallen und sich ihm ganz gleichzuformen, um ihm zu gefallen. Franz von Sales 

…sicherlich, ein Text, den man häufiger lesen muss, dennoch wieder Mal von Franz von Sales einmalig formuliert.

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 28.2)
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3. Die Entscheidung

Lk 22,42: Vater, wenn es dein Wille ist, dann lass diesen bitteren Kelch des Leidens an mir vorübergehen.

Wir haben Gefühle und wir haben einen Verstand. Es ist eine Wunschvorstellung, dass diese immer miteinander im Einklang sind. Täglich erfahren wir Momente, wo diese sich widerstreben. Dies ging Jesus in seinem vollen Menschsein ebenso. In allem war er uns gleich! Der wohl beeindruckenste ist der Nacht vor seinem Tod. Jesus betete, daß das Leiden an ihm vorübergehe. Damit drückte er sein Gefühl aus angesichts des bevorstehenden Leidens. Im Geist und Verstand aber nahm er den Tod freiwillig auf sich. Im Kleinsten sind wir ebenso in diese Momente gestellt. Wir können z.B. im Gefühl eine Person als anstrengend, schwierig und dergleichen empfinden. Im Geist und Verstand und in der Kraft Gottes aber entscheiden wir uns dafür, dieser Person möglichst liebevoll zu begegnen. Täglich also erfahren wir diese widerstrebende Willensregungen in uns, aber nur solange, bis sich der Wille entscheidet, hin zu dem, was Gott will. 

Aber nicht was ich will, sondern was du willst, soll geschehen. Lk 22:42

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 27.2)
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2. Gott suchen

Ps 63,3: Ich suche dich.

Wir suchen Gott, weil er uns anzieht, weil wir danach streben, uns mit ihm zu vereinigen, in ihm zu sein. Dies ist tiefe, intime Begegnung und der Kern der Liebe. Gott ist das Gute für uns schlechthin. Wir haben Wohlgefallen an Gott. Dieses Wohlgefallen setzt unseren Willen in Bewegung. Es ist wie mit Eisen und Magnet. Das Eisen hat eine so innige Beziehung zum Magnet, daß es sich ihm zuwendet, sobald es seine Kraft verspürt. Und es ist wie mit einem Baum. Unser Wille zum Guten, zu Gott hin, ist die Wurzel. Die Bewegung hin zum Guten, zu Gott, ist der Stamm. Die Äste sind das Suchen und Bemühen zum Guten, zu Gott, hinzugelangen. Die Frucht aber ist die Vereinigung mit ihm, der uns Frieden bringt. 

Gott ist so groß, dass er es wohl wert ist, ihn ein ganzes Leben lang zu suchen. Teresa von Avila

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 26.2)
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1. Der geistliche Kampf

Jak 1,15: Nachdem die Begierde dann schwanger geworden ist, bringt sie die Sünde zur Welt.

Jeder von uns hat viele Gefühle, Neigungen, Gewohnheiten, Leidenschaften, Fähigkeiten und Kräfte. Über dieses Vielerlei hat Gott den lenkenden Willen gesetzt. Aber die Macht des Willen ist nicht uneingeschränkt und er ist fehlbar. Er kann den Augen nicht das Sehen oder den Ohren nicht das Hören verbieten. Wie oft haben wir sinnliches Begehren, die unserem Willen widersprechen. Darin besteht der tägliche geistliche Kampf zwischen Geist und Fleisch. Auch wenn wir die Versuchung fühlen, können wir unsere Zustimmung zu ihr verweigern. Der Wille hat so viel Macht über dieses Begehren, daß er es zurück schlagen kann. Wir können nicht die Begierde verhindern, wohl aber, daß sie die Sünde gebäre. So richten wir uns nach Gott aus.

Jeder, der sündigt, ist ein Sklave der Sünde. Joh 8:34

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 25.2)
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Letzte Wochen – Andacht: Gefahr des Weggehens von Gott

14. Dem Geliebten mein Herz öffnen 

Hld 5,4: Mein Geliebter streckte die Hand durch die Luke. Da bebte mein Herz ihm entgegen.

Gott lässt sich nicht entmutigen von unserer schwachen Liebe. Er kennt unsere Unfähigkeit, ihm aus eigener Kraft entgegenzugehen. Deswegen streckt er seine Hand aus: Er kommt uns mit seinem Heiligen Geist zu Hilfe, dass wir uns zu ihm aufmachen und uns seiner Gegenwart öffnen können. Erst wenn Gott seine Hand durch die Luke hereinstreckt, wenn sein Heiliger Geist in unserem Innern wirkt, dann erwacht in uns die Liebe, die uns befähigt, ihm die Tür zu öffnen, nicht nur aus Höflichkeit, Pflicht oder dergleichen, sondern weil unser Herz ihm entgegen bebt. Was für ein Bild! Lassen wir heute unser Herz ihm, unserem Herrn, entgegen beben! 

Ich stand auf, dem Geliebten zu öffnen. Hdl 5,5

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 24.2)
☀️

13. Trägheit des Herzens 

Hld 5,2: Ich schlafe, und mein Herz wacht.

Wie arm ist oft unsere Liebe, wie zögerlich unsere Antwort auf die Liebe des Herrn, der für uns so viel getan hat! Christus hat für uns den ganzen Weg durch das Dunkel des Leidens und die Finsternis der Gottesferne auf sich genommen. Er bittet: Wacht und betet. Wir folgen seinem Ruf oft nur zögerlich. Wie oft leben wir, obwohl unser Herz schon aufgeweckt wurde durch die göttliche Liebe, noch im Halbschlaf dahin! Wenn wir unseren täglichen Beschäftigungen nachgehen, ohne an Gott zu denken, haben wir unser Taufkleid gleichsam abgelegt und sind zu träge, uns anzukleiden. Wie oft scheuen wir die Mühe des Weges, uns aufzumachen, das bequeme Dahinleben zu unterbrechen und uns in die Gegenwart des Herrn zu begeben! Franz von Sales 

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 23.2)
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12. Gute Traurigkeit

2 Kor 7,10: Die von Gott bewirkte Traurigkeit führt zur Umkehr und bringt Rettung.

Es gibt eine gute Traurigkeit, die Gott gefällt. Es ist die Traurigkeit über unsere Sünden. Das nennt man schlicht Reue. Es ist eine gute Traurigkeit, weil sie uns tätig werden lässt, bereit an uns zu arbeiten mit demütigen Blick auf unsere Unvollkommenheiten. Es ist eine gute Traurigkeit, die das Herz nicht niederdrückt, sondern es veranlasst, sich immer wieder zu Gott aufzuschwingen. Es ist eine gute Traurigkeit, die selbst mitten in den Bitternissen immer wieder die Süßigkeit des Trostes hervorbringt. 

Seht doch selbst, was diese Traurigkeit von Gott in euch bewirkt hat! 2 Kor 7,11

Der Büßer trauere immerzu, aber er erfreue sich immer seiner Traurigkeit. Augustinus

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 22.2)
☀️

11. Keine Beherrschung von der Sünde

Röm 6,7: Wer gestorben ist, kann nicht mehr von der Sünde beherrscht werden.

Gott verbietet uns nicht, die Sünde zu fühlen. Über unsere Gefühle haben wir oft nur wenig Kontrolle. Sie sind einfach da. Wir sind nun mal keine Heiligen, die drei Meter über den Boden schwebend jeglicher menschlicher Schwachheit abgesagt haben. Aber es geht darum, nicht mit einem Ja in ein sündhaftes Verhalten einzuwilligen und es gut zu heißen. Nochmals: Die Sünde dringt in uns ein, sie ist in uns! Sie ist in uns, wenn wir ein übertriebenes sinnliches Begehren verspüren (ob das nun das Essen, die Sexualität oder dergleichen ist). Sie ist in uns, wenn schlechte Gedanken in uns aufkommen, was wir oft nicht verhindern können. Es geht nun aber darum, dass sie uns nicht beherrscht. Sie herrscht nicht in uns, wenn wir ihr nicht zustimmen. Unser Leben ist also ein Leben zwischen dem einen eigenen Wollen und dem anderen göttlichen Wollen. Erleiden wir das in Geduld, was bis zum Lebensende nicht aufhören wird und wenden wir uns immer wieder neu dem göttlichen Willen zu, damit wir nicht von der Sünde in uns beherrscht werden.

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 21.2)
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10. Die Eifersucht Gottes

Dnt 5,9: Ich der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott.

Die Eifersucht, die Gott auf uns hat, ist keine Eifersucht des Begehrens, sondern der höchsten Freundschaft. Denn es liegt nicht in seinem Interesse, daß wir ihn lieben, sondern in unserem Interesse. Unsere Liebe bringt ihm keinen Nutzen, uns aber ist sie von großem Vorteil. Denn da er das höchste Gut ist, freut es ihn, sich durch seine Liebe mitzuteilen, ohne daß ihm daraus irgendein Vorteil erwächst. Aus Liebe zu uns will er also, daß wir ihn lieben. Wir können ja nicht aufhören, ihn zu lieben, ohne anzufangen, verlorenzugehen. Alles, was wir ihm an Liebe entziehen, ist für uns verloren. Es ist darum keine selbstsüchtige, sondern eine reine Eifersucht, die aus keiner Begierlichkeit entspringt, sondern aus einer edlen und einfachen Freundschaft. Franz von Sales 

Denn du sollst keinen anderen Gott anbeten. Denn der Herr, dessen Name Der Eifersüchtige ist, ist ein eifersüchtiger Gott. Ex 34:14

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 20.2)
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9. Ruhige Reue

Jer 31,19: Ich komme zu dir zurück, und jetzt packt mich die Reue über das, was ich getan habe. Ich erkenne meine Sünden, sie tun mir leid.

Die Reue über unser Fehlverhalten darf nie agressiv gegen uns sein im Sinne dekonstruktiver Selbstvorwürfe. Ich muss nicht mit einem schlechten Gewissen in den Tag hineingehen. Gott hat mich von aller Schuld und von allen Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen befreit. Haben wir einen Fehler begangen, dann mahnen wir unser Herz ruhig und liebevoll. Wir reden unserem Herzen zu, sich zu bessern. Dann wird die Reue viel tiefer ins Herz eindringen und nachhaltiger beeinflußen, als durch eine verärgerte, zornige und stürmische Reue. Dieses Reden mit dem eigenen gefallenen Herzen drückt Franz von Sales sehr beeindruckend mal so aus: Mein armes Herz, jetzt bist du wieder in die Grube gefallen, die wir zu meiden so entschlossen waren. Laß uns wieder aufstehen und ein für allemal der Eitelkeit entsagen! Rufen wir die Barmherzigkeit Gottes an, vertrauen wir auf sie; sie wird uns helfen, in Zukunft tapferer zu sein. Kehren wir wieder auf den Weg der Demut zurück. Mut!

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 19.2)
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8. Zur Buße

Mt 3,2: Tut Buße!

Immer wieder driften wir von Gott ab, weil uns vieles Wichtiger erscheint. Immer wieder erkennen wir dieses Abirren und kehren um. Umkehr, Umkehr und wieder Umkehr! Alle Menschen sündigen. Das lässt sich nicht vermeiden. Doch Umkehren und das Herz durch Buße reinigen, das gefällt unserem Gott und darin breitet er immer wieder seine Arme aus, um uns wieder zu empfangen. Buße ist ein unerlässlicher Bestandteil unseres christlichen Lebens.

Wenn wir in die heilige Schrift schauen, ist es doch beeindruckend:  Buße war das erste Wort von Johannes dem Täufer (Mt 3:1-2). Buße war das erste Wort von Jesu (Mt 4:17). Buße war das erste Wort im Predigtdienst der zwölf Jünger (Mk 6:12). Buße war das erste Wort in den Predigtanweisungen, die Jesus seinen Jüngern nach seiner Auferstehung gab (Lk 24:46-47). Buße war das erste Wort in der ersten Predigt des Petrus. (Apg 2,38). Buße war das erste Wort im Mund des Apostels Paulus durch seinen Dienst (Apg. 26:20).

Es ist ein stiller, ein wunderlicher und langsamer Weg, der Weg, der durch die Buße zur Erneuerung führt. Aber es ist allein der Weg Gottes. Dietrich Bonhoeffer

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 18.2)
☀️

7. Gott hilft uns treu zu sein

Jes 41,13: Ich, der Herr, dein Gott, ergreife deine rechte Hand und sage dir: Fürchte dich nicht; ich helfe dir!

Wenn eine besorgte Mutter mit ihrem kleinen Kind ausgeht, so hilft sie ihm und stützt es, wie das Kind es braucht. So verfährt auch der Herr mit unserer Seele. Unaufhörlich ist er um jene besorgt, die seine Kinder sind. Bald läßt er sie gleichsam vor sich hergehen, ihnen bei Schwierigkeiten die Hand reichend, bald trägt er sie durch Müh und Leid hindurch, die ihnen sonst unerträglich wären. Die Beharrlichkeit und Treue ist dabei die wichtigste Gabe, die wir in diesem Leben erhoffen können und zwar von Gott allein. Gewiß würde Gott die Gläubigen nie mahnen auszuharren, wenn er nicht auch bereit wäre, jedem dazu das Können zu schenken. Franz von Sales

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 17.2)
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6. Störungen der Gottesliebe

Hld 2,15: Fangt uns die Füchse, die kleinen Füchse, die die Weinberge verwüsten.

Die heilige Schrift benutzt viele Bilder, weil sie eindringlicher sind als hoch komplexe, verkopfte Erklärungen. Das Hohelied aus dem AT ist ein Liebeslied zwischen Gott und dem Menschen. Hier taucht das Bild der kleinen Füchse auf, die den Weinberg verwüsten. Diese Füchse stehen für all das, was die Liebe stört.

1. Verletzungen der Liebe, nicht erst die großen, schon die kleinen scheinbar kleinen Unaufmerksamkeiten der Liebe. Die Füchse werden gefangen, wenn wir diese unsere Unvollkommenheiten immer neu in Demut bekennen und der Barmherzigkeit Gottes anheim geben.

2. Selbstvorwürfe, das Festhalten an alter Schuld, obwohl sie schon längst vergeben ist. Solche Selbstvorwürfe hindern die Einheit mit Christus, weil an seine barmherzige Liebe nicht geglaubt wird. Die Füchse werden gefangen, sobald wir die Erlösungstat Christi und seine Vergebung im Glauben annehmen.

3. Zerstreute Gedanken, die bald hierhin, bald dorthin schwirren und so das Gebet, die Gemeinschaft der Liebe mit Ihm, stören. Die Füchse fangen heißt, die verstreuten Gedanken immer neu einzufangen und auf Ihn hin auszurichten.

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 16.2)
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5. Der Hilfe Gottes vertrauen

Hosea 13,9: Das ist dein Verderben, Israel, dass du gegen mich, deine Hilfe, bist!

Gott ist unsere Hilfe und sendet uns in weitaus genügendem Maße die Strahlen seiner Einsprechungen, er erwärmt unsere Herzen mit seinen Segnungen und rührt einen jeden durch das Werben seiner Liebe. In seiner Weisheit lässt er uns diese Hilfe in sanfter, unaufdringlicher Weise zukommen: durch ein gutes Wort eines Mitmenschen, einem Wort aus der heiligen Schrift, durch „scheinbare“ Zufälle und dergleichen. Wenn wir uns durch dieses Werben locken und dann ziehen lassen und der Einsprechung folgen, ein offenes Herz haben, dann haben wir allen Grund, uns zu freuen, aber keinen Grund, uns zu rühmen, denn das alles verdanken wir Gott. Wenn wir aber diesem Werben unachtsam begegnen oder ihm gar mürrisch begegnen, verhärtet gegenüber seinen Eingebungen, dann haben wir wahrlich Grund zum Jammern. Dann schneiden wir uns selbst von seiner Gegenwart ab.

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 15.2)
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4. Die Gefahr der Versuchung

Jak 1,14: Jeder Einzelne wird versucht.

Die Versuchung zeigt uns etwas Köstliches, was wir unbedingt haben wollen (Habsucht) oder wir werden versucht, immer Recht haben zu wollen (Überheblichkeit). Trägheit, Eigensinn, Unzucht, Übermaß … u.v.m. Die Liebe Gottes tastet nun unsere Freiheit nicht an. Lassen wir unsererseits dann alles impulsgesteuert zu, ohne uns mit Kräften in den Tugenden zu üben, die immer auch mit Selbstüberwindung zu tun haben, dann werden wir gefesselt Sklaven unserer eigenen Launen und Begierden. Dieses Gefesseltsein treibt uns vom Blick und Ruhen in der Liebe Gottes weg, die himmlische Gnadensaat in mir wird geradezu erstickt. Lassen wir dagegen nicht alles impulsgesteuert zu, sondern versuchen den Versuchungen zu widerstehen und das Gute zu tun, dann werden unsere Versuchungen zu Übungen. Sie stärken uns für größere Aufgaben.

Angst und inneren Aufruhr – weise sie von dir, sofort! Sie lassen bloß die Versuchungen an Kraft gewinnen und erhöhen die Gefahr. Gott ist ja bei dir! In der Stunde der Versuchung solltest du die Liebe vor Augen haben, die im Himmel auf dich wartet: pflege die Tugend der Hoffnung. Josemaria

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 14.2)
☀️

3. Nur wer im Kleinen treu ist

Lk 16,10: Nur wer im Kleinen treu ist, wird es auch im Großen sein. Wenn ihr bei kleinen Dingen unzuverlässig seid, werdet ihr es auch bei großen sein.

Lässliche Sünden sind „kleine“ Sünden. Wir dürfen sie allerdings nicht in ihrer Bedeutung klein reden. Auch eine lässliche Sünde verwundet und schwächt die Liebe und Gottesfreundschaft in uns, vor allem eben wenn wir sie klein reden. Denn diese kleinen Sünden haben eine immense Wirkung. Augustinus schreibt dazu: „Halte diese Sünden, die wir als leicht bezeichnen, nicht für harmlos. Falls du sie für harmlos ansiehst, wenn du sie wägst, zittere, wenn du sie zählst. Viele kleine Dinge bilden eine grosse Masse; viele Tropfen füllen einen Fluss.“ Beispiel: Wer schon bei kleinen Ärgernissen oft negativ reagiert (mit Zorn, mit Murren und dergleichen), der wird überhaupt schnell und grundsätzlich negativ reagieren und über allerlei murren. Oder: Wer leicht und oft kleine Lügen gebraucht, steht in Gefahr, überhaupt schnell und grundsätzlich in großen Dingen zu lügen. Also: hüten wir uns vor den lässlichen, kleinen Sünden. Bemühen wir uns im Kleinen treu zu sein.

Läßliche Sünden sind nicht imstande, uns von Gott abzubringen. Wohl halten sie uns auf dem Weg ein wenig auf, aber sie führen uns davon nicht weg. Franz von Sales

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 13.2)
☀️

2. Die Gefahr der Blendung durch Scheingüter

1 Kor 13,12: Jetzt sehen wir nur ein undeutliches Bild wie in einem trüben Spiegel.

Es ist unmöglich, Gott zu schauen und ihn nicht zu lieben, denn Gott ist die Liebe! Das große Aber: Hier auf dieser Welt sehen wir Gott nicht, sondern nehmen ihn nur durch die Schatten des Glaubens wie in einem Spiegel ahnend wahr. Hier auf dieser Welt ist unsere Erkenntnis nicht so groß, daß sie nicht von Scheingütern überlistet und überrumpelt werden könnte. Die Sicherheit und Wahrheit des Glaubens ist immer von Dunkelheit begleitet. So kann sich vieles einschleichen und zerstören. Einmal sind wir ganz bei der erfüllenden Liebe Gottes, bald darauf sind wir wieder ganz bei der irdischen Liebe, je nachdem die göttliche Einsprechung oder die Versuchung ein williges Ohr findet. Das Leben ist und bleibt ein geistlicher Kampf, den wir bewusst und zielgerichtet führen müssen. Dafür wünsche ich dir Gottes Geist und Kraft

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 12.2)
☀️

1. Die Gefahr des Trübewerdens der Gottesliebe

1 Kor 10,12: Wer steht, sehe zu, daß er nicht falle.

David, Petrus und viele andere mehr waren Kinder des Heils und waren doch, wenn auch nur für kurze Zeit, von der Liebe Gottes abgefallen. Wer von uns nun kann sicher sein, in dieser Schiffahrt des irdischen Lebens die Gottesliebe zu bewahren, da solche Menschen so furchtbaren Schiffbruch erlitten haben? Wenn unsere Seele in diesem Leben auch die göttliche Liebe in reichem Maß besitzt, so ist sie dennoch nie so sehr davon erfüllt, daß sie diese nicht durch eine Versuchung verlieren könnte. Wer das nicht erkennt, hat eine rosa-rote Brille auf. Wer das erkennt, wird demütig. Solange wir in diesem Leben sind, tragen wir immer tausenderlei Stimmungen und Armseligkeiten mit uns herum. Daher besteht große Gefahr, daß unsere Liebe ihren Gegenstand wechselt und trübe wird. (nach Franz von Sales)

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 11.2)
☀️

Wochenthemen der Fastenzeit

Die nächsten Wochen werden fastenzeitlich geprägt sein. Ganz grob strukturiert stehen drei christliche Lebensthemen im Mittelpunkt. Die ersten zwei Wochen geht es um Gedanken, wo wir in Gefahr stehen von Gott wegzudriften. Die darauf folgenden zwei Wochen dazu entgegen gesetzt geht es darum, wie wir uns neu auf Gott ausrichten können. Zuletzt in Richtung Ostern geht es darum, sich in Christus als den „leidenden Knecht“ (Jesaja Kap. 53) zu vertiefen.

Fastenzeit

Letzte Wochen – Andacht: Sprüche Kap. 14-16

21. Selbstbeherrschung

Spr 16,32: Sich selbst beherrschen ist besser, als Städte zu erobern!

Aspekt 1: Die hebräische Wortherkunft von Selbstbeherrschung bedeutet „Zurückhaltung“, d.h. ich halte mich zurück und gebe nicht gleich einem Impuls in mir nach, dieses zu tun oder jenes Wort zu sprechen. Es fehlt uns oft an der Zurückhaltung, aufzuhören, wenn es angemessen ist, sei es in der Tat oder im Wort, sei es um körperlichen, psychischen oder im geistlichen Bereich. Wir müssen um im Bild zu sprechen, nicht ständig Städte erobern.

Aspekt 2: Selbstbeherrschung ist eine Frucht des heiligen Geistes (Gal 5,22), d.h. sie besteht nicht in asketischen Werken oder absoluter Selbstkontrolle (eine Unmöglichkeit!), sondern darin, sich allezeit vom Heiligen Geist Gottes beherrschen oder führen zu lassen. Denn wenn Christus in unseren Herzen wohnt, dann müssen wir uns nicht selbst beherrschen, sondern werden von ihm beherrscht, in einem guten Sinn.

Darum geht es im Kern: Sich selbst zurückhalten, um sich ganz dem Wirken Gottes in zu öffnen!

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 10.2)
☀️

20. Gegen Klatsch und Tratsch

Spr 16,28: Ein hinterlistiger Mensch sät Zank und Streit und ein Lästermaul bringt Freunde auseinander.

Menschen, die dir Klatsch erzählen, klatschen auch über dich! Sei dir dessen bewusst! Wenn du in ein solches Klatschgespräch verwickelt wirst, ziehe dich entweder sofort irgendwie raus oder konfrontiere den anderen mit einer positiven Sicht, indem du z.B. für Verständnis wirbst für denjenigen, über den der andere da „tratschen“ will. Andererseits ertappe ich mich manchmal auch, dass in mir eine Lust aufsteigt, mich an dem Tratsch zu beteiligen. Durch das negative Tratschen über andere steigt in mir mein Selbstwertgefühl, wie toll ich doch bin und es schafft Beziehung mit demjenigen, mit dem ich tratsche. Glücklicherweise merke ich diese Lust mittlerweile recht schnell und kann meist auch früh genüg innerlich Stop sagen. Oft entstehen durch Tratsch und Klatsch Probleme an Stellen, an denen keine existieren – das erlebe ich so häufig! Darum: versuchen wir uns jeglichem Tratsch und Klatsch so weit wie möglich zu entziehen – unsere geschenkten Lebensjahre sind dafür einfach zu kostbar!

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 9.2)
☀️

19. Freundliche Worte

Spr 16,24: Ein freundliches Wort ist wie Honig: angenehm im Geschmack und gesund für den Körper.

Freudliche Reden sind Honig für unser Leben. Gute Worte tun gut. Nicht nur der Seele, sondern dem ganzen Menschen. Gute Worte. Eine freundliche Begrüßung. Ein ehrliches Lob. Kritik, die respektvoll geäußert wird. Das ist Honig für unser Leben! Das tut gut. Da steckt viel Energie drin – wie im Honig. Es geht um mehr als eine oberflächliche Freundlichkeit. Sondern darum, dass in unseren Umgang mit den Menschen spürbar wird, was uns als Christen bewegt. Glaube Liebe und Hoffnung. Damit werden wir nicht immer jedem nach dem Mund reden können. Aber wir werden es freundlich tun. Das ist Honig für unser Leben! Alexander Seidel

Ein freundliches Wort kostet nichts, und dennoch ist es das Schönste aller Geschenke. Daphne de Maurier

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 8.2)
☀️

18. Vertrauen

Spr 16,20: Wer dem Herrn vertraut, der findet Glück.

Im tiefen Vertrauen berührt der Mensch Gott und Gott den Menschen. Lassen wir uns also von Gottes Liebe anrühren und seien wir Botschafter seines Erbarmens unter den Menschen! Heute, jetzt und nicht irgendwann. Das allein ist unser Lebensinhalt, der uns in Gott das Glück finden lässt. Vertrauen wir dem Herrn wirklich in allem. Das tun wir jeden Morgen ganz konkret neu, indem wir unser Herz vertrauensvoll auf die Gegenwart Gottes hin öffnen, um mit ihm dann liebevoll ins Gespräch zu kommen und ihn dabei als unter uns gegenwärtig zu erkennen. Er ist da! Bringen wir ihm mit Lob und Dank auch ganz selbstverständlich unsere Nöte dar: Krankheiten und Schmerzen, Konflikte und Streitigkeiten, anstehende Entscheidungen oder Gespräche und so vieles mehr, einfach alles!

Wer sein ganzes Vertrauen dem Herrn schenkt, kann da glücklich sein, wo andere verzagen und verzweifeln. Spurgeon

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 7.2)
☀️

17. Zur Hochmut

Spr 16,18: Hochmut kommt vor dem Fall.

Wir bemühen uns doch alle ein möglichst gutes Leben zu führen, ausgerichtet an Jesus. Fromm zu sein. Dabei begegnet uns immer wieder neu die Gefahr eines frommen Hochmuts, dieser giftige Gedanke, dass man besser, mehr und tiefer religiös ist als der andere. Das ist Mist. Das ist Gift! Wer sich wirklich selber kennt, wird nichts in sich finden, was ihn hochmütig machen könnte. Worauf sind wir denn stolz, die wir Staub und Asche sind. Diese Selbsterhöhung ist Hochmut vor Gott, ist Verachtung anderer Menschen und ist letztlich Mangel an Selbsterkenntnis. Selbsterniedrigung dagegen ist Demut, ist wissen, dass ich Geschöpf bin vor dem Schöpfer, dass ich nichts aus mir selber bin und habe und dass ich immer angewiesen bin auf Gottes Barmherzigkeit. Angewiesen sein! Mutter Teresa sagt: Wenn ihr entmutigt seid, ist das ein Zeichen, dass ihr hochmütig seid; es zeigt, dass ihr zu viel Vertrauen in euch selbst habt. Darum: Angewiesen sein auf Gott! 

Daher kommt aller Hochmut: wenn ein Mensch vom Herrn abfällt und sein Herz von seinem Schöpfer weicht. Sir 10,12

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 6.2)
☀️

16. Der Mensch denkt – Gott lenkt

Spr 16,9: Das Herz des Menschen denkt sich seinen Weg aus, aber der Herr lenkt seine Schritte.

Vertiefend zum gestrigen Impuls hier Worte von Bonhoeffer: Unser Leben ist keine einfache gerade Linie, die unser Wille zieht, sondern das Leben ist etwas, das aus zwei verschiedenen Kräften besteht: des Menschen Gedanken und Gottes Wege. In Wahrheit gibt es des Menschen Weg allerdings nicht, er ist nur ein Weg in der Illusion. Da ist nur ein wirklicher Weg, den wir unvermeidlich zu gehen haben und das ist Gottes Weg. Der Mensch möchte oft das Ganze seines Lebens auf einmal voraussehen, aber Gottes Weg geht nur Schritt für Schritt. Gott möchte, daß der Mensch Schritt für Schritt geht, nicht von seinen eigenen Ideen über das Leben geleitet, sondern von Gottes Wort, welches bei jedem Schritt zu ihm kommt, wann immer er danach fragt. Es gibt kein Wort von Gott für das Ganze unseres Lebens. Gottes Wort ist neu und frei und es kann nur auf den Augenblick bezogen werden, in welchem wir es hören. Bonhoeffer

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 5.2)
☀️

15. Vertraue der Vorsehung

Spr 16,3: Vertraue dem Herrn deine Pläne an.

Wir machen uns zu viele Gedanken. Das endet dann zu häufig in einem Grübeln. Ja, es ist gewollt, dass wir Pläne machen, uns Ziele setzen und Dinge anpacken. Dennoch dürfen wir nicht ichzentriert darum kreisen, in der Ilussion, dass wir das alles in der eigenen Hand haben. Ob wir es nun merken oder nicht: vieles haben wir zu guter letzt nicht in der eigenen Hand und es kommt häufig auf einmal ganz anders, wie wir uns das gedacht haben. Nachfolge Christi bedeutet hier loslassen: Den Zwang loslassen, alles kontrollieren zu müssen und es Gott hinhalten. Nehmen wir uns die Worte von Franz von Sales zu Herzen, die genau darauf hinführen wollen: Überlasse alles vertrauensvoll der göttlichen Vorsehung und bleibe in seinem göttlichen Frieden.

Sonntag

14. Ehrfurcht vor dem Herrn

Spr 15,33: Wer Ehrfurcht vor dem Herrn hat, erlangt Weisheit.

Ehrfurcht vor dem Herrn hat rein gar nichts mit Angst zu tun. Als Kinder haben wir keine Angst vor dem Vater, aber eben Ehrfurcht. Dies bedeutet, dass wir die Sorge haben, jene Liebe zu zerstören, auf die unser Leben gegründet ist. Es bedeutet, Gott ernst zu nehmen in unserem Leben. Es bedeutet, seine eigene Menschlichkeit und Vergänglichkeit anzunehmen und zugleich die Größe und Allmacht Gottes anzuerkennen. Diese Ehrfucht vor Gottes unausprechlicher Heiligkeit und die kindlich vertrauende Liebe zum Vater verbinden sich im Glauben zu einer Einheit. Wer nun diese Ehrfurcht vor dem Herrn hat, erlangt Weisheit dadurch, dass Gott uns den heiligen Geist als Beistand in unsere Herzen sendet. Dieser leitet uns weise auf unserem Lebensweg, sowohl auf den großen wie auch den kleinen Wegen. 

Es gibt Momente, in denen Worte nur stören, in denen Schweigen die höchste Ehrerbietung ausdrückt. Das Wort für solche Zeiten heißt Ehrfurcht. Das Gebet für solche Zeiten lautet: Geheiligt werde dein Name. Max Lucado

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 3.2)
☀️

13. Ein Wort zur rechten Zeit 

Spr 15,23: Wie gut ist ein Wort, das zur rechten Zeit gesprochen wird!

Die Sprüche wurden vor 2500 – 3000 Jahre verfasst. Mich beeindruckt es immer wieder, wie viel tiefe Weisheit diese Menschen in Bezug auf die Bedeutung unserer Worte und Sprache hatten. Gut 100 Verse in den Sprichwörtern drehen sich um dieses Thema. Und es ist und bleibt ein Lebensthema für uns: Achte auf deine Worte. Zum Spr 15,23 ein Gedicht von Schwester Teresa: 

Es kostet nichts.

Aber kann wieder ein

Lächeln in Dein Gesicht zaubern.

Ein gutes Wort

zur rechten Zeit.

Kann Dich erwärmen.

Deine Seele heilen.

Dir neuen Mut machen.

Werden wir selbst

zum Geschenk für andere.

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 2.2)
☀️

12. Gegen Zorn und Streit

Spr 15,18: Ein Hitzkopf schürt Zank und Streit, aber ein besonnener Mensch schlichtet ihn.

Nicht gleich überreagieren, nicht gleich auf Gegenangriff schalten, nicht allzu sensibel auf jedes kritische Wort achten, nicht zu schnell Worte sprechen, die nicht mehr zurück genommen werden können. Sondern: Zuallererst Zurückhaltung und nichts zu tun. Durchatmen und Innehalten. Und wenn meine Gefühle verletzt wurden und ich meine, ich müsste sofort etwas sagen, dann spreche ich ruhig und sage nichts, was im Gegenzug verletzen könnte. Mein Ziel sollte es sein, liebevoll zu handeln statt voller Hass zu reagieren. Und ja: das ist schwierig, ein innerer Kampf und fordert uns heraus. Ich weiß, wie Streit im Arbeits- oder Privatleben belasten kann. Gerade auch darum: Suche Frieden und jage ihm nach (Ps 34,15) 

So häufig haben beide Seiten im Streit ein bisschen Recht aber keinen Verstand. Raymond Walden

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 1.2)
☀️

11. Leben als Fest

Spr 15,15: Für den Niedergeschlagenen ist jeder Tag eine Qual, aber für den Glücklichen ist das Leben ein Fest.

Warum denn so oft diese Klagen, dieses Murren? Entweder passt uns das Wetter nicht, oder das Essen, oder die Umstände oder überhaupt regen und alle Mitmenschen auf. Man macht es sich wirklich zur Gewohnheit, sich über alles zu beklagen, und das Leben wird trübselig. Dieser Geist des Klagens zerstört das Zeugnis und verunehrt den Herrn. Freut euch allezeit, sagt der Apostel Paulus, aber er fügt sofort hinzu: Betet unablässig; dankt in allem. (1 Thess 5,16-18) Diese drei Verhaltensweisen sind miteinander verbunden: ohne Gebet, ohne Danksagung keine Freude. Mögen uns auch unsere Lebensumstände traurig machen, in Gott haben wir eine nie versiegende Quelle der Freude. Das fröhliche Herz lebt aus dem Glauben an einen treuen Gott. Für die einen mag das naiv sein, für Gott ist es kindlicher Glaube, der Berge versetzt.

Freut euch! Betet! Dankt in allem!

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 31.1)
☀️

10. Strahlendes Gesicht

Spr 15,13: ‭‭Ein fröhlicher Mensch strahlt über das ganze Gesicht.

Es ist ein Werk der Nächstenliebe, auf welche Art wir den anderen anblicken. Sicherlich sollen wir uns nicht künstlich verstellen und wenn’s uns nicht gut geht, dann dürfen wir das durchaus mitteilen. Aber viel zu schnell lassen wir uns oft von Kleinigkeiten die Laune verderben und begegnen dann murrend unserer Umwelt. Im Glauben und in der Freude zu stehen, die dieser Glaube schenkt, bedeutet, sich nicht allzu leicht dieser Freude berauben zu lassen und der Welt und damit meinen Mitmenschen mit einem strahlenden Gesicht zu begegnen. Nein! Kein „Grinse-Gesicht“, sondern ein strahlendes Gesicht, das von der Freude im Glauben Zeugnis gibt. Nehmen wir das mit in diesen Tag und versuchen es so gut es eben geht umzusetzen. 

Wer die Osterbotschaft gehört hat, der kann nicht mehr mit tragischem Gesicht umherlaufen. Karl Barth

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 30.1)
☀️

9. Heilsame Zunge

Spr 15,4: Ein freundliches Wort heilt und belebt, aber eine böse Zunge raubt jeden Mut.

Wie leicht vergessen wir, welche Macht unsere Worte haben. Sie können belebende oder zerstörerische Wirkungen im Geist anderer entfalten. Das was wir aussprechen, kann viel Gutes bewirken, aber genauso kann es das Gegenteil bewirken. Ich nehme mir heute vor, reine Worte zu sprechen, Worte ohne Nebenabsichten. Das meint: Ich spreche das aus, was mir mein Herz sagt. Ich benutze meine Worte nicht, um den anderen zu verletzen oder um Macht über ihn auszuüben. Und ich benutze die Worte nicht, um mich gut darzustellen und mich über andere zu stellen. Gute Worte sprechen, Worte, die andere ermutigen und aufrichten, Worte, die Hoffnung und Zuversicht vermitteln, Worte, die etwas klären, Worte der Versöhnung, die verbinden, Worte der Liebe, die verwandeln, und Worte, die heilen, statt zu verletzen.

Gott hat uns mit der Fähigkeit zu sprechen eine wunderbare Gabe gegeben, mögen wir sie zum Nutzen anderer einsetzen.

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 29.1)
☀️

8. Dieser Vers ist so wichtig!

Spr 15,1: Eine freundliche Antwort vertreibt den Zorn, aber ein kränkendes Wort lässt ihn aufflammen.

Eine sanfte Antwort ist liebevoll, einsichtig, beruhigend. Sie nimmt die Verstimmung und den Grimm beim Gegenüber wahr und ernst. Wie leicht ist es, in einer hitzigen Debatte mit unbedachten Worten selbst noch Öl ins Feuer zu schütten und durch ein verletzendes Wort den schon bestehenden Ärger anzuheizen. Aber genau das sollen wir nicht tun! Wir sollen Friedensstifter sein. Dazu ist es nötig, dass wir unsere Emotionen im Griff haben. Dazu ist es nötig, das richtige Wort zu finden, um eine angespannte Situation zu entschärfen. Dazu ist es nötig, demütig zu sein, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen. Gott ist gegen Streit und wir sollten ihn deshalb mit allen Mitteln vermeiden.

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 28.1)
☀️

7. Gelassenheit

Spr 14,30: Wer gelassen und ausgeglichen ist, lebt gesund.

Wir verbinden mit Gelassenheit das Gefühl von Ruhe. Jemand lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Er ist bei allem ruhig und gelassen. Doch das ist nur eine Bedeutung von Gelassenheit. Die andere: Ich lasse die Dinge so, wie sie sind. Ich lasse die Menschen, wie sie sind. Ich habe nicht den Ehrgeiz, alles und jeden zu ändern. Ich kann sie lassen, wie sie sind. Und ich stehe auch nicht unter Druck, mich selber ständig ändern zu müssen. Ich kann mich selbst lassen. Diese Art von Gelassenheit verlangt, dass ich mein Ego loslasse. Denn das Ego will immer etwas tun, es will immer imponieren, sich darstellen, im Mittelpunkt stehen. Das Ego steht unter Druck. Es will immer etwas tun. Es ist gut, wenn wir ein starkes Ich haben. Es bewegt etwas in der Welt. Doch es braucht auch den Gegenpol: das Loslassen des Egos, das Freiwerden von der Herrschaft des Egos. Anselm Grün

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 27.1)
☀️

6. Sicherheit und Geborgenheit

Spr 14,26: Wer den Herrn ehrt, lebt sicher und geborgen.

Wir leiden an Enttäuschungen, nicht eingetroffenen Erwartungen, unseren eigenen Grenzen, Krankheiten und allerlei mehr. Und das lebenslange, mal mehr, mal weniger. Das alles zusammen kann die Freude am Leben beeinträchtigen. Sorgen und Ängste brechen in uns auf. Im Glauben löst sich das alles zwar nicht in Luft auf und verschwindet, aber im Glauben kommt uns Kraft zu und Geborgenheit. Wer mit Gott im Vertrauen lebt und ihn dadurch ehrt, der ist nie allein. Er ist letztlich geborgen unabhängig von den äußeren Umständen. Es ist eine Hilfe, um Gott zu wissen, der alles in seiner Hand hält. Es ist eine Hilfe, dass wir mit allem, was uns bewegt im Vertrauen zu Gott kommen dürfen. Er reißt uns aus dem Augenblick der Enge heraus. Er nimmt uns in die Weite seiner Herrschaft, die auf seine neue Welt ohne Not, Leid und Tod zustrebt. Es ist eine Hilfe, diesen Ausblick im Glauben zu haben.

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 26.1)
☀️

5. Nicht verachten & Hilflosen helfen 

Spr 14,21: Wer seinen Nächsten verachtet, versündigt sich; gesegnet ist, wer dem Hilflosen hilft.

Verachte deine Mitmenschen nicht: Nichts von dem, was wir im anderen verachten, ist uns selbst ganz fremd. Darum bemühe dich, den anderen zu verstehen, so wirst du dich auch selbst besser verstehen. Das ist der Wille Gottes. Der Mensch kann nicht Gott verehren und gleichzeitig seinen Mitmenschen verachten. Das eine ist mit dem anderen unvereinbar. Darum bemühe dich, zu verstehen. 

Hilf dem Hilflosen. Dann bist du gesegnet: Martin Bubers Worte dazu: Wer das helfende Wort in sich aufruft, der erfährt das Wort. Wer Halt gewährt, verstärkt in sich den Halt. Wer Trost spendet, vertieft in sich den Trost. Wer Heil wirkt, dem offenbart sich das Heil.

‭‭Wer Hilflosen hilft, ehrt den, der sie geschaffen hat. Spr 14,31

…wie kann das (nicht verachten, anderen helfen) bei dir heute konkret aussehen. Welche guten Werke hat Gott für dich heute vorgesehen? 

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 25.1)
☀️

4. Achtsamkeit der Schritte

Spr 14,15: Der Kluge gibt auf seine Schritte acht.

Der Mensch denkt, Gott lenkt. Das bedeutet, dass du eine Verantwortung hast, über dein Handeln, dein Vorgehen, über deine weiteren Schritte nach zu denken mein Freund. Handle klug, indem du mögliche Konsequenzen deines Tuns voraus denkst und nicht frei heraus aus dem Bauch handelst. Denke nach, bevor du Entscheidungen triffst. Doch bei allem Nachdenken und Abwägen wirst du nicht immer die richtigen Entscheidungen treffen. Es gibt immer das Risiko der Fehlentscheidung. Das gehört dazu. Nicht der dann ist klug, der niemals irrt, sondern der, der es fertigbringt, seine Fehler zu berichtigen, und dabei auch die Möglichkeit in Kauf nimmt, zu irren. Hüten wir uns also vor der Überheblichkeit, die meint, schon alles zu wissen. Hüten wir uns ebenso vor dem Stolz, der uns unseren Fehler nicht eingestehen lässt. So gebe heute auf deine Schritte acht.

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 24.1)
☀️

3. Sein Herz vor Gott ausschütten

Spr 14,13: Auch hinter Lachen kann sich Kummer verbergen.

Wir haben oft Angst, uns so zu zeigen, wie wir gerade im Herzen fühlen. Nach aussen setzen wir ein Lachen auf, während es innerlich ganz anders aussieht. Schein und Sein! Gott dagegen lädt uns ein, vor ihm echt und wahrhaftig zu sein, ihm immer unser Sein hinzuhalten und sei es noch so unschön oder dunkel. Er hat keinerlei Interesse am Schein. Wir dürfen also unser Herz von Gott durchleuchten lassen, es vor ihm ausschütten. In Freud wie im Leid kommen wir zu ihm. Welch Gnade und Geschenk! Daher: “ Schüttet euer Herz vor ihm aus.“ (Ps 62,9)

Im Weiteren ist dieser Vers auch eine Ermutigung, eine Sensibilität für die Emotionen anderer zu entwickeln, genauer hinzusehen, wie es dem anderen geht. Es ist eine Aufforderung zur Empathie und Sensibilität gegenüber den verborgenen Sorgen anderer. Der Vers ermutigt dazu, mit Mitgefühl auf die Herzen um uns herum zu schauen, um wahre Verbundenheit und Verständnis zu fördern.

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 23.1)
☀️

2. Keiner versteht mich

Spr 14,10: Deine innersten Gefühle kannst du mit niemandem teilen – im tiefsten Leid und in der höchsten Freude ist jeder Mensch ganz allein!

Alle unsere Gefühle haben eins gemeinsam: Wirklich fühlen tun nur wir sie. Gefühle sind eine persönliche Angelegenheit. Sie sind zu komplex, zu individuell, zu sehr ein Teil unseres Inneren, als dass ein anderer sie (ganz) verstehen könnte. Einzig Gott weiß, wie es in uns aussieht. Der Vers betont die Einzigartigkeit des Menschen. Es ist normal, dass wir im Umgang miteinander Missverständnisse erleben – denken, den anderen zu kennen, uns aber irren! Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass wir niemanden wirklich bis in die innerste Tiefe kennen. An der Klage: „Keiner versteht mich!“ ist also etwas dran. Wir dürfen zwar erwarten, bei anderen Trost zu finden und Menschen, die sich mit uns freuen und mit uns weinen, aber dass die anderen erfassen, wie es wirklich tief in uns aussieht. Das geht über ihr Vermögen. Das allein vermag Gott

Ohne Alleinsein gibt es keine wirkliche Gottesbeziehung und keine ehrliche Selbsterkenntnis. Anselm Grün

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 22.2)
☀️

1. Gottes Wegführung folgen 

Spr 14,8: Die Weisheit lässt den Klugen erkennen, welchen Weg er gehen soll.

Es geht um das ganz Große, den Lebensweg, ebenso wie um das scheinbar Kleine, der Weg heute durch diesen Tag. Die tägliche Bitte und das Vertrauen in Gottes Weg-Führung ist für mich unerlässlich. Er allein ist es ja der Weisheit schenkt uns und durch den heiligen Geist führt. Er hilft dir, wenn du bereit bist, dir helfen zu lassen. Wie das konkret aussieht, ist individuell. Evtl. geht es um eine Herausforderung bei der Arbeit oder darum, sich mal wieder ganz bewusst dem Nächsten zuzuwenden, sei es nun eine zufällige Begegnung oder den uns nahen Menschen (Ehefrau, Ehemann, Eltern, Freunde etc.). Und meist geht es schlicht, das Alltägliche mit Liebe zu tun. Immer aber gilt: Der Weg, den Gott führt, ist immer ein Segensweg.(im Gegensatz zu unseren selbst gewählten Wegen) 

Wir dürfen unsere Pläne nicht ohne Gottes Führung machen. Plane, während du betest. Gib acht, dass der Herr vor dir hergeht und dass du ihm nicht leichtsinnig davonläufst. Corrie ten Boom

Gelobt sei Jesus Christus !
(Andacht zum 21.1)
☀️

Andacht

Infos zum Impuls 

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.